Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Jugend und Bildung
Gz: JB
GRDrs 1055/2017
Stuttgart,
10/27/2017



Haushalt 2018/2019

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 08.11.2017



Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze

Beantwortung / Stellungnahme

Jugendfarm Elsental

Für die Jugendfarm Elsental wird in mehreren Anträgen eine personelle Aufstockung gefordert. Um den deklarierten Mehrbedarf nachvollziehen zu können, ist die stadtweite Weiterentwicklungsperspektive für Jugendfarmen, Abenteuer- und Aktivspielplätze (Jufa/Asp) relevant. Im Zusammenhang mit dem Ausbau von Ganztagesgrundschulen in Stuttgart wurde der konzeptionelle Rahmen für Jufa/Asp neu gefasst (vgl. GRDrs 382/2013). Ziel dabei war und ist, dass die Jufa/Asp rückläufigen Besucher-/innenzahlen entgegenwirken und sich zukunftssicher ausrichten, um als besondere Orte in Stuttgart erhalten zu bleiben. Dies beinhaltet auch das Erschließen neuer Arbeitsfelder, zum Beispiel die Ausrichtung als Stadtteilfarm oder die Kooperationsbereitschaft mit Ganztagesgrundschulen. Als verbindliche und für alle gültige Entwicklungsperspektiven wurden die Weiterentwicklung der offenen Arbeit und die inklusive Öffnung festgelegt. Eine personelle Ausbauperspektive war mit den definierten Entwicklungsfeldern nicht verbunden.

Mit dem neuen konzeptionellen Orientierungsrahmen haben sich alle Stuttgarter Jufa/Asp in den vergangenen Jahren maßgeblich weiterentwickelt und neue bzw. modifizierte Angebote etabliert. Die Jugendfarm Elsental zeigt sich dabei aufgeschlossen und experimentierfreudig, hat verschiedene Felder für sich erschlossen (eigener Naturkindergarten, Inklusive Farm, Stadtteilfarm durch Kooperation mit dem Mütterzentrum und dem Elternseminar) und kann in den Besucher-/innenzahlen entsprechende Erfolge verbuchen.

Antrag auf eine 0,7-Fachkraftstelle für den erweiterten Farmbetrieb:
Seit 2013/2014 haben sich alle Jufa/Asp in den Entwicklungsprozess begeben und neue Angebote erschlossen, wie sie mit der GRDrs 382/2013 vereinbart wurden. Je nach Ausgangssituation der Plätze wurden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Auf mehreren Plätzen haben sich die Besucherzahlen unter anderem durch die Schwerpunktsetzung positiv verändert, was eine erfreuliche Entwicklung darstellt. Aus Sicht der Verwaltung muss vor einer Besserstellung einer einzelnen Einrichtung zunächst grundsätzlich erhoben werden, welche zusätzlichen Aufgaben und Angebote sich bei der Gesamtschau aller Einrichtungen ergeben. Ob und in welcher Höhe für eventuell neue Aufgaben und Angebote zusätzliche Ressourcen benötigt werden, lässt sich aktuell auf gesamtstädtischer Ebene nicht beantworten.

Antrag auf Anschlussfinanzierung einer 0,3-Fachkraftstelle für die Fortführung der inklusiven Arbeit
Wie oben ausgeführt, wurde mit den Jufa/Asp mit der GRDrs 382/2013 vereinbart, dass die Entwicklungsperspektive „Inklusive Öffnung“ für alle Einrichtungen Gültigkeit hat und von diesen im Farmalltag umgesetzt werden soll. Infolgedessen haben sich die Jufa/Asp auf den Weg gemacht, Inklusion als festen und mittlerweile selbstverständlichen Bestandteil in ihre Arbeit zu integrieren. Eine Umfrage der Jugendhilfeplanung bei den Jufa/Asp im Mai 2017 bezüglich der inklusiven Arbeit ergab, dass in 76% aller Einrichtungen Kinder und Jugendliche mit Behinderung an den Angeboten teilhaben. 43% der Jufa/Asp kooperieren mittlerweile mit Trägern der Behindertenhilfe, und 29% arbeiten mit sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) zusammen. Auch mit diesem Entwicklungsfeld war keine personelle Ausbauperspektive verbunden.

Die Jugendfarm Elsental hat sich in vorbildlicher Weise mit dem Thema Inklusion auseinandergesetzt und hierfür eigene Handlungsgrundlagen erarbeitet, die sie in die Farmarbeit einfließen lässt. Seit 2012 beschäftigt die Jugendfarm Elsental einen Mitarbeiter für die inklusive Ausrichtung aller Angebote mit einer 30%-Stelle, die über verschiedene Projekt- und Spendenmittel finanziert wurde. Die letzte Spendenfinanzierung endet 2017; ab 2018 steht keine Projektförderung mehr in Aussicht.

Für die Finanzierung einer 0,3-Fachkraftstelle ergäben sich Kosten in Höhe von 20.700 Euro in 2018 und 21.100 Euro in 2019.

Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze zukunftsfähig ausstatten (Bürgerhaushalt Platz 49)

Die STAdTISTEN beantragen die Kostendarstellung für den Vorschlag Nr.42987 „Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze zukunftsfähig ausstatten“ aus dem Bürgerhaushalt. Darin werden zwei Forderungen erhoben:

a) Zum einen wird pauschal die Finanzierung einer dritten pädagogischen Fachkraft für alle Einrichtungen gefordert. Daraus ergäben sich Kosten in Höhe von 1.518.000 Euro in 2018 und 1.619.200 Euro in 2019.
b) Zum anderen wird die Unterstützung der Einrichtungen bei Bauvorhaben gefordert, sowohl im formalen Prozess als auch in finanzieller Hinsicht.


Anträge

Die STAdTISTEN – Antrag 865/2017 Pkt. 21 und 879/2017
2018
2019
Jugendfarm Elsental

Förderung einer zusätzlichen Stelle (30% für Inklusion und 70% für den ausgebauten Farmbetrieb)

69.000,-
70.400,-
Aufstockung des Personals aller 22 Jugendfarmen um jeweils eine Stelle (BHH Platz 49)

Förderung weiterer 22 Stellen (bei der Jugendhausgesellschaft)

1.518.000,-
1.548.800,-
Summe
1.587.000.-
1.619.200.-

CDU – Antrag 343/2017, Bündnis 90/Die Grünen – Antrag 456/2017 Punkt III. 6 und Jugendhilfeausschuss am 16.10.2017
2018
2019
Jugendfarm Elsental

Förderung einer zusätzlichen Stelle (30% für Inklusion und 70% für den ausgebauten Farmbetrieb)

69.000,-
70.400,-
Summe
69.000,-
70.400,-



Vorliegende Anträge/Anfragen

343/2017 CDU
456/2017 Bündnis 90/Die Grünen
865/2017 Die STAdTISTEN
879/2017 Die STAdTISTEN
Jugendhilfeausschuss am 16.10.2017





Isabel Fezer
Bürgermeisterin




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