Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 1078/2017
Stuttgart,
10/27/2017



Haushalt 2018/2019

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 06.11.2017



Neuaufnahmen in die institutionelle Förderung

Beantwortung / Stellungnahme

Folgende 10 Stellungnahmen betreffen die Anträge aus dem Gemeinderat, die sich mit der Neuaufnahme von Institutionen oder Projekten in den Haushalt befassen.

1
Cannstatter Sonntag um vier e. V.
2
Eliszis Jahrmarktstheater (Bürgerhaushalt)
3
Freie Tanz- und Theaterszene
4
KulturRegion – Produktionskunst 2018
5
Kunstverein Wagenhalle e.V.
6
Musikakademie für Senioren Baden-Württemberg e.V. (MUSE)
7
New Fall Festival
8
Theater La Lune
9
Wortkino
10
YEHUDI MENUHIN – Live Music Now!

Davon ausgenommen sind Anträge, die bereits in einer schriftlichen Mitteilungsvorlage (2018: 475.540 Euro, 2019: 475.540 Euro) behandelt oder in die grüne Liste (2018: 300.000 Euro, 2019: 300.000 Euro) aufgenommen wurden.
Mitteilungsvorlage
Backsteinhaus Produktion
GRDrs 377/2017
Plattform für aktuelle Musik e. V.
GRDrs 377/2017
S-K-A-M
GRDrs 377/2017
Ensemble Materialtheater
GRDrs 377/2017
GdF jazzopen e.V.
GRDrs 377/2017
Kulturwerk Ost
GRDrs 377/2017
Wilde Bühne e.V.*
GRDrs 377/2017
Labyrinth gUG
GRDrs 377/2017
Lokstoff! Theater im öffent. Raum
GRDrs 377/2017
Cannstatter Sonntag um vier e. V.

Antrag Nr. 552/2017 SPD
Antrag Nr. 697/2017 Freie Wähler

Die seit 1995 bestehende Veranstaltungsreihe „Cannstatter Sonntag um vier“ entstand anlässlich des Wunsches nach einem kulturellen Angebot für ältere Mitbürger, das in der „dunklen“ Jahreshälfte am Nachmittag stattfinden sollte. Daraus entwickelte sich eine Reihe mit 6 jährlichen Veranstaltungen unterschiedlichen Genres, wie z. B. Liedernachmittag oder Gesprächs- und Kammerkonzerte, die von Familien und ältere Bürger besucht werden. Höhepunkt ist das jährliches Neujahrskonzert im Großen Kursaal mit dem Stuttgarter Operettenensemble.

Im Durchschnitt zählen die Veranstaltungen jeweils ca. 100 Besucher. Neben dem bisher jährlich erhaltenen Zuschuss durch den Bezirksbeirat in Höhe von etwa 4.500 Euro finanziert der Verein seine Aktivitäten durch Eintrittseinnahmen und Werbeanzeigen in den Programmflyern. Eigenleistungen, wie z. B. das Veranstaltungsmanagement oder die Flyergestaltung werden ehrenamtlich umgesetzt.

Der Verwaltung liegt ein Antrag auf Regelförderung vor, allerdings noch ohne Kosten- und Finanzierungsplan.


Eliszis Jahrmarkttheater auf dem Höhenpark Killesberg

Antrag Nr. 365/2017 CDU
Antrag Nr. 475/2017 Bündnis 90/Die Grünen
Antrag Nr. 762/2017 Freie Wähler
Antrag Nr. 865/2017 STd

Es wird auf die Stellungnahme zum Bürgerhaushalt (Vorschlag Nr. 42043) verwiesen.
Eliszis Jahrmarktstheater plant, sich als gemeinnütziger Verein zu organisieren. Der Verwaltung liegt ein Antrag vor.


