Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 378/2017
Stuttgart,
05/22/2017


Kulturförderung - Erhöhung der institutionellen Förderung



Mitteilungsvorlage zum Haushaltsplan 2018/2019


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
29.05.2017
31.05.2017

Bericht:

Die institutionellen Zuwendungen vieler Kultureinrichtungen wurden in den letzten Jahren nicht erhöht. Die Situation der Einrichtungen ist jedoch sehr unterschiedlich und muss im Einzelfall bewertet werden.

Einige Kultureinrichtungen leiden unter einem zunehmenden Ökonomisierungsdruck, der häufig zu Lasten der Mittel für die Programmarbeit geht. Insbesondere die Teuerungen bei den Personal- und Gebäudekosten können kaum durch eigene Einnahmen angesichts gleichbleibender Zuschüsse aufgefangen werden.

Die Kulturverwaltung schlägt 16 Einrichtungen für die Erhöhung der institutionellen Zuwendung vor.
Priorität
Nr.
2018
in EUR
2019
in EUR
laufend
(ja/nein)
7.1
Forum der Kulturen e.V.
30.000
30.000
ja
7.2
Weißenhofmuseum
155.000
155.000
ja
7.3
Theaterhaus
153.000
253.000
ja
7.4
Innofonds Kulturelle Bildung
30.000
30.000
ja
7.5
Innofonds Literatur und Philosophie
20.000
20.000
ja
7.6
Eigene Projekte Wissenschaft
10.000
10.000
ja
7.7
Produktionszentrum Tanz+Performance e.V.
6.000
6.000
ja
7.8
Literaturhaus Stuttgart
92.320
92.320
ja
7.9
JES
71.100
71.100
ja
7.10
Jazzclub Kiste
25.000
25.000
ja
7.11
Theater am Faden
46.000
46.000
ja
7.12
Knabenchor collegium iuvenum stuttgart
30.000
30.000
ja
7.13
FITZ – Imaginale / NEWZ
3.000
0
nein
7.14
Stadtverband der Chöre, Musik- und Karnevalsvereine
17.000
17.000
ja
7.15
Merlin (SozioKultur)
6.000
6.000
ja
7.16
Jazz Society
4.000
4.000
ja
Gesamt
698.420
795.420
ja/nein


Priorität 7.1: Forum der Kulturen e.V.

Das weltmusikalische Projekt „Open World Stage & Masterclass" mit integrierten Workshops wird seit mehreren Jahren aus Mitteln des Innovationsfonds Musik gefördert.
Der jährlich bis zu vierfach überzeichnete Fonds kann die Dauerfinanzierung, und damit die notwenige Weiterentwicklung dieses weltmusikalischen Formates nicht leisten. In Stuttgart sind die Angebote des Forums der Kulturen die einzigen, die im weltmusikalischen Bereich auf professionelle Strukturen aufbauen können.


Die Theaterfestivals "Made in Stuttgart - Interkulturelles Wochenende" und "Made in Germany - Interkulturelles Theaterfestival" ist ein Gemeinschaftsprojekt des Forums der Kulturen e.V. mit verschiedenen Stuttgarter Theatern. Hier werden interkulturelle Produktionen und Projekte aus Stuttgart bzw. aus ganz Deutschland gezeigt. Die Entscheidung über das Programm trifft eine Jury aus theaterinteressierten Zuschauerinnen und Zuschauern, Künstlerinnen und Künstlern sowie Vereinsvertreterinnen und -vertretern, deren Zusammensetzung die kulturelle Vielfalt der Stuttgarter Einwohner widerspiegelt. Die Theaterfestivals leisten einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarkeit von interkulturellen Produktionen und zur interkulturellen Öffnung von Kulturinstitutionen.

Um die Planungssicherheit für diese etablierten Festivals zu ermöglichen und die wichtigen Weltmusikalischen Formate weiterführen zu können, ist es sinnvoll die institutionelle Förderung des Forums der Kulturen anzupassen. Erhöhung der bisherigen Förderung von 274.050 € um 30.000 € auf künftig 304.050 €.

