Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: 5675-14
GRDrs 1094/2011
Stuttgart,
11/11/2011



Haushalt 2012/2013

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 21.11.2011



Planungsmittel Sporthalle;
Sport- und Erholungsgebiet Waldau


Beantwortung / Stellungnahme

Ausgangssituation / Bedarf

Das Sport- und Erholungsgebiet Waldau in Stuttgart-Degerloch ist das zweitgrößte Sportgebiet Stuttgarts und reicht in seiner Bedeutung weit über den Stadtbezirk hinaus. Auf der Waldau sind 16 Sportvereine ansässig. Diese Vereine erfüllen mit ihren Anlagen neben den örtlichen Aufgaben wichtige Ausgleichsfunktionen für schlecht versorgte Innenstadtbereiche. Die Vereine, deren Vereinszentren jeweils im Sport- und Erholungsgebiet Waldau gewachsen sind können ihren Vereinsmitgliedern dort aber kaum oder nur eingeschränkt Trainingsmöglichkeiten in den Hallensportarten anbieten. So ist eine starke Aufsplittung der Vereinsaktivitäten zu registrieren, die negativ zu bewerten ist.

Den Sportvereinen und sporttreibenden Gruppen stehen in Stuttgart für den Übungs- und Wettkampfbetrieb insbesondere die Turn- und Sporthallen an Schulen, vereinseigene Hallen sowie die Ballspielhallen zur Verfügung. Lediglich die 2- und 3-teilbaren Sporthallen sind für Ballspiele ausgelegt und ermöglichen einen Trainingsbetrieb unter Wettkampfbedingungen. Vor allem im Filderbereich gibt es in solchen Hallen seit Jahren keine Freiräume mehr.

Der Bau einer Sporthalle auf der Waldau, die insbesondere dem Vereinssport zur Verfügung steht, hat aus Sicht der Sportverwaltung daher eine hohe Priorität.


Entwicklungskonzept für das Sport- und Erholungsgebiet Waldau
Planungswerkstatt / Sportentwicklungsplanung

Bereits vor einigen Jahren hat das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung nach einem Antrag von Bündnis 90 /DIE GRÜNEN erste Überlegungen für die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für das Sport- und Erholungsgebiet Waldau angestellt. Auch im Rahmen der vom Sportamt durchgeführten Sportentwicklungsplanung hat sich ergeben, dass für diesen Bereich ein solches Entwicklungskonzept dringend erforderlich ist. Mit der GRDrs 42/2011 wurde im Ausschuss für Umwelt und Technik, im Sportausschuss und im Bezirksbeirat Degerloch über die Erstellung und die Eckpunkte eines Entwicklungskonzeptes berichtet. Das im Nordosten des Stadtbezirks Degerloch gelegene Gebiet der Waldau soll gestalterisch aufgewertet und als attraktives, funktionsfähiges Sport- und Erholungsgebiet weiterentwickelt werden. Überlegt wird unter anderem, die Sportflächen zu optimieren, die Attraktivität des öffentlichen Raums zu steigern und insgesamt die Außenwirkung des Gebietes zu verbessern.

Bereits heute feststehende Eckpunkte der Planungen sind der Bau einer Sporthalle, die Schaffung eines zentralen Platzes mit Aufenthaltsqualität und Sportgelegenheiten, die Verbesserung der Sportanlagen aber auch eine übersichtliche Wegeführung, die Optimierung der Verkehrsführung und der Parkierung und das Schaffen einer einheitlichen und übersichtlichen Beschilderung. Auch die IG Waldau – Interessengemeinschaft der Waldau-Vereine – hat sich zu den Planungen mit Schreiben vom 18.07.2011 positiv geäußert und Verbesserungen im Sportgebiet nachhaltig gefordert.


Sporthallenkonzept

In Vorbereitung der Planungswerkstatt wurden von den städt. Ämtern gerade auch im Hinblick auf Verbesserungen für die Hallensportarten Vorgespräche mit den örtlichen Sportvereinen und der Waldschule Degerloch geführt. Dabei hat sich nochmals gezeigt, dass im Sport- und Erholungsgebiet Waldau dringend zusätzliche Übungszeiten in Hallen benötigt werden. Es hat sich aber auch gezeigt, dass von den Vereinen bzw. Institutionen zur Lösung von deren Hallenproblematik teilweise eigenständige Planungen entwickelt wurden, die mit den planerischen Zielsetzungen der Stadt nicht konform sind. Im Schreiben vom 18.07.2011 hat die IG Waldau angeregt, eine vierteilige Sporthalle zu planen, mit der die heutigen Anforderungen der Vereine und der Waldschule abgedeckt werden könnten und die Realisierung rasch in Angriff zu nehmen. Nicht nur aus Sicht der IG Waldau besteht ansonsten die Gefahr, dass individuelle Lösungen (so hat z.B. die Waldschule bereits eine Baugenehmigung für eine Kleinturnhalle auf dem Schulgelände) umgesetzt werden, die nicht im Interesse einer optimalen Gesamtkonzeption sein können. Die Waldschule Degerloch hat die Realisierung einer eigenen Turnhalle vorläufig zurückgestellt, bis klar ist, wie sich die Stadt im Hinblick auf die Planung einer neuen Sporthalle entscheiden wird.

Mit den Vereinen und der Stadtplanung besteht Einigkeit darüber, dass der bisherige Tennenplatz der TSG Stuttgart als Standort für die Sporthalle vorgesehen wird. Für einen ersten Planungsabschnitt werden Planungsmittel in Höhe von insgesamt 400.000 Euro benötigt. Diese setzen sich aus den Kosten für die Entwurfsplanung für den Hallenkörper (330.000 Euro), die Planung der dort herzustellenden Umgebungsflächen als Verbindung zur Eiswelt bzw. zur Haltestelle der Stadtbahn im Georgiiweg (50.000 Euro) sowie aus Planungsleistungen im Zusammenhang mit der Einbindung in das neue Gesamtkonzept der Waldau (20.000 Euro) zusammen.

Bei der Festlegung der Planungsmittel ist man davon ausgegangen, dass die Gesamtkosten für das Projekt bei voraussichtlich 6 bis 8 Mio. EUR liegen werden. Die Planungsmittel in Höhe von 400.000 € (2012: 150.000 € / 2013: 250.000) müssten in den Haushalt 2012/2013 aufgenommen werden. Die Realisierung des Projekts könnte dann ab dem Jahr 2014 erfolgen. Die Aufnahme der Planungsmittel in den Haushalt würde den Beteiligten an der Planungswerkstatt auch ein deutliches Signal dafür geben, dass die Stadt das Entwicklungskonzept für das Sport- und Erholungsgebiet Waldau rasch und zielgerichtet umsetzen möchte.



Vorliegende Anträge/Anfragen

545/2011, Ziffer VII.2 SPD
580/2011, Ziffer 7 FREIE WÄHLER





Dr. Susanne Eisenmann



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