Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit
Gz: SJG
GRDrs 1205/2013
Stuttgart,
11/08/2013



Haushalt 2014/2015

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur öffentlichen Behandlung am 15.11.2013



Förderung freier Träger

Beantwortung / Stellungnahme

Die Liga der freien Wohlfahrtspflege Stuttgart hat zu den Haushaltsplanberatungen 2014/2015 beantragt, dass
Gemeinderatsfraktionen haben folgende Anträge zum Liga-Antrag gestellt:

CDU-Gemeinderatsfraktion

Stellungnahme der Verwaltung
Die Finanzierungssituation der freien Träger lässt sich exemplarisch nicht darstellen, da sowohl die Kostenstruktur (z.B. große Träger, kleine Träger) als auch die Fördersystematik aufgrund der unterschiedlichen Angebote (z.B. Beratungsstellen, Waldheimfreizeiten, Begegnungsstätten) nicht vergleichbar sind und der Verwaltung die tatsächliche Kosten- und Einnahmesituation v.a. der großen Träger in ihrer Gesamtheit nicht bekannt sind.

Die folgende Tabelle zeigt die Steigerung des Personal- und Sachkostenanteils in den Jahren 2004 bis 2015.


PersonalkostensteigerungSachkostensteigerung
Jahr
Öffent. Dienst
Förderung
Stadt
Förderung
2004
Januar plus 1%
Mai plus 1%
Keine Steigerung wg. HH-Konsolidierung
0
0
2005
0
0
0
0
2006
0
0
- 10%
0
2007
0
0
0
0
2008
Plus 3,1% und
Sockelerhöhung
Plus 1% und
plus 2,1% (bei Tarifüber-
nahme)
0
1%
2009
Plus 2,8%
Plus 1% und
plus 1,8% (bei Tarifüber-
nahme)
0
1%
2010
Plus 1,2%
Keine Steigerung wg. HH-Konsolidierung
- 10%
(HSK)
0
2011
Jan. plus 0,6%
August plus 0,5%
Keine Steigerung wg. HH-Konsolidierung
0
0
2012
März plus 3,5%
März plus 3,5 %
0
0
2013
Januar plus 1,4%
Januar plus 1,4%
0
0
August plus 1,4%
August plus 1,4%
0
0
2014
Ab März – noch nicht bekannt
Plus 2%
0
0
2015
Noch nicht bekannt
Plus 2%
0
0


Stellungnahme der Verwaltung
Ein entsprechender Grundsatzbeschluss könnte gefällt, müsste aber immer unter dem Vorbehalt der jeweils vorhandenen Haushaltssituation gefasst werden. Die von den Trägern letztlich gewünschte Sicherheit, dass die Förderung regelmäßig den tatsächlichen Tarifabschlüssen angepasst wird, könnte auch durch einen Grundsatzbeschluss nicht erreicht werden.

Abhängig von den jeweiligen Angeboten der freien Träger, die von der Stadt auf Beschluss des Gemeinderats gefördert werden, finden sich unterschiedliche Fördersystematiken innerhalb und zwischen den drei Ämtern des Referates SJG.

Auf Wunsch der Liga der freien Wohlfahrtspflege tagt seit Sommer dieses Jahres eine träger- und ämterübergreifende Arbeitsgruppe (bislang haben 2 Sitzungen stattgefunden), um auszuloten, inwieweit die unterschiedlichen Fördergrundlagen und Förderabrechnungen vereinheitlicht werden können. Außerdem soll soweit wie möglich eine einheitliche Kalkulationsgrundlage für die Höhe der Personal- und Sachkosten, die der Förderung zugrunde liegen, erarbeitet werden – möglichst verbunden mit einer Verwaltungsvereinfachung für Träger und Stadt.


Eine Vereinheitlichung der Fördersystematik – Fördergrundlagen und Förderabrechnungen - ist nicht in allen, aber in vergleichbaren Förderbereichen der drei Ämter, z.B. Beratungsstellen, denkbar. Die o.a. Arbeitsgruppe könnte beauftragt werden, rechtzeitig bis zu den Haushaltsplanberatungen 2016/2017 einen Vorschlag für eine Fördersystematik zu erarbeiten, bei der ggf. regelmäßig auch Tarifanpassungen mit berücksichtigt werden

In einem Rahmenvertrag könnte grundsätzlich vereinbart werden, wie Förderanpassungen z.B. aufgrund von Tarifsteigerungen vorgenommen werden. Auch hier vertritt die Verwaltung die Ansicht, dass auch ein Rahmenvertrag nicht ohne einen Haushaltsvorbehalt abgeschlossen werden könnte.