Letzte Erhöhung: DHH 2016/2017
Veränderung: Um 450 €, von 273.600 € auf derzeit 274.050 €
Begründung: Strukturelle Unterfinanzierung / personalintensive Einrichtung
Jahresetat: 1.787.000 €


Priorität 7.2: Verein der Freunde der Weißenhofsiedlung für den Betrieb des
Weißenhofmuseums


Das Weißenhofmuseum im Haus Le Corbusier ist gemeinsam mit dem zweiten Haus von Le Corbusier in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart im Sommer 2016 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden. Mit der Ernennung ist die nationale und internationale Bekanntheit des Weißenhofmuseums und auch der Weißenhofsiedlung insgesamt noch einmal deutlich gestiegen. Im Weißenhofmuseum haben neben den Besucherströmen vor allem auch die medialen Anfragen stark zugenommen, sodass für den Betrieb des Museums mehr Personal benötigt wird - und damit einhergehend auch mehr Bürofläche, die im Umfeld des Museums dazu gemietet werden sollte.
Weitere Haushaltsmittel werden von folgenden Ämtern für das Weißenhofmuseum für den nächsten Doppelhaushalt angemeldet: Die Untere Denkmalschutzbehörde benötigt Mittel für den Jahresbericht und die Teilnahme bzw. Organisation von Konferenzen. Erhöhung der bisherigen Förderung von 65.000 € um 155.000 € auf künftig
220.000 €.

Letzte Erhöhung: DHH 2012/2013
Veränderung: Um 28.150 €, von 36.850 € auf derzeit 65.000 €
Begründung: Unterfinanzierung
Jahresetat: 230.619 €


Priorität 7.3: Theaterhaus Stuttgart

Das Strategiepapier des Theaterhauses vom 15. Juni 2012 prognostizierte bis zum Jahr 2021 eine Differenz zwischen den Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 1. Mio. €. Eine Ursache hierfür ist die Lohn- und Gehaltsentwicklung. Trotz leicht steigender Zuschauerzahlen und Einnahmen bei einem Eigenfinanzierungsanteil von rund 70 % konnte das Theaterhaus die immer größer werdenden Ausgaben nicht auffangen. Der öffentliche Anteil an den Ausgaben beträgt rund 25 %. Die restlichen fehlenden 5 % verweisen auf das Defizit, welches immer schwerer auszugleichen ist.

Zum Ausgleich schlug das Theaterhaus damals eine jährliche Erhöhung der institutionellen Förderung i.H.v. insgesamt 150.000 € vor. Für die LHS Stuttgart hätte das eine jährliche Anhebung der Förderung um 100.000 € zum Vorjahr bedeutet.
Von 2012 – 2016 hat sich die städtische Förderung um 196.375 € erhöht. Entsprechend dem Strategiepapier hätte sich der städtische Zuschuss in diesem Zeitraum um 400.000 € erhöhen müssen. Folglich liegt die Differenz zwischen geforderter und tatsächlich erfolgter Erhöhung bei -203.625 €.

Das Land hatte seine Zuwendung seit 2012 überproportional um 350.000 € auf 910.600 € erhöht. Die Anwendung des Finanzierungsschlüssels im Verhältnis von 2:1 (Stadt/Land) hätte eine entsprechende Erhöhung von städtischer Seite in Höhe von rund 53.000 € erfordert.
Unabhängig davon weist das Jahresergebnis 2015 des Theaterhauses ein negatives Eigenkapital von rd. -364.746 € auf. Das entstandene Defizit konnte durch einen einmaligen Sponsorenbeitrag im Jahr 2016 auf etwa 50.000 € reduziert werden. Zur Tilgung des noch ausstehenden Defizits und zur Vermeidung künftiger Deckungslücken wird die Stadt Stuttgart ab dem Jahr 2018 um eine Zuschusserhöhung von 153.000 € und eine weitere Erhöhung um 100.000 € ab 2019 gebeten. Eine entsprechende Steigerung des Landeszuschusses im Verhältnis 2:1 wurde ebenfalls beantragt.

Empfohlene Maßnahme für den Doppelhaushalt 2018/2019: Erhöhung der institutionellen Förderung ab dem Haushaltsjahr 2018 um 153.000 € auf rd. 1,583 Mio. € sowie ab 2019 um weitere 100.000 € auf 1,683 Mio €. Über die weitere Förderhöhe muss in den zukünftigen Jahren der Haushaltsplanung neu entschieden werden.

