Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 308/2010
Stuttgart,
06/30/2010



Situationsbericht Ferienbetreuung 2010



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Schulbeirat
Gemeinderat
Beratung
Beratung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
14.07.2010
20.07.2010
28.07.2010



Beschlußantrag:

Der Gemeinderat nimmt den Bericht zur Ferienbetreuung 2009/2010 zur Kenntnis.

1. Die Übergangsbestimmungen zur Sicherung eines auf die Stadtbezirke verteilten flächendeckenden Angebots (s. GRDrs. 816/2004) werden auch im Schuljahr 2010/2011 weitergeführt. 2. Die Betreuung ist nur für den jeweiligen gesamten Ferienzeitraum buchbar.


Begründung:


1. Sachstand zum Schuljahr 2009/2010

Die Stadt Stuttgart bietet seit 2001 ein Ferienbetreuungsprogramm für Schüler/-innen an. Betreut werden im Grundsatz Kinder, welche die „Verlässliche Grundschule“ besuchen. Das Angebot wurde von Beginn an breit angenommen. Die Nachfrage hat sich im Vergleich zu den Vorjahren weiter stabilisiert. Einrichtungen wurden keine geschlossen, für zusätzliche Einrichtungen bestand kein Bedarf.

Entwicklung der Ferienbetreuung in den letzten Jahren:



Die Teilnehmerzahlen schwanken von Ferienabschnitt zu Ferienabschnitt stark. Beispielsweise ist die Nachfrage nach einem Ferienbetreuungsangebot in den Weihnachtsferien und in den Pfingstferien häufig geringer als in den restlichen Ferien (vgl. Schaubild Nr. 2). Die Tabelle in der Anlage verdeutlicht dies und zeigt die konkreten Zahlen der letzten Jahre auf. Die Teilnehmerzahlen gingen im vergangenen SJ 08/09 leicht zurück (ca. 200 Kinder weniger als im SJ 07/08). Aller Voraussicht nach werden die Kinderzahlen im SJ 09/10 wieder steigen.

Die Jugendfarm Weilimdorf, der Kindertreff Botnang, das Kinder- und Jugendhaus Stammheim, der Stadtteilbauernhof in Bad Cannstatt, die Jugendfarm Möhringen sowie das Kinder- und Jugendhaus Café Ratz in Untertürkheim haben über die letzten Jahre kontinuierlich ansteigende Kinderzahlen auf hohem Niveau vorzuweisen. Daneben gibt es auch kleinere Einrichtungen, die nicht so hohe Kinderzahlen zu verzeichnen haben. Aber auch diese sind für ein flächendeckendes, wohnortnahes Betreuungsangebot in den Ferien unverzichtbar.

Das Kinder- und Jugendhaus Hausen stellt weiterhin einen Problemfall dar. Die Betreuung wird nicht angenommen, dabei wurde sie ursprünglich auf konkreten Wunsch der Schulleitung der Maria-Montessori-Schule und den dortigen Eltern eingerichtet. Die Kinder besuchen nach wie vor bei Bedarf die Ferienbetreuung des KJH Giebel. Auf Initiative des Jugendhauses Hausen laufen zurzeit Gespräche zwischen dem Jugendhaus, den Eltern und der Schulleitung. Die Ferienbetreuung in Hausen soll ein weiteres Jahr aufrechterhalten werden, weil sie ausbaufähig und der Bedarf eigentlich vorhanden ist. Im kommenden Jahr soll neu darüber beraten werden.

Insgesamt sind die Einrichtungen nicht voll ausgelastet, sodass im Moment keine Notwendigkeit besteht, weitere Einrichtungen mit in das Ferienbetreuungsangebot der Verlässlichen Grundschule aufzunehmen.



