Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 792/2023
Stuttgart,
07/07/2023



Neuberufung der Fachjury des Hannsmann-Poethen-Literaturstipendiums



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Beratung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
25.07.2023
26.07.2023



Beschlußantrag:

In die Fachjury für die Vergabe des Hannsmann-Poethen-Literaturstipendiums werden neu berufen:

• Dîlan Canan Çakir
• Iris Dressler
• Dominik Renneke

Turnusgemäß bleibt in der Jury:

• Julian Warner



Begründung:


Nach den Richtlinien zur Förderung spartenspezifischer Kulturprojekte vom 27. Juni 2018 (GRDrs 570/2018) beruft der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates die Mitglieder der Jury auf Vorschlag der Kulturverwaltung und nach Beratung im Ausschuss für Kultur und Medien. Die neue Fachjury wird gemäß den aktuellen Richtlinien für einen Zeitraum von drei Jahren berufen. Grundsätzlich ist eine einmalige erneute Berufung möglich. Die kommende Jurysitzung zur Vergabe des Hannsmann-Poethen-Literaturstipendiums erfolgt im Oktober 2023 für das Jahr 2024.



Finanzielle Auswirkungen

Die erforderlichen Haushaltsmittel stehen im Teilhaushalt beim Sachkonto 42710000 Besondere Verwaltungs-/Betriebsaufwendungen, Auftrag 417LITP42 zur Verfügung.




Beteiligte Stellen

-

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dr. Fabian Mayer
Erster Bürgermeister


Anlagen

- Kurzbiografien


KURZBIOGRAFIEN

Dîlan Canan Çakir ist Literaturwissenschaftlerin. Sie studierte Germanistik an der Universität Stuttgart und promovierte mit der Promotionsförderung der Studienstiftung des deutschen Volkes über Einakter im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Seit Juli 2023 ist sie als Postdoc an der Freien Universität Berlin (Exzellenzcluster „Temporal Communities“) beschäftigt, sie forscht und arbeitet zu dem Thema „Aktivismus und Literatur“. Von 2021 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Born-digitals" im Forschungsreferat des Deutschen Literaturarchiv Marbach tätig. In diesem Projekt forschte sie zu digitalen Nachlässen im Archiv und untersuchte zudem (literarische) Computerspiele im Archiv. Bis zum Sommersemester 2023 lehrte sie in der Abteilung "Neuere deutsche Literatur" der Universität Stuttgart.


Iris Dressler leitet gemeinsam mit Hans D. Christ den Württembergischen Kunstvereins (WKV) in Stuttgart. Einer ihrer Schwerpunkte ist die die Erprobung kollaborativer, transkultureller und transdisziplinärer Praktiken des Kuratierens. Im Jahr 2019 waren Dressler und Christ die künstlerischen Leiter*innen der Bergen Assembly, einer Triennale für zeitgenössische Kunst in Norwegen. Eine aktuelle Ausstellungsreihe im WKV ist Künstlerinnen wie Carrie Mae Weems (2022), Trinh T. Minh-ha (2022), Delphine Seyrig (2023, Kuratorinnen: Nataša Petrešin-Bachelez, Giovanna Zapperi) und Adina Pintilie (2023, Kuratoren: Viktor Neumann, Cosmin Costinaș) gewidmet, die in ihren künstlerischen Praktiken an intersektionalen feministischen Perspektiven ansetzen. Ein Projekt mit ukrainischen Künstler*innen (2023, in Kooperation mit Linienscharen und ifa-Galerie, Stuttgart) verhandelt Situationen und Kontexte von Krieg, Vertreibung und militärischen Konflikten mit feministischen, queeren und ökologischen Positionen. Aktuelle Veröffentlichung (mit Hans D. Christ als Hrsg.): "50 Jahre nach 50 Jahre Bauhaus" (2022).1996 gründete sie mit Hans D. Christ den Hartware MedienKunstVerein (HMKV) in Dortmund, dessen Direktorin sie bis 2004 war.


Dominik Renneke ist Dramaturg, Kurator und Dozent. Er studierte Germanistik, Theaterwissenschaft, Geschichte und Kuratieren in den szenischen Künsten in Münster, Berlin, Bochum und Salzburg. Nach Regiemitarbeiten bei Ersan Mondtag und Thorleifur Örn Arnasson arbeitet er seit 2018 auf Burg Hülshoff – Center for Literature als Dramaturg mit Schwerpunkt auf partizipative Formate. Mit dem Aufbau des CfL seit 2018 war er maßgeblich für die programmatische transdisziplinäre Ausrichtung, die Öffnung und die Verbindung zu anderen Kunstformen, verantwortlich. 2020 gründete er die Initiative Call it Classism – Klassismus im Kulturbetrieb. Ausgehend davon entwickelt er zurzeit ein methodisches Konzept zu antiklassistischer Kurationspraxis. Außerdem hatte er Lehraufträge an den Universitäten Bamberg, Marburg, Hildesheim und Paderborn im Bereich der Literaturwissenschaft und Vermittlung und gibt Workshops zu partizipativen Methoden.


Julian Warner ist Kulturwissenschaftler, Autor und Kurator. Von 2007 bis 2012 studierte er Theaterwissenschaft, Amerikanische Literaturgeschichte und Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Unter dem Alias Fehler Kuti veröffentlicht Warner Musikalben und Performances an der Schwelle von Pop, Kunst und Politik. Aktuell ist er künstlerischer Leiter des Brechtfestivals der Stadt Augsburg. Zuvor war er künstlerischer Leiter des Festivals der KulturRegion Stuttgart 2022 und co-kuratierte Performing Arts Festivals für das Künstler*innenhaus Mousonturm (mit Elisa Liepsch), die Münchner Kammerspiele (mit Julia Grosse) und die Berliner Sophiensaele. 2021 entwarf er für das internationale Theaterfestival Spielart ein Großprojekt im öffentlichen Raum zu gegenwärtigen Diskursen der Angst („Global Angst: Parlament. Parade. Ritual.“). Er war Performer diverser Essay-Performances von Oliver Zahn sowie Dramaturg und Ethnograf von Anta Helena Reckes Schwarzkopie Mittelreich. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete und lehrte er am Institut für Kulturanthropologie der Georg-August-Universität Göttingen und ist mit Elisa Liepsch Co-Herausgeber des Sammelbandes ALLIANZEN — Kritische Praxis an weißen Institutionen. Zuletzt gab er einen Sammelband zum Stand der postkolonialen Kritik in Deutschland heraus: After Europe. Beiträge zur dekolonialen Kritik erschien 2021 im Verbrecher Verlag.








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