Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Städtebau/Wohnen und Umwelt
Gz: SWU
GRDrs 1071/2023
Stuttgart,
11/23/2023



BMBF-Forschungsprojekt RegIKlim „Weiterentwicklung und Erprobung der integrativen stadt-regionale Anpassungsstrategien in einer polyzentrischen Wachstumsregion – Region Stuttgart (ISAP)" – Phase II



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Klima und Umwelt
Verwaltungsausschuss
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
01.12.2023
13.12.2023



Beschlußantrag:

1. Der weiteren Beteiligung am Forschungsrahmenprogramms "FOrschung für NAchhaltige Entwicklung" (FONA3) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit der zweiten Phase des Forschungsprojekts „Weiterentwicklung und Erprobung der integrativen stadt-regionale Anpassungsstrategien in einer polyzentrischen Wachstumsregion – Region Stuttgart (ISAP)“; TP3 – ISAP Phase II wird zugestimmt. Das Projekt wird durch das BMBF in Höhe von 139.637,88 € gefördert. 2. Vom zusätzlichen Personalbedarf einer Vollzeitkraft beim Amt für Umweltschutz im Umfang von bis zu 18 Personenmonaten in Entgeltgruppe EG 13 TVöD zur Durchführung des Projektes wird Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird ermächtigt, außerhalb des Stellenplans während der Projektlaufzeit (3 Jahre ab Projektbeginn, voraussichtliche Projektdauer 01.11.2023 - 31.10.2026) je nach Projektbedarf Personal im Umfang von bis zu 18 Personenmonaten einer Vollzeitkraft in Entgeltgruppe EG 13 TVöD einzustellen, jedoch nur soweit dies durch Erträge aus den Fördermitteln für Personalkosten gedeckt ist.

3. Über die in Ziffer 2 genannten Personalaufwendungen hinaus entstehen personalbezogene Sachaufwendungen in Höhe von voraussichtlich 19.500 EUR. Diese Aufwendungen werden aus dem Budget des Amts für Umweltschutz im Teilergebnishaushalt THH 360 – Amt für Umweltschutz, Amtsbereich Fachaufgaben, Kontengruppe 44310 Geschäftsaufwendungen gedeckt.




Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Die Landeshauptstadt Stuttgart setzt ihre Beteiligung am Forschungsprojekt „Weiterentwicklung und Erprobung der integrativen stadt-regionale Anpassungsstrategien in einer polyzentrischen Wachstumsregion – Region Stuttgart (ISAP)“; TP3 – ISAP mit einer Phase II fort. ISAP ist Teil des Forschungsrahmenprogramms "FOrschung für NAchhaltige Entwicklung" (FONA3) des BMBF.

Das ISAP-Projekt zielt auch in der zweiten Phase auf die Weiterentwicklung von bestehenden regionalen und städtischen Klimainformationen hin zu einem umfassenden Online-Informations- und Beratungssystem, das sowohl für die Fachplanung als auch politische Entscheidungsträger, private Akteure und die interessierte Öffentlichkeit attraktiv, leicht zugänglich und anwendbar sein soll. Insgesamt zielt das ISAP-Projekt auf die Verbesserung der Planungsgrundlagen sowie deren Anwendung in Entscheidungsprozessen, um die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen als selbstverständlichen und integrativen Teil der räumlichen Entwicklungsplanung zu etablieren. Die aus der Fortsetzung des Forschungsprojekts erwartbaren Erkenntnisse ermöglichen insbesondere den erstmaligen Aufbau einer grundsätzlich konsistenten Wirkungsmodellierung, eine umfangreiche Erprobung der in der Phase I abgeleiteten Vorgehensweisen zu Anpassungsnotwendigkeiten bzw. -kapazitäten und die Entwicklung neuer Planungsgrundlagen sowohl in der Region Stuttgart als auch der Landeshauptstadt Stuttgart, wie beispielsweise einer „Fokuskarte Starkregen“.

Neben der Einbindung in das Verwaltungshandeln, der Förderung des Informations- und Erfahrungsaustausches innerhalb der interkommunalen Netzwerke der LHS und der Kommunen der Region Stuttgart dient das Vorhaben der Fortschreibung und Umsetzung des Klimawandel – Anpassungskonzeptes Stuttgart (KLIMAKS). Dies soll mit dem Vorhaben auch einem Monitoring zugänglich gemacht werden.
Innerhalb des Arbeitspaketes „Bedarfsgerechte punktuelle Erweiterung des Online-Informations- und Beratungssystems (ISAP Tool) und pilothafte Implementierung in konkrete Planungsprozesse auf kommunaler Ebene“, das Stuttgart leiten wird, werden ein mehrstufiges Nestingverfahren erarbeitet und darauf aufbauend Test-Anwendungen durchgeführt, die einer punktuellen Erweiterung des im Rahmen von ISAP I konzipierten und bereits umgesetzten ISAP Tools dienen sollen. Dabei wird sowohl auf vorhandene als auch im Rahmen der Querschnittsaktivität „Regionale Klimamodellierung“ zu erstellende Daten zurückgegriffen. Für die Landeshautstadt ermöglicht diese Vorgehensweise eine optimierte Einbindung des großräumigen Klimaänderungssignals auf regionaler und lokaler Ebene im Sinne einer konsistenten Wirkungsmodellierung. Daneben soll die Betrachtung eines lokalen Use-Case „Rahmenplan Talgrund Mitte/Ost/Süd“ die Einbindung in konkrete Planungsprozesse ermöglichen. Die Erweiterung des entwickelten ISAP Tools um einen User Guide zur Wirkungsmodellierung sowie die Ergänzung der Wissensbibliothek (Säule 3) um ausgewählte Aspekte runden das maßgebliche Arbeitsprogramm der Landeshauptstadt Stuttgart ab.


