Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 323/2021
Stuttgart,
05/11/2021



Besetzung der Fachjury für den Innovationsfonds Kultur im
öffentlichen Raum




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Beratung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
13.07.2021
14.07.2021



Beschlußantrag:

Die Jurytätigkeit zur Vergabe von Projektmitteln im Bereich Kultur im öffentlichen Raum wird um weitere drei Jahre verlängert:

In die Fachjury werden neu berufen:

Die neuen Mitglieder der Fachjury werden für einen Zeitraum von drei Jahren für die Jurysitzungen 2021, 2022 und 2023 berufen. Eine Verlängerung um weitere drei Jahre ist möglich.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Die Jurymitglieder, die in der Fachjury Kultur im öffentlichen Raum mitwirken, werden gem. Ziff. 5 der „Richtlinie zur Förderung von Kulturprojekten im öffentlichen Raum“ vom 27.06.2018 (GRDrs 402/2018) auf Vorschlag der Kulturverwaltung und nach Beratung im Ausschuss für Kultur und Medien vom Verwaltungsausschuss des Gemeinderats berufen. Eine einmalige erneute Berufung ist möglich. Die kommende Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln für Projekte im Bereich Kultur im öffentlichen Raum steht im November 2021 für das Jahr 2022 an.


Finanzielle Auswirkungen

Die erforderlichen Haushaltsmittel stehen im Ergebnishaushalt 2021 beim Sachkonto 43180000 Zuschüsse an übrigen Bereich, Auftrag 417BILD21 – Innovationsfonds Kultur im öffentlichen Raum – zur Verfügung.



Beteiligte Stellen

keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Fabian Mayer
Erster Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung


Ausführliche Begründung


Die erneute Berufung von Barbara Holub und Kristina Leko beruht neben deren fachlicher Expertise und hohem bisherigen Engagement in den Jurysitzungen darauf, die Erfahrungen und das Wissen über den Innovationsfonds Kultur im öffentlichen Raum und die geförderten Projekte seit dessen Bestehen weiter (auch im Sinne einer Entwicklung) zu verwenden. Die Vorschläge für die Neubesetzungen basieren auf den Empfehlungen und Beratungen durch die Fachjury und darauffolgenden vertiefenden Überlegungen hinsichtlich des zukünftigen Profils des Fonds.

Aufgabe der Fachjury ist, über die Förderung von Projekten im Bereich Kultur im öffentlichen Raum auf Grundlage der vorgegebenen Richtlinien zu entscheiden. Die Entscheidung der Jury ist bindend, unabhängig und weisungsungebunden. Die Jury tagt einmal im Jahr.

Die Jurytätigkeit wird um drei weitere Jahre verlängert:

Barbara Holub

Barbara Holub ist Künstlerin, Architektin (Diplom TU Stuttgart) und Lehrbeauftragte am Institut für Gestaltung der Technischen Universität Wien. Sie gründete 1999 mit Paul Rajakovics „transparadiso“ als transdisziplinäre Praxis zwischen Architektur, Urbanismus und Kunst. „transparadiso“ realisiert Ausstellungen, urbane Interventionen, Projekte im öffentlichen Raum und Architekturprojekte. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Entwicklung künstlerisch-urbanistischer Strategien für eine gesellschaftlich orientierte Methodik des Städtebaus, die auf die veränderten Parameter urbaner und regionaler Fragestellungen reagiert, für den sie den Begriff „Direkter Urbanismus“ geprägt haben. Projekte (Auswahl): „NORMAL x 4, Direkter Urbanismus“, Graz 2020; „Times of Dilemma“ (in „The Island is What the Sea Surrounds“), Valletta 2018; WoGEN Quartiershaus, Wien; Quartier Bienvenue, Wien; „Harbour for Cultures“, trieste contemporanea, Triest.

Barbara Holub ist seit 2001 Redaktionsmitglied von „dérive_Zeitschrift für Stadtforschung“, Wien. Von 2010 bis 2014 leitete sie das Forschungsprojekt „Planning Unplanned“ am Institut für Kunst und Gestaltung an der Fakultät für Architektur und Raumplanung an der Technischen Universität Wien, wo sie bis heute lehrt. Von 2014 bis 2016 war sie externe Fachexpertin für Direkten Urbanismus im Studiengang Social Design und 2014 Gastprofessorin im Studiengang TransArts an der Universität für angewandte Kunst, Wien und 2017 Gastwissenschaftlerin an der HafenCity University, Hamburg. Barbara Holub ist Mitglied des advisory boards des „Art and Public Sphere Journal“ (UK) und des World Council of Peoples for the UN (New York).

