Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 22/2011
Stuttgart,
02/10/2011



Vergabe von Fördermitteln für innovative Projekte im Bereich Theater und Tanz für das Jahr 2011



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
15.02.2011
23.02.2011



Beschlußantrag:

1. Der Förderung der von der Fachjury vorgeschlagenen Einzelprojekte im Jahr 2011 (Anlage 2) aus Mitteln, die im Teilergebnishaushalt THH 410 Kulturamt / Amtsbereich 4102811 Kulturförderung – Kontengruppe 430 - Transferaufwendungen bereitgestellt sind, wird zugestimmt.

2. Der Förderung der von der Fachjury vorgeschlagenen Gruppen für jeweils eine zweijährige Konzeptförderung ab 2011 (Anlage 2) aus Mitteln, die im Teilergebnishaushalt THH 410 Kulturamt / Amtsbereich 4102811 Kulturförderung – Kontengruppe 430 - Transferaufwendungen bereitgestellt sind, wird zugestimmt.

3. Dem Kostenplan des Produktionszentrums Tanz & Performance für die Freie Tanz- und Theaterszene wird zugestimmt (Anlage 3). Die ursprünglich bewilligten Mittel werden vom Produktionszentrum Tanz & Performance nicht in Gänze benötigt. Die Restmittel werden im Rahmen des Innovationstopfs Tanz und Theater verwendet.

4. Der Übertragung der Restmittel in das Haushaltsjahr 2012 wird zugestimmt.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Aufgrund des Beschlusses des Gemeinderates vom 11. September 2003 (GRDrs 605/2003) und auf der Basis der Empfehlungen, die die Fachjury in der Sitzung am
21. Januar 2011 getroffen hat, werden die in der Anlage 2 aufgeführten Gruppen im Jahr 2011 mit einer Gesamtsumme von 199.000 Euro gefördert. Davon entfallen im Jahr 2011 25.000 Euro auf ein Sprechtheaterensemble und 25.000 Euro auf eine Tanztheatergruppe, die jeweils eine zweijährige Konzeptförderung erhalten.

Durch bereits in den Vorjahren beschlossene Konzeptförderungen erhalten weiterhin die Tanztheater „Ze.M. Katja Erdmann-Rajski“ und „backsteinhaus produktion“ sowie das Sprechtheater „TART“ eine finanzielle Unterstützung von gesamt 90.000 Euro im Jahr 2011.

Auf der Grundlage der durch den Verwaltungsausschuss am 1. Dezember 2010 beschlossene Vorlage GRDrs 801/2011 wurde ein Teil der Mittel des ehemaligen RotebühlTheaters dem Innovationstopf für Freie Tanz und Theater zur Verfügung gestellt, mit dem Ziel, dass künftig auch über die Premiere hinaus weitere Aufführungen mit gefördert werden können.

Im Jahr 2011 fließen gesamt 289.000 Euro direkt in die Förderung der Gruppen, Restmittel in Höhe von rund 12.000 Euro wurden nicht vergeben.
Für die Aufführungsförderung stehen im Jahr 2011 zusätzlich 65.000 Euro zur Verfügung. Diese Mittel werden im laufenden Jahr 2011 nach den Kriterien der Aufführungsförderung vergeben. Hiervon wurde wiederum ein kleiner Rest zurückbehalten, um den externen Jury-Mitgliedern durch die Übernahme der Fahrtkosten den Besuch einiger Aufführungen zu ermöglichen.

Um eine von den Kulturpolitischen Sprechern der Fraktionen gewünschte Transparenz der Entscheidungen zu gewährleisten, fand im Anschluss an die Jurysitzung am 21. Januar 2011 eine Informationsveranstaltung statt. Die Jurymitglieder informierten die anwesenden Kulturpolitischen Sprecher über Kriterien und Gründe der getroffenen Entscheidungen.


Finanzielle Auswirkungen

Die Haushaltsmittel stehen haushaltsrechtlich bei Sachkonto 43180000 Zuschüsse an übrigen Bereich, Kontierung 417DAKU20 Darstellende Kunst - Projektförderung zur Verfügung.



Beteiligte Stellen

Referat WFB hat der Vorlage zugestimmt.

