Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: 5674-09
GRDrs 1219/2011
Stuttgart,
11/11/2011



Haushalt 2012/2013

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 21.11.2011



Bau einer Downhillstrecke

Beantwortung / Stellungnahme

Ausgangssituation

Mit den Gemeinderatsanträgen Nr. 168/2011 (Stadträtinnen/Stadträte Dr. Kübler, Rudolf, Stradinger, Pfau, Dr. Nopper und Mayer – alle CDU) und 169/2011 (Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN) wurde die Prüfung einer legalen Downhillstrecke beantragt. Am 27.07.2011 wurde in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik ein Zwischenbericht gegeben. Im Hinblick auf die Haushaltsplanberatungen 2012/2013 wurde die Mitteilungsvorlage GRDrs 768/2011 erarbeitet und am 27.09.2011 / 05.10.2011 im Sportausschuss und im Verwaltungsausschuss behandelt.

Der Stuttgarter Wald wird an zahlreichen Stellen von Downhillfahrern zu Abfahrten genutzt. Aus Gründen der Sicherheit aller Waldnutzer und zur Kanalisierung der Downhillfahrer sollte in Übereinstimmung mit der Forstverwaltung in Stuttgart eine legale Downhillstrecke ausgewiesen werden. Nach wie vor kommt aus Sicht der Verwaltung und der AG-Downhill dafür am ehesten eine bereits jetzt schon genutzte Abfahrt im Dornhaldenwald von Stuttgart-Degerloch nach Stuttgart-Süd in Betracht.


Downhillstrecke im Dornhaldenwald / S-Degerloch und S-Süd

Im Auftrag der Sportverwaltung hat die Firma outdoor-concepts unter Einbeziehung der Downhillfahrer (AG-Downhill) ein Ausbaukonzept für die Strecke im Dornhaldenwald ausgearbeitet. Die Strecke (im Wesentlichen auf vorhandenen Wegen) ist ca. einen Kilometer lang und überwindet einen Höhenunterschied von ca. 120 m. Die Strecke soll öffentlich nutzbar sein und müsste für andere Nutzungen gesperrt werden. Es wird davon ausgegangen, dass mit einer attraktiven Strecke auch eine Konzentration der Downhill-Aktivitäten zu erzielen ist und damit auch die illegalen Fahrten im übrigen Stadtgebiet eingedämmt werden können.

Die Konzeption (Anlage) sieht den Einbau von Streckenelementen (z.B. Sprünge und Steilkurven) vor. Daneben müssen Sicherheitsvorkehrungen und Beschilderungen vorgenommen werden. An einigen Stellen müssen in den vorhandenen Weg auch Drainagen eingebaut werden. Die Baukosten hierfür belaufen sich entsprechend einer Kostenschätzung der Fa. outdoor concept auf ca. 75.000 EURO. Hierzu kommen noch Nebenkosten (Planung, Sicherheitsüberprüfungen usw.) in Höhe von ca. 15.000 EURO.

Die Strecke liegt im Landschaftsschutzgebiet „Waldfriedhof Dornhalde“ und grenzt an das Waldbiotop „Klinge SO Heslach“ an. Zur Realisierung der Downhillstrecke ist eine Befreiung von den Festsetzungen des Landschaftsschutzgebietes erforderlich und soll zunächst für einen 2-jährigen Probelauf beantragt werden. Ein eventuell notwendiger Rückbau der Strecke würde Kosten in Höhe von ca. 12.000 EURO verursachen.


Ausleitung am Ende der Downhillstrecke

Die beiliegende Konzeption sieht am Ende der Downhillstrecke die Ausleitung der Fahrer in die Karl-Kloß-Straße vor. Vom Waldrand bis zur Liebigstraße soll diese entlang der Karl-Kloß-Straße (ca. 350m) auf dem vorhandenen Grünstreifen geführt werden. Zur Sicherheit sowohl der Autofahrer als auch der Downhillfahrer sollen in einem Teilbereich ein Sichtschutz und ansonsten ein Zaun / Barriere angebracht werden. Damit soll verhindert werden, dass Autofahrer irritiert oder Downhillfahrer bei einem Sturz auf die Fahrbahn gelangen. Hierfür ist mit zusätzlichen Kosten in Höhe von ca. 25.000 EURO zu rechnen.

Alternativ hierzu könnte die Ableitung über die Eierstraße oder durch die Kleingartenanlage der Gartenfreunde Heslach erfolgen. In beiden Fällen wäre lediglich eine zusätzliche Beschilderung erforderlich, jedoch keine zusätzlichen Baumaßnahmen. Allerdings haben sich bereits im Vorfeld sowohl die Anwohner der Eierstraße als auch die Vertreter der Kleingartenanlage gegen diese Lösungen ausgesprochen und ihren Widerstand wegen nicht von der Hand zu weisenden Sicherheitsbedenken angekündigt.

Um nach der Ableitung weiter zum Marienplatz (Zahnradbahn) zu gelangen, müssten die Downhillfahrer bei jeder Variante der Ausleitung öffentliche Straßen (Böheimstraße oder Möhringer Straße) nutzen und unterliegen dabei der Straßenverkehrsordnung.


Betriebskonzept

Die AG-Downhill sieht sich nicht in der Lage den Betrieb der Strecke alleine zu übernehmen oder einen neuen Verein hierfür zu gründen. Dauerhaft soll der Betrieb der Downhillstrecke jedoch von einem bestehenden Sportverein übernommen werden. Diesbezüglich haben Vorgespräche unter Beteiligung des Sportkreises und des Württembergischen Radsportverbandes stattgefunden. In Anbetracht der Tatsache, dass zunächst in einem 2-jährigen Probebetrieb Erfahrung gesammelt werden sollen wäre es zweckmäßig und denkbar, dass für diesen Zeitraum die Stadt (Sportamt) die Downhillstrecke betreut.

Der zu erwartende Aufwand für die Unterhaltung der Downhillstrecke ist stark von der zukünftigen Nutzung abhängig. Es ist eine regelmäßige fachmännische Streckenkontrolle und Instandsetzung notwendig. Zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit gehören auch die notwendigen Baumkontrollen. Die jährlichen Unterhaltungskosten werden voraussichtlich bei mindestens 10.000 € liegen.


Mittelbedarf / Finanzierung

Für die Finanzierung der geplanten Downhillstrecke würden im Jahr 2012 Investitionskosten in folgender Höhe benötigt:
Gesamtkosten 115.000 EURO

Für die Unterhaltung der Downhillstrecke sind – unabhängig davon, wer letztendlich Betreiber der Strecke sein wird - im Haushalt jährlich 10.000 EURO einzustellen.




Vorliegende Anträge/Anfragen

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402/2011, Ziffer III Bündnis 90/DIE GRÜNEN,




Dr. Susanne Eisenmann



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Anlage Downhill.pdf