Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: 5600-00
GRDrs 904/2012
Stuttgart,
12/07/2012



EU-Projekt "Fit for Life Europe - a local framework for elderly in European cities and regions"



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich19.12.2012



Beschlußantrag:

1. Der Beteiligung der Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Sport und Bewegung, an dem Projekt „Fit for Life Europe – a local framework for elderly in European cities and regions“ wird zugestimmt.

2. Der Gesamtaufwand der Landeshauptstadt Stuttgart für das Projekt beläuft sich auf rd. 130.000 EUR. Ein Anteil von 60 % davon wird aus Projektmitteln durch die Europäische Kommission, weitere 20 % durch Drittmittelpartner finanziert. Der Restbetrag setzt sich aus Personal- und Sachkosten zusammen und wird aus dem Budget des Amts für Sport und Bewegung gedeckt. 3. Vom zusätzlichen Personalbedarf beim Amt für Sport und Bewegung im Umfang von 15 Personenmonaten einer 50 % Teilzeitkraft in TVöD Entgeltgruppe 11 für das Projekt „Fit for Life" wird Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird ermächtigt, außerhalb des Stellenplans während der Projektlaufzeit von 15 Monaten voraussichtlich von Januar 2013 bis März 2014 Personal im Umfang von bis zu 15 Personenmonaten in Entgeltgruppe TVöD EG 11 in Teilzeit (50 %) zu beschäftigen. Die Finanzierung erfolgt kostenneutral durch die EU-Fördermittel.


Begründung:


Als 2009 bei der Europäischen Kommission erstmals Projektanträge für Maßnahmen im Bereich des Sports eingereicht werden konnten, partizipierte die Landeshauptstadt Stuttgart mit ihrem Projekt „You need exercise!“ erfolgreich an den so genannten vorbereitenden Maßnahmen des Sports. 2011 gab es unter der Zielsetzung des „Aktiven Alterns“ erneut eine Ausschreibung von Fördermitteln der Europäischen Kommission zur Vorbereitung einer Europäischen Budgetlinie für den Sport. Erneut stellte die Landeshauptstadt erfolgreich einen Antrag und hat gemeinsam mit den Städten Limoges, Rotterdam und Warschau sowie der Region Extremadura und der Universität Bologna den Zuschlag für ein Projekt zur Erarbeitung von Strategien zur Bewegungsförderung von Älteren in europäischen Städten erhalten.

EU-weite Herausforderung der Bewegungsförderung von Älteren

Der demografische Wandel ist längst in unseren europäischen Städten angekommen. Im Bereich Bewegung möchten die Partner von „Fit for Life“ erfolgreiche Ansätze zur Förderung von Bewegung von Älteren identifizieren und nutzen, indem diese auf die Projektstädte übertragen werden. Im Zeitraum von Januar 2013 bis März 2014 werden die jeweiligen Städte zunächst eine Bestandsaufnahme zu bereits vorhandenen Angeboten, wissenschaftlichen Erkenntnissen und strukturellen Rahmenbedingungen vornehmen. Hand in Hand mit diesem Arbeitsschritt werden Konzepte für Pilotprojekte in den Städten entwickelt und Runde Tische mit den relevanten Akteuren gebildet. Nachdem die Konzepte mit den europäischen Partnern abgestimmt wurden, ist ein weiterer Schritt die konkrete Umsetzung vor Ort. Damit die vielen verschiedenen guten Ansätze nicht verloren gehen, soll im Rahmen eines HEPA-Aktionsplans systematisch aufbereitet werden, wie eine Kommune die Bewegungsförderung von Älteren umsetzen kann (HEPA = health enhancing physical activity). Hierzu sollen Benchmarks (was ist zu tun?) und die passenden Werkzeuge (wie ist es zu tun?) dargestellt werden und so für andere Kommunen, auch innerhalb des europäischen Städtenetzwerks „Cities for Sports“, zur Verfügung gestellt werden. Ein großer Themenkongress im März 2014 soll diese Arbeit zusammen mit Empfehlung und Schlussfolgerung verabschieden. Dabei werden die gesammelten Ideen auch auf andere Städte von „Cities for Sports“ und innerhalb der Europäischen Union ausgedehnt, indem diese auf www.citiesforsports.eu darauf zugreifen können.