2. Übergangsbestimmungen zur Sicherung eines auf die Stadtbezirke verteilten flächendeckenden Angebots

Der Gemeinderat hat mit Beschluss vom 8.11.2004 (GRDrs. 816/2004) Übergangsbestimmungen beschlossen, die ein flächendeckendes Angebot in der Ferienbetreuung sichern. Die Sachlage, die diesen Regelungen zugrunde lag, hat sich bis heute nicht geändert; insbesondere wird der Schnitt von 600 Kindern pro Ferienwoche weiterhin unterschritten:



Aus diesem Grund passen sich 8 der insgesamt 26 Einrichtungen dem Bedarf an und öffnen ihre Einrichtungen in den weniger nachgefragten Ferienabschnitten (Weihnachtsferien) nur auf Anfrage.

Von der Möglichkeit, die Betreuung über die verschiedenen Ferienwochen zu einem Block zusammenzulegen (GRDrs. 233/2008), wurde im Schuljahr 2008/2009 in den Weihnachtsferien und in den Osterferien Gebrauch gemacht. Die Feiertage und Wochenenden der beiden Ferienabschnitte lagen so ungünstig, dass eine sinnvolle Aufteilung der Blöcke anders nicht möglich war.


3. Übersicht der Kostenerstattung für die Freien Träger

Bei den in GRDrs. 302/2006 festgelegten Kostenerstattung und den entsprechenden Elternbeiträgen gab es im laufenden Schuljahr keine Änderungen. Es wurden lediglich Anpassungen an die Dauer der verschiedenen Ferienabschnitte vorgenommen:
SchulartKostenerstattungBetreuungstage
Grundschüler107,52 €6 Tage
Grundschüler 89,60 €5 Tage
Grundschüler 71,68 €4 Tage
Grundschüler 44,80 €2 ½ Tage (neu ab SJ 09/10)
Förderschüler174,72 €6 Tage
Förderschüler145,60 €5 Tage
Förderschüler116,48 €4 Tage
Förderschüler 72,80 €2 ½ Tage (neu ab SJ 09/10)
Elternbeiträge5 Tage4 Tage3 Tage2 ½ Tage
1 Kind in der Familie 19,00 €16,00 €12,00 €10,00 €
2 Kinder in der Familie 13,00 €11,00 € 8,00 € 7,00 €
3 Kinder in der Familie 7,00 € 6,00 € 5,00 € 4,00 €
4 Kinder und mehr in der Familie 6,00 € 5,00 € 4,00 € 3,00 €


4. Ferienbetreuung an den ersten 2 ½ Tagen der Sommerferien

Am letzten Schultag vor den Sommerferien ist nach Schulschluss keine Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule vorgesehen. Ebenso verhält es sich mit der Betreuung an den darauf folgenden zwei Tagen. Die offiziellen Ferienangebote der Stadt beginnen i. d. R. erst in der ersten Ferienwoche der Sommerferien. Um diese 2 ½ Tage zu überbrücken, soll ab sofort ein Ferienbetreuungsangebot analog der sonstigen Ferienbetreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule angeboten werden. Da die Nachfrage im Moment nicht kalkulierbar ist, wird das Angebot zunächst an vier Standorten probeweise angeboten (JuFa Weilimdorf, JuFa Möhringen, JuFa Süd und der
Abenteuerspielplatz Neu-Stein-Hofen). Die Organisation und Abrechnung erfolgt analog der sonstigen Ferienabschnitte. Bei entsprechender Nachfrage ist geplant, dieses Angebot auszubauen und fest in das Ferienbetreuungsangebot der Verlässlichen Grundschule mit aufzunehmen. 5. Ausweitung des Angebotes bis 16.00 Uhr und für Schüler der Ganztagesschulen

Bisher gibt es zwei Ganztagesschulen (Heusteigschule und GS Neugereut), an denen die Ferienbetreuung direkt an der Schule angeboten wird. An der Heusteigschule sowie an der GS Neugereut sind die Kinderzahlen konstant niedrig. Im Schuljahr 07/08 nahmen an der Ferienbetreuung der Heusteigschule insgesamt 55 Kinder teil, im Schuljahr 08/09 insgesamt 67. Dies sind im Schnitt pro Ferienwoche ca. 9 Kinder. Bei der GS Neugereut verhielt es sich ähnlich: im Schuljahr 08/09 waren über das gesamte Schuljahr 25 Kinder angemeldet; 4 Ferienwochen wurde gar nicht betreut, in den restlichen 4 Wochen waren jeweils zwischen 6-7 Kinder angemeldet.

