Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit
Gz: SJG
GRDrs 5/2013
Stuttgart,
10/01/2013


Clearing und Training im Notaufnahmebereich,
Julie-Pfeiffer-Gruppe, Kernerstr. 36 - zusätzlicher Stellenbedarf




Mitteilungsvorlage zum Haushaltsplan 2014/2015


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussKenntnisnahmeöffentlich16.10.2013

Bericht:

Mit der GRDrs 178/2009 wurde über das neue Angebot Mutter-Kind Clearing und Training im Notaufnahmebereich der Abteilung Erziehungshilfen des Jugendamts berichtet. Der Zugang erfolgt ausschließlich über die Beratungszentren des Jugendamts.

Angebot und Zielgruppe (ausführlich s. Anl. 1)
Das Angebot eines zeitlich begrenzten Clearings und Trainings steht als Hilfe nach § 19 SGB VIII Stuttgarter Müttern/Vätern mit Kind zur Verfügung. Zielgruppe sind Mütter oder Väter (in selteneren Fällen), deren Fähigkeit zur Versorgung und Erziehung ihrer Kinder fraglich sind, aber noch keine ausreichende fundierte Aussage darüber getroffen werden kann. (ausf. S. Anl. 1).
1. Bisherige Personalausstattung


Für die bisher geleistete Hilfe stehen 1,5 Stellen zur Verfügung (2.352 Std. für Clearing + 660 Std. für Training = 3.012 Std. ./. 1.555 JAZ = 1,94 VK). Um die o.g. Fallzahlen zu realisieren, mussten die fehlenden 50% VK aus der Eduard-Pfeiffer-Gruppe des Notaufnahmebereichs mit eingesetzt werden. Die Stelle wird aber dort benötigt, um die Dienste rund um die Uhr abzudecken.

Im Jahr 2013 können voraussichtlich nur 9 Mütter mit ihren Kindern ein Clearing plus 2 Trainings angeboten werden, da die 0,5 Stelle wieder dem Notaufnahmebereich zur Verfügung gestellt werden musste. Grund ist die zeitweise über 100 prozentige Auslastung dieses Bereichs u. a. aufgrund der großen Anzahl minderjähriger Flüchtlinge.

Die Nachfrage aus den Beratungszentren ist aber erheblich höher. Im Jahr 2012 wurden 4 konkrete Nachfragen abgewiesen und den Beratungszentren musste mitgeteilt werden, dass weitere Anfragen nicht mehr möglich sind.

Um das Angebot auf Dauer bedarfsgerecht und effektiv zu etablieren und zu gestalten, muss es zu einer eigenständigen stationären Clearings- und Trainingsgruppe ausgebaut werden.


2. Stellenbedarf

2012 konnten mit zwei Stellen insgesamt 12 Mütter versorgt werden. Dies bedeutet, dass eine Clearingphase die Aufnahme für 1 Monat blockiert, da die hierfür anfallende Mehrarbeit anschließend ausgeglichen werden muss.

Um dem steigenden Bedarf jedoch gerecht zu werden, ist mindestens eine Verdoppelung des bisherigen Angebotes notwendig. Die vorhandenen Räume und die bisherige Platzzahl ermöglichen weitere Clearings, sofern das hierfür notwendige Personal zur Verfügung steht.

Bei einer Verdoppelung des pädagogischen Personals können jährlich bis zu 24 Clearings sowie notwendige Trainings parallel dazu angeboten werden.

Es sind daher folgende Stellenanteile zu schaffen:

Eingruppierung
Stellen
Kosten
Leitung
SuE 15
0,30
21.150 Euro
Päd. Fachkräfte (Bedarf 4 Stellen,
davon 1,5 bereits vorhanden)
SuE 12
2,50
124.750 Euro
Fachberatung
SuE 15
0,21
14.805 Euro

Vorgesehen ist, das Angebot auf Dauer zu einer eigenständigen stationären Clearings- und Trainingsgruppe auszubauen. Hierfür sind Leitungsaufgaben, sowie die notwendige eigene Fachberatung Grundvoraussetzung.


3. Begründung für den weiteren Ausbau

Die zunehmende Zahl von jungen Müttern mit psychischer Instabilität bzw. psychischen Erkrankungen, mit Suchterkrankungen und psychosozialen Problemen erfordert eine gründliche diagnostische Abklärung und fundierte Einschätzung der Erziehungs- und Bindungsfähigkeit als Grundlage für familiengerichtliche Anträge/ Entscheidungen und als Grundlage für eine zielgerichtete Hilfeplanung.

