Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz:
T
GRDrs
919/2010
Stuttgart,
01/12/2011
Verlagerung und Neubau der Neckarrealschule am Standort Schulzentrum Heilbronner Str. 153 / 155
- Baubeschluss -
Beschlußvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
25.01.2011
26.01.2011
27.01.2011
Beschlußantrag:
1. Dem Neubau der Neckarrealschule nach den vom
Hochbauamt geprüften Plänen des Architekturbüros
Gerd Vöhringer, Freier Architekt BDA, Stuttgart vom 26.11.2010
und dem vom Hochbauamt geprüften Kostenanschlag vom 29.11.2010
mit Gesamtkosten von 13.100.000 €
wird zugestimmt.
2. Der Gesamtaufwand in Höhe von 13.100.000 € wird wie folgt gedeckt:
Teilfinanzhaushalt (400 Schulverwaltungsamt)
Projektnummer 7.401059
bis 2010 - Bau - 565.000 €
2011 - Bau - 4.000.000 €
2012 - Bau - 4.350.000 €
2013 - Bau - 2.775.000 €
Teilfinanzhaushalt (400 Schulverwaltungsamt)
Projektnummer 7.401059.600
2012 - Einrichtung - 800.000 €
Die aktivierungsfähigen Eigenleistungen städtischer Ämter werden auf dem o. g Projekt wie folgt gedeckt:
Kontengruppe 481 - Aufwendungen für interne Leistungen
bis 2010 90.000 €
2011 150.000 €
2012 248.000 €
2013 122.000 €
Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1
1. Beschlüsse
Grundsatzbeschluss (GRDrs 416/2008)
Ausschuss für Umwelt und Technik 15.07.2008
Verwaltungsausschuss 16.07.2008
Gemeinderat 17.07.2008
Projektbeschluss (GRDrs 400/2009)
Ausschuss für Umwelt und Technik 14.07.2009
Verwaltungsausschuss 15.07.2009
2. Raumprogramm
Die Genehmigungs- und Ausführungsplanung basiert auf dem beschlossenen Raumprogramm des Projektbeschlusses mit einer Raumprogrammfläche von ca. 2.367 m².
Durch Umstrukturierung in der Nutzung wurde die Schule auf eine 2,5-zügige Realschule erweitert. Für die Mittagessensversorgung in der Neckerrealschule ist vorgesehen, die Mensa des benachbarten Schulzentrums Heilbronner Str. 153/155 mitzunutzen.
3. Entwurfskonzept
Auf dem Baufeld zwischen Schulzentrum Heilbronner Str. 153/155 und der Sporthalle Nord wird der Neubau der Neckarrealschule geschaffen.
Die Planung sieht einen 3-geschossigen Baukörper vor, der die Außenkanten der östlich angrenzenden Turnhalle aufnimmt und an der Nord-/Westseite in den bestehenden Hang einbindet.
Der neue Pausenhof der Realschule kann auf der nordwestlichen Seite des Grundstückes im Anschluss an die bestehenden Sportplätze, räumlich getrennt von dem des Berufsschulzentrums, erstellt werden.
Bei der Planung wird die Unterschreitung der EnEV 2007 um ca. -60 % (Primär-energiebedarf -67 %, Transmissionswärmeverlust -61 bzw. -68 %) erreicht.
4. Planungs- und Baurecht
Für das Baugrundstück besteht ein rechtsverbindlicher Bebauungsplan aus dem Jahr 1976. Das Regierungspräsidium hat am 18.03.2009 den Bauvorbescheid und am 05.07.2010, aufgrund von erneuten Anwohnereinsprüchen, die Baugenehmigung für das Bauvorhaben erteilt.
5. Kosten
Der Kostenanschlag vom 29.11.2010 mit Gesamtkosten von 13.100.000 € basiert auf Submissionsergebnissen von 50 % der Hauptgewerke, sowie auf der Massenermittlung mit Einheitspreisen für die übrigen Gewerke. Die restlichen Hauptgewerke werden, abgestimmt auf den Bauablauf, Mitte 2011 ausgeschrieben um aktuelle Marktpreise zu erzielen. Es besteht ein konjunkturelles Baupreisrisiko für die restlichen Ausschreibungen.
In der Kostenberechnung zum Projektbeschluss mit Gesamtkosten von 12.646.000 € war auf Grundlage des Baugrundgutachtens ein Mengenansatz für schadstoffhaltigen Baugrubenaushub eingerechnet. Im Zuge der Ausführungsplanung wurde vom Bodengutachter, insbesondere in den künstlichen Auffüllungen, entsorgungsrelevantes Material festgestellt. Die detaillierte Massenerhebung ergibt einen erheblichen Mehraufwand.
Durch die Verlängerung der Planungsphase, aufgrund der fehlenden Baugenehmigung, musste die Baupreissteigung/Prognose angepasst werden. Daher ergeben sich zusätzliche Kosten von insgesamt 454.000 €, die im Kostenanschlag eingerechnet wurden.
