Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 1156/2011
Stuttgart,
11/09/2011



Haushalt 2012/2013

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 21.11.2011



Feuersee in S-West

Beantwortung / Stellungnahme

Der Feuersee ist für die Bewohner und Besucher des Stuttgarter Westens ein beliebter Ort für die Naherholung. Allerdings gibt es immer wieder Klagen wegen der mangelnden Wasserqualität und der daraus resultierenden Geruchsbelästigung.

Das Tiefbauamt hat aufgrund der Anregung aus dem Bezirksbeirat und dem Antrag Nr. 231/2011 von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN die Wasserqualität und die im See befindliche Schlammschicht untersucht.

Dabei hat sich herausgestellt, dass sich auf dem Seegrund eine Schlammschicht von im Schnitt bis ca. 40 cm gebildet hat. Der Schlamm enthält nur in geringen Umfang organische Anteile und ist daher nur bedingt Ursache für die Geruchsbelästigung. Die Schlammschicht reduziert allerdings die Wassermenge im See um ca. 20 - 30 %.

Verantwortlich für die schlechte Wasserqualität sind die geringe Wassertiefe und der mangelnde Zufluss an Frischwasser. Dies könnte durch die Erhöhung des Wasserspiegels und eine höhere Zugabe an Frischwasser verbessert werden.

Der Wasserspiegel ist seit vielen Jahren bereits abgesenkt, da die Uferbereiche undicht sind und es dadurch Klagen über feuchte Keller bei den Anliegern gab. Frischwasser erhält der See über eine Leitung der EnBW, die der Notwasserversorgung dient und zum einen dem Stadtbad Heslach Wasser liefert und zum anderen alles, was dort nicht gebraucht wird, zum Feuersee leitet. Die Wassermenge ist sehr gering und liegt bei ca. 1 Liter pro Sekunde. Erforderlich wären hier sicherlich mehr als 5 Liter pro Sekunde und das insbesondere in den Sommermonaten, um die Wasserqualität deutlich zu steigern.

Die Verwaltung schlägt vor, in einem ersten Schritt den Schlamm soweit erforderlich zu entfernen und erste Maßnahmen zur Abdichtung des Seeufers durchzuführen. Außerdem soll die Wirkung von gezielter Zugabe von Frischwasser im Sommer untersucht werden. Für diese Maßnahmen sind die beantragten Mittel von 500.000 € erforderlich.

Die Möglichkeiten, dem Feuersee weiteres Frischwasser aus Quellen zuzuführen, soll in den nächsten 2 Jahren dann eingehender untersucht werden. Nach den bisherigen Überlegungen würden dafür weitere Mittel in Höhe von einmalig ca. 750.000 € erforderlich, ohne Berücksichtigung der laufenden Gebühren für die Ableitung des Wassers in die Kanalisation.

Mit der Step-Projektliste zum Doppelhaushalt 2012/13, die am 04.10.2011 im UTA zustimmend zur Kenntnis genommen wurde, werden für die Verbesserung der Aufenthaltsqualität am Feuersee 120.000 € zur Verfügung gestellt (siehe Anlage 2 zu GRDrs 666/2011).

In der Sitzung des UTA wurde ausdrücklich noch einmal darauf hingewiesen, dass die Step-Mittel ausschließlich für die Wohnumfeldverbesserung, nicht für die Sanierung der Wasserqualität zur Verfügung stehen (siehe Niederschrifts-Nr. 435).

Die Verbesserung der Wasserqualität ist allerdings notwendige Voraussetzung, um die Step-Maßnahme umsetzen zu können.

Am 29.10.2011 wurde unter Beteiligung der Daimler AG, der Zigeunerinsel und der Stiftung Hofbräu eine Reinigung der Uferbereiche durchgeführt. Die Maßnahme wurde vom Tiefbauamt und dem Garten-, Friedhof- und Forstamt unterstützt. Für weitergehende Maßnahmen sind der Verwaltung bislang keine Initiativen oder Sponsoren bekannt.



Vorliegende Anträge/Anfragen

385/2011, Ziff. I Bündnis 90 / DIE GRÜNEN
457/2011 CDU
514, Ziffer 2, Nr. 2 SPD





Dirk Thürnau
Bürgermeister




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