Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 6/2011
Stuttgart,
05/19/2011


Stauffenberg-Erinnerungsstätte



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
05.07.2011
06.07.2011

Kurzfassung des Berichts:
Ausführlicher Bericht siehe Anlage 1

In den Haushaltsplanberatungen 2010/2011 wurde von den Mitgliedern des Gemeinderats der Wunsch geäußert, die Entwicklung der Stauffenberg-Erinnerungsstätte, die am 15. November 2006 eröffnet wurde, darzustellen.

Der ausführliche Bericht ist aus Anlage 1 zu ersehen.

Laut Beschluss des Verwaltungsausschusses des Gemeinderats vom 27. Oktober 2006 soll die Finanzierung in Höhe von 90.000 € zu je einem Drittel von Stadt, Land und einem Trägerverein getragen werden.



Beteiligte Stellen

keine


Vorliegende Anträge/Anfragen

keine
keine




Dr. Susanne Eisenmann




Anlage 1: Ausführlicher Bericht



Ausführlicher Bericht:


Die Stauffenberg-Erinnerungsstätte im Alten Schloss Stuttgart wurde am 15. November 2006 eröffnet.

Die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus bestimmt nicht nur gegenwärtig wichtige Teile der politischen Kultur, sondern beeinflusst darüber hinaus auch Prozesse der Identitätsbildung großer Teile der deutschen Bevölkerung. Die Reaktionen auf Bücher (z. B. von Daniel Goldhagen) oder Ausstellungen (z. B. die Wehrmachtsaustellungen) zeugen davon. Der Auseinandersetzung mit dem Widerstand kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. In der Stauffenberg-Erinnerungsstätte geschieht dies anhand der Lebensgeschichten von Berthold und Claus Schenk Graf von Stauffenberg, die sich beide im Zweiten Weltkrieg im Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime engagierten und ihre führende Beteiligung beim Staatsstreich vom
20. Juli 1944 mit dem Leben bezahlten.

Die Stauffenberg-Erinnerungsstätte in Stuttgart ist bundesweit die einzige Erinnerungsstätte, die sich ausschließlich mit dem Leben und Wirken der beiden Brüder Claus und Berthold von Stauffenberg beschäftigt. Selbst vielen Stuttgarterinnen und Stuttgartern ist bis heute nicht bekannt, dass der Hitler-Attentäter und sein Bruder im Alten Schloss aufgewachsen sind und im Eberhard-Ludwigs-Gymnasium ihr Abitur gemacht haben.

Über 8.000 Besucherinnen und Besucher kommen jedes Jahr in die Erinnerungsstätte. Jedes Jahr findet am 15. November, dem Geburtstag von Claus von Stauffenberg, im Weißen Saal des Neuen Schlosses die Stauffenberg-Gedächtnisvorlesung statt. Dabei beleuchten Zeitzeugen oder Nachkommen von Widerstandskämpfern die unterschiedlichsten Facetten des Widerstands und seine Bedeutung gerade für uns heute:

2006Richard von Weizsäcker - „Brüder Stauffenberg“
2007Hartmut von Hentig - „Nichts war umsonst“
2008Dr. Detlef Graf von Schwerin - „Stauffenberg und die Junge Generation im deutschen Widerstand“
2009Alfred von Hofacker - „Cäsar von Hofacker - vom Anhänger Hitlers zum
Widerstandskämpfer“
2010Klaus von Trotha - „Carl Dietrich und Margarethe von Trotha - Kreisau und der Kreisauer Kreis“

Die Vorträge erscheinen in einer eigenen Publikationsreihe.

Die Finanzierung der Betriebskosten für die Stauffenberg-Erinnerungsstätte in Höhe von 90.000 € sollte lt. Beschluss des Verwaltungsausschusses des Gemeinderats vom
27. Oktober 2006 (GRDrs 860/2006) zu je einem Drittel von Stadt, Land und einem Trägerverein getragen werden. Bislang wurden von Stadt und Land jeweils 30.000 € jährlich bewilligt. Der ursprünglich vorgesehene Finanzierungsanteil von einem weiteren Drittel durch den Trägerverein - Stauffenberg-Gesellschaft e. V., wurde weder im Wirtschaftsplan kalkuliert noch ist ein solcher in die Betriebskostenabrechnung eingeflossen. Die Ausgaben für die laufenden Betriebskosten lagen bisher bei ca. 68.000 €. Die Einnahmen incl. dem städtischen Förderbeitrag bei ca. 70.000 €. Da die Geschäftsführung, Organisation und Koordination der Erinnerungsstätte gänzlich vom Haus der Geschichte wahrgenommen werden fallen für diese Aufgaben keine Kosten an.

Die Stauffenberg-Gesellschaft e. V. hat derzeit 46 Mitglieder. Die Einnahmen belaufen sich auf ca. 6.000 € jährlich.


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