Letzte Erhöhung: DHH 2016/2017
Veränderung: Um 88.875 €, von 1.341.000 € auf derzeit 1.429.875 €
Begründung: Strukturelle Unterfinanzierung / personalintensive Einrichtung
Jahresetat: 9.029.975 €


Priorität 7.4: Innofonds Kulturelle Bildung

Am 6. Juni 2016 fand die erste Jurysitzung für die Vergabe von Fördermitteln für Projekte zur kulturellen Bildung nach Inkrafttreten der Richtlinie statt. Der Jury lagen 20 Förderanträge vor. Da das beantragte Fördervolumen mit 122.927 EUR deutlich die zu vergebenden Mittel überstieg, konnte nicht allen förderungswürdigen Projekten eine finanzielle Unterstützung bewilligt werden. Auf Grund der Neukonzeption von kubi-S (Netzwerk kulturelle Bildung in Stuttgart) können Projekte zur kulturellen Bildung außerhalb von Ganztagsschulen nicht wie bisher aus Mitteln von kubi-S finanziell unterstützt werden. Es muss daher künftig von einem deutlichen Anstieg der Förderanträge und des beantragten Fördervolumens ausgegangen werden. Erhöhung der bisherigen Förderung von 50.000 € um 30.000 € auf künftig 80.000 €.

Letzte Erhöhung: keine
Jahresetat: 50.000 €


Priorität 7.5: Innofonds Literatur und Philosophie

Mit einer Erweiterung des Innovationsfonds „Literatur“ um den Bereich Philosophie schaffte die Kulturverwaltung Anreize, philosophische Ansätze oder Vorhaben zu entwickeln. Die Richtlinien des bereits existierenden Topfes könnten dahingehend ergänzt werden, dass erstmals nicht nur Literaturprojekte, sondern auch offene Fragestellungen und der Prozess der künstlerisch, wissenschaftlichen Herangehensweise im Bereich Philosophie gefördert werden. Die Neukonzeption des Fördertopfes schaffte damit Raum für spartenübergreifende, innovative Konzepte. Erhöhung der bisherigen Förderung von 66.500 € um 20.000 € auf künftig 86.500 €.

Letzte Änderung: DHH 2010/2011
Veränderung: um 3.500 €, von 70.000 € auf derzeit 66.500 €
Begründung: Haushaltskonsolidierung
Jahresetat: 66.500 €


Priorität 7.6: Eigene Projekte Wissenschaft

Angeregt durch den letzten Essay „Wer wir waren“ von Roger Willemsen wird das Kulturamt im Verbund mit dem Literaturhaus Stuttgart, dem Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart und dem Hospitalhof/Evangelisches Bildungszentrum Stuttgart im jährlichen Rhythmus die prominent angelegte Dozentur, die „Stuttgarter Zukunftsrede“, vergeben.
Mit der „Stuttgarter Zukunftsrede“ werden promintente, publizierende Intellektuelle aus Literatur und Wissenschaft, aus Kultur, Philosophie und Gesellschaft gesucht, die mit und für Stuttgart ein Denken über Genregrenzen hinweg in die Zukunft hinein möglich machen. Die Residenzpflicht der Dozentur beträgt mindestens zwei Wochen. Neben Vorträgen und Gesprächen wird die „Stuttgarter Zukunftsrede“ mit Workshops und Denklaboren in Schulen und an der Universität breit in die Stadtgesellschaft hinein wirken.

Der Verbund der Partner verfügt über ein großes Netzwerk und die Strahlkraft nach innen wie außen, um die „Stuttgarter Zukunftsrede“ entsprechend in der Stadt zu verankern und zu einem Leuchtturmprojekt über Stuttgart hinaus zu machen.

Da die Dozentur erstmals ins Leben gerufen wird, benötigen die Partner Mittel, um die „Stuttgarter Zukunftsrede“ entsprechend dotieren zu können. Erhöhung des bisherigen Etats von 3.000 € um 10.000 € auf künftig 13.000 €.

