Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 847/2022
Stuttgart,
01/27/2023


Vergabe von Fördermitteln für Projekte in den Fachbereichen Bildende Kunst/Medienkunst, Interkultur, Kultur im öffentlichen Raum, Literatur/Philosophie, Musik, Theater/Tanz sowie im Rahmen des Förderprogramms Entwicklungstreiber für das Jahr 2023



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
07.02.2023
08.02.2023

Bericht:


Im Zeitraum vom 15. November bis zum 8. Dezember 2022 fanden die Jurysitzungen zur Vergabe von Fördermitteln für Projekte in den Fachbereichen Bildende Kunst und Medienkunst, Interkultur, Kultur im öffentlichen Raum, Literatur und Philosophie, Musik, Theater und Tanz sowie im Rahmen des Förderprogramms Entwicklungstreiber für das Jahr 2023 statt.

Es folgen im Einzelnen die Berichte aus den einzelnen Bereichen und Programmen:

1. Bildende Kunst und Medienkunst
2. Entwicklungstreiber
3. Interkultur
4. Kultur im öffentlichen Raum
5. Literatur und Philosophie
6. Musik
7. Theater und Tanz


1. Bildende Kunst und Medienkunst

Am 29. November 2022 fand die Jury zur Vergabe der Fördermittel im Fachbereich Bildende Kunst und Medienkunst statt.
Als stimmberechtigte Jurorinnen nahmen teil Katrin Ströbel, Künstlerin, Professorin an der Villa Arson, École nationale supérieure d’art Nice, Anne Vieth, Kuratorin am Kunstmuseum Stuttgart, Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle, Frankfurt, Philipp Ziegler, Kurator am ZKM Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe sowie der Fachreferent für Bildende Kunst, Dr. Tobias Wall.

Für den Bereich Bildende Kunst und Medienkunst stehen jährliche Projektfördermittel von 115.000 EUR zur Verfügung. Zusätzlich wurden für 2023 erstmals auch Gelder aus dem Fonds „Ausstellungsgrundvergütung“ (AGV) vergeben, die der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsberatungen 2022/23 zur Verfügung gestellt hatte (GRDs 1047/2021). Das vom Kulturamt entwickelte Vergabemodell wurde vom Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung vom 12. Oktober 2022 beschlossen (GRDs 408/2022).

Eingereicht wurden 32 Einzelprojektanträge davon 10 mit zusätzlichen AGV-Anträgen sowie fünf ausschließliche AGV-Anträge. Das Gesamtantragsvolumen für Projektförderung lag bei 310.248 EUR, für AGV bei 104.537 EUR. Die Jury entschied sich für die Förderung von 18 Projekten mit einer Gesamtfördersumme von 107.000 EUR (vgl. Anlage 1). Zusätzlich erhielten 8 Projekte Ausstellungsgrundvergütungen im Gesamtvolumen von 42.945 EUR. 14 Anträge auf Projektförderung und 4 Anträge auf AGV wurden abgelehnt.

Wie schon in den vergangenen Jahren wurden von einigen Einrichtungen erneut Anträge für die Finanzierung ihres Jahresprogramms gestellt. Da es sich hierbei um Einrichtungen handelt, die das Stuttgarter Kulturleben seit Jahren nachhaltig bereichern, empfiehlt die Jury, diese im Rahmen der Haushaltsberatungen 2024/25 in die institutionelle Förderung aufzunehmen. Hierbei handelt es sich um den Artspace "ITO" in Bad Cannstatt, den Projektraum Ostend im Stuttgarter Osten sowie die Künstlergruppe SOUP.

2. Entwicklungstreiber

Die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln beim Fonds „Entwicklungstreiber“ fand am 24.11.2022 statt. Es nahmen als stimmberechtigte Juror*innen teil: Josef Krieg (Geschäftsführer Ideas2communicate GmbH), Dr. Henning Mohr (Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft) und Lisa Tuyala (Kulturmanagerin) sowie die Fachreferentin für Theater/Tanz, Nora Niethammer und die Abteilungsleiterin der Kulturförderung, Sabine Vogel-Schuster.

Zur Vergabe von Projektmitteln stehen der Jury jährlich 100.000 EUR abzüglich der Kosten für die Jurysitzung zur Verfügung. Demgegenüber standen 4 Anträge zur Entscheidung mit einem Gesamtantragsvolumen in Höhe von 61.740 EUR. Über jeden Antrag wurde durch die Fachjury beraten.