Kristina Leko

Kristina Leko ist seit 2013 als hauptamtliche Lehrende mit dem Schwerpunkt Kunst im öffentlichen Raum und partizipatorische Kunst/community art am Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin tätig. Neben Lehre und künstlerischer Forschung betreut sie das Projekt-Kolloquium „Intervenieren und Experimentieren im öffentlichen und sozialen Raum“. In diesem Zusammenhang hat sie mehrere Projekte mit unterschiedlichen Kooperationspartnern initiiert und als künstlerische Leiterin begleitet, u. a. Kontext Labor Bernau 2014-2016, eine Kooperation mit der Stadt Bernau bei Berlin und Fasahat, 2016-2018, eine Kooperation mit der AWO Berlin Mitte.
Kristina Leko studierte Freie Grafik, Philosophie und Indologie an der Universität Zagreb sowie Kunst im Kontext an der UdK Berlin. Schwerpunkt: sozial bezogene kritische partizipatorische künstlerische Projekte und Projekte im öffentlichen Raum. Sie hat in verschiedenen Jurys u. a. für das Kulturamt der Stadt Rostock, die Staatlichen Museen Berlin und das Bezirksamt Lichtenberg Berlin mitgewirkt.

Die künstlerischen Arbeiten von Kristina Leko umfassen Video-Installationen, Dokumentarfilme, Fotografie, Texte, Objekte, Zeichnungen, während soziale Interaktion und Empowerment die Hauptziele dieser oft im öffentlichen Raum verorteten künstlerischen Praxis sind. Sie hat mehrere umfangreiche partizipatorische Kunstprojekte in verschiedenen Ländern vorwiegend mit benachteiligten sozialen Gruppen initiiert und realisiert.

Ausstellungen und Projekte (Auswahl): Wie lebt das Volk – Bericht über Stillstand, MSU Museum für Zeitgenössische Kunst, Zagreb, 2016; Grenze, Öffentlicher Raum, Dinxperlo, NL/Suderwick 2014-2016; Keine Denkmale zur Geschichte von Arbeit und Einwanderung, Graz, 2011-2013; Orientteppiche/Freundschaft, Universität für Angewandte Kunst, Museum für Angewandte Kunst, Wien, 2012; Alles über Tito, Museum Kumrovec, 2012-2013; Snoring in the USA, Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin, 2011.


In die Fachjury Musik werden neu berufen:

Markus Ambach

Markus Ambach ist Künstler, Kurator und Initiator zahlreicher Kunstprojekte und Ausstellungen speziell in öffentlichen Räumen. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und gründete 2002 die Projektplattform MAP, die international kontextbezogene Projekte im Stadtraum, aber auch themenspezifische Ausstellungsräume entwickelt und umsetzt.

Ausstellungen wie „B1 l A40 Die Schönheit der großen Straße“ (mit der Kulturhauptstadt Ruhr 2010), „Choreografie einer Landschaft“ (mit der Stadt Dinslaken), „Der urbane Kongress“ (mit der Stadt Köln) oder „Von fremden Ländern in eigenen Städten“ (mit der Stadt Düsseldorf) untersuchen mit Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Anlieger*innen und weiteren gesellschaftlichen Gruppen das Verhältnis von Kunst, Gesellschaft, Urbanität und Stadt. Markus Ambach ist im Organisationsteam der Manifesta 2026 im Ruhrgebiet. Er unterrichtete an verschiedenen Akademien und Hochschulen, u. a. an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und der UdK Berlin.

Martin Krenn

Martin Krenn ist Künstler, Kunstforscher und Kurator. Er arbeitet als Professor am Institut für Freie Kunst mit dem Schwerpunkt Kunstvermittlung an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und als Lehrbeauftragter für Kunst und Kommunikative Praxis, Applied Human Rights an der Universität für angewandte Kunst Wien. Martin Krenn arbeitet mit verschiedenen Medien, darunter Text, Fotografie und Video. Die meisten seiner Projekte im öffentlichen Raum haben die Form der sozialen Skulptur. Durch die konsequente Erweiterung des Kunstfeldes versucht er, Diskussionen über gesellschaftspolitische Themen zu initiieren und fordert damit konventionelles Denken heraus.


Martin Krenn schloss 1996 sein Studium der Elektronischen Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien ab und ist seit 1997 Mag. art. an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Für sein Projekt „The Political Space in Social Art Practices“ wurde Krenn 2016 von der Ulster University, Faculty of Art, Design and the Built Environment, mit einem PhD ausgezeichnet.

Martin Krenn hatte zahlreiche internationale Ausstellungen, darunter Einzelausstellungen in Graz (Neue Galerie), Wien (Kunsthalle Exnergasse und Passagegalerie Künstlerhaus), Salzburg (Salzburger Kunstverein und Galerie 5020), Brest (Centre d'art Passerelle), Lüneburg (Kunstraum Lüneburg), München (Kunstraum München), Ljubljana (Mala galerija Cankarjev Dom), Celje (Center for Contemporary Art) und Bukarest (Centre for Visual Introspection).




zum Seitenanfang