Die Auszeichnung „Kinderfreundliche Kommune“ ist eine gemeinsame Initiative des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“, der aus dem Deutschen Komitee für UNICEF und dem Deutschen Kinderhilfswerk besteht. Beide Organisationen bieten Städten und Gemeinden Unterstützung an, die in der UN- Kinderrechtskonvention verbrieften Rechte der Kinder und damit den Schutz, die Förderung sowie die Beteiligung von Kindern lokal umzusetzen. Die Stadt Stuttgart hat bereits im UNICEF-Städtepartnerschaftsjahr gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit UNICEF gemacht, an die der Prozess zum Erwerb des Siegels gut anknüpfen kann.
Der Ablauf zum Erwerb des Siegels „Kinderfreundliche Kommune“ sieht vor, unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen verbindliche Ziele für die Kinderfreundlichkeit in einem Aktionsplan zu erarbeiten, der dann umgesetzt werden soll. Dies ist in Stuttgart bereits weitgehend mit der Erstellung der „Konzeption Kinderfreundliches Stuttgart 2015 -2020“ geschehen. In Vorgesprächen mit dem Verein wurde vereinbart, dass im Falle der Zustimmung des Gemeinderates zur Teilnahme an diesem Prozess die bestehende Konzeption weiterentwickelt und ergänzt wird. Der Prozess wird von einer Sachverständigenkommission aus unabhängigen, externen Gutachtern unterstützt und begleitet. Ein Bestandteil dieser Prozessbegleitung ist eine Befragung von Kindern im Alter von 10 bis 12 Jahren.
Aus Sicht der Abteilung Kinderbüro ist ein Erwerb des Siegels „Kinderfreundliche Kommune“ sinnvoll. Der Prozess wäre eine konsequente und qualifizierte Fortsetzung und Unterstützung der bisherigen Aktivitäten zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention und zu einer kinderfreundlichen Stadt. Gleichzeitig stellt sich damit Stuttgart mit den bisherigen Aktivitäten zur Umsetzung der „Konzeption Kinderfreundliches Stuttgart 2015 – 2020“ einer unabhängigen und fachlich anerkannten Bewertung und erhält kompetente Beratung im Prozess.
Als weiteren positiven Aspekt wird neben der Überprüfung und Optimierung vorhandener Strukturen die Chance gesehen, offensiv als Stadt mit dem Siegel Kinderfreundliche Kommune zu werben. Dies kann im nationalen und internationalen Wettbewerb um Fachkräfte als wichtiger Standortvorteil gewertet werden.
Die Teilnahme am Vorhaben erfordert einen nicht unerheblichen Zeit- und Personalaufwand und zusätzliche Mittel. Die zu erwartenden positiven Aspekte rechtfertigen jedoch den zu erwartenden Aufwand. Personell soll der Prozess von der Kinderbeauftragten und ihrem Team gesteuert werden. Dazu werden so weit als möglich die bisherigen Strukturen zur Umsetzung der Konzeption Kinderfreundliches Stuttgart genutzt.
Als eine Voraussetzung im Verfahren zum Erwerb des Siegels ist ein Beschluss des Gemeinderates vorgeschrieben.
Finanzielle Auswirkungen
Der Verein Kinderfreundliche Kommune e.V. erhebt für die Teilnahme am Siegelverfahren eine jährliche Gebühr in Höhe von 16.000 Euro. Das Verfahren ist auf vier Jahre ausgelegt, somit belaufen sich die Gesamtkosten auf 64.000 Euro. Diese beinhalten u.a. die Überprüfung und Optimierung vorhandener kinderfreundlicher Strukturen durch Sachverständige sowie die Durchführung einer Befragung von Kindern.
Mitzeichnung der beteiligten Stellen Die Referate AKR und WFB haben Kenntnis genommen. Haushalts- und stellenrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der Haushaltsplanberatungen erfolgen. Fritz Kuhn Anlagen: Präsentatin Kinderfreundliche Kommune zum Seitenanfang