Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB/82
GRDrs 1081/2015
Stuttgart,
11/02/2015



Haushalt 2016/2017

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 09.11.2015



Anders Wirtschaften – Initiative Gemeinwohl-Ökonomie stärken

Beantwortung / Stellungnahme

Die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart beschäftigt sich seit 2012 intensiv mit dem Thema soziale Unternehmensverantwortung. Themen wie nachhaltiges Wirtschaften, die umweltfreundliche Herstellung von Produkten, der faire Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder der schonende und effiziente Einsatz von Ressourcen rücken immer mehr in das Interesse der Öffentlichkeit. Das Projekt SIA – Verantwortung und Erfolg im Mittelstand - greift seit 2012 diese Themen auf und setzt hier an. 25 Pilotunternehmen aus verschiedenen Branchen haben über einen Zeitraum von 3 Jahren einen maßgeschneiderten Beratungs- und Qualifizierungsprozess durchlaufen. Auf der Grundlage der dokumentierten Ergebnisse wurden individuelle auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnittene Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Parallel dazu liefert das SIA-Netzwerk eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmerinnen und Unternehmern. Gleichzeitig gibt es Impulse für weitere Aktivitäten. Das Netzwerk wird seit dem Ende der Förderperiode (2012 – 2014) mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung weiter geführt.

Mit der SIA-Netzwerk-Veranstaltung „Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex: Nachhaltigkeit für den Mittelstand“ im April 2015 wurde ein erster Schritt in Richtung Darlegung der anerkannten Zertifizierungsmöglichkeiten getan.




Zu Punkt 1 des Antrags:
Der Antrag zur Etablierung einer Konferenzreihe zur Offenlegung nicht finanzieller und die Diversität betreffender Informationen zur Erhöhung der Unternehmenstransparenz in Sozial- und Umweltbelangen sowie ein Bericht über ökologische und soziale Themen der Unternehmensführung im Sinne der EU-Richtlinie 2014/95/EU wird begrüßt.

Im Rahmen der Vortragsreihe sollten interessierte Stuttgarter UnternehmerInnen über die ihnen auf dem Markt zur Verfügung stehenden anerkannten Instrumente zur Ökobilanzierung sowie die gegebenenfalls je nach Anbieter anfallenden finanziellen Aufwendungen informiert werden.

Die angebotenen Zertifizierungen sind:
Die beantragten Mittel i.H.v. 30.000 € könnten zur Organisation und Finanzierung der Konferenz- und Vortragsreihe eingesetzt werden.


Zu Punkt 2 des Antrags:
Der Vorschlag, dass städtische Eigenbetriebe sowie Beteiligungen im Hinblick auf das Gemeinwohl eine Bilanz erstellen und auf dem Weg zur Zertifizierung entsprechend beraten werden, wird grundsätzlich befürwortet.

Mit Blick auf die Corporate Identy des Gesamtkonzerns Landeshauptstadt Stuttgart wird empfohlen, im Rahmen einer SWOT-Analyse, ein einheitliches Instrument für alle Eigenbetriebe, unter Einbeziehung der Geschäftsführungen der Unternehmen, zu ermitteln. Das angestrebte Zertifikat sollte national sowie international anerkannt sein,
um entsprechend eingesetzt und vermarktet zu werden.


Die beantragten Mittel i.H.v. 70.000 € könnten für die Beratungsleistungen und zur Unterstützung für die städtischen Unternehmen eingesetzt werden.






Fritz Kuhn



Vorliegende Anträge/Anfragen

528/2015 Nr. 1 und 2 Bündnis 90/DIE GRÜNEN








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