Mit der Verabschiedung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess) hat sich Deutschland im Februar 2012 als einer der ersten Staaten auf Ziele, Leitideen und Handlungsansätze zum Schutz der natürlichen Ressourcen festgelegt. Seit 2016 verfügt das Land Baden-Württemberg über eine „Landesstrategie Ressourceneffizienz“, die sich insbesondere dem Sektor „industrielle Produktion“ widmet. Gerade in diesem Sektor sind die Potenziale durch den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen äußerst hoch.
Nicht nur einen einzelnen Sektor zu betrachten, sondern die Thematik auf den gesamten Einflussbereich kommunalen Handels auszuweiten, ist auch für die LHS in vielen Bereichen das Ziel. So hat ja auch das Energiekonzept „Urbanisierung der Energiewende“ den gesamtheitlichen Blick.
Auch der „Masterplan 100 % Klimaschutz“ sieht neben der Suffizienz gerade in der Schließung von Stoffkreisläufen ein übergeordnetes Ziel, das in alle Handlungsfelder miteinfließen und bei der weiteren Konkretisierung des Masterplans in den einzelnen Maßnahmen berücksichtigt werden muss.
Zur Implementierung einer Ressourcenstrategie in die Handlungsfelder gibt es zahlreiche Ansätze:
- In Verträgen zum Verkauf städtischer Grundstücke und zum Abschluss städtebaulicher Verträge kann die Nutzung nachhaltiger Baustoffe oder eine „ressourcenleichte Bauweise“ als Bedingung festgehalten werden.
- Im Energiekonzept für den Neckarpark wurde bereits festgehalten, Investoren und Bauherren beim Einsatz ressourcenschonender Baustoffe zu beraten.
Die als Beispiel erwähnte Ressourcenstrategie „Bauwerk Stadt Zürich“ konzentriert sich auf den Gebäudepark und die Infrastruktur und beinhaltet drei Vorgehensschritte:
1. Erhebung des Ist-Zustands
2. Simulation der langfristigen Entwicklung in Szenarien (bis 2050)
3. Ziele der Ressourcenstrategie und Maßnahmen festlegen
An diesem Vorgehen kann man sich grundsätzlich orientieren.
Wobei die Anwendung bei städtischen Bauvorhaben der erste Schritt sein sollte, um hier auch ein Beispiel für private Bauvorhaben zu geben. Hier müsste man aber erst ermitteln, was dies für die Bauvorhaben bedeuten würde und was auch technisch machbar ist z. B. beim grundsätzlichen Einsatz von RC-Beton.
Mit einer kommunalen Ressourcenstrategie lassen sich Potenziale und Handlungsmöglichkeiten erschließen und von dem im Masterplan beschriebenen Paradigma „Schließung von Stoffkreisläufen“ mehr Gewicht verleihen.
Für die Erstellung einer kommunalen Ressourcenstrategie müssten nach Schätzungen des Amts für Umweltschutz für die Beauftragung einer vollumfänglichen Konzepterstellung 100.000 Euro hälftig in den Haushaltsjahren 2018/2019 eingestellt werden. Wenn nur Teilaspekte untersucht werden sollen, würde sich der notwendige Betrag auf 60.000 Euro reduzieren.
Vorliegende Anträge/Anfragen 673/2017 SÖS-LINKE-PluS Peter Pätzold Bürgermeister <Anlagen>