Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit
Gz:
GRDrs 1047/2011
Stuttgart,
11/07/2011



Haushalt 2012/2013

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 11.11.2011



Infektionsschutz - Tuberkuloseerkrankungen

Beantwortung / Stellungnahme

In der GRDrs 713/2011 wurde über die Entwicklung der Tuberkuloseerkrankungen in Stuttgart berichtet. Als eine der Maßnahmen aufgrund des Anstiegs der Fallzahlen in Risikogruppen ist vorgesehen, die präventive Arbeit insbesondere in der Zielgruppe der Wohnsitzlosen zu verstärken.

Dazu gehört insbesondere die verlängerte klinische und radiologische Überwachung bekannt infizierter Personen, die regelmäßige Information und Sensibilisierung des Personals in Einrichtungen der Wohnsitzlosenhilfe zum Thema Tuberkulose sowie ein erweitertes risikoadaptiertes Untersuchungsspektrum im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen bei Aufnahme in ein Wohnheim.

Hierdurch entstehen voraussichtlich zusätzliche Sachkosten von etwa 8.000 Euro pro Jahr (ca. 400 zusätzliche Röntgenbilder à 10 Euro, ca. 400 zusätzliche Bluttests à 10 Euro).

Dazu gehört außerdem die Wiedereinführung der bis vor ca. zehn Jahren üblichen regelmäßigen, nicht anlassbezogenen, freiwilligen Screeninguntersuchungen von wohnsitzlosen Menschen nach § 19 Infektionsschutzgesetz. Hierdurch entstehen voraussichtlich zusätzliche Sachkosten von etwa 7.500 Euro pro Jahr (ca. 500 Röntgenbilder à 10 Euro, ca. 250 zusätzliche Bluttests à 10 Euro).

Außerdem soll der Anteil direkt überwachter Behandlungen bei Risikopatienten in Kooperation mit externen Stellen und im Gesundheitsamt selbst weiter gesteigert werden, um eine noch höhere Rate erfolgreicher Behandlungen zu erreichen.

Für diese besonderen erweiterten Untersuchungen sind zusätzlich jährlich insgesamt ca. 15.500 Euro notwendig.

Unabhängig davon wurde von der Verwaltung bereits ein Mehrbedarf von 8.300 Euro anerkannt. Dieser zusätzliche Kostenaufwand entsteht durch die überarbeiteten Empfehlungen des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose zur Durchführung von Umgebungsuntersuchungen. Sie sehen einen generellen Einsatz von Interferon-gamma-Bluttests (Quantiferon-Test) vor. Diese Tests ersetzen den bisher durchgeführten Tuberkulin-Hauttest nahezu vollständig (außer bei kleinen Kindern). Die dafür vorgesehenen Untersuchungsröhrchen und das Blutentnahmematerial müssen durch das Gesundheitsamt beschafft werden.







Vorliegende Anträge/Anfragen

---

484/2011 (CDU)




Isabel Fezer
Bürgermeisterin




<Anlagen>