Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 198/2014
Stuttgart,
03/27/2014



Unterstützung des Mittagessensbetriebs an der Friedensschule



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich09.04.2014



Beschlußantrag:

1. Von dem Bericht über die Schul- und Essenssituation an der Friedensschule wird Kenntnis genommen. 2. Bis zur organisatorischen Zusammenführung der Friedensschule mit der Falkertschule im Schuljahr 2015/2016 wird das Schulverwaltungsamt dazu ermächtigt, das finanzielle Defizit für die Mittagessensorganisation an der Friedensschule in Höhe von 55.000 Euro für das Schuljahr 2014/2015 zu erstatten. 3. Nach den bisherigen Erkenntnissen wird für das Schuljahr 2014/2015 von einem Mittelbedarf in Höhe von 55.000 Euro für die Mittagessensorganisation der Friedensschule ausgegangen. Die dafür benötigten Mittel von 55.000 Euro für die Jahre 2014 und 2015 werden im Ergebnishaushalt THH 400 – Schulverwaltungsamt, Sachkonto 44580050, Betrieb von Ganztagesschulen gedeckt.


Begründung:


1.1 Schulsituation an der Friedensschule
Die Friedensschule im Stuttgarter Westen ist eine reine Werkrealschule. Mit der GRDrs. 902/2012 wurde beschlossen, die Werkrealschule sukzessive aufzuheben. Sie nahm bereits im Schuljahr 2013/2014 keine neuen Schüler in Klassenstufe 5 mehr auf. Zum aktuellen Schuljahr werden an den Friedensschule noch 163 Schülerinnen und Schüler in neun Regelklassen sowie 50 Schülerinnen und Schüler in drei internationalen Vorbereitungsklassen und weitere 44 Schülerinnen und Schüler in drei Kooperationsklassen unterrichtet, insgesamt also 257 Schülerinnen und Schüler.

Bevor die Friedensschule aufgehoben wird, werden einzelne Klassen sukzessive an den Standort der Falkertschule verlagert, bis die beiden Schulen im Schuljahr 2015/2016 schließlich organisatorisch zu einer gemeinsamen Werkrealschule zusammenwachsen. So werden im kommenden Schuljahr 2014/2015 zwei Kooperationsklassen sowie die Klassenstufen 7 bis 10 an der Friedensschule unterrichtet. Dies entspricht voraussichtlich in etwa der Hälfte der bisherigen Schülerzahl. Eine 10. Klasse sowie die drei internationalen Vorbereitungsklassen werden bereits an die Falkertschule verlagert.

1.2 Essenssituation an der Friedensschule
Die Evangelische Gesellschaft (eva) versorgt momentan die Schüler der Friedensschule mit einem Mittagessensangebot. Dies geschieht auf einer freiwilligen Basis, da die Schule keine Ganztagesschule im eigentlichen Sinne, sondern lediglich eine Schule mit erweitertem Betreuungsangebot (EBA-Schule) ist. Die Finanzierung der Mittagessensorganisation erfolgt bisher über Spenden- und Fördergelder der Evangelischen Gesellschaft. Der Förderverein der Schule beteiligt sich jährlich mit einer Spendensumme von 5.000 Euro für die Mittagessensorganisation. An vier Tagen in der Woche können dadurch täglich 60 bis 100 Schülerinnen und Schüler mit einem frisch zubereiteten Essen versorgt werden. Alle Schülerinnen und Schüler zahlen für das Mittagessen 1 Euro, lediglich für die Bonuscardkinder übernimmt die Verwaltung bis jetzt einen entsprechenden Zuschuss.

Zum 31.07.2014 kündigte die Evangelische Gesellschaft die Schülerspeisung an der Friedensschule aufgrund fehlender Fördermittel bzw. Spenden. Somit steht nun für das Schuljahr 2014/2015 keine Essensversorgung der Schülerinnen und Schüler mehr zur Verfügung.


2. Sicherung der Essensorganisation für das Schuljahr 2014/2015
Da die Schule bereits im Schuljahr 2015/2016 organisatorisch zur Falkertschule gehört und eine Mittagessensorganisation somit im Rahmen der Ganztagesschule Falkertschule gestellt werden muss, gilt es nun für das Schuljahr 2014/2015 eine Übergangslösung zu finden. Da die Schule bereits am Auslaufen ist und für ein Jahr kurzfristig keine alternativen Versorgungsmöglichkeiten, z.B. durch die Mithilfe von ehrenamtlich helfenden Eltern oder die Beantragung einer Ganztagesschule, praktizierbar sind, kann lediglich die Stadt für den Übergang eines Schuljahrs (2014/2015) die Kosten für die Essensversorgung übernehmen. Nur so kann für die Schülerinnen und Schüler, welche bisher ein Mittagessen erhalten haben, weiterhin eine warme Mahlzeit an der Schule zur Verfügung gestellt werden. Da das Essensangebot insbesondere an dieser Schule, auch aufgrund des erweiterten Betreuungsangebots, ein wichtiger Bestandteil ist, sind sowohl die Kinder und teilweise auch die Eltern darauf angewiesen, dass Mittags eine warme und gesunde Mahlzeit zur Verfügung gestellt wird. Viele Jugendliche erleben zuhause kaum noch ein gemeinsames Essen, deshalb ist es ein besonderes Anliegen, den Schülerinnen und Schülern ein Mittagessen an der Schule anbieten zu können.




Vor diesem Hintergrund hat sich die Evangelische Gesellschaft bereit erklärt, die Mittagessensversorgung weiterhin an der Friedensschule zu übernehmen, sofern die Stadt für das Schuljahr 2014/2015 das finanzielle Defizit zur Mittagessensorganisation ausgleicht. Der Förderverein der Schule wird sich ebenfalls weiterhin mit 5.000 Euro pro Schuljahr an der Finanzierung beteiligen. Somit kann die Essenssituation im Schuljahr 2014/2015 für die an der Friedensschule verbleibenden Schülerinnen und Schüler durch einen einmaligen städtischen Zuschuss von 55.000 Euro sichergestellt werden.

Da sich die Stadt bei der Essensversorgung der Friedensschule damit finanziell engagiert, wird ein Essenspreis von 3,25 Euro zu Grunde gelegt (GRDrs. 12/2014). Die Bonuscardregelung, nach der für die Kinder von Bonuscardinhabern ein Essen 1 Euro kostet, bleibt selbstverständlich bestehen (GRDrs. 1258/2011).


Finanzielle Auswirkungen

Die notwendigen Mittel in Höhe von insgesamt 55.000 Euro können im THH 400 - Schulverwaltungsamt, Sachkonto 44580050, Betrieb von Ganztagesschulen gedeckt werden.



Beteiligte Stellen

Referat WFB hat die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

Anfrage 31/2014 der Gemeinderatsfraktionen Bündnis 90 / DIE GRÜNEN und SPD

Erledigte Anträge/Anfragen

Anfrage 31/2014 der Gemeinderatsfraktionen Bündnis 90 / DIE GRÜNEN und SPD



Dr. Susanne Eisenmann
Bürgermeisterin


Anlagen

Keine




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