Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 1242/2017
Stuttgart,
11/15/2017



Haushalt 2018/2019

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 20.11.2017



Flächendeckend Echtzeitdaten für die IVLZ mit Benefit von Minderausgaben

Beantwortung / Stellungnahme

Seit dem Start der IVLZ zur Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2006 erfasst die IVLZ die Verkehrslage an ausgewählten Stellen mit Detektoren. Meist werden Induktionsschleifen verwendet. Sie haben i .d. R. Vorteile gegenüber anderen Detektionstechnologien wie Radar, Infrarot oder Video, die jedoch in Stuttgart bei entsprechenden Randbedingungen auch eingesetzt werden.

Die Detektoren liefern Daten zur Fahrzeugmenge und zur Geschwindigkeit, so dass die IVLZ daraus die Verkehrsqualität ermitteln kann. Diese Detektoren erlauben aber nur Aussagen über einen kleinen Streckenabschnitt. Alle Detektorarten liefern keine Informationen über Stauursachen oder Gründe für zähfließenden Verkehr.

Die IVLZ setzt daher vermehrt Verkehrsbeobachtungskameras ein, um sich ein Verkehrslagebild zu verschaffen.

Seit 2006 bis Ende 2017 verwendet die IVLZ Floating Car Datas, die von Stuttgarter Taxis stammen. Da das Preis-Leistungsverhältnis zukünftig nicht mehr gegeben sein wird, wird dieser Dienst ab 2018 nicht mehr eingekauft.

Die IVLZ nutzt auch die frei zugänglichen Verkehrsinformationen der bekannten Online-Dienste um bisherige Lücken im Verkehrsnetz zu schließen. Diese Informationen stehen aber nur zeitversetzt zur Verfügung. Sie erlauben auch keine Aussagen zur Verkehrsmenge.

Die IVLZ beobachtet seit Jahren die Qualität der Verkehrsinformationen dieser Online-Dienste. Sie ist in letzter Zeit deutlich besser geworden, da immer mehr Fahrzeuge Navigationsgeräte nutzen und damit die Datenbasis beträchtlich gestiegen ist. Daher hat die Verwaltung bereits entschieden, diese Technologie zu nutzen und von verschiedenen Online-Diensten Angebote hinsichtlich Echtzeitverhalten und Netzabdeckung einzuholen. Da derzeit auch das Land Baden-Württemberg den Einkauf von Echtzeitdaten eines Online-Dienstes plant, ist eine enge Abstimmung mit der Straßenbauverwaltung sinnvoll.

Unabhängig von einem zukünftigen Einkauf von Informationen zur Verkehrsqualität muss die Verkehrsbeobachtung über Kameras weiter ausgebaut werden, um z. B. Detailinformationen über Stauursachen zu bekommen.

Ergänzend muss das Hauptstraßennetz auch mit Messstellen, die die Verkehrsmenge erfassen, hinreichend abgedeckt werden. Diese Messstellen erfassen den Verkehr fortlaufend, so dass sich auch eine Historie aufbauen lässt. Nur mit diesen Messstellen, die
i. d. R. mit Induktionsschleifen ausgeführt werden, sind Aussagen über Verkehrsverlagerungen oder Verkehrszu- und abnahmen, wie sie z.B. zu Planungszwecken, für das Baustellen- und Veranstaltungsmanagement oder bei Fragen zum Verhalten bei Feinstaubalarm benötigt werden, möglich.

Aufgrund der zunehmend besseren online zur Verfügung stehenden Informationen kann das strategische Messstellennetz gegenüber früheren Planungen weniger dicht ausgelegt werden.



Vorliegende Anträge/Anfragen

855/2017 Die STAdTISTEN




Dirk Thürnau
Bürgermeister




<Anlagen>