Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz:
T
GRDrs
257/2012
Stuttgart,
06/29/2012
Kostenentwicklung bei Klärwerksprojekten
- Abrechnungsbeschlüsse -
Beschlußvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Betriebsausschuss Stadtentwässerung
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
17.07.2012
18.07.2012
19.07.2012
Beschlußantrag:
1. Gemäß den in Anlage 2 zusammengestellten einzelnen Beschlussanträgen werden die Kosten, der in Anlage 1 tabellarisch aufgeführten Investitionsprojekte des Tiefbauamts Eigenbetrieb Stadtentwässerung aus dem Bereich der Klärwerke abgerechnet.
2. Die bereits entstandenen Mehr- bzw. Minderkosten wurden bzw. werden im Rahmen der Wirtschaftspläne des Eigenbetriebs Stadtentwässerung fortgeschrieben.
Begründung:
1. Vorbemerkung
In den letzten Jahren hat das Tiefbauamt Stadtentwässerung 10 größere Maßnahmen im Bereich der Klärwerke durchgeführt. Diese können abgerechnet werden.
Durch diese Investitionen war es möglich, in den Klärwerken durch den Ausbau der verschiedenen Anlagenteile eine Verbesserung des Gewässerschutzes zu erreichen. Erweiterungsmaßnahmen der Schlammbehandlungseinrichtungen, Neubau und Sanierung von Anlagen zur Stromversorgung und -erzeugung sowie Erneuerungen an bestehenden Anlagenteilen führten insgesamt zu einer verbesserten Energieausnutzung, Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit und Behebung von Sicherheitsdefiziten.
Bei den nachfolgend näher beschriebenen Investitionsprojekten der Stadtentwässerung werden die im Baubeschluss festgelegten Gesamtkosten fortgeschrieben und abgerechnet. Bei den Überschreitungen sind die Ursachen weitgehend auf erforderliche Anpassung der z. T. bereits vorhandenen Bautechnik an die Ergebnisse der verfahrenstechnischen Ausschreibungen und den sich daraus ergebenden Mehraufwendungen – dies gilt insbesondere für das Projekt Ersatzbeschaffung WSO 3 – zurückzuführen. Außerdem ist der Sondereinfluss der Mehrwertsteuererhöhung am 01.01.2007 von 16% auf 19% zu erwähnen.
Minderkosten und Einsparungen waren vor allem dadurch möglich, dass die im Wettbewerb erzielten Vergabesummen teilweise deutlich unter der im Planungsstadium ermittelten Kostenberechnung lagen. Aufgrund betrieblicher Erkenntnisse und der Ausnutzung neuester technischer Entwicklungen konnten die Detailplanung und der Bauablauf optimiert werden und somit weitere Einsparungen erzielt werden.
Wie aus der Übersichtstabelle (Anlage 1) erkennbar, ergibt sich in der Gesamtschau eine
Reduzierung
aller in den einzelnen Baubeschlüssen genannten Kosten. Insgesamt stehen den Mehraufwendungen von 2.696.205 € Minderaufwendungen von 6.056.628 € entgegen.
2. Abrechnungsbeschlüsse
Bei den in den Beschlussanträgen gemäß Anlage 2 genannten Projekten sollen die jeweiligen Kosten festgestellt und abgerechnet werden. Abweichungen wurden im abgerechneten Jahr im Rahmen der zur Verfügung stehenden Wirtschaftsplanansätze berücksichtigt, entsprechend fortgeschrieben und werden zu keinen zusätzlichen Belastungen in den Wirtschafts- bzw. Finanzplänen des Eigenbetriebs
Stadtentwässerung führen.
Im Folgenden werden die Kostenentwicklungen bei Maßnahmen mit deutlichen Abweichungen kurz erläutert:
Hauptklärwerk Mühlhausen, Erweiterung biologische Stufe 6. BA
Vor allem Gewerke mit hohen Auftragssummen wie Rohbau I, Rohbau II sowie Abbruch und Entsorgung konnten gegenüber der Kostenberechnung wesentlich günstiger vergeben werden und dadurch erhebliche Einsparungen erzielt werden.
Hauptklärwerk Mühlhausen, Ersatzbeschaffung Wirbelschichtofen (WSO 3)
Die Kostensteigerung wurde hauptsächlich verursacht durch die Anpassung der Gebäudehöhe an die Geometrie des Abhitzekessels, die Integration des Reststoffsilos in die bestehende Verladestation und den zusätzlichen, außen liegenden Stahltreppenturm für die Elektrofilter und Sprühabsorber. Außerdem ergaben sich höhere Kosten durch Vergütungsansprüche infolge Stahlpreisgleitklausel und die Mehrwertsteuererhöhung von 16% auf 19%.
Hauptklärwerk Mühlhausen, Sanierung Instandhaltungsbereiche
Die Minderkosten resultieren aus den im Vergleich zur Kostenberechnung günstigeren Vergaben bei den Gewerken Abbruch-, Rohbau-, Metallbau- und Sanitärarbeiten sowie Licht- und Kraftinstallation.
Hauptklärwerk Mühlhausen, Sanierung Mittelspannungsanlage 50 und 80
Durch die Umstellung des Bauablaufs konnte auf Provisorien verzichtet werden. Die ursprünglich im Rahmen dieses Projekts vorgesehene Neuverlegung von Kabeltrassen wurde im Projekt Neubau Schlammfaulung 2. Teil / Faulbehälter realisiert. Beide Änderungen führen dazu, dass die Abrechnungssumme unterhalb der Kostenberechnung liegt.
Hauptklärwerk Mühlhausen, Rückbaumaßnahme Sandfang Bachhalde
Die deutliche Mittelunterschreitung hat im Wesentlichen zwei Ursachen: Kurz vor Beginn der Sanierungsarbeiten wurde die Verwaltungsvorschrift zur Entsorgung von Erdmaterial grundlegend geändert. Das bei der Baumaßnahme anfallende geogen, d. h. auf Grund seiner geologischen Beschaffenheit, belastetes Erdmaterial konnte somit einer niedrigeren Schadstoffklasse zugeordnet und daher wesentlich kostengünstiger entsorgt werden. Weitere Kosteneinsparungen konnten dadurch erreicht werden, dass die abzubrechenden Bauwerke nicht komplett sondern nur bis einen Meter unter Geländeoberkante abgebrochen wurden.
Hauptklärwerk Mühlhausen, Ertüchtigung Leittechnik Wirbelschichtofen (WSO 2)
Durch Änderungen bei elektrotechnischen Komponenten (Eingang-/Ausgang-Strukturen) im Zug der Detailplanung und durch Optimierungen im Ertüchtigungsablauf konnten ausgeschriebene Massen bei der Ausführung eingespart werden. Auf Grund dieser Massenreduktion ergeben sich die festgestellten Minderkosten.
Klärwerk Möhringen, Sanierung Schlammentwässerung
Die Vergabesummen der Roh- und Ausbaugewerke lagen z. T. erheblich unter den Ansätzen der Kostenberechnung, was zu einer deutlichen Mittelunterschreitung führte.
Finanzielle Auswirkungen
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Beteiligte Stellen
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Vorliegende Anträge/Anfragen
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Erledigte Anträge/Anfragen
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Dirk Thürnau
Wolfgang Schanz
Bürgermeister
Erster Betriebsleiter
Anlagen
Anlage 1: Übersichtstabelle
Anlage 2: Beschlussanträge
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120611_Anlage 1.xls
120611_Anl. 2 zur GDrs257_2012.doc