Freie Tanz- und Theaterszene – Interimsphase Ergänzungsbau Theaterhaus

Antrag Nr. 365/2017 CDU
Antrag Nr. 476/2017 Bündnis 90/Die Grünen
Antrag Nr. 669/2017 SÖS-LINKE-PluS

Die Freie Tanz- und Theaterszene in Stuttgart wird von drei Vereinen vertreten: Dem Produktionszentrum Tanz+Performance e. V., der Vereinigung freier darstellender Künstlerinnen und Künstler für Stuttgart und Region e. V. und dem Verein Freie Theater Stuttgart e. V.
Gemeinsam mit der Verwaltung entwickelten die genannten Vereine ein Konzept zur Stärkung der Freien Darstellenden KünstlerInnen in Stuttgart für die Dauer bis zur Eröffnung der neuen Spielstätte. Das Konzept wurde den Fraktionen im Rahmen eines Antrags auf institutionelle Förderung von den Vereinen vorgelegt und liegt ebenfalls der Verwaltung vor. Die von den Vereinen beantragten jährlichen Zuwendungen für 2018 und 2019 entsprechen den von Teilen des Gemeinderats beantragten Fördersummen i. H. von 31.000 Euro (2018) und 92.000 Euro (2019).

Das Konzept sieht vor, in der Zeit (Interimsphase) bis zur Fertigstellung des Ergänzungsbaus (voraussichtlich 2021) das Wirken der Freien Szene in der Öffentlichkeit trotz fehlender Spielstätte sichtbar zu machen. Es sollen Strukturen geschaffen werden, die eine Verortung bereits in der Gegenwart möglich machen. Um dieses Ziel strategisch zu verfolgen, bedarf es einer gemeinsamen Organisationsform der Freien Szene, die konzertiertes Handeln ermöglicht. Es soll eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft (gUG) Mitte 2018 gegründet werden, die von allen drei Vereinen der Freien Szene getragen wird. Die gUG hat die Funktion einer Schaltzentrale und soll Büroräume (ehemaliger Projektraum LOTTE/Willy-Brandt-Str. 18) beziehen, die auch als Showroom und Treffpunkt der Freien Szene genutzt werden. Von hier aus wird die Netzwerkarbeit gezielt ausgebaut, Spielorte gesucht und koordiniert, Öffentlichkeits- und Pressearbeit betrieben, sowie Drittmittel zur Schaffung von lokalen und überregionalen Austauschplattformen akquiriert. Zur Umsetzung der genannten Aufgaben wird eine auf fünf Jahre befristete Stelle für strategische Planung eingerichtet, die perspektivisch die Leitung der Spielstätte ab 2022 übernehmen könnte.
Zum Zeitpunkt des Einzugs würde die gUG als gut vernetzter, etablierter und erfahrener Kulturakteuer den Betrieb der neuen Spielstätte eröffnen. Eine zentrale Maßnahme der Interimsphase ist daher die Konzeption und Vorbereitung der Bewerbung Stuttgarts für das Förderprogramm „Tanzpakt“ und für den „Tanzkongress 2022“.


KulturRegion –Produktionskunst 2018

Antrag Nr. 365/2017 CDU
Antrag Nr. 475/2017 Bündnis 90/Die Grünen
Antrag Nr. 869/2017 STd

Die Stadt Stuttgart unterstützt den Verein KulturRegion e. V. durch einen jährlichen Mitgliedsbeitrag. 2018 beträgt dieser etwa 50.000 Euro. Die biennal stattfindenden Projekte und deren Verwirklichung vor Ort werden durch die beteiligten Mitgliedskommunen zusätzlich finanziert. Wie schon 2016 für das Lichtkunstfestival "Aufstiege" in Stuttgart hat die KulturRegion für das Projekt "Produktionskunst" einen Antrag an Politik und Verwaltung über einmalig 120.000 Euro gestellt.

In Stuttgart sollen durch Kooperationen von Kunstschaffenden und Unternehmen Innovationsprozesse befördert werden. Die dabei entwickelten Kreationen sollen im Oktober in Stuttgart im Rahmen des regionsweiten Festivals der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Kunstverein Wagenhallen e. V.