Der weitere Ausbau von Ferienbetreuungs-Angeboten an den Ganztagesschulen selbst (wie an der Heusteigschule und an der GS Neugereut) soll daher vorerst nicht weiter vorangetrieben werden. Häufig fehlen die räumlichen und personellen Voraussetzungen vor Ort. Weiter wurde mit den freien Trägern letztes Jahr vereinbart, dass man die Einrichtungen weiterhin durch das Angebot der Ferienbetreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule stärken will. Schließlich sind die vorhandenen Einrichtungen - wie erwähnt - im Moment nicht voll ausgelastet. Die am Prozess beteiligten Personen waren weiter der Ansicht, dass es für die Kinder pädagogisch sinnvoller ist, wenn sie nicht auch noch die Ferien im Schulgebäude verbringen (müssen), sondern auch mal einen „Tapetenwechsel“ während des Schuljahres haben.

Allerdings ist die Ferienbetreuung bis 14.00 Uhr für viele Eltern nicht mehr ausreichend, da die Verlässliche Grundschule an den meisten Schulen mittlerweile zur flexiblen Nachmittagsbetreuung ausgebaut wurde. Demnach wird an vielen Schulen bereits jetzt, ebenso wie an den Ganztagesschulen, bis 16.00 Uhr betreut, an manchen Schulen bis 17.00 Uhr. Ein langfristiger Ausbau der Ferienbetreuung bis 16.00 Uhr ist daher unabdingbar. Im Moment wird dieser Bedarf einer längeren Betreuung in den Ferien häufig durch das offene Angebot der Ferienbetreuungs-Einrichtungen abgedeckt, doch dies ist kein Standard und wird nicht in allen Einrichtungen angeboten. Gleichzeitig ist ein Ausbau der Ferienbetreuung bis 16.00 Uhr aufgrund der gekürzten Haushaltsmittel momentan nicht möglich. Als Übergangslösung hat man sich daher mit den Freien Trägern darauf geeinigt, dass man die Betreuung bis 16.00 Uhr wie folgt kommuniziert: „Bei vielen Einrichtungen besteht für die Kinder die Möglichkeit, im Anschluss an die Ferienbetreuung die „offene“ Betreuung bis 16.00 oder 17.00 Uhr in Anspruch zu nehmen. Bitte wenden Sie sich bei Bedarf direkt an die entsprechenden Einrichtungen.“

Bezüglich des Mittagessens, welches bei einer Betreuung bis 16.00 Uhr an Bedeutung gewinnt, gibt es seither keine Standards, da nicht alle Einrichtungen über die entsprechenden Möglichkeiten verfügen. Häufig wird zusammen mit den Kindern gekocht – dies ist aber kein „Muss“ – es kann genauso gut mit den Kindern gevespert werden.

Finanzielle Auswirkungen

Der Haushaltsansatz für die Kostenerstattungen auf dem Auftrag 40211009100 - Ferienbetreuung - beträgt im Haushaltsjahr 2010 286.900 Euro. Der Etat wurde im Rahmen der Haushaltskonsolidierung im Vergleich zu den Vorjahren (386.900 Euro) um 100.000 Euro gekürzt. Die Mittel wurden in der Vergangenheit nicht voll ausgeschöpft, so dass die Ferienbetreuung an sich in gleichem Maße aufrechterhalten werden kann. Allerdings besteht kein Spielraum nach oben, weswegen ein angedachter zeitlicher Ausbau der Ferienbetreuung vorerst nur wie oben beschrieben umgesetzt werden kann. Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen können mit den zur Verfügung stehenden Mitteln demnach finanziert werden.


Beteiligte Stellen

Die Referate AK , WFB und SJG haben die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Susanne Eisenmann
Bürgermeisterin


Anlagen

1. Übersicht "Verteilung der Kinder auf die Einrichtungen/Stadtbezirke"




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Anlage 1 zur GRDRs. Situationsbericht Ferienbetreuung 2010.pdf[]