Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit
Gz: SJG
GRDrs 949/2011
Stuttgart,
11/07/2011



Haushalt 2012/2013

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 11.11.2011



Netzwerkbildung für einen kleinräumigen Wohnverbund

Beantwortung / Stellungnahme

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat sich mit dem Vorhaben „Netzwerkbildung für einen kleinräumigen Wohnverbund“ an dem vom Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) durchgeführten Projekt „Neue Bausteine in der Eingliederungshilfe“ beteiligt. Über die Ergebnisse der Netzwerkbildung wurde ausführlich am 18.01.2011 im Sozial- und Gesundheitsausschuss berichtet (GRDrs 940/2010 „Ergebnisse des KVJS-Projektes Neue Bausteine in der Eingliederungshilfe: Netzwerkbildung für einen kleinräumigen Wohnverbund“).

In 3 Stuttgarter Stadtteilen, in S-Feuerbach, S-Ost (Berg) und S-Münster wurde im Rahmen des Projektes „Netzwerkbildung für einen kleinräumigen Wohnverbund“ in 2010 jeweils ein Netzwerk für Menschen mit Behinderung initiiert. Diese Netzwerke erleichtern den Zugang zum Gemeinwesen und die Teilhabe durch eindeutige Ansprechpartner. Die Netzwerke bestehen aus den Menschen mit Behinderung, Ehrenamtlichen, die über entsprechende Kontakte im Stadtteil verfügen und aus den Mitarbeitern der Leistungserbringer der Behindertenhilfe im Stadtteil. Die 3 gebildeten Netzwerke werden nach Ende des Projektes 2010 vorwiegend ehrenamtlich weitergeführt.

Die Zielgruppe des Projekts waren Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung, die in Wohngemeinschaften oder in einer eigenen Wohnung in den 3 Stadtteilen ambulant betreut wohnen. Das Behindertenzentrum Stuttgart e. V., der Caritasverband für Stuttgart e. V., die Lebenshilfe Stuttgart e. V. und der Körperbehindertenverein Stuttgart e. V. waren als Leistungserbringer der Behindertenhilfe an dem Projekt beteiligt.

In dem langfristigen Prozess der Inklusion von Menschen mit Behinderung in das Gemeinwesen kann die Netzwerkkoordination als ein wichtiges Element angesehen werden. Neben der bedeutsamen Sensibilisierung der Bevölkerung im Stadtteil leistet die Netzwerkkoordination einen wichtigen Beitrag zum ehrenamtlichen Engagement in der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Netzwerkkoordination regt einerseits Ehrenamtlichkeit an, andererseits fördert sie auch die Vernetzung der Ehrenamtlichen. Durch die Netzwerkbildung werden neue Freizeitmöglichkeiten und Kontakte für Menschen mit Behinderung erschlossen. Dadurch können langfristige Beziehungen zu den Nachbarn und zu den Angeboten des Gemeinwesens entstehen.

Die Fachkräfte der Eingliederungshilfeträger werden durch die Netzwerkkoordination bei den Kontakten zum Sozialraum unterstützt. Die Einbindung in das Gemeinwesen und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Landeshauptstadt Stuttgart werden durch die Nutzung der Netzwerke vereinfacht und ermöglich, da Ansprechpartner im Sozialraum zur Verfügung stehen.

Auf der Basis der Erfahrungen des durchgeführten Projektes hält die Sozialverwaltung es für geboten, für das Jahr 2012/2013 zunächst in 3 weiteren Gebieten, nämlich S-Bad Cannstatt, S-Möhringen/S-Degerloch und S-Mitte eine Netzwerkbildung zu initiieren. Dabei wird eng mit den betroffenen Leistungserbringern der Behindertenhilfe zusammengearbeitet.

Zur Bildung der Netzwerke ist eine hauptamtliche Fachkraft notwendig, die die Leistungserbringer der Behindertenhilfe in der Kontaktanbahnung und Beziehungsarbeit unterstützt. Die Erfahrungswerte zeigen, dass von einer Projektlaufzeit von 9 Monaten auszugehen ist. Damit entstehen für das gesamte Projekt Personalkosten (Entgeltgruppe 9 TVöD) in Höhe von voraussichtlich 39.225 EUR (Erhöhung des Betrages aufgrund von Personalkostenentwicklung seit 2008).




Vorliegende Anträge/Anfragen

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477/2011, 3. (CDU-Gemeinderatsfraktion), 552/2011, 2. (SPD-Gemeinderatsfraktion), 742/2011 (SÖS und LINKE Fraktionsgemeinschaft)




Isabel Fezer
Bürgermeisterin