1516/2019 Vorlage KSD-Redaktionssystem

Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T

GRDrs 1516/2019

Stuttgart,

02/25/2020

Umgestaltung des Knotenpunkts Doggenburg
Lückenschluss Straßenerneuerung Am Kräherwald
- Baubeschluss mit Vergabeermächtigung
- Mittelbewilligung für das Tiefbauamt

Beschlußvorlage

Vorlage an	zur	Sitzungsart	Sitzungstermin
Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik Bezirksbeirat Nord Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik Verwaltungsausschuss Gemeinderat	Einbringung Beratung Vorberatung Vorberatung Beschlussfassung	nicht öffentlich öffentlich öffentlich öffentlich öffentlich	03.03.2020 09.03.2020 10.03.2020 18.03.2020 19.03.2020

Beschlußantrag:

1.1 Der Umgestaltung des Knotenpunkts Doggenburg gemäß den Plänen des Tiefbauamts (Anlage 1) und dem Kostenschlag des Tiefbauamts (Anlage 2) mit Gesamtkosten in Höhe von 2.878.000 EUR (einschließlich aktivierungsfähigen Eigenleistungen von 158.000 EUR) wird zugestimmt.

1.2 Die Auszahlungen in Höhe von 2.720.000 EUR (ohne aktivierungsfähige Eigenleistungen) werden im Teilfinanzhaushalt 660 - Tiefbauamt wie folgt gedeckt:

Projekt: 7.664011	Jahr 2020 und fr.	1.980.000 EUR
Umgestaltung des Knotenpunkts Doggenburg	Jahr 2021	740.000 EUR
Ausz.Gr. 7872 - Tiefbaumaßnahme		2.720.000 EUR

1.3 Die aktivierungsfähigen Eigenleistungen von voraussichtlich 158.000 EUR sind zu einem Anteil von 114.000 EUR beim Projekt 7.664011 – Umgestaltung Knotenpunkt Doggenburg - veranschlagt. Der Restbetrag von 44.000 EUR wird aus der hierfür im Teilfinanzhaushalt des Tiefbauamts veranschlagten Pauschale gedeckt (nicht zahlungswirksam). Die Mittel werden unter der KontenGr. 481, Aufwendungen für interne Leistungen auf das v. g. Projekt umgesetzt.

2.1 Der Fahrbahnsanierung als Lückenschluss der bereits in den vergangenen Jahren durchgeführten Erneuerungsmaßnahmen entlang der Straße Am Kräherwald mit Gesamtkosten von 106.000 EUR (einschließlich aktivierungsfähigen Eigenleistungen) wird zugestimmt.

2.2 Die Auszahlungen in Höhe von 100.000 EUR (ohne aktivierungsfähige Eigenleistungen) wird im Teilfinanzhaushalt 660 - Tiefbauamt wie folgt gedeckt:

Projekt: 7.664921	Jahr 2021	100.000 EUR
Straßenerneuerung, Landesstraße
Ausz.Gr. 7872 - Tiefbaumaßnahme

2.3 Die aktivierungsfähigen Eigenleistungen von voraussichtlich 6.000 EUR werden aus der hierfür im Teilfinanzhaushalt des Tiefbauamts veranschlagten Pauschale gedeckt (nicht zahlungswirksam). Die Mittel werden unter der KontenGr. 481, Aufwendungen für interne Leistungen auf das v. g. Projekt umgesetzt.

3. Beim Projekt 7.664011 - Umgestaltung des Knotenpunkts Doggenburg - wird im Vorgriff auf das Jahr 2021 eine überplanmäßige Auszahlung in Höhe von 740.000 EUR zugelassen, die innerhalb des Teilfinanzhaushalt des Tiefbauamts gedeckt wird
(Anlage 5).

4. Die Verwaltung wird ermächtigt, innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens gemäß Beschlussziffer 2 sämtliche für die Umsetzung der Maßnahme erforderlichen Planungs- und Bauleistungen ohne erneute Beschlussfassung in den Gremien zu beauftragen.