Letzte Erhöhung: keine
Jahresetat: 3.000 €



Priorität 7.7: Produktionszentrum Tanz+Performance e.V.

Die Raumkosten sind um 6.762 € angestiegen (2015: 36.938 €/ 2017: 43.700 €), worauf das Produktionszentrum schon während des Jahres 2015 aufmerksam gemacht hat. Das liegt vor allem an gestiegenen Mietkosten und einer vertraglich festgelegten Jahreszahlung von Instandhaltungskosten in Höhe von 2.000 €. Folge: 2017 steht das Produktionszentrum vor einer gewachsenen größeren finanziellen Herausforderung. Konnte im Jahr 2015 noch der Fehlbetrag von -2.100 € durch Rücklagen ausgeglichen werden, kann im Jahr 2017 voraussichtlich der Fehlbetrag von - 8.000 € durch Rücklagen nur um 2.000 € auf – 6.000 € gesenkt werden. Das Produktionszentrum bat bereits 2015 um eine Erhöhung der institutionellen Förderung von 10 % (7.300 €/ wurde nicht gewährt). Das Produktionszentrum bittet 2017 um eine Anhebung der institutionellen Förderung von 6.000 €, um die gestiegenen Raumkosten auszugleichen. Erhöhung der bisherigen Förderung von 73.000 € um 6.000 € auf künftig 79.000 €.

Letzte Erhöhung: DHH 2010/2011
Veränderung: Um 10.000 €, von 63.000 € auf derzeit 73.000 €
Begründung: Mietbelastungen durch Umzug
Jahresetat: 102.100 €





Priorität 7.8: Literaturhaus

Das Literaturhaus Stuttgart sieht sich mit neuen, dringlichen Herausforderungen konfrontiert, die einerseits durch den Erwerb der Immobilie und andererseits durch die Weiterführung ihres anspruchsvollen Programms entstehen:

Durch den Erwerb der Immobilie „Literaturhaus“, Breitscheidstr. 4, am 7. Februar 2017 durch den Trägerverein des Literaturhauses steigen zukünftig die Instandhaltungskosten sowie die Betriebs- und Nebenkosten. Neue Rücklagenbildungen sind notwendig.
Es ist mit einem erhöhten Einbruch von Mieteinnahmen aufgrund von Renovierungsarbeiten im Sommer 2017 und aufgrund der Anpassung der Mietpreise an die Preise der neuen lokalen Anbieter zu rechnen.

Die Veranstaltungskosten werden wegen der allgemein steigenden Werbekosten, Reise- und Übernachtungskosten und Autorenhonorarzahlungen sowie auch aufgrund der Einführung des Mindestlohns im gesamten extern verlagerten Dienstleistungssektor zukünftig weiter steigen.
Das Angebot des Literaturhauses wird jährlich ambitionierter, also auch kostenaufwendiger, mit großen Ausstellungsprojekten und thematischen Festivals. Das Haus gehört auch aufgrund dieses anspruchsvollen Programms zu den bedeutendsten im deutschsprachigen Raum mit internationaler Strahlkraft. Aufgrund des ehrgeizigen, zukunftweisenden Veranstaltungsprogramms des Literaturhauses steht auch eine Personalaufstockung an.

Bisher konnten die erhöhten Ausgaben durch Rücklagen gedeckt werden. Neue Rücklagenbildungen sind allerdings aus dem laufenden Betrieb nicht ohne Weiteres zu generieren.

Empfohlene Maßnahme: Um den neuen Herausforderungen begegnen zu können, bedarf es einer soliden Grundfinanzierung des Hauses und damit einer angepassten städtischen Förderung in Höhe von 187.680 € um 92.320 € auf 280.000 €.