Es gibt einzelne Großstädte (z.B. Düsseldorf und Frankfurt), in denen durch Rahmenverträge eine Dynamisierung der Förderung anhand einer festgeschriebenen jährlichen Steigerungsrate eingeführt wurde. Dort hat sich das Bedürfnis der Planungssicherheit für die freien Träger in der Abwägung zu Lasten einer der tatsächlichen Kostenentwicklung angepassten Steigerung der Förderung durchgesetzt. Die jährliche Steigerungsrate in Düsseldorf beträgt z.B. 1,38 %.

Allerdings wäre im Falle einer solchen Dynamisierung den freien Trägern auch deutlich zu machen, dass die Dynamisierungsquote für eine bestimmte Laufzeit (z.B. 5 Jahre) festzuschreiben wäre und zudem – wie alle anderen Aufwendungen auch – unter dem Haushaltsvorbehalt steht.


SPD-Gemeinderatsfraktion

Stellungnahme der Verwaltung
Die tatsächlichen Tarifsteigerungen für die folgenden zwei Haushaltsjahre stehen zu den jeweiligen Haushaltsplanberatungen nicht fest. Bei einem entsprechenden Grundsatzbeschluss müsste für den Fall von Tariferhöhungen die Deckungsreserve in Anspruch genommen werden, verbunden mit einem geringeren finanziellen Spielraum in den jeweiligen Haushaltsjahren.


Stellungnahme der Verwaltung
Grundsätzlich könnte der Sachkostenanteil im Förderbudget der drei Ämter - verbunden mit dem entsprechenden Mehraufwand - prozentual wie folgt gesteigert werden:









Steigerung um 1 %
HH 2014
Summe Sachkosten
Steig. 1 %
Summe SK -neu-
Mehraufwand
Sozialamt
2.437.936
24.379
2.462.315
24.379
Jugendamt
8.318.476
83.185
8.401.660
83.185
Gesundheitsamt
1.515.055
15.151
1.530.206
15.151
Mehraufwand
122.732
HH 2015
Summe Sachkosten
Steig. 1 %
Summe SK -neu-
Mehraufwand
Sozialamt
2.462.315
24.623
2.486.938
49.003
Jugendamt
8.401.660
84.017
8.485.677
167.201
Gesundheitsamt
1.530.206
15.302
1.545.508
30.453
Mehraufwand
246.674

Steigerung um 2 %
HH 2014
Summe Sachkosten
Steig. 2 %
Summe SK -neu-
Mehraufwand
Sozialamt
2.437.936
48.759
2.486.695
48.759
Jugendamt
8.318.476
166.370
8.484.845
166.370
Gesundheitsamt
1.515.055
30.301
1.545.356
30.301
Mehraufwand
245.430
HH 2015
Summe Sachkosten
Steig. 2 %
Summe SK -neu-
Mehraufwand
Sozialamt
2.486.695
49.734
2.536.428
98.493
Jugendamt
8.484.845
169.697
8.654.542
336.066
Gesundheitsamt
1.545.356
30.907
1.576.263
61.208
Mehraufwand
495.768

Steigerung um 3 %
HH 2014
Summe Sachkosten
Steig. 3 %
Summe SK -neu-
Mehraufwand
Sozialamt
2.437.936
73.138
2.511.074
73.138
Jugendamt
8.318.476
249.554
8.568.030
257.041
Gesundheitsamt
1.515.055
45.452
1.560.507
46.815
Mehraufwand
HH 2015
Summe Sachkosten
Steig. 3 %
Summe SK -neu-
Mehraufwand
Sozialamt
2.511.074
75.332
2.586.406
148.470
Jugendamt
8.568.030
257040,897
8.825.071
514.082
Gesundheitsamt
1.560.507
46.815
1.607.322
93.630
Mehraufwand
756.182








SÖS und LINKE Fraktionsgemeinschaft

Es wird beantragt, dass die Tarifsteigerungen bei den freien Trägern ebenso nachvollzogen werden, wie beim städtischen Personal.

Die tatsächlichen Tarifsteigerungen für die folgenden zwei Haushaltsjahre stehen zu den jeweiligen Haushaltsplanberatungen nicht fest. Bei einem entsprechenden Grundsatzbeschluss müsste für den Fall von Tariferhöhungen die Deckungsreserve in Anspruch genommen werden, verbunden mit einem geringeren finanziellen Spielraum in den jeweiligen Haushaltsjahren.



Vorliegende Anträge/Anfragen

464/2013 CDU-Gemeineratsfraktion
623 SPD-Gemeinderatsfraktion
878/2013 SÖS und LINKE Fraktionsgemeinschaft
JHA 14.10.2013





Isabel Fezer
Bürgermeisterin




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