Begründung:

Anlass und Ziel

Die Kreuzung Doggenburg ist ein fünfarmiger Knotenpunkt und galt bis 2017 als Unfallhäufungsstelle. In den Jahren 2011 bis 2013 ereigneten sich 14 polizeibekannte Unfälle im Kreuzungsbereich, darunter auch vier Unfälle mit Fußgängern. Zwei dieser Fußgängerunfälle ereigneten sich aufgrund von Rotläufern über die Straße Am Kräherwald, die beiden anderen auf Zebrastreifen in der Lenzhalde und im Herdweg.

Im Juli 2015 erfolgte daraufhin die Beschlussfassung zur Umgestaltung des Knotenpunkts (GRDrs 408/2015). Im Doppelhaushalt 2016/2017 wurden hierfür Mittel in Höhe von 2.094.000 EUR (inkl. Eigenleistungen von 114.000 EUR) bereitgestellt.

Ziel der Umgestaltung ist die Verbesserung der Fußgängersicherheit unter Aufrechterhaltung aller Verkehrsbeziehungen und des Verkehrsflusses. Durch die Nähe der Schule Im Sonnigen Winkel und der Waldorfschule am Kräherwald und dem damit verbundenen hohen Schülerverkehr im Knotenpunktbereich wird bei der Umgestaltungsmaßnahme vor allem auf die Erhöhung der Schulwegsicherheit Wert gelegt. Zur Verbesserung der Situation für den Radverkehr dient die Einrichtung eines weiteren signalgeregelten Überwegs über die Kräherwaldstraße.

Im Juli 2018 hat der Ausschuss für Umwelt und Technik der vorliegenden Planung zur Umgestaltung des Verkehrsknotenpunkts zugestimmt (GRDrs 492/2018) (Anlage 1). Voraus lief ein intensiver Planungs- und Abstimmungsprozess mit dem Bezirksbeirat Nord, u.a. mit drei Workshops der “Arbeitsgruppe Verkehr“ des Bezirksbeirats Nord und den beteiligten Ämtern.

Verkehrsplanung

Nach dem Umbau des Knotenpunkts an der Doggenburg bleiben weiterhin alle bestehenden Verkehrsbeziehungen erhalten. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit wird die Linkseinbiegespur der Lenzhalde in die Straße Am Kräherwald auf die andere Seite der denkmalgeschützten Wartehalle und des Lenzhaldenbrunnens verlegt. Zusätzlich erhält der Linkseinbieger aus der Lenzhalde eine zweifeldige Signalisierung.

Der Straßenquerschnitt der Feuerbacher Heide im Einmündungsbereich zur Lenzhalde wird deutlich verengt. Die nicht mehr benötigten Verkehrsflächen können dadurch entsiegelt werden.

Zur Reduzierung des Schleichverkehrs wird der Bereich Herdweg baulich umgestaltet und teils aufgepflastert. Pkws und auch größere Fahrzeuge wie beispielsweise die Müllabfuhr können mit reduzierter Geschwindigkeit weiterhin in den Herdweg einfahren.

Die Fahrbahnen werden aus Asphalt hergestellt, die Gehwege im Knotenpunktbereich mit Betonsteinen im Format 20/20 gepflastert. Der parallel zum Wald verlaufende Geh- und Radweg (Rad frei) bleibt in Asphalt.

Die Baumaßnahme an der Doggenburg stellt hinsichtlich der Fahrbahnsanierung den Lückenschluss der bereits in den vergangenen Jahren durchgeführten Unterhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen entlang der Straße Am Kräherwald dar.

Fußverkehr

Über die Straße Am Kräherwald entsteht im südwestlichen Bereich des Knotenpunkts eine neue signalisierte Fußgängerfurt. Die Wartezeiten werden signaltechnisch unter Beachtung und Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses an beiden Furten fußgängerfreundlich gestaltet. Im Herdweg und in der Lenzhalde bleiben die Zebrastreifen zum Queren bestehen. Fußgänger können weiterhin ohne zu warten die Straße queren. In der Lenzhalde führen die Zebrastreifen nur noch jeweils über eine Fahrspur.