Letzte Erhöhung: DHH 2016/2017
Veränderung: um 20.000 €, von 167.680 € auf derzeit 187.680 €
Begründung: Erhöhter Bedarf durch abzusehende Konsequenzen des Immobilienerwerbs 2017 und steigende Programmkosten
Jahresetat: 900.000 €


Priorität 7.9: JES

Das JES – Kinder- und Jugendtheater Stuttgart zeigt zeitgenössisches Theater für junges Publikum von einem Jahr bis hin zum Jugendalter. Dabei spricht es generationsübergreifend auch Familien an. Es hat ein eigenes Ensemble mit professionellen SchauspielerInnen und arbeitet darüber hinaus mit externen KünstlerInnen aus anderen Disziplinen wie dem Tanz, der Musik und der Bildenden Kunst zusammen. Das JES hat durch seine Gastspiele und Preise Stuttgart bundes- und europaweit zu einem führenden Ort für Kinder- und Jugendtheater gemacht. Als Ausrichter des internationalen Festivals „Schöne Aussichten“ ist das JES für die Avantgarde unter den Kinder- und Jugendtheatermachern weltweit ein renommierter Gastgeber.
Darüber hinaus arbeiten hier professionelle KünstlerInnen mit Kinder und Jugendlichen zusammen und entwickeln mit ihnen auf hohem ästhetischem Niveau Inszenierungen, welche die Themen, Fragen und Anliegen der jungen Generation auf die Bühne bringen.
Um weiterhin qualifiziertes Personal langfristig an das Haus binden zu können wird eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 71.100 € empfohlen.

Letzte Erhöhung: DHH 2014/2015
Veränderung: Um 190.000 €, von 1.235.900 € auf derzeit 1.425.900 €
Begründung: strukturelle Unterfinanzierung
Jahresetat: 2.457.400 €



Priorität 7.10: Jazzclub Kiste


Der Jazzclub stellte drei Projektanträge für das Jahr 2017, die alle abgelehnt werden mussten, da die „Kiste“ bereits institutionell gefördert wird und die Vorhaben zu den originären Aufgaben des Clubs zählen. Der Club bietet mit beinahe allabendlichen Livekonzerten den verschiedenen Jazzspielarten eine Bühne und ist damit programmatisch ausgesprochen vielfältig. Für das Publikum ist diese Bandbreite eine wichtige Ergänzung in der Stuttgarter Jazzlandschaft. Insbesondere das jüngere, nicht so zahlungskräftige Publikum kann hier das Livekonzert besuchen. Der Jury ist es ein besonderes Anliegen, dass die „Kiste“ eine deutlich höhere institutionelle Förderung bekommt, von 10.000 € um 25.000 € auf künftig 35.000 €.

Neuaufnahme: DHH 2012/2013
Jahresetat: 110.156 €



Priorität 7.11: Theater am Faden

Das Theater am Faden wird 45 Jahre alt. Die Familie Brehme hat durch 80% ehrenamtliches Engagement über Jahrzehnte ein Theater aufgebaut, das ein Kleinod für Stuttgart ist. Das Theater am Faden inspiriert sich aus jahrhundertealten Figurentheatertraditionen und ist somit ein Gegenpol zum Fitz, das mehr für ein zeitgenössisches Theater steht. Das Theater am Faden bereichert die Stuttgarter Theaterlandschaft. Der Generationenwechsel in der Leitung muss nun vorbereitet werden. Will man eine Weiterentwicklung und eine Zukunft des Theaters, müssen nachhaltige Strukturen aufgebaut werden. Das Volumen einer ganzen Stelle ist mindestens dafür notwendig. Das Theater am Faden kooperiert mit Ganztagsschulen und Kindergärten. Dafür braucht es theaterpädagogische Expertise. Das Management muss modernisiert werden, dazu braucht es mehr personelle Kapazität im Bereich organisatorische Mitarbeit. Das künstlerische Team muss Zeit haben, um den Generationenwechsel vorzunehmen. Dazu braucht es Ressourcen, um eine/n Figurenspieler/in in das Team zu integrieren. Erhöhung der bisherigen Förderung von 42.000 € um 46.000 € auf künftig 88.000 €.

