Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz:
GRDrs 207/2013
Stuttgart,
06/10/2013



Schulhausbetreuung - Inbetriebnahme der Beruflichen Schulen Alexander-Fleming-Schule und Hedwig-Dohm-Schule



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
19.06.2013
20.06.2013



Beschlußantrag:

1. Von der Inbetriebnahme der Beruflichen Schulen Alexander-Fleming-Schule Stuttgart, Berufliche Schule für Gesundheit und Pflege sowie Hedwig-Dohm-Schule Stuttgart, Berufliche Schule für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialwesen wird Kenntnis genommen.

2. Der erforderliche Personalmehrbedarf für die Schulhausbetreuung der beiden Beruflichen Schulen in Höhe von 3,0 Stellen wird anerkannt. Die Verwaltung wird ermächtigt, das Personal (EG 6) sofort und ohne die Blockierung einer Planstelle einzustellen. Über die Schaffung der Stellen wird im Rahmen des Stellenplans 2014 entschieden.


Begründung:


1. Vorgeschichte Mit GRDRs 873/2006 wurde am 19.4.2007 zum wirtschaftlich und pädagogisch sinnvollen Abbau des hohen Schulraumdefizits die Einrichtung einer neuen beruflichen Schule für Gesundheit und Pflege sowie die Zusammenführung der Hedwig-Dohm-Schule und der Hauswirtschaftlichen Schule Stuttgart Ost zu einer neuen Hauswirtschaftlichen Schule (mit dem späteren Arbeitstitel Schule für Ernährung und Sozialwesen) zugestimmt. Die bisherigen Bildungsgänge der Gewerblichen Schule Im Hoppenlau und der Kerschensteinerschule sowie der Hedwig-Dohm-Schule und der Hauswirtschaftlichen Schule Stuttgart-Ost werden unter oben genannter Maßgabe neu strukturiert. Diese Neustrukturierung wird mit der Inbetriebnahme der beiden neuen Schulen wirksam.

Die schulorganisatorische Änderung an der Gewerblichen Schule Im Hoppenlau löst einen erheblichen Umstrukturierungsbedarf aus, der auch Auswirkungen auf die mittel- bzw. langfristige Weiternutzung der Gebäude der bisherigen Hedwig-Dohm-Schule in der Ludwigstraße und der bisherigen Hauswirtschaftlichen Schule Ost in der Hack- und Werastraße hat. Diese Gebäude werden mittel- bzw. langfristig weiter schulisch verwendet. Die Nutzungsplanung ab dem kommenden Schuljahr 2013/14 ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

GebäudeZeitraumZuordnung Nutzung zu Schulen*Art der NutzungSchulart
Ludwigstr. 111
(bisher HDS)
08/13–10/14Interim KSNBauliche Herstellung für den InterimBerufliche Schule
11/13 - max. 03/15Interimsstandort KSNSchulbetrieb
01/15-08/15Interim GSIH für Berufsschule im Bereich NahrungsmittelhandwerkBauliche Herstellung für den Interim Berufliche Schule
09/15-07/16Interimsstandort GSIHSchulbetrieb
08/16-08/17Umbau als Außenstelle GSIH und WGWUmbau / SanierungBerufliche Schulen
ab 09/17 dauerhaftAußenstelle für 2 Schulen: GSIH und WGWSchulbetrieb
Hackstr. 2
(bisher HWO)
08/13-09/13Interim GSIHBauliche Herstellung für InterimBerufliche Schule
voraussichtl.**
09/13-07/16
Interim GSIH für HOGA-BerufsgruppeSchulbetrieb
Werastr. 138
(bisher HWO)
ab 09/13Prüfen einer Nutzung als Außenstelle Zeppelin-GymnasiumAllgemein bildende Schule
* Legende zu den Abkürzungen der Schulnamen:
HDS = Hedwig-Dohm-Schule
HWO = Hauswirtschaftliche Schule Ost
GSIH = Gewerbliche Schule Im Hoppenlau
KSN = Kaufmännische Schule Nord
WGW = Wirtschaftsgymnasium West