Antrag Nr. 365/2017 CDU
Antrag Nr. 552/2017 SPD
Antrag Nr. 475/2017 Bündnis 90/Die Grünen
Antrag Nr. 659/2017 SÖS-LINKE-PluS

In den vergangenen zwölf Jahren haben sich die Wagenhallen zu einem vielseitigen und innovativen interdisziplinären Kulturstandortort für Kunst, Musik, Tanz, Theater, Performance und Architektur in Stuttgart entwickelt. Das Areal ist zu einem der wichtigsten Produktionsorte für die freie und alternative Kunstszene in Stuttgart geworden, die sich im Kunstverein Wagenhallen e. V. organisiert hat. Mit seinem Veranstaltungsprogramm konnte sich der Kunstverein Wagenhallen als integraler kultureller Bestandteil des künftigen Stadtquartiers positionieren.

In den letzten Jahren wurden die Kunst- und Kulturprojekte des Kunstvereins Wagenhalle als Einzelförderung über den „Innovationsfonds Kunst“ der Stadt Stuttgart ermöglicht. So beispielsweise das Programm des Projektraums „TAUT – Temporary Artist Utopia Tool“, in dem unter anderem auch die Idee der „Container-City“ entwickelt und geplant wurde. Dieses Container-Interimsquartier vor der Wagenhalle bietet derzeit ca. 50 Künstlerinnen und Künstlern des Vereins während der Sanierung weiterhin Produktionsmöglichkeiten an Ort und Stelle.

Nach Fertigstellung der Wagenhallen wird dem Kunstverein Wagenhallen im sanierten Gebäude neben Ateliers und Gemeinschaftswerkstätten auch ein ca. 300 qm großer Multifunktionsraum zur Verfügung stehen. Um dort ein hochwertiges Kunst- und Kulturprogramm mit Ausstellungen, Performance, Theater, Filmvorführungen, Vortrage, Symposien, Workshops und Konzerten zu gewährleisten, beschreibt der Verein in dem der Verwaltung vorliegenden Antrag eine institutionelle Förderung in Höhe von 60.000 Euro als notwendig.


YEHUDI MENUHIN – Live Music Now!

Antrag Nr. 475/2017 Bündnis 90/Die Grünen

Der Verein YEHUDI MENUHIN – Live Music Now Stuttgart e. V. veranstaltet überall dort Konzerte, wo sich Menschen aufhalten, die sonst keine Gelegenheiten haben, Konzerte zu besuchen. Junge Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart gehen in Krankenhäuser, Altenheime, JVAs etc. und finden dort ein Podium mit einem interessierten und außergewöhnlichen Publikum vor. Das Konzept von Live Music Now Stuttgart e. V. verbindet somit Nachwuchsförderung mit sozialem Engagement. Die Jury für die Vergabe von Projektmitteln im Musikbereich förderte den Verein im Jahr 2017 erstmals mit 5.000 Euro. Der Verwaltung liegt ein Antrag über eine mehrjährige Projektförderung (2018 bis 2020) vor.


Musikakademie für Senioren MUSE

Nr. 365/2017 CDU
Nr. 475/2017 Bündnis 90/DIE GRÜNEN


Die Musikakademie für Senioren MUSE erhielt für das aktive Singen und Musizieren in Chor, Orchester und Band für die Jahre 2012 bis 2016 insgesamt 20.600 Euro aus Projektmitteln für Musikprojekte als Anschubfinanzierung und als Einzelprojektförderung. Für 2017 wurde lediglich eine Förderung für den Dirigenten (750 Euro) im Rahmen der Laienmusikförderung gewährt.
Die Aktivitäten von MUSE kommen bei der Zielgruppe der älteren Mitbürger gut an. MUSE möchte künftig auch Senioren, die keine große Rente haben, die Teilnahme an den Angeboten ermöglichen. In dem der Verwaltung vorliegenden Antrag hat der Verein eine institutionelle Unterstützung durch die Stadt beantragt.