Letzte Erhöhung: 2009
Veränderung: Um 500 € von 41.500 € auf derzeit 42.000 €
Jahresetat: 112.500 €





Priorität 7.12: Knabenchor collegium iuvenum stuttgart


Zum Doppelhaushalt 2016/17 wurde schwerpunktmäßig die Förderung einzelner Chöre, insbesondere auch der Kinder- und Jugendchöre, erhöht. Davon ausgenommen war der Knabenchor collegium iuvenum stuttgart (CIS). Dieser ist ein ökumenisch und konfessionell unabhängiger Knabenchor. Getragen wird er vom Förderverein collegium iuvenum Stuttgart e.V. Der Förderverein ist öffentlich anerkannter Träger der Freien Jugendhilfe und der außerschulischen Jugendbildung. Ziel der musikalischen Arbeit des CIS ist, an die 800-jährige Tradition der Knabenchöre anzuknüpfen und die Kultur geistlicher Chormusik weiterzutragen. Der Chor versteht seine Arbeit nicht nur rein musikalisch, sondern auch als außerschulische Jugendbildung und mit sozialpolitischem Auftrag. Im Gegensatz zu den beiden anderen vergleichbaren Chören (Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und Mädchenkantorei an St. Eberhard) steht der CIS nicht in kirchlicher Trägerschaft.

Eine Erhöhung der städtischen Förderung ist aufgrund gestiegener Personalkosten (u. a. Wechsel auf hauptamtlich bezahlte Chorleitung, Anpassung der Honorare für die Stimmbildung) und ständig wachsender Kosten im Bereich der Organisation durch wachsende Mitgliederzahlen und Ausweitung des Programms dringend erforderlich. Die Kulturverwaltung schlägt eine Erhöhung um 30.000 € auf 82.850 € vor.

Letzte Erhöhung: DHH 2012/2013
Veränderung um 23.115 € von 29.735 € auf derzeit 52.850 €
Begründung: Einrichtung einer hauptamtlichen Chorleiterstelle
Jahresetat: 386.000 €


Priorität 7.13: FITZ – Imaginale / NEWZ (Zusammenlegung zweier Festivals)

Bisher sind die beiden Festivals "Imaginale" und "Newz" (alle 2 Jahre/ Nächste Imaginale 2018; Nächstes Newz 2017) getrennte Veranstaltungen. Newz erhält einen Zuschuss von 6.000 € und die Imaginale von 12.600 €. Der Plan ist, bereits 2018 das Nachwuchsfestival "Newz" in die Imaginale zu integrieren. Inhaltlich macht das Sinn, da der künstlerische Nachwuchs innerhalb eines so renommierten und überregionalen Festivals wie der Imaginalen sichtbarer wird. Ziele sind dabei, den internationalen Austausch zu fördern und Netzwerke für den Nachwuchs gezielt zu entwickeln: Die internationalen Kooperationen führen zu Einladungen junger KünstlerInnen aus dem Ausland, deren Arbeiten für das Publikum in Stuttgart, z.B. durch Übersetzungen und Übertitelungen, zugänglich gemacht wird. Darüber hinaus sollen renommierte internationale KünstlerInnen für die Leitung von Workshops mit jungen Stuttgarter SpielerInnen gewonnen werden. Im Vorfeld des Festivals werden Laboratorien und Residenzen geplant, um die Entstehung innovativer und qualitätsvoller Inszenierungsideen zu befördern, die für das Festival weiterentwickelt und fruchtbar gemacht werden können. Zur Umsetzung der o.g. Ziele müsste die Förderung für "Newz" in Höhe von 6.000 € (Ansparrate jährlich 3.000 €) 2018 auf die Förderung von der Imaginalen aufgeschlagen werden. Durch die Einbettung der Nachwuchsförderung und der entsprechenden Turnusanpassung muss die bisherige Förderung einmalig in 2018 um 3.000 € erhöht und künftig im biennalen Rhythmus in der bisherigen Höhe von insgesamt 18.600 € fortgeschrieben werden.

