Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser
Gz:
AK
GRDrs
1135/2011
Stuttgart,
11/03/2011
Haushalt
2012/2013
Unterlage für die
1
. Lesung des
Verwaltungsausschuss
zur
nichtöffentlichen
Behandlung am
07.11.2011
Umstieg auf OpenSource-Software in der Stadtverwaltung prüfen
Beantwortung / Stellungnahme
Bereits heute sind bei der Landeshauptstadt Stuttgart an zahlreichen Stellen OpenSource-Produkte, also sogenannte freie Software, im Einsatz. Beispiele sind Datenbanken, Webserver oder die komplette Entwicklungsumgebung von eGovernment Stuttgart.
Eine Umstellung der Bürokommunikationssoftware bedarf einer genauen Analyse der Aufwände für Schulungen, Anpassungen von Schnittstellen zu Fachanwendungen sowie für die stadtweite Einführung auf rund 8.000 PC-Arbeitsplätzen. Derzeit liegen MS-Office-2007-Lizenzen für den größten Teil der Arbeitsplätze vor, die Umstellung erfolgt Zug um Zug. Erst bei der Lizenzierung einer Folgeversion wird zu prüfen sein, ob ein OpenSource-Produkt eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative wäre.
Für den Bereich der Fachanwendungen stehen Stand heute nur wenige bis keine OpenSource-Lösungen zur Verfügung. Hier dominieren Anbieter, die sich über Jahre neben Entwicklungskompetenzen vor allem Fachwissen angeeignet haben und die zum Teil sehr zeitnah auf rechtliche Änderungen reagieren und diese in ihre Produkte einarbeiten müssen. Diese Fachanwendungen wiederum greifen im Zuge der Erstellung von Bescheiden oder Export von Daten auf die Office-Produkte von Microsoft zu. Schnittstellen zu Lösungen anderer Anbieter existieren meist nicht und müssten seitens der Stadt beauftragt und finanziert werden.
Eine Umstellung wird Schritt für Schritt immer dort erfolgen, wo eine OpenSource-Lösung deutliche wirtschaftliche Vorteile verspricht. Auch die flächendeckende Einführung des ODF-Formats für Bürodokumente wird im Rahmen der Festlegung von Standards diskutiert werden. Eine umfassende Migration der städtischen IT auf OpenSource-Software nach Münchner Vorbild, wird derzeit jedoch nicht als wirtschaftlich sinnvoll erachtet.
Vorliegende Anträge/Anfragen
715/2011 und 716/2011 SÖS und LINKE
715/2011 und 716/2011 SÖS und LINKE
Werner Wölfle
Bürgermeister
<Anlagen>