** abhängig vom Zeitpunkt der Finanzierung

Das Gebäude, in welchem die bisherige Hedwig-Dohm-Schule in der Ludwigstr. 111 untergebracht war, wird dauerhaft für schulische Zwecke im Bereich der Beruflichen Schulen verwendet werden. Zunächst dient das Gebäude in der Zeit von Herbst 2013 bis voraussichtlich Ende 2014 der Kaufmännischen Schule Stuttgart-Nord (KSN) als Interimsstandort. Diese interimsweise Unterbringung wird aufgrund der am Stammsitz der KSN im Schulzentrum Nord in der Heilbronner Str. 155 laufenden Generalsanierung und Umstrukturierung notwendig. Direkt im Anschluss wird das Gebäude der bisherigen Hedwig-Dohm-Schule als Interimsstandort für die Gewerbliche Schule Im Hoppenlau (GSIH) während der Umstrukturierungsmaßnahmen am dortigen Stammsitz in der Rosenbergstr. 17 verwendet (bis Juli 2016). Anschließend wird das Gebäude umgebaut, um dann ab September 2017 dauerhaft als Außenstelle für zwei berufliche Schulen, die Gewerbliche Schule Im Hoppenlau und das Wirtschaftsgymnasium West zu dienen. Diese Zeitschiene steht unter der Voraussetzung der Finanzierung der Umstrukturierungsmaßnahme an der GSIH / WGW im nächsten Doppelhaushalt 2014/15 und einem optimalem Ablauf der Baumaßnahmen.

Das Gebäude der bisherigen Hauswirtschaftlichen Schule Ost in der Hackstr. 2 wird mittelfristig ebenfalls schulisch durch die GSIH weiter genutzt. Nach Auszug des Großteils der Schüler an die neue Alexander-Fleming- und Hedwig-Dohm-Schule verbleiben in der Hackstr. 2 rund 400 Berufsschüler/innen aus dem Bereich Hotel- und Gaststättengewerbe. Diese Schularten werden schulorganisatorisch ab Schuljahr 2013/14 der GSIH zugeordnet und zunächst als Außenstelle in der Hackstr. geführt. Ihr Umzug in das Stammgebäude der GSIH ist erst nach Abschluss der dortigen Umstrukturierungsmaßnahmen möglich, voraussichtlich frühestens im August 2016 – abhängig von der Finanzierung im Doppelhaushalt 2014/15, ansonsten verlängert sich die Interimsnutzung in der Hackstr. 2 um einen weiteren Doppelhaushalt. Für das Gebäude Werastr. 138 prüft das Schulverwaltungsamt zur Zeit, ob es für eine schulische Nutzung als Außenstelle des Zeppelin-Gymnasiums geeignet wäre. Der zusätzliche Raumbedarf am Zeppelin-Gymnasium ergibt sich in Folge der großen Nachfrage nach dem G9-Angebot.

Die Gebäudetechnische Inbetriebnahme der neuen Gebäude der beiden Beruflichen Schulen erfolgte im April 2013. Der Schulbetrieb wird zum Beginn des Schuljahres 2013/ 2014 aufgenommen werden. Die Entscheidung über den Personalbedarf ist nun zu treffen.


2. Größe, Ausstattung und Nutzungsintensität der neuen Beruflichen Schulen

Große Schulen verfügen über Innenreinigungsflächen von 5.000 bis 10.000 m². Der Gebäudekomplex, in welchem die beiden Schulen untergebracht sein werden, weist im Gesamten 25.000 m² Innenreinigungsfläche aus.

In Stuttgart verfügen die Gewerblichen Schulen durchschnittlich über 62, die Hauswirtschaftlichen Schulen über 56 und die Kaufmännischen Schulen über 50 Schulräume.

Die Alexander-Fleming-Schule wird über 97 und die Hedwig-Dohm-Schule über 115 Schulräume verfügen, welche in beiden Schulen einen überdurchschnittlich hohen technischen Standard aufweisen.

Bei der Alexander-Fleming-Schule stehen dem Schulbetrieb eine Vielzahl von Werkstätten, Labor- und Röntgenräumen sowie komplett eingerichtete ärztliche Behandlungszimmer zur Verfügung. Die Hedwig-Dohm-Schule wird mit Lehrküchen im Umfang von Großküchen versehen sein.

Darüber hinaus sind beide Beruflichen Schulen, die nebeneinander betrieben werden, jedoch gebäudetechnisch verbunden sind, mit modernster Haustechnik ausgestattet.
In beiden Schulen wird eine hohe schulische Auslastung gegeben sein und Abendunterricht bis 21 Uhr die Regel sein. In den Schulferien werden die Handwerkskammern die Schul- und Lehrräume für die Prüfungen belegen.


