Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 1310/2011
Stuttgart,
11/25/2011



Haushalt 2012/2013

Unterlage für die 2. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 05.12.2011



Sanierung der Veitskapelle in Stuttgart-Mühlhausen
Bericht über Kontakt mit Verein bezüglich Matching-Fund
(eine Form der komplementären Finanzierung für kulturelle Institutionen)


Beantwortung / Stellungnahme

Über den Sachstand wurde mit GRDrs 1087/2011 berichtet.

Die aus der Mitte des Gemeinderats vorgeschlagene Finanzierung mit Hilfe eines Matching-Funds wurde mit Pfarrerin Sander besprochen. Matching-Fund ist eine Form der komplementären Finanzierung für kulturelle Institutionen. Das Ziel dabei ist, den zur Verfügung gestellten Betrag zu vervielfältigen. Dies ist in diesem Fall aber eher riskant, da sich im ersten und zweiten Bauabschnitt schon viele Bürger und Firmen engagiert hatten (insgesamt wurden bisher ca. 125.000 Euro an Spenden eingeworben). Ob dieselben Firmen und Personen zu einer weiteren Spende bereit sind, muss eher kritisch eingeschätzt werden. Für eine erforderliche professionelle öffentliche Werbeaktion, mit der die potentiellen Spender informiert und zum Spenden animiert werden müssten, fehlt der Kirchengemeinde das Geld, die Personalkapazität und die Zeit. Da Teile der Spenden über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) abgewickelt werden, ist zudem eine zeitliche Abgrenzung der Aktion schwierig. Hierzu zählt auch die Spende, die der Mundartautor Gerhard Raff aus den Erträgen seines neuen Buchs in Aussicht gestellt hat. Andere Finanzierungspartner fragen zudem nach konkreten Zahlen hinsichtlich der Beteiligung der Stadt.

Die Kirchenverwaltung bittet darum, dass die Stadt Stuttgart sich analog zum 1. Bauabschnitt an der Finanzierung des 2. Bauabschnitts mit einem Achtel der Kosten beteiligt. Damit würde sich die Stadt Stuttgart für das Haushaltsjahr 2012 mit einem Betrag in Höhe von 118.000 Euro (ca. 12,5 % aus 942.000 Euro, siehe aktualisierte Anlage) beteiligen. Die Mehrkosten für die Restaurierung der Empore etc. sind dabei berücksichtigt.

Für den 3. Bauabschnitt liegt der Verwaltung mittlerweile eine qualifizierte Kostenschätzung in Höhe von ca. 456.000 Euro vor. Wenn auch hier der Beteiligungsschlüssel von 12,5 % angewandt werden würde, werden für das Haushaltsjahr 2013 rd. 57.000 Euro benötigt.





Vorliegende Anträge/Anfragen

812/2011 Abs. 3 SPD-Gemeinderatsfraktion

Mündlicher Antrag 1. Lesung




Dr. Susanne Eisenmann


Anlage

Aktualisierter Sachstand zu den Kosten vom 18.11.2011

Während der Sanierungsarbeiten an der Veitskapelle, der wohl kunsthistorisch bedeutendsten Kirche Stuttgarts zeigte es sich, dass weitere Maßnahmen im Inneren und an der Außenfassade erforderlich sind. Um weitere Schäden zu vermeiden, müssen alle Maßnahmen zügig bis Ende 2012 durchgeführt werden.

Die in der Mitteilungsvorlage GRDrs 681/2011 und der Stellungnahme zum HH-Antrag Nr. 812/2011 genannten und teilweise nur geschätzten Kosten und Finanzierungsmittel konnten konkretisiert werden und stellen sich wie folgt dar:

1. Bauabschnitt
(weitgehend erledigt)
Dachsanierung
2. Bauabschnitt
(aktuell)
Innensanierung
3. Bauabschnitt
(geplant)
Außenwände, Steine…
Kosten 529.000 Euro
Städt. Förd. 66.000 Euro
(entspricht 12,5% bzw. ein Achtel der Kosten)
Kosten ca. 942.000 Euro
Finanzierung ca. 482 000 Euro

(bestehend aus
Bundesmittel 100.000 Euro
Landesmittel 150.000 Euro
DSD ca. 202.000 Euro
Förderverein ca. 30.000 Euro )

Fehlbedarf 460.000 Euro

(zu finanzieren durch
Stadt Stuttgart 118.000 Euro
Oberkirchenrat ca. 171.000 Euro
Kirchengemeinde ca. 171.000 Euro )

Mehrkosten ca.
456.000 Euro


Finanzierung mit Hilfe von Land, Bund, Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), Spenden und Stadt Stuttgart erhofft.

Dachgestühl, Dacherneuerung erledigt,

Außenmauern
siehe 3. Bauabschnitt

Zurzeit wird an den Wandmalereien, Heizung, Elektroinstallation, Beleuchtung und dem Gestühl gearbeitet.

Erhöhtes Finanzierungsdefizit für den 2. Bauabschnitt aufgrund
Mehrkosten der Innensanierung u. a. wegen Re­staurierungsarbeiten an Empore. Diese Mehrkosten sind in den Kosten von 942.000 Euro mittlerweile enthalten.
Weitere Maßnahmen an der Außenfassade sind notwendig, die bisher nicht einkalkuliert wurden:
Steingesimse und Figuren sowie der historische Putz sind „in Handarbeit“ zu restaurieren (Denkmalschutzauflage).

Beginn:
Frühjahr 2012
Finanzierung noch offen,
Anträge bei Land (Denkmalschutzbehörde), Bund, DSD, usw.,
wurden/werden gestellt.