Der Vertreter der Landeshauptstadt Stuttgart wird beauftragt, in der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Tierische Nebenprodukte Neckar-Franken (ztn) am 6. November 2015 den nachfolgenden Beschlussanträgen zuzustimmen:
1. Der Jahresabschluss zum 31.12.2014 wird wie folgt festgestellt:
Die umweltfreundliche und wirtschaftliche Entsorgung von tierischen Nebenprodukten dient dazu, Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt durch auftretende Tierseuchen zu beseitigen. Bei den tierischen Nebenprodukten handelt es sich um Speisereste und Lebensmittel tierischen Ursprungs von Fleisch verarbeitenden Betrieben aller Art sowie Falltiere (verendetet Tiere) aus der landwirtschaftlichen und privaten Tierhaltung. Die VO (EG) 1774 / 2002 (Nachfolge-VO 1069/2009, in Kraft seit 04.03.2011) hat die tierischen Nebenprodukte in 3 Kategorien eingeteilt:
Material der Kategorie 1 z.B. spezifiziertes Risikomaterial (SRM) aus Schlachtungen und Zerlegung von TSE- verdächtigen Rindern, Schafen und Ziegen (TSE = zusammenfassender Begriff für Krankheiten wie BSE und Scrapie), Tierkörper von landwirtschaftlichen Nutztieren die SRM enthalten, Heimtiere, Zoo- und Zirkustiere, Tiere aus TSE- Bekämpfungsmaßnahmen => die Rohwarenmenge hat sich in 2014 um 0,93% auf 20.947 t erhöht.
Material der Kategorie 2 z.B. beschlagnahmte, untaugliche Schlachtnebenprodukte wie Magen- und Darmpakete, gefallene (verendete) Pferde, Schweine und Geflügel. => Das vom ztn produzierte Tierfett der Kategorie 2 wird derzeit fast ausschließlich zur Herstellung von Biodiesel verwendet. Dieser wird dem herkömmlichen Dieseltreibstoff beigemischt. Abnehmer des Tierfettes sind im Wesentlichen die Niederlande.
Material der Kategorie 3 z.B. Knochen, Fette, Fleisch, nach Gemeinschaftsrecht genusstaugliche Schlachtkörperteile, die aus kommerziellen Gründen nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, genussuntaugliche Schlachtkörperteile von genusstauglichen Schlachttieren ohne Anzeichen einer auf Mensch und Tier übertragbaren Krankheit
Die Ertragslage 2014 hat sich wie folgt entwickelt:
Die Umsatzerlöse sind um 544 TEUR (6,1%) zurückgegangen. Ausschlaggebend hierfür waren die im Vergleich zum Vorjahr geringeren Erlöse für Tierfett (-476 TEUR) sowie geringere Erlöse aus dem Verkauf von Tiermehl (-410 TEUR). Die Erlöse aus der Entsorgung von Schlachtabfällen sind dagegen um 300 TEUR gestiegen.
Der Rückgang bei den Materialaufwendungen (-1.069 TEUR) betrifft vor allem den geringeren Aufwand aus dem Aufkauf von Rohmaterial (-425 TEUR; ab Juni 2014 keine Abnahme von K-3 Ware vom Schlachthof Vion Crailsheim GmbH), geringere Instandhaltungs- und Betriebskosten (-383 EUR) sowie geringere Aufwendungen für Energiekosten (-331 TEUR). Die im Vergleich zum Vorjahr jedoch höheren Fremdverarbeitungskosten für spezifiziertes Risikomaterial (SRM) haben sich dagegen kostensteigernd ausgewirkt (+333 TEUR). Rückläufige Umsatzerlöse und deutlich geringere Materialaufwendungen haben im Wirtschaftsjahr zu einem um 525 TEUR höheren Betriebsrohüberschuss (Umsatzerlöse abzgl. Materialaufwand) von 2.881 TEUR geführt.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um 149 TEUR auf 3.309 TEUR betrifft zum einen die Verarbeitung der Rückfracht (K2/3-Material) im Zuge der Anlieferung von K1 Material in Gunzenhausen und Walsdorf (70 TEUR) und zum anderen 59 TEUR höhere Erlöse aus dem Abgang von Sachanlagen.
Die betriebsbedingten Aufwendungen haben sich insgesamt um 409 TEUR auf 6.404 TEUR erhöht. Dies resultiert insbesondere aus den um 293 TEUR gestiegenen Personalaufwendungen (Tariferhöhung 1.8.2013 +1,40% und 1.3.2014 +3,00% sowie höhere Urlaubs- und Überstundenrückstellungen) und den um 166 TEUR höheren übrigen Aufwendungen.
Im Wirtschaftsjahr 2014 ergab sich ein Verlust in Höhe von 275 TEUR (VJ Verlust 486 TEUR).
Mit einer Eigenkapitalquote von 94,4% (VJ 91,5%), der vollständigen Deckung des langfristig gebundenen Vermögens durch langfristige Finanzierungsmittel und der stets gewährleisteten Zahlungsbereitschaft ist die Vermögens- und Finanzlage des Zweckverbands geordnet.
Im Berichtsjahr sind Anlagen im Gesamtwert von 601 TEUR zugegangen. Die wesentlichen Zugänge betreffen Investitionen in den LKW Fuhrpark Sulzdorf (155 TEUR) und Hardheim (171 EUR), in die Umfahrung LKW Garage und Parkplätze Hardheim (124 TEUR) sowie die neue Steuerungsanlage (SPS-Speicherprogrammierte Steuerung) in Hardheim (67 TEUR). Die vom Verband nach § 19 Abs. 1 GKZ zu erhebende Umlage dient zur Finanzierung des ungedeckten Aufwandes aus der Falltierentsorgung und wird jährlich aufgrund einer Kostenstellenrechnung festgestellt. Umlagemaßstab ist die Summe aus Einwohnerzahl und Tierbestand. Die Verbandsumlage 2014, in Höhe von 2.800 TEUR, entsprach der des Vorjahres. Die Verbandsumlage für 2016 soll auf 3.080 TEUR (VJ 3.070 TEUR) festgesetzt werden. Auf die LHS entfällt dabei ein Anteil von 341.042 EUR (VJ 337.571 EUR), dies entspricht einem Anteil von 11,07 % (VJ 10,99%). Finanzielle Auswirkungen Beteiligte Stellen Michael Föll Erster Bürgermeister Anlagen Anlage (nur für die Mitglieder des Verwaltungsausschusses) Jahresabschluss 2014 (Bilanz, GuV, Anhang, Lagebericht) zum Seitenanfang Anlage wurde aus datenschutzrechtlichen Gründen gelöscht.