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Übersicht Projekt- und Konzeptförderung Theater / Tanz 2011
Anlage 3: Konzept des Produktionszentrums Tanz & Performance



Ausführliche Begründung:


Anträge und Projektmittelvergabe 2011

Am 21. Januar 2011 fand die Jurysitzung für die Vergabe von Fördermitteln für den Bereich Tanz und Theater für das Jahr 2011 statt. Es nahmen als stimmberechtigte Jurorinnen und Juroren teil: Mascha Erbelding (Leiterin des internationalen Figurentheaterfestivals München), Katharina Kreuzhage (Intendantin und Regisseurin), Susanne Traub (Tanz- und Theaterproduzentin), Jan Deck (Geschäftsführer des Landesverbandes Professionelles Freies Theater Hessen e. V.), Stefan Keim (Kulturjournalist) und der zuständige Fachreferent für Theater und Tanz, Rüdiger Meyke. Zusätzlich nahm die Leiterin des Kulturamts, Susanne Laugwitz-Aulbach, teil. Das Kulturamt war mit einer Stimme stimmberechtigt.

Im Rahmen der Vergabe von Projektfördermitteln 2011 im Bereich Theater und Tanz haben sich insgesamt 53 freie Gruppen mit 56 Anträgen beworben. Davon wurden zwei Anträge auf Konzeptionsförderung und 54 Einzelprojektanträge gestellt. Das beantragte Fördervolumen betrug bei der Einzelprojektförderung 655.200 Euro, bei der Konzeptförderung für das Jahr 2011 insgesamt 66.000 Euro.

Unter Einbezug der bereits in den Vorjahren ausgesprochenen Konzeptförderungen sowie den Haushaltsresten aus dem Jahr 2010 standen der Jury für das Jahr 2011 insgesamt 211.800 Euro zur Verfügung. Damit übersteigt das gesamte Antragsvolumen die zu vergebenden Mittel.

Jeder der Anträge wurde durch die Fachjury ausführlich beraten. Sowohl die Förderung von Einzelprojekten als auch die Konzeptionsförderung haben bei der Jury-Entscheidung eine angemessene Berücksichtigung gefunden.

Im Jahr 2010 lief die Konzeptionsförderung für das Figurentheaterensemble „GÜTESIEGEL KULTUR“ (Stefanie Oberhoff) aus.

In Bezug auf die Projektanträge auf Förderung im Jahr 2011 ist zusammenfassend festzustellen, dass die Figurentheateranträge stets sehr innovativ und überzeugend sind. Aus dem Bereich des Tanztheaters lagen viele Anträge vor, die entweder keine Stuttgarter Initiativen sind oder weitestgehend aus dem Amateurbereich stammen.

Im Rahmen der Diskussion um die professionelle Freie Tanz- und Theaterszene hat die Kulturverwaltung eine Evaluation der in den Jahren 2009 und 2010 (ohne Wiederaufnahmen) stattgefundenen Projekte vorgenommen, die folgende Kennzahlen wiedergeben:

2009
2010
Anzahl der Vorstellungen
(in den Spielstätten Theater Rampe, Theaterhaus und RotebühlTheater)
70
65
Anzahl der geförderten Gruppen
15
13
Anzahl der Premieren
(davon 9 im RotebühlTheater, 5 im Theater Rampe und 2 im Theaterhaus)
16
14
Anzahl der Zuschauer
3.069
2.738
Durchschnittl. Zuschauer pro Aufführung
43
42

Bezüglich der durchschnittlichen Besucherzahl pro Aufführung ist jedoch anzumerken, dass von sehr wenigen Ensembles erfolgreiche Produktionen und somit sehr gut besuchte Veranstaltungen zustande kamen. Diese kompensieren die schlecht besuchten Aufführungen und verzerren somit den Durchschnitt nach oben. Sehr viele Veranstaltungen hatten eine durchschnittliche Besucherzahl von etwa 30 Zuschauern.

Im Jahr 2011 werden in Stuttgart 15 Einzelprojekte und 10 Produktionen im Rahmen der Konzeptförderung stattfinden.

Von den geförderten 25 Produktionen werden wiederum acht Produktionen im FITZ!, ca. vier Produktionen im Theater Rampe, fünf Produktionen im Theaterhaus und acht Produktionen in sonstigen Räumlichkeiten (Schloss Solitude, Kunstverein, Sozialeinrichtungen, öffentlicher Raum) realisiert. Ein Teil dieser Projekte werden auch die neu eingerichtete Aufführungsförderung in Anspruch nehmen.





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Anlage 2_ GRDrs 22-2011_TheaterProjekte2011.xlsAnlage 3 GRDrs 22-2011.pdf