New Fall Festival

Nr. 475/2017 Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Das New Fall Festival wurde 2016 erstmalig in Stuttgart veranstaltet und stieß auf positive Publikumsresonanz. Das Festival setzt einen besonderen Fokus auf Nachwuchsförderung und bereichert damit die junge regionale und nationale Popszene. 2017 wird es zum zweiten Mal in Stuttgart stattfinden.
Der Veranstalter strebt eine kontinuierliche, jährliche Fortsetzung des New Fall Festivals mit Ausbau der Nachwuchsförderung am Musikstandort Stuttgart an. Ein gemeinnütziger Verein „Freunde und Förderer des New Fall Festivals e.V.“ ist in Gründung.
Der Verwaltung liegt ein Förderantrag mit Kosten- und Finanzierungsplan 2018/19 vor.


Theater La Lune

Antrag Nr. 475/2017 Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Als soziokulturelles Zentrum im Stuttgarter Osten fungiert das Theater La Lune als Dialograum für Menschen aller Kulturen und setzt eigene kulturelle Projekte um. Mit unterschiedlichen Ansätzen wie begehbaren Installationen und Diskursformaten ermöglicht das Theater neue Zugänge zu Kultur und etabliert sich darüber hinaus als Plattform für Projekte mit Geflüchteten. Auch finden wechselnde Ausstellungen, Lesungen sowie Tanz- und Theaterworkshops statt. Bisherige Projekte wurden aus den Mittel der Bereiche Theater sowie Interkultur mit Summen zwischen 2.500 Euro - 6.000 Euro gefördert. Der Verwaltung liegt kein Antrag vor.


Wortkino

Antrag Nr. 762/2017 Freie Wähler

„Dein Theater“ wurde 1984 von Friedrich Beyer in Stuttgart gegründet. Unter dem Motto „Theater auf Bestellung“ können Inszenierungen zu verschiedensten Themen aus Geschichte, Literatur, Natur, Wissenschaft oder der Märchen- und Sagenwelt an beliebigen privaten und öffentlichen Orten gezeigt werden. Musikalisch-literarische Programme, Mundart und Biographien zu bedeutenden Persönlichkeiten sind ebenfalls ein thematischer Schwerpunkt des Theaters. „Dein Theater“ verfolgt mit seinen Inszenierungen das Ziel, Informationen über theatralische Mittel sinnlich zu transportieren.

Das Wortkino wurde 1999 als feste Spielstätte des Netzwerkes „Dein Theater“ in der Werastraße 6 eröffnet.

Im Wortkino werden Stücke gezeigt, die in Zusammenhang mit dem Dein Theater entstanden sind. Das Zimmertheater hat 45 Plätze. Auf einer Fläche von 1.000 qm befinden sich Werkstätten und Arbeitsräume. Es beschäftigt 17 Personen im Kernteam - teils auf hauptamtlicher Basis und teils als „feste Freie“ mit Honorarverträgen. Hinzu kommen nochmals 33 Personen, die gelegentlich im Bereich Technik und Abenddienst aushelfen.

Das Wortkino arbeitet bislang ohne Subventionen. Dem Kulturamt liegt erstmalig ein Antrag auf institutionelle Förderung in Höhe von 6.000 Euro vor. Es wird ein Mietzuschuss beantragt, um die Belastung durch Fixkosten zu mildern und mehr Sicherheit für die beschäftigten Personen zu gewährleisten.




Vorliegende Anträge/Anfragen

365/2017 CDU,
475, 476/2017 Bündnis 90/DIE GRÜNEN,
762/2017 Freie Wähler,
865/2017 Die STAdTISTEN,
659, 669, 670/2017 SPD





Dr. Fabian Mayer
Bürgermeister




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