Protokoll:
Verwaltungsausschuss
des Gemeinderats der Landeshauptstadt Stuttgart
Niederschrift Nr.
TOP:
323
5
Verhandlung
Drucksache:
277/2020
GZ:
Sitzungstermin:
29.07.2020
Sitzungsart:
öffentlich
Vorsitz:
BM Fuhrmann
Berichterstattung:
-
Protokollführung:
Herr Häbe
pö
Betreff:
Umsetzung der geschlechtersensiblen Verwaltungssprache
Beratungsunterlage ist die Mitteilungsvorlage des Herrn Oberbürgermeisters vom 30.06.2020, GRDrs 277/2020. Sie ist dem Originalprotokoll sowie dem Protokoll-exemplar für die Hauptaktei beigefügt.
Für ihre Fraktion nimmt StRin
Dr. Lehmann
(90/GRÜNE) die Vorlage mit Freude zur Kenntnis. StRin
Ripsam
(CDU) geht davon aus, dass eine geschlechtersensible Verwaltungssprache zukünftigen Rahmenbedingungen Rechnung trägt. Sie bezeichnet, abhebend auf die Vorlagenseite 3 "Mitzeichnung der beteiligten Stellen", eine bundeseinheitliche Regelung beim Beratungsthema als richtigen Ansatz und bedauert, dass die Vorlage keine Kostenberechnung zu der Umstellung enthält. Bei solchen Vorlagen sollte dies künftig beachtet werden. StR
Perc
(SPD) erachtet das Vorgehen der Verwaltung als richtig. Angesichts fehlender grundlegender Regelungen auf Bundesebene handle es sich um ein sehr pragmatisches Herangehen, eine Handreichung mit vielen Beispielen vorzulegen. Der Akzeptanz sei es dienlich, dass die Umsetzung in den nächsten Jahren sukzessive stattfinden solle. In der Folge merkt StR
Ebel
(AfD) an, wenn eine Schriftsprache nicht oder nur mit Mühe gesprochen werden könne, sei dies genauso negativ, wie wenn eine gesprochene Sprache nicht geschrieben werden könne. Die Inhalte der Vorlage gingen in diese Richtung. Er rät an, den Roman "1984" von George Orwell mit seinen Vorschlägen zu "Neusprech" anzusehen.
Zwischenzeitlich, so StRin
Lehmann
zum Gendersternchen, sei bekannt, dass bei barrierefreien Internetzugängen, also bei Overvoice-Texten, der Doppelpunkt geschickter sei, da er anstelle des Sternchensetzens eine Pause lasse. Dies werde sich sicherlich noch entwickeln.
Im Sinne von nachhaltigem Wirtschaften und ressourcenschonendem Vorgehen spricht sich StRin
Ripsam
dafür aus, z. B. Vordrucke aufzubrauchen. In nächster Zeit sollte bei Bestellungen flexibel vorgegangen werden. Demgegenüber teilt StR
Winter
(90/GRÜ-NE) mit, aufgrund der Stuttgarter Vorreiterrolle sollte nicht gewartet werden, "bis das letzte Formular aufgebraucht ist". Geschichte werde nicht geschrieben, indem auf eine Reaktion des Dudens gewartet werde, sondern indem längst überfällige gesellschaftliche Entwicklungen aufgegriffen würden.
Abschließend stellt BM
Fuhrmann
stellt fest:
Der Verwaltungsausschuss hat von der GRDrs 277/2020
Kenntnis genommen.
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