Wie in Anlage 2 abgebildet, befürwortete die Jury 3 Anträge, 1 Antrag wurden abgelehnt. Insgesamt vergab die Jury für das Jahr 2023 41.740 EUR.

In Absprache mit der Jury soll das Förderprogramm Entwicklungstreiber in einen Kooperationsfonds weiterentwickelt und mit dem neuen Shift-Stipendium (GRDrs 778/2022), das für die drei Transformationsfelder Nachhaltigkeit, Ästhetik des Zugangs und gesellschaftliche Beteiligung 2023 ausgeschrieben wurde, verbunden werden. Geplant ist, dass Stipendiat*innen in Kooperation mit Kultureinrichtungen Prozesse anstoßen, die ihre Erkenntnisse aus dem „Shift-Stipendium“ in einer Kultureinrichtung in die Praxis überführen.


3. Interkultur

Am 28. November 2022 und 24. Mai 2022 fanden die Jurysitzungen zur Vergabe von Fördermitteln gemäß der Richtlinie zur Förderung von Projekten im Bereich Interkultur (GRDrs 813/2021) statt. Es nahmen als stimmberechtigte Jurorinnen teil: Naemi Zoe Keuler (Geschäftsführerin des Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e. V.), Corinna Mevißen (Mitarbeiterin des Forums der Kulturen e. V., Fachbereich Kultur, Diversity, Interkultur, Vereinsberatung), Lisa Tuyala (Sängerin und Kulturmanagerin, Initiatorin des Frauen*musiknetzwerks Women* of Music (W*oM)), Heidi Schäfer (Soziale Beratung und Engagement für Geflüchtete, Sozialamt Stuttgart) sowie die zuständige Fachreferentin für den Bereich Interkultur, Zora Sredan.

Insgesamt stehen für die Projektförderung im Bereich Interkultur Mittel von jährlich 65.000 EUR zu Verfügung. Die Mittel werden in zwei Sitzungen pro Jahr vergeben.

Für die erste Jahreshälfte 2023 lagen der Jury zwölf Förderanträge mit einem beantragten Volumen von rund 100.000 EUR vor. Seitens der Jury wurden sieben Projekte mit insgesamt 33.000 EUR befürwortet. Für die zweite Jahreshälfte 2022 lagen der Jury sieben Förderanträge mit einem beantragten Volumen von rund 39.000 EUR vor. Es wurden fünf Projekte mit insgesamt 23.000 EUR befürwortet (vgl. Anlage 3). In der ersten Jahreshälfte 2022 wurden insgesamt 18.550 EUR befürwortet (GRDrs 1349/2021). Die nicht vergebenen 23.000 EUR resultierend aus der planerischen Unsicherheit durch Corona und wurden nach Rücksprache und Zustimmung der Jury für unterjährige Projektförderungen vergeben, u.a. Kulturprojekte für Geflüchtete.


4. Kultur im öffentlichen Raum

Am 25. November 2022 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln gemäß der Richtlinie zur Förderung von Kulturprojekten im öffentlichen Raum sowie dem Open Call Öffentliche Orte im Kontext von Stuttgarter Frauen in Kooperation mit dem StadtPalais – Museum für Stuttgart im Rahmen des Festivals FemPalais statt.

Es nahmen als stimmberechtigte Juror*innen teil: Barbara Holub (Künstlerin, Kuratorin, Architektin und Lehrbeauftragte am Institut für Gestaltung der Technischen Universität Wien), Kristina Leko (Künstlerin, Kuratorin und Künstlerische Lehrkraft am Institut für Kunst im Kontext an der Universität der Künste Berlin) und Prof. Martin Krenn (Künstler, Kurator und Lehrbeauftragter am Institut für Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig) sowie die zuständige Projektleitung für Kunst im öffentlichen Raum, Tosin Stifel. Seiten des Stadtpalais nahm Elena Kaifel als beratendes Mitglied für den Open Call zum FemPalais teil.

