Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 1057/2011
Stuttgart,
10/27/2011



Haushalt 2012/2013

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 09.11.2011



Kunstverein Wagenhallen e.V.
Projekt 72 HOUR URBAN ACTION


Beantwortung / Stellungnahme

Der Kunstverein Wagenhallen e.V. hat das Projekt „72 HOUR URBAN ACTION“ erstmals am 14.12. 2010 im Ausschuss für Kultur und Medien im Rahmen einer „Standortbestimmung“ des Kunst- und Kulturstandorts Wagenhallen vorgestellt. Die ca. 8.000 m² große ehemalige Industriehalle und die dort arbeitenden Kunstschaffenden befinden sich im zukünftigen Rosenstein-Viertel und damit im Zentrum des städtebaulichen Projekts Stutt-
gart 21. Um diesen Prozess mitzugestalten hat sich der Kunstverein Wagenhallen e.V. an die Spitze eines ergebnisoffenen und prozessorientierten Modellprojekts im Quartier gestellt.


An einem ersten, von den Künstlern organisierten Planungsworkshop im Juni 2011, der vom Kulturamt mit 3.000 Euro gefördert wurde, nahmen etwa 140 Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und der Bürgerschaft teil. Im Rahmen des Workshops haben die Quartiersbewohner, als Nachbarn der Wagenhallen bereits ihre Wünsche, Vorstellungen und Ideen zur Entwicklung des Standorts und seines Umfelds als Input eingebracht. Das Festival „72 HOUR URBAN ACTION“ im kommenden Jahr versteht sich als Brückenschlag zwischen den städtischen Planungsinstanzen und den Bewohnern des Quartiers.

Die im Workshop ermittelten Ideen sollen als Grundlage zur Entwicklung von konkreten „Umsetzungsaufträgen“ für interdisziplinäre Arbeitsgruppen junger, internationaler Künstler und Architekten dienen, die für das Festival „72 HOUR URBAN ACTION“ nach Stuttgart eingeladen werden. Als nächster Schritt ist Anfang 2012 zunächst eine weitere Schärfung der Projektaufträge zusammen mit den Quartiersbewohnern geplant.

Die Umsetzung erfolgt dann in Form schneller baulicher Maßnahmen und Interventionen. „72 HOUR URBAN ACTION“ ist ein internationales Schnellarchitektur- Festival. Es ist definiert durch einen engen Zeitrahmen, ein knappes Budget und vorbestimmte Aktionsräume. Ausgewählte Teams haben drei Tage und drei Nächte Zeit, um ihr Vorhaben zu planen und zu realisieren. Die erste „72 HOUR URBAN ACTION“ fand in Bat Yam/ Israel als Teil der „Biennale of Landscape Urbanism 2010“ statt.

In Stuttgart soll dieses Format nun mit der stadtplanerischen Ebene verknüpft werden. Im Gegensatz zu konventionellen Beteiligungsformen werden die Ideen innerhalb kürzester Zeit zu haptisch erlebbaren Ergebnissen gebracht. Sie sind damit sofort der Kritik der Nutzer ausgesetzt und können im Anschluss verändert, ergänzt oder rückgebaut werden.

Das Festival „72 HOUR URBAN ACTION“ ist als ein erster Prozessbaustein für eine weitere prozessorientierte Quartiersentwicklung gedacht, die weiter von Stadtplanung und Kulturamt begleitet werden soll. Weitere Details zu den für das Festival geplanten Maßnahmen sowie ein Finanzierungsplan sind den Anlagen zu entnehmen. Im Kostenplan ist ein Finanzbedarf von 150.000 Euro von der Stadt Stuttgart ausgewiesen. Der benötigte städtische Finanzierungsbeitrag betrifft dabei bauliche Maßnahmen, die im Rahmen der Umsetzung einzelner Elemente aus dem Festival erforderlich sind. So ist beispielsweise die große Halle überhaupt erst nur bei entsprechender baulicher Ertüchtigung für kulturelle Zwecke nutzbar. Diese Maßnahmen können aus dem laufenden Bauunterhaltungsbudget des Amts für Liegenschaften und Wohnen nicht abgedeckt werden.




Vorliegende Anträge/Anfragen

812/2011 Abs. 6 SPD-Gemeinderatsfraktion




Dr. Susanne Eisenmann












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Kunstverein Wagenhallen_72 HourUrbanAction_Pläne.pdf
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Kunstverein Wagenhallen_72 HourUrbanAction_KFP_2012.pdf