Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit
Gz:
GRDrs 1317/2011
Stuttgart,
11/28/2011



Haushalt 2012/2013

Unterlage für die 2. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 05.12.2011



Schulsozialarbeit

Beantwortung / Stellungnahme


1. Schulsozialarbeit an allgemein bildenden Schulen
Aufgrund aktueller Zahlen über bonuscardberechtigte Kinder und Jugendliche an Stuttgarter allgemeinbildenden Schulen wird sich die Auswahl der Schulen, welche ab 2012 Schulsozialarbeit erhalten sollen – gegenüber den in der GRDrs 438/2011 „Aktueller Stand und Ausbau der Sozialarbeit an Schulen“ genannten Schulen – leicht verändern. Das Jugendamt wird dem Gemeinderat Anfang 2012 in einer Umsetzungsvorlage darlegen, um welche Schulen er sich auf Grundlage der aktuellen Zahlen handeln wird. Ebenso werden bis dahin noch offene Fragen der Umsetzung geklärt und dem Gemeinderat dargelegt.


2. Schulsozialarbeit an beruflichen Schulen
Derzeit werden 11 Stellen Sozialarbeit an beruflichen Schulen, die Klassen im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ), Berufseinstiegsjahr (BEJ), in der einjährigen Berufsfachschule (BFS) und Jungarbeiter/innenklassen (JA) anbieten, von der Stadt Stuttgart und vom Europäischen Sozialfonds (ESF) je zu 50% gefördert.

Die Tabelle 1 stellt dar, welche beruflichen Schulen bisher mit Schulsozialarbeit (bzw. Jugendberufshilfe, Begriff der ESF-Förderung) versorgt sind. Die 11 zur Verfügung stehenden Stellen sind den Schulen entsprechend eines Verteilungsschlüssels zugeordnet. Gemeinsam mit den Schulsozialarbeiter/innen wurde der in den Klassen unterschiedlich einzustufende Betreuungsaufwand so festgelegt, dass Klassen im BVJ und BEJ doppelt so hoch gewichtet werden, wie Klassen in der BFS und JA.
Eine Vollzeitstelle hat 4,5 Klassen (Berechnung entsprechend dieses Schlüssels) zu betreuen.
Grundlage der folgenden Übersicht sind zum Stichtag 1.1.2011 erhobene Zahlen.



Berufliche Schulen (mit BVJ, BEJ, BFS, JA) - mit Schulsozialarbeit/Jugendberufshilfe

Berufsschule
Schulart
Träger
Stellen
umfang
Angebot
Gewerbliche Schule für Farbe und GestaltunggewerblichChristliches Jugenddorfwerk Deutschland
1,18
BEJ
Gewerbliche Schule für HolztechnikgewerblichEvangelische Gesellschaft Stuttgart e.V.
2,32
BEJ/BVJ
Gewerbliche Schule Im HoppenlaugewerblichDeutsche Angestellten Akademie
0,58
BEJ/BVJ
Hauswirtschaftliche Schule – Osthauswirt-­
schaftlich
Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit

Deutsche Angestellten Akademie (Zweigstelle Zuffenhausen)
1,04



0,81
BEJ/BVJ
Hedwig-Dohm-Schulehauswirt-
schaftlich
Deutsche Angestellten Akademie
0,48
BEJ/BVJ
KerschensteinerschulegewerblichChristliches Jugenddorfwerk Deutschland
0,24
BEJ
Max-Eyth-SchulegewerblichDeutsche Angestellten Akademie
0,95
BVJ
Robert-Bosch-SchulegewerblichChristliches Jugenddorfwerk Deutschland
0,54
BEJ
Robert-Mayer-SchulegewerblichDeutsche Angestellten Akademie
1,02
BVJ
SteinbeisschulegewerblichInab – Unternehmen für Bildung
1
BEJ/BVJ
Wilhelm-Maybach-SchulegewerblichInab – Unternehmen für Bildung
0,84
BVJ
Stellenumfang gesamt
11

Berufliche Schulen (mit BVJ, BEJ, BFS, JA) – ohne Schulsozialarbeit/Jugendberufshilfe

Die folgende Tabelle umfasst die Schulen, welche nicht mit Schulsozialarbeit/Jugendberufshilfe versorgt sind. Legt man hier die oben genannten Berechnungsgrundlagen an, dann würde sich ein Bedarf von 1,4 Stellen ergeben, um auch diesen Schulen Schulsozialarbeit zur Verfügung zu stellen.

Berufsschule
Schulart
Angebot
Klassenanzahl
Johannes-Gutenberg-SchulegewerblichBVJ
BFS
1
4
Johann-Friedrich-von-Cotta-SchulekaufmännischBEJ
1
Kaufmännische Schule NordkaufmännischBEJ - Jungarbeiter
1
1
Wirtschaftsgymnasium WestkaufmännischBEJ
1
Berechnungsfaktor gemäß Betreuungsaufwand
6,5
Stellenbedarf (bei 4,5 Klassen pro Vollzeitstelle)
1,4

Die Öffnung der 10ten Klasse an Werkrealschulen für alle Schüler/innen (ohne Zugangsvoraussetzungen) wird Auswirkungen auf die Anzahl der BVJ-, BEJ-, BFS- und JA-Klassen haben. Ob dies zu einer deutlichen Reduzierung dieser Klassen führen wird, oder ob die Schüler/-innen erst ein Jahr später, also nach Beendigung der 10. Klasse Werkrealschule, an die beruflichen Schulen kommen werden, kann derzeit nicht eindeutig prognostiziert werden. Diese Entwicklung wird beobachtet und gemeinsam mit den geschäftsführenden Schulleitern/-in für die beruflichen Schulen ausgewertet. Zeigt sich dabei ein Bedarf an weiteren Stellen für die Schulsozialarbeit in den genannten Klassen, dann wird dieser dem Gemeinderat zu den Haushaltsplanberatungen 2014/2015 vorgestellt.

Finanzielle Auswirkungen

Da davon auszugehen ist, dass die ESF-Förderung ab 2013 eingestellt wird, ist eine vollständige Förderung der bestehenden 11 Stellen durch die Stadt Stuttgart einzuplanen.

2012
2013
städtischer Zuschuss
für 11 Stellen
342.500
342.500
ESF-Mittel
354.122
Förderung Stadt und ESF
696.622
342.500
Kompensation ESF
354.122
Landeszuschuss
für bestehende Stellen
-183.700
-183.700
Minder-/Mehrbedarf Stadt
-183.700
170.422

Unter Berücksichtigung der neuen Landesförderung wird sich also im Jahr 2012 ein um 183.700 EUR geringerer Förderaufwand ergeben, während im Jahr 2013 wegen der wegfallenden ESF-Förderung ein Mehrbedarf von 170.422 EUR entstehen wird.






Isabel Fezer
Bürgermeisterin




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