Der Innofonds wurde im Zuge der Entwicklung des neuen Programms einmalig um 150.000 EUR auf 240.000 EUR aufgestockt. Der Jury standen zudem 100.000 EUR zur Vergabe der Projektförderungen im Rahmen des Open Calls zum FemPalais zur Verfügung. Für den Bereich Innofonds lagen 57 Anträge mit einem Antragsvolumen von insgesamt 2,8 Mio EUR vor. Seitens der Jury wurden 14 Projekte mit einer Gesamtsumme von 237.800EUR zur Förderung ausgewählt. Für die Projektförderung im Rahmen des FemPalais lagen 17 Anträge mit einem Antragsvolumen von insgesamt 208.000 EUR vor. Die Jury hat sieben Anträge mit einem Volumen von 100.000 EUR ausgewählt (vgl. Anlage 4).

An der angebotenen Informationsveranstaltung für die Kulturpolitischen Sprecher*innen und für Sachkundige Bürger*innen nahmen Andreas Winter, Bündnis 90/DIE GRÜNEN, und Rose von Stein, Freie Wähler, teil.


5. Literatur und Philosophie

Am 15. November 2022 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln in den Bereichen Literatur und Philosophie für das Jahr 2023 statt. Als stimmberechtigte Juror*innen nahmen teil: Katharina Borchardt (Redakteurin und Moderatorin beim SWR), Dr. Madeleine Brook (Deutsches Literaturarchiv Marbach), Dr. Maik Bozza (Württembergische Landesbibliothek), Dr. Sebastian Ostritsch (Universität Stuttgart). Das Kulturamt wurde vertreten von der Fachreferentin für die Kultursparte „Literatur und Philosophie“, Neda Pouryekta, sowie von dem Fachreferenten, Jan Stohr.

Der Jury zur Vergabe von Projektmitteln in den Bereichen Literatur und Philosophie stehen jährlich Mittel in Höhe von 86.500 EUR zur Verfügung. Diese wurden mit 10.000 EUR für angemessene Honorare aufgestockt auf insgesamt 96.500 EUR. Nach Abzug von 2.000 EUR Kosten für die Jurysitzung standen insgesamt 94.500 EUR für die Vergabe von Projektmitteln für das Jahr 2023 zur Verfügung. Demgegenüber standen 17 Anträge zur Entscheidung mit einem Antragsvolumen in Höhe von insgesamt 131.490 EUR. Die reduzierte Anzahl von Anträgen ist auf das anstehende Literaturfestival zurückzuführen, das im Mai 2023 unter Einbindung literarischer Akteur*innen stattfindet. Unter den 17 Anträgen befanden sich zwei Antragsstellende, die erstmalig eine Projektförderung in der Kultursparte „Literatur und Philosophie“ beantragten. Beide Anträge wurden von der Fachjury bewilligt.
Wie aus Anlage 5 ersichtlich, befürwortete die Jury nach ausführlicher Diskussion 10 Anträge, sieben Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt wurden für das Jahr 2023 durch die Jury 77.500 EUR vergeben. Ferner wurde beschlossen, die Restmittel in Höhe von 10.000 EUR für Zuwendungen im Rahmen des Literaturfestivals bereitzustellen, damit eine Vielzahl der 60 beantragten literarischen Projekte im Rahmen des Literaturfestivals gefördert werden können. Die weiteren Restmittel in Höhe 7.000 EUR werden für unterjährig beantragte, kleinere Projekte bereitgestellt.


6. Musik

Am 28. November 2022 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln im Bereich Musik für das Jahr 2023 statt. Es nahmen als stimmberechtigte Juror*innen teil: Doris Blaich (Musikredakteurin bei SWR2 und in leitender Position zuständig für die Musikproduktionen), Jörg Freitag (Leiter des Kulturbereichs im Jugendhaus Komma Esslingen), Prof. Sonja Lena Schmid (Professorin für Ensemble und Digitale Perfomance an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen) sowie die zuständige Fachreferentin für Musik, Katharina Löthe.

Der Jury stehen zur Vergabe von Projektmitteln im Bereich Musik inklusive der Aufstockung für angemessene Honorare jährlich Mittel in Höhe von 157.500 EUR zur Verfügung. Abzüglich der Kosten für die Jurysitzung und der in Vorjahren beschlossenen, noch laufenden Konzeptionsförderungen sowie des Feuerwehrtopfs standen für das Jahr 2023 Projektmittel von 119.500 EUR zur Verfügung. Demgegenüber standen 29 Anträge zur Entscheidung mit einem Antragsvolumen in Höhe von insgesamt 325.367 EUR.