Letzte Erhöhung von NEWZ: 2013 / Letzte Veränderung von Imaginale: 2012
Veränderung NEWZ: um 3.000 € von 3.000 € auf derzeit 6.000 € / Veränderung Imaginale: Um 700 € von 13.300 € auf derzeit 12.600 €
Jahresetat NEWZ: 19.000 € / Jahresetat Imaginale: 190.450 €
Priorität 7.14: Stadtverband der Chöre, Musik- und Karnevalsvereine


Zum letzten DHH hatte der Gemeinderat einen Schwerpunkt auf die Chorförderung gelegt. Die Dirigentenpauschale der Chorleiter wurde von 500 € auf 750 € angehoben. Da für die anderen Dirigenten und Übungsleiter der Blasmusik-, Harmonika- und Karnevalsvereine aber weiterhin nur 500 € Dirigentenpauschale pro Verein gezahlt wurden, obwohl sie ähnliche Qualifikationen aufweisen und Kosten für die Vereine verursachen, wurde dies vom Stadtverband der Chöre, Musik- und Karnevalsvereine kritisch gesehen. Dies führt zu einer Zweiklassenpolitik innerhalb der Laienmusik und wird damit zum Nährboden für Neid, die für das Vereinswesen innerhalb einer Stadt destruktiv wirkt. Mit der Angleichung aller Dirigentenpauschalen auf 750 €, müssten im Doppelhaushalt 2018/2019 die Mittel um ca. 17.000 € erhöht werden.

Letzte Erhöhung: DHH 2016/2017
Veränderung: Um 60.000 € von 256.300 € auf derzeit 316.300 € Gesamtförderung
Veränderung Chorleiterpauschale: Um 30.000 € von 90.000 € auf 120.000 €
Begründung: Antrag des Gemeinderats


Priorität 7.15: Merlin (SozioKultur)

Die musikalischen Projekte „Klinke“ und „Pop Freaks“ werden seit mehreren Jahren aus Mitteln des Innovationsfonds Musik gefördert. Dieser ist jährlich bis zu vierfach überzeichnet und für neue Vorhaben ausgelegt. Hier wäre es sinnvoll, die im Bereich „Soziokultur“ verortete institutionelle Förderung entsprechend anzupassen. Erhöhung der bisherigen Förderung von 192.600 € um 6.000 € auf künftig 198.600 €.

Letzte Erhöhung: 2009
Veränderung: Um 1.900 € von 190.700 € auf 192.600 €
Begründung: keine
Jahresetat: 556.000 €


Priorität 7.16: Jazz Society

Die Jazz Society Stuttgart e.V. wurde 1972 gegründet und ist der älteste Zusammenschluss von Jazzmusikern in Stuttgart. Sie veranstaltet vor allem in der Traditional Jazz Hall (Marienstraße 3B) Konzerte. Die Mietkosten der Traditional Jazz Hall Stuttgart sind für die Jazz Society erheblich gestiegen. Um das Programm auf dem gewohnten Niveau zu halten, ist eine Erhöhung der städtischen Zuwendung sinnvoll. Erhöhung der bisherigen Förderung von 12.540 € um 4.000 € auf künftig 16.540 €.

Letzte Änderung: DHH 2010/2011
Veränderung: Verringerung der Zuwendung um 460 € von 13.000 € auf derzeit 12.540 €
Begründung: Haushaltskonsolidierung
Jahresetat: 63.000 €






Priorisierung Mitteilungsvorlagen
Das Kulturamt hat insgesamt 10 Mitteilungsvorlagen für die Haushaltsplanberatungen gefertigt. Die darin enthaltenen Maßnahmen sind eine konsequente Beschränkung auf die wesentlichsten und unabdingbaren Bedarfe im Kulturbereich aus Sicht der Kulturverwaltung und keinesfalls eine abschließende Wertung aller notwendigen und sinnvollen Vorhaben. Diese Vorlage hat die Priorität 7.



Finanzielle Auswirkungen


Ergebnishaushalt (zusätzliche Aufwendungen und Erträge):
Maßnahme/Kontengr.
2018
TEUR
2019
TEUR
2020
TEUR
2021
TEUR
2022
TEUR
2023 ff.
TEUR
Institutionelle Förderung/4318
698,42
795,42
795,42
795,42
795,42
795,42
Finanzbedarf
698,42
795,42
795,42
795,42
795,42
795,42
(ohne Folgekosten aus Einzelmaßnahmen, Investitionen oder zusätzlichen Stellen – diese bitte gesondert darstellen)


Mitzeichnung der beteiligten Stellen

Das Referat WFB hat Kenntnis genommen. Haushalts- und stellenrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der Haushaltsplanberatungen erfolgen.





Dr. Fabian Mayer


Anlagen:

keine

<Anlagen>

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