Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit
Gz:
SJG
GRDrs
1166/2011
Stuttgart,
11/11/2011
Haushalt
2012/2013
Unterlage für die
1
. Lesung des
Verwaltungsausschuss
zur
nichtöffentlichen
Behandlung am
11.11.2011
Baur-Areal
Beantwortung / Stellungnahme
Mit GRDrs 198/2011
Weiteres Vorgehen zum Baur-Areal
hat die Sozialverwaltung darüber berichtet, dass sich das Baur-Areal gegenwärtig in einer „sozialen Schieflage“ befindet, zu „kippen“ droht und dass daher jetzt dringend Schritte mit dem Ziel einer Stabilisierung und positiven Weiterentwicklung eingeleitet werden müssen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich das Baur-Areal zu einem manifesten sozialen Brennpunkt entwickelt.
Die Sozialverwaltung hat am 19. Mai 2011 in einem ersten Schritt mit den innerhalb der Stadtverwaltung Verantwortlichen (Sozialamt, Jugendamt und Gesundheitsamt, Amt für Liegenschaften und Wohnen, Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, Bezirksvorsteher usw.) ein Gespräch geführt, in dem deutlich wurde, dass hier eine einheitliche Beurteilung der Situation gegeben ist und dass zunächst eine Bestandsaufnahme zu den Arbeitsthemen Bevölkerungsstruktur, Wohnungen, Infrastruktur, Anbindung, Gemeinwesen- bzw. Quartiersarbeit, Bürgerengagement durchzuführen ist.
In dem Gespräch wurden zwei zentrale Ansatzpunkte für eine Stabilisierung der Situation herausgearbeitet:
1. Konkrete (sozialpädagogische) Unterstützungsmaßnahmen für die Bewohner/-innen im Areal.
2. Veränderungen in der Belegungspraxis der Wohnungen (durch Verlagerungen der Belegungsbindung), damit neue Gruppen wie Berufsstarter, Existenzgründer Architekten usw. sich ansiedeln können, und dadurch eine soziale Durchmischung des Gebietes erreicht werden kann.
Bei der Entwicklung von Unterstützungsmaßnahmen für die Bewohner/-innen und insbesondere auch der dort lebenden Kinder ist es wichtig, die bereits bestehenden Akteure, die im Baur-Areal selbst bereits tätig sind oder ein Angebot in der Nachbarschaft vorhalten, mit einzubeziehen.
Dabei handelt es sich u.a. um
- das Beratungszentrum des Jugendamtes und den Träger der Hilfen zur Erziehung, St. Josef gGmbh
- das Paulusstift des Trägers Sozialdienst Katholischer Frauen, mit der Kindertagesstätte und dem Elterntreff
- den Aktivspielplatz Raitelsberg
- den Körperbehindertenverein, der nach Fertigstellung des so genannten Krokodils ein Bistro als Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung betreiben will.
Vorausgesetzt, dass für den Betrieb des FuN in Botnang-Nord finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden (vgl. GRDrs 425/2011), stehen ab 2012 Stellenressourcen der Gemeinwesenarbeit zur Verfügung, die im Baur-Areal eingesetzt werden können.
Aufgaben der Gemeinwesenarbeit könnten sein:
- Beförderung der Quartiersentwicklung im Baur-Areal, gemeinsam mit dem Paulusstift und dem Körperbehindertenverein,
- Initiierung geeigneter Unterstützungsmaßnahmen für die Bewohner/-innen gemeinsam mit allen im und um das Areal tätigen Diensten und Einrichtungen,
- Aktivierung der Bewohner/-innen, sich für ihre eigenen Belange einzusetzen,
Darüber hinaus soll die Belegungspraxis in Absprache mit der GWG geändert werden.
Vorliegende Anträge/Anfragen
524/2011, Ziff. 2 SPD-Gemeinderatsfraktion
Isabel Fezer
Bürgermeisterin
<Anlagen>