Wie aus Anlage 6 ersichtlich, befürwortete die Jury 14 Anträge, 15 Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt wurden für das Jahr 2023 durch die Jury 119.500 EUR fest vergeben sowie der Feuerwehrtopf für unterjährig beantragte, kleinere Projekte mit 10.000 EUR beschlossen. Zwei im Jahr 2021 beschlossene Konzeptionsförderungen im Umfang von zusammen 28.000 EUR laufen weiter.

Insgesamt legte die Jury den Fokus weniger auf große Einzelprojekte, sondern befürwortete die Förderung von Veranstaltungs- und Produktionsorten wie dem Kulturbunker (Kultdiak e.V.) oder dem Hotel Central, von Vereinen, Ensembles und Initiativen wie dem Feierabendkollektiv e.V., Braun Schäfer Vogel (BSV) oder Pony Says sowie von ganzjährigen Konzertreihen wie die in der Berger Kirche oder im Kulturkabinett Bad Cannstatt.

Die Jury spricht zwei Empfehlungen für eine verstetigte Förderung aus. Beide Projekte wurden in den letzten Jahren regelmäßig aus dem Innovationsfonds Musik gefördert: die Jazzreihe im Kulturkabinett Bad Cannstatt („Jazzkabinett“) und das Feierabendkollektiv e.V. Die Jazzreihe im Kulturkabinett Bad Cannstatt („Jazzkabinett“) kann durch eine Aufstockung der institutionellen Förderung um Programmmittel für diesen Zweck verstetigt werden. Die Konzertreihe hat sich seit ihrer Gründung zu einem wichtigen Teil der Stuttgarter Jazzszene entwickelt. Besonders positiv wertet die Jury, dass das Jazzkabinett jungen Jazzmusiker*innen die Möglichkeit gibt, selbst als Kurator*innen zu arbeiten. Im Feierabendkollektiv haben sich Liedermacher und Singer-Songwriter aus Stuttgart und der Region zusammengeschlossen. Der Verein veranstaltet unter anderem die Festivals Vive la vie sowie Bunter Beton und war bei der Bespielung des Kleinen Schlossplatzes in den letzten beiden Jahren sehr präsent. Dadurch prägen die Musiker*innen den öffentlichen Raum im Stuttgart mit.


7. Theater und Tanz

Die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln im Fachbereich Theater und Tanz für das Jahr 2023 fand am 7. und 8. Dezember 2022 statt. Als stimmberechtigte Jurorinnen nahmen teil: Anna Donderer (Kuratorin, Dramaturgin, Netzwerkerin, Projektleiterin in München), Sezin Onay (Theaterpädagogin, Stuttgart), Alba Scharnhorst (Künstlerin, Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin, Hannover/Braunschweig), Inga Kunz (Kulturmanagerin, Stuttgart) sowie die zuständige Fachreferentin, Nora Niethammer. Aus nachvollziehbaren Gründen konnte Annette Dorothea Weber (künstlerische Leiterin COMMUNITYartCENTER Mannheim) kurzfristig nicht teilnehmen.

Zur Vergabe von Projektmitteln stehen der Jury jährlich 500.000 EUR zur Verfügung. Abzüglich der Kosten für die Jurysitzung und in Vorjahren bewilligter, laufender Konzeptionsförderungen standen insgesamt 399.400 EUR zur Verfügung. Demgegenüber standen 42 Anträge zur Entscheidung mit einem Gesamtantragsvolumen in Höhe von 782.787 EUR. Über jeden Antrag wurde durch die Fachjury beraten.

Wie in Anlage 7 abgebildet, befürwortete die Jury 20 Anträge (2 Rechercheanträge, 18 Einzelprojektanträge), 22 Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt konnten so für das Jahr 2023 durch die Jury 398.500 EUR fest vergeben werden.

Beteiligte Stellen

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Vorliegende Anträge/Anfragen

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Dr. Fabian Mayer
Erster Bürgermeister





Anlage 1: Projektliste Bildende Kunst und Medienkunst
Anlage 2: Entwicklungstreiber
Anlage 3: Projektliste Interkultur
Anlage 4: Projektliste Kultur im öffentlichen Raum
Anlage 5: Projektliste Literatur und Philosophie
Anlage 6: Projektliste Musik
Anlage 7: Projektliste Theater und Tanz


<Anlagen>


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