6. Zuschüsse
Das Vorhaben ist grundsätzlich förderfähig nach den Schulbauförderrichtlinien. Jedoch konnte dem Antrag der Stadt auf Gewährung eines Zuschusses im Schulbauförderungsprogramm 2010 nicht entsprochen werden, da die begrenzten Landesmittel eine Bezuschussung in diesem Jahr nicht ermöglichten. Der Antrag wird jedoch vom Regierungspräsidium Stuttgart wieder in die Anmeldeliste des nächsten Schulbauförderungsprogramms aufgenommen. Unter Berücksichtigung einer Wertanrechnung im Rahmen der Abschreibung des bisherigen Schulgebäudes, ist mit einer Schulbauförderung in Höhe von rund 1,66 Mio. € zu rechnen. Für die ganztägigen Angebote an der Neckarrealschule hat die Stadt, mit Schreiben des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 26. Juli 2010, eine Zusage über eine Förderung aus Mitteln der BW Stiftung in Höhe von 123.000 € erhalten.
7. Folgekosten
Für das Vorhaben muss mit nachstehenden, anhand vergleichbarer Objekte ermittelten Folgelasten gerechnet werden:
Folgeausgaben:
Personalausgaben
kein zusätzlicher Personalbedarf
Betriebs- und Sachausgaben
283.066 €
Abschreibungen
270.160 €
Verzinsung des Anlagekapitals
878.020 €
Summe Folgeausgaben
1.431.246 €
Folgeeinnahmen:
(Auflösung von Zuwendungen)
53.700 €
Folgelasten jährlich:
1.377.546 €
Dies sind ca. 10,5 % der Gesamtkosten.
8. Termine
Der Baubeginn ist für den März 2011 und die Fertigstellung für Dezember 2012 geplant.
Finanzielle Auswirkungen
Im Doppelhaushalt 2010/2011 sind Gesamtmittel in Höhe von 12.646.000 € im Rahmen der Infrastrukturpauschale enthalten. Die Mittel werden entsprechend dem Mittelabfluss umgesetzt. Die Mehrkosten von 454.000 € sind durch das Schulverwaltungsamt als Vorbelastung zu den Beratungen zum Doppelhaushalt 2012/2013 anzumelden.
Beteiligte Stellen
Die Referate KBS, StU und WFB haben die Vorlage mitgezeichnet.
Vorliegende Anträge/Anfragen
-
Erledigte Anträge/Anfragen
-
Dirk Thrünau
Bürgermeister
Anlagen
1. Ausführliche Begründung
2. Deckblatt Kostenermittlung
3. Baubeschreibung
4. Flächenvergleich/Raumprogramm
5. Planunterlagen
6. Energetisches Datenblatt
1. Schulentwicklung
Die 2-zügige Neckarrealschule besuchen im Schuljahr 2010/11 285 Schüler-/innen in zwölf Klassen.
Die langfristige Schulentwicklungsplanung geht in einem Zeithorizont von bis zu zehn Jahren gesamtstädtisch gesehen von einer steigenden Nachfrage nach Realschulplätzen bzw. zunehmenden Klassenzahlen bei den Realschulen aus.
Auf Grund des erweiterten Platzangebotes im Neubau kann sich die Neckarrealschule zu einer zwei- bis dreizügigen Realschule entwickeln.
2. Städtebau und baurechtliche Rahmenbedingungen
Das Baufeld liegt innerhalb des rechtskräftigen Bebauungsplans 1976/12 vom 26.08.1976. Da die Planung in einigen Punkten von den Festlegungen des B-Plans abweicht, wurde im November 2008 eine Bauvoranfrage eingereicht. Im März 2009 hat das Regierungspräsidium den Bauvorbescheid für das Vorhaben mit Befreiungen erteilt. Im August 2009 wurde das Baugesuch eingereicht.
Am 05.07.2010 wurde, aufgrund von erneuten Anwohnereinsprüchen, vom Regierungspräsidium die Baugeneh-migung für das Bauvorhaben Neubau der Neckarrealschule erteilt.
3. Entwurfskonzeption
Das Baufeld befindet sich im Bereich der „Altablagerung Stadtgärtnerei, Gaustrasse“ und weist mächtige künstliche Auffüllungen bis in eine Tiefe von ca. 10 m auf.
Nach Mitteilungen des Kampfmitteldienstes Baden-Württemberg ist das Gebiet als bombardierter Bereich einzustufen.
Das Geologische Gutachten hat ergeben, dass aufgrund der schlechten Tragfähigkeit des Untergrundes die Gründung mit Bohrpfählen erfolgen muss. Aufgrund des kontaminierten Bodens sind zusätzliche Maßnahmen notwendig.
Die genehmigte Planung sieht einen 3-geschossigen, „H-förmigen“ Baukörper vor, der die Außenkanten der östlich angrenzenden Turnhalle aufnimmt. Aufgrund der vorhandenen Höhensituation des Geländes bindet der Baukörper an der Nord-Westseite in den bestehenden Hang ein.