Die von den VertreterInnen der Schulen gewünschte Einrichtung eines zusätzlichen Zebrastreifens in der Feuerbacher Heide wurde verwaltungsintern nochmals geprüft und abgelehnt, da die gesetzlichen Vorgaben für die Einrichtung eines Zebrastreifens nicht erfüllt werden. Unter anderem sind die Sichtverhältnisse nicht optimal und es gibt auf der östlichen Seite der Feuerbacher Heide keine Fortführung des Gehwegs.

Hinsichtlich der Barrierefreiheit sind Verbesserungen vorgesehen. So werden taktile Leitsteine angeordnet und die Bordsteine im Bereich der Fußgängerüberwege und –furten abgesenkt.

Barrierefreie Bushaltestellen

Auch die drei im Knotenpunktbereich liegenden Bushaltestellen werden barrierefrei hergestellt. Neben Comiborde zur Gewährleistung eines barrierefreien Ein- und Ausstiegs sind auch hier die Verlegung taktiler Leitsteine vorgesehen. Zudem wird die waldseitig befindliche Bushaltstelle an der Straße Am Kräherwald ausgebaut, indem der Wartebereich erweitert und mit einer Wartehalle ergänzt wird. Die gegenüberliegende Bushaltestelle erhält zudem einen Betonbelag im Bereich der Haltebucht.

Radverkehr

Auch für den Radverkehr sind Verbesserungen vorgesehen. In der Lenzhalde wird in stadtauswärtiger Richtung eine Radverkehrsführung markiert, die parallel zur Linkseinbiegespur auf die Zweifeld-Lichtsignalanlagen mit einer vorgezogenen Haltelinie zuführt. Die Radfahrenden haben an dieser Stelle künftig die Möglichkeit vor dem Autoverkehr links auf die Straße Am Kräherwald einzubiegen oder geradeaus zu fahren und auf den waldseitigen Geh- und Radweg (Rad frei) zu wechseln.

In Richtung Stadtzentrum beginnt auf einer Teilstrecke entlang des Rechtsabbiegestreifens auf der Straße Am Kräherwald eine Radfahrmarkierung. Die neue signalisierte Furt ermöglicht ein sicheres Einfahren aus dem Bereich des Kräherwaldes über die Radfahrmarkierung in die Lenzhalde und den Herdweg.

Stadt- und Platzgestaltung

Der Platz um die denkmalgeschützte Wartehalle und den Lenzhaldebrunnen sowie die Platzfläche neben dem Parkplatz in der Feuerbacher Heide sollen im Rahmen der Umgestaltungsmaßnahme aufgewertet werden. Beide Plätze werden gepflastert und in Teilbereichen mit Sitzpollern begrenzt. Große Werbeschilder wird es im Knotenpunktbereich zukünftig nicht mehr geben.

Es ist beabsichtigt, die denkmalgeschützte Warthalle mit angrenzendem Brunnen stufenweise zu sanieren. Zunächst ist hierbei neben der Reduzierung der Stufenhöhe mit dem Ziel eines barrierefreien Zugangs zum überdachten Bereich auch die Entfernung der Graffiti und die Anstrahlung des Brunnens vorgesehen.

Die Fläche neben dem Parkplatz wird neu geordnet und erhält eine neue Möblierung und Fahrradabstellmöglichkeiten an verschiedenen Stellen. Der Briefkasten bekommt einen neuen Standort. Das kaputte Holztreppengeländer wird durch ein Edelstahlgeländer ersetzt. Die in die Jahre gekommenen Sitzbänke werden erneuert. Es wird zudem geprüft, ob eine der Sitzbänke durch die Stadtwerke als Solarbank ggf. mit WLAN-Funktion ausgeführt werden kann. Die Glas- und Altkleidercontainer erhalten auf dem Parkplatz einen neuen Standort.

Der Parkplatz wird ebenfalls neu gegliedert. Die Taxistellplätze werden neu geordnet und auf vier reduziert. Der jährliche Christbaumverkauf auf der heutigen Parkplatzfläche wird auch nach der Baumaßnahme weiterhin möglich sein.