3. Schulhausbetreuung durch Schulhausmeister

Für Gewerbliche Schulen werden aufgrund der besonderen Anforderungen und des erhöhten Betreuungsaufwands durch die technische Ausstattung pro Schule 2,0 Schulhausmeister angesetzt. Aufgrund der Einbindung in das Schulhausverbundsystem in Stuttgart und den damit verbundenen Synergieeffekten werden in Stuttgart 1,5 Schulhausmeister pro Schule eingesetzt (vgl. it.schule stuttgart, Möhringen - GRDrs 260/2004).

Durch die hohe schulische Auslastung und das bis auf Weiteres baulich sehr schwierige Umfeld, haben die Hausmeister hohe Präsenz zu zeigen. Die ausgedehnte Größe der Schulen und deren hochmoderne, komplexe Haustechnik und technische Ausstattung hat erhebliche Auswirkungen auf alle Arbeitsbereiche der Schulhausmeister. Kontrollgänge und Schließdienste, Kontrolle der Innenreinigung und Koordination der Handwerker und Fremdfirmen sind sowohl quantitativ als auch qualitativ mit keiner anderen Stuttgarter (Gewerblichen) Schule zu vergleichen.

Die steile Hanglage stellt für den Winterdienst eine besondere Herausforderung dar. Eine weitere Besonderheit stellt die Tiefgarage mit 5.000 m² dar, welche ebenfalls neben den Außenanlagen von den Schulhausmeistern zu reinigen ist.

In Folge dessen ist für jede der beiden Schulen ein Betreuungsaufwand durch Stammhausmeister von jeweils 1,5 Vollzeitstellen pro Schule als absolut unabdingbar zu sehen.


4. Einbindung in das Schulhausverbundsystem

Im Schulhausverbundsystem der Stadt Stuttgart sind mehrere, meist 2-5, Schulen zu eine sogenannten Tour zusammengefasst; mehrere Touren wiederum ergeben einen Verbund.

In einer Tour sind an jeder Schule Stammhausmeister sowie für die Tour zusätzlich noch Verbundhausmeister eingesetzt, so dass die tägliche Schulhausbetreuung von 6.30 Uhr bis 23.00 Uhr im Schichtdienst abgedeckt werden kann.

Aufgrund der Einbindung in das Schulhausverbundsystem wird zur Abdeckung der notwendigen Schulhausbetreuung der beiden Schulen kein zusätzlicher Verbundhausmeister eingesetzt.

Dadurch sind als Lösung insgesamt 3,0 Stellen für Schulhausmeister notwendig.

5. Folgelasten des Beruflichen Schulzentrums (Alexander-Fleming-Schule und Hedwig-Dohm-Schule)

Für den Neubau der beiden neuen Beruflichen Schulen muss mit jährlichen Folgelasten in Höhe von rd. 4,97 Mio. € gerechnet werden. Die Folgelasten teilen sich wie folgt auf:

Folgeausgaben:
1.1 Personalausgaben 133.500 €
1.2 Betriebs- und Sachausgaben 1.815.102 €
1.3 Abschreibungen 1.250.000 €
1.4 Verzinsung Anlagekapital 2.307.500 €
Summe Folgeausgaben: 5.506.102 €

Folgeeinnahmen: 540.000 €

Gesamt: 4.966.102 €

Dies entspricht rd. 8 % der Gesamtkosten.


Finanzielle Auswirkungen

Die Investitionssumme für den Neubau der beiden Schulen hat insgesamt ca. 60 Mio. € betragen.

Die Personalkosten für eine 1,0 Stelle für Schulhausmeister (EG 6) betragen jährlich 44.500 € - somit würden für die benötigten 3,0 Stellen jährliche Personalkosten von 133.500 € anfallen.

Insgesamt muss für den Neubau der beiden neuen Beruflichen Schulen mit jährlichen Folgelasten in Höhe von rd. 4,97 Mio. € gerechnet werden. Dies entspricht rd. 8 % der Gesamtkosten.


Beteiligte Stellen

Referat AK,
Referat WFB


Vorliegende Anträge/Anfragen

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Erledigte Anträge/Anfragen

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Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

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