Der neue Pausenhof der Realschule befindet sich auf der nordwestlichen Seite des Grundstückes im Anschluss an die bestehenden Sportplätze, räumlich getrennt von dem des Berufsschulzentrums.
Der Haupteingang liegt auf der Südseite ca. ein halbes Geschoss über dem bestehenden Geländeniveau. Er wird über eine Freitreppe erschlossen. Ein weiterer Zugang zum Gebäude befindet sich auf der Westseite gegenüber dem Eingang der Turnhalle.
Das Gebäude ruht auf einem massiven Sockel, hier sind neben den Räumen des Ganztagesbereichs hauptsächlich die Fachklassenräume, Technikflächen und Nebenräume angeordnet, welche teilweise in den Hang einbinden.
Die Räume für den Ganztagesbereich sind um ein Atrium angeordnet. Die Mensa wird im benachbarten Schulzentrum Heilbronner Str. 153/155 mitgenutzt.
Die zwei darüber liegenden Geschosse sind ebenfalls als Stahl-Beton-Konstruktion ausgebildet mit außen liegenden Fluchtbalkonen als Stahlkonstruktion. Die Fluchtbalkone mit dem 1. und 2. baulichen Rettungsweg über Fluchttreppen ermöglichen, in Abstimmung mit der Branddirektion, eine offene Gestaltung der inneren Erschließungszonen als Kommunikationsflächen.
Die Dachflächen (Flachdächer) sind extensiv begrünt.
4. Energiekonzept
Es wird ein hoher energetischer Standard umgesetzt, welcher die Forderung EnEV 2007 -40 % noch weiter unterschreitet. Die Anforderungen nach EnEV 2007 werden beim Primärenergiebedarf um 68 %, beim Transmissionswärmeverlust um 61 % bzw. 68 % unterschritten.
Die Wärmeerzeugung erfolgt ausschließlich über die auf dem Gelände vorhandene Fernheizung der EnBW. Die Wärmeverteilung ist über Heizkörper geregelt.
Um die Luftqualität in den Klassenräumen zu verbessern, wird eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit 75 % Wärmerückgewinnung und zentraler Regelung geplant. Die Außenluft wird über die Ost- bzw. Westfassade an- bzw. ausgeblasen. Im Sommer kann die Lüftungsanlage abgestellt werden, die Lüftung erfolgt dann über die Fenster, die Nachtauskühlung zusätzlich über motorgesteuerte Oberlichter in den Klassenräumen.
Die Dachfläche der Realschule wird extensiv begrünt und wird mit einer Photo-voltaikanlage versehen. Es ist eine Anlage von max. ca. 340 m² Kollektorfläche möglich. Die Investitionskosten betragen hierfür ca. 200.000,- €. Der Ertrag beläuft sich auf max. 46,64 KWp, die Amortisationszeit beträgt rein rechnerisch ca. 10 Jahre.
5. Kosten
Der Kostenanschlag nach DIN 276 vom 29.11.2010 mit Gesamtkosten von 13.100.000 € basiert auf Submissionsergebnissen von 50 % der Hauptgewerke, sowie auf der Massenermittlung mit Einheitspreisen für die übrigen Gewerke. Die restlichen Hauptgewerke werden, abgestimmt auf den Bauablauf, Mitte 2011 ausgeschrieben, um aktuelle Marktpreise zu erzielen. Es besteht ein konjunkturelles Baupreisrisiko für die restlichen Ausschreibungen.
Die Gesamtsumme von 13.100.000 € setzt sich zusammen:
Baukosten Neubau 12.300.000 €
Ausstattung 800.000 €
Gesamtbaukosten 13.100.000 €
Die Kostenkennwerte des Neubaus ermitteln sich wie folgt:
Bauwerkskosten KG 300 - 400: 2.427 € / m² NGF
Bauwerkskosten KG 300 - 400: 553 € / m³ BRI
Gesamtbaukosten KG 200 - 700: 3.610 € / m² NGF
Gesamtbaukosten KG 200 - 700: 823 € / m³ BRI
Das Vorhaben liegt mit diesen Kostenkennwerten unter Berücksichtigung der Kosten für den Baugrund im wirtschaftlichen Bereich.
6. Folgekosten
Für das Vorhaben muss mit nachstehenden, anhand vergleichbarer Objekte ermittelten Folgelasten gerechnet werden,
Folgeausgaben:
Personalausgaben
kein zusätzlicher Personalbedarf
Betriebs- und Sachausgaben
283.066 €
Abschreibungen
270.160 €
Verzinsung des Anlagekapitals
878.020 €
Summe Folgeausgaben
1.431.246 €
Folgeeinnahmen:
(Auflösung von Zuwendungen)
53.700 €
Folgelasten jährlich:
1.377.546 €
Dies sind ca. 10,5 % der Gesamtkosten.
7. Termine
Der Baubeginn ist für den März 2011 und die Fertigstellung für Dezember 2012 geplant.
8. Personalbedarf
keiner
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