Bäume und Grünflächen

An der Ecke Herdweg und Lenzhalde ebenso wie an der Ecke Lenzhalde und Feuerbacher Heide entstehen neue Baumbeete. Der nördliche Grünstreifen zwischen Gehweg und der Straße Am Kräherwald wird durch den Rückbau der nicht benötigten Asphaltfläche zwischen Bord und Grünfläche zur Fahrbahn hin verbreitert. Die bestehenden Grünflächen an der Ecke Feuerbacher Heide und Am Kräherwald werden durch Fällung und Neupflanzung von Bäumen sowie Rodung des Unterholzes neu gestaltet. Hierdurch öffnet sich der bisher versteckt dahinterliegende Platz und gewinnt an Aufenthaltsqualität. Insgesamt müssen 16 Bäume aufgrund der Baumaßnahme entfernt werden (davon sind alle 16 bereits stark bzw. teils sogar sehr stark geschädigt). In gleicher Anzahl werden Bäume auf den neu entstehenden Grünflächen und im Knotenpunktbereich neu gepflanzt.

Beleuchtung

Im Rahmen der Baumaßnahme wird die Beleuchtung im gesamten Knotenpunktbereich mit LED erneuert und die Platzfläche neben dem Parkplatz mit Leuchten ausgestattet. Die vorhandenen abhängten Leuchten werden hierbei durch Beleuchtungsmasten ersetzt.

Versorgungsleitungen

Im Rahmen der Umgestaltung werden von der Netze BW im Knotenpunktbereich die Trassen der Stromleitungen erneuert und teilweise mit zusätzlichen Leerrohren ergänzt. In Vorbereitung hierzu haben die Netze BW bereits erste Arbeiten in den Sommerferien 2019 vorgenommen.

Terminplan

Der Baubeginn ist für Frühjahr 2020, die Fertigstellung ist bis Ende 2020 und Restarbeiten sind bis Frühjahr 2021 vorgesehen.

Finanzielle Auswirkungen

Die Maßnahme “Umgestaltung des Knotenpunkts Doggenburg“ wurde im Haushaltsplan 2016/2017 mit einem Betrag von 2.094.000 EUR (inkl. aktivierungsfähigen Eigenleistungen von 114.000 EUR) im Teilhaushalt 660 - Tiefbauamt beim Projekt 7.664011 veranschlagt. Die Gesamtkosten der Maßnahme erhöhen sich um 784.000 EUR (inkl. Eigenleistungen von 44.000 EUR) auf 2.878.000 EUR (inkl. aktivierungsfähige Eigenleistungen von 158.000 EUR).

Die höheren Kosten sind folgendermaßen begründet:

Die ausgedehnte Vorplanungsphase mit umfangreichen Voruntersuchungen wie beispielsweise die Beauftragung verkehrstechnischer Untersuchungen führten zu deutlich höheren Planungs- und Honorarkosten.

Der mehrjährige Planungs- und Abstimmungsprozess mit Bürgerschaft und Politik machten weitere Erfordernisse deutlich und Umplanungen notwendig.

Die damalige Planung und die darauf aufbauende grobe Kostenschätzung mussten daher ergänzt und hinsichtlich den neuen Anforderungen grundlegend angepasst werden.

Darüber hinaus wurden weitere Maßnahmen zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs im Bereich des Knotenpunkts aufgenommen. Insbesondere zu nennen ist hier der neue signalisierte Überweg über die Kräherwaldstraße.

Für die Fahrbahnsanierung als Lückenschluss der bereits in den vergangenen Jahren durchgeführten Erneuerungsmaßnahmen entlang der Straße Am Kräherwald wird im Teilhaushalt 660 – Tiefbauamt beim Projekt 7.664921 ein Betrag von 106.000 EUR (einschließlich aktivierungsfähigen Eigenleistungen) bereitgestellt.

Auf den Folgelastenbeleg (Anlage 4) wird verwiesen.

Auf die Anlage 5 (Finanzierungs- und Kontierungsangaben) wird verwiesen.

Beteiligte Stellen

Referat WFB, Referat SOS, Referat SWU

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-

Dirk Thürnau
Bürgermeister

Anlagen

Anlage 1: Lageplan
Anlage 2: Kostenanschlag
Anlage 3: Luftbild Bestand
Anlage 4: Folgelastenbeleg
Anlage 5: Finanzierungs- und Kontierungsangaben

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