Intervention in Stuttgart

Ein Schwerpunkt des Amts für Sport und Bewegung liegt im Rahmen der Umsetzung der Sportentwicklung auf der Bewegungsförderung von Älteren. Daher ist das EU-Pro­jekt „Fit for Life“ ein wichtiger Beitrag zur Erreichung des Ziels, Älteren Bewegungsangebote zu schaffen, um ihre Bewegungs- und Leistungsfähigkeit zu stärken. Im Rahmen des Projekts sollen in Stuttgart konkrete Angebote für die Bedürfnisse älterer Menschen, die selbstständig zu Hause leben, entwickelt werden. Hier setzt das Projekt an, um durch Bewegung die Pflegebedürftigkeit im Alter hinauszuzögern. In Zusammenarbeit mit Vereinen, Begegnungsstätten, Kirchengemeinden, der freien Wohlfahrtspflege, Ärzten, Apotheken und Initiativen vor Ort sollen ältere Menschen kontaktiert werden. Es soll ein quartiersgerechtes Konzept zur Bewegungsförderung von älteren Menschen entstehen, das für viele Ältere dieser heterogenen Zielgruppe mit einem passenden Angebot aufwarten kann. Im Rahmen von „Fit for Life“ wird in einem Pilotprojekt in jeder beteiligten Partnerkommune ein Projekt umgesetzt, um so wichtige Strukturen zu etablieren und erste Initiativen umzusetzen. Später soll das Engagement auf die Gesamtstadt ausgeweitet werden. Auch über die Dauer des EU-Projekts hinaus wird die Landeshauptstadt sich intensiv an der Einbindung Älterer in einen aktiven partizipatorischen Lebensstil beteiligen.

Finanzielle Auswirkungen

Bei der diesjährigen Ausschreibung der Europäischen Kommission war es nötig, Drittmittel als Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln zu akquirieren (in Höhe von 20 %). Hierzu konnten neben der Robert-Bosch-Stiftung die ScharrStiftung, die Volksbank Stuttgart eG, die Dengler-Wender Stiftung sowie die Celesio AG gewonnen werden. Insgesamt hat das Projekt ein Budget in Höhe von 300.000 EUR. Der Zuschuss der Europäischen Kommission beträgt 180.000 EUR, die Drittmittel 60.000 EUR. Die weiteren 60.000 EUR werden von den sechs Projektpartnern getragen.

Die auf Seiten der Landeshauptstadt Stuttgart im Rahmen des Projektbudgets anfallenden Gesamtkosten (130.000 EUR) sowie die auf dieser Grundlage zugesagte Förderung der Europäischen Kommission und der Drittpartner setzen sich wie folgt zusammen:

Gesamtkosten
EUR
Förderbetrag EU- Kommission
EUR (60 %)
Drittmittel
EUR (20 %)
Anteile AfSB EUR (20 %)
Personalkosten
70.000
42.000
14.000
14.000
Sachkosten
60.000
36.000
12.000
12.000
Summe
130.000
78.000
26.000
26.000

Zur Deckung des erhöhten Personalbedarfs wird die Verwaltung ermächtigt, außerhalb des Stellenplans während der Projektlaufzeit zusätzliches Personal im Umfang von bis zu 15 Personenmonaten in der Entgeltgruppe 11 TVöD in Teilzeit zu 50 % zu beschäftigen. Die dadurch anfallenden Personalkosten werden durch die Einnahmen aus Fördermitteln vollständig gedeckt. Die offenen Sachkosten in Höhe von 12.000 EUR werden aus dem Budget des Amts für Sport und Bewegung gedeckt. Der weitere Personalbedarf von rechnerisch 14.000 EUR wird mit dem beim Amt für Sport und Bewegung vorhandenen Personal gedeckt.

Die Stadt erhält im Rahmen der Projektleitung den gesamten Förderbetrag der Europäischen Kommission und der Drittpartner in Höhe von 240.000 EUR und wird die jeweiligen Anteile an die oben genannten Städte und Institutionen weiterleiten.


Beteiligte Stellen

Die Referate WFB und AK haben die Vorlage mit gezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

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Erledigte Anträge/Anfragen

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Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

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