Die Auswirkungen des bereits im Projekt identifizierten, großräumigen Klimaänderungssignals und deren vertiefende Betrachtung innerhalb der zweiten Phase, die entwickelten und fortzuschreibenden Informationen zu Anpassungsnotwendigkeiten und –kapazitäten sowie die Quantifizierung der abgestimmten Anpassungsmaßnahmen gewinnen für die zukünftige Regional- und Stadtplanung und damit insbesondere die Stadtentwicklung zunehmend an Bedeutung.

Die Informationen sind ein wichtiger Baustein für die digitale Zusammenarbeit in diesem Thema über verschiedene vertikale Planungsebenen hinweg. Die Entwicklung konkreter Anpassungsstrategien und –maßnahmen unterstützt die kommunalen Planer*innen. Die Fortschreibung des Klimaatlas führt zu einer Erhöhung der Fachkompetenz innerhalb der städtischen Verwaltung und damit auch der kommunalen Handlungskompetenzen. Durch die Beteiligung der relevanten Kreise werden diese für die dauerhafte Implementierung der Projektergebnisse in das Verwaltungshandeln gewonnen und die bestehende, interdisziplinäre Arbeitsgruppe gefestigt. Letzteres ist im Hinblick auf die vorliegende Erfahrung bei der erfolgreichen Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel als besonders zielführend angesehen.

Das Forschungsprojekt setzt die erfolgreiche Phase I fort und soll im November 2023 begonnen werden, es läuft über 3 Jahre. Die Stuttgarter Beteiligung kann nach Beschlussfassung des Gemeinderates umgehend erfolgen.

Der Stadt entstehen Vorteile durch die finanzielle Förderung (100 Prozent) des BMBF und durch Erfahrungsaustausch auf regionaler Ebene. Stuttgart ist der einzige städtische Partner im Forschungsprojekt, die anderen Städte werden durch den Verband Region Stuttgart vertreten und nehmen als Untersuchungs-/Anwendungsräume teil.

Partner im Forschungsprojekt sind neben der Stadt Stuttgart und Verband Region Stuttgart insbesondere Hochschulen und Forschungseinrichtungen, wie Universität Stuttgart und das Institut für Meteorologie und Klimaforschung (KIT), aber auch Unternehmen, wie die Dr. Pecher AG. Koordiniert wird das Forschungsprojekt von Herrn Prof. Dr.-Ing. Jörn Birkmann, Leiter des Instituts für Raumordnung und Entwicklungsplanung (IREUS) der Universität Stuttgart.

Finanzielle Auswirkungen

Das Forschungsprojekt „Weiterentwicklung und Erprobung der integrativen stadt-regionale Anpassungsstrategien in einer polyzentrischen Wachstumsregion – Region Stuttgart (ISAP); TP3: Erweiterung des Online-Informations- und Beratungssystems (ISAP Tool) und pilothafte Implementierung auf kommunaler Ebene“ – ISAP Phase II wird vom BMBF mit 100 Prozent der förderfähigen Kosten in einer Gesamthöhe von 139.637,88 € gefördert.

Für den aus dem Projekt entstehenden Personalaufwand erhält die Stadt 139.637,88 € Fördermittel. Der zusätzliche Personalbedarf beim Amt für Umweltschutz im Umfang von bis zu 18 Personenmonaten einer Vollzeitkraft in Entgeltgruppe EG 13 TVöD kann über diesen Zuschuss voll finanziert werden. Personalbezogene Sachaufwendungen in Höhe von voraussichtlich 19.500 EUR sind aus dem Budget des Amts für Umweltschutz im Teilergebnishaushalt THH 360 – Amt für Umweltschutz, Amtsbereich Fachaufgaben, Kontengruppe 44310 Geschäftsaufwendungen gedeckt. Darüber hinaus entstehender Personalaufwand wird durch vorhandenes Personal beim Amt für Umweltschutz erbracht.




Beteiligte Stellen

Referat WFB, Referat AKR

Vorliegende Anträge/Anfragen

Keine

Erledigte Anträge/Anfragen

Keine



Peter Pätzold
Bürgermeister


Anlagen

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