Die Familiengerichte in Stuttgart bauen zunehmend auf die diagnostischen Einschät­zungen und Stellungnahmen nach Clearingprozessen durch die Julie-Pfeiffer-Gruppe als fundierte Entscheidungsgrundlage und Empfehlungen für Anschlusshilfen / Sorgerechtsentscheidungen.

Es gibt pro Jahr für Stuttgarter Frauen ca. 41 Hilfen in Mutter-Kind-Einrichtungen nach § 19 SGB VIII, die pro Tag ca. 230,00 Euro kosten; viele dieser Hilfen enden bisher ohne den gewünschten Erfolg, d. h. die Kinder bekommen danach eine stationäre Anschlusshilfe, bzw. es kommt zu einer Trennung von Mutter und Kind.

Die Rückmeldung der Einrichtungen, die Hilfen nach § 19 SGB VIII anbieten, gehen eindeutig in die Richtung, dass eine solche Hilfe ohne vorheriges Clearing und evtl. Training, vor allem aber ohne eine fachlich fundierte Stellungnahme seitens der Julie-Pfeiffer-Gruppe, wesentlich weniger erfolgreich und zielgerichtet verläuft.

Der Aufbau einer eigenen, leistungsfähigen Dienstelle für Clearing, Diagnostik und Training als Weiterentwicklung der jetzigen Julie-Pfeiffer-Gruppe erleichtert die Arbeit der Beratungszentren in Bezug auf die Einschätzung der Kindeswohlgefährdung und die zielgenaue, effektive Hilfeplanung.

Der Einspareffekt durch Vermeidung unnötiger oder unnötig langer Hilfen in Mutter-Kind-Einrichtungen macht den Ausbau einer solchen Dienststelle attraktiv und notwendig.

Werden die Stellen nicht geschaffen, muss das bisherige Angebot drastisch zurückgefahren werden; es können weiterhin nur vereinzelt die zeitintensiven Clearings gemacht werden; den von Beratungszentren und Familiengerichten formulierten Anforderungen kann nicht entsprochen werden.



Finanzielle Auswirkungen


Ergebnishaushalt (zusätzliche Aufwendungen und Erträge):
Maßnahme/Kontengr.
2014
TEUR
2015
TEUR
2016
TEUR
2017
TEUR
2018
TEUR
2019 ff.
TEUR
Erträge Entgelte bei 95% Auslastung
266.895
266.895
266.895
266.895
266.895
266.895
Aufwendungen Personal- und Sachkosten
266.895
266.895
266.895
266.895
266.895
266.895
Finanzbedarf
0
0
0
0
0
0
(ohne Folgekosten aus Einzelmaßnahmen, Investitionen oder zusätzlichen Stellen – diese bitte gesondert darstellen)
Für diesen Zweck im Haushalt/Finanzplan bisher bereitgestellte Mittel:
Maßnahme/Kontengr.
2014
TEUR
2015
TEUR
2016
TEUR
2017
TEUR
2018
TEUR
2019 ff.
TEUR
0
0
0
0
0
0
Finanzhaushalt / Neue Investitionen (zusätzliche Ein-/Auszahlungen):
(Bezeichnung Vorhaben/ Maßnahme)Möglicher Baubeginn im Jahr:
Geplante Inbetriebnahme im Jahr:
Summe
TEUR
2014
TEUR
2015
TEUR
2016
TEUR
2017
TEUR
2018
TEUR
2019 ff.
TEUR
Einzahlungen
Auszahlungen
Finanzbedarf
Stellenbedarf (Mehrungen und Minderungen):
Beschreibung, Zweck, Aufgabenbereich
Anzahl Stellen zum Stellenplan
2014
2015
später
SuE 15, Leitung und Fachberatung Julie-Pfeifer-Gruppe
0,51
SuE 12, Sachbearbeitung/Gruppendienst Julie-Pfeifer-Gruppe
2,5
EG 3, Reinigung/Hauswirtschaft Julie-Pfeifer-Gruppe
0,2
Folgekosten (aus oben dargestellten Maßnahmen und evtl. Stellenschaffungen):
Kostengruppe
2014
TEUR
2015
TEUR
2016
TEUR
2017
TEUR
2018
TEUR
2019 ff.
TEUR
Laufende Erlöse
266.895
266.895
266.895
266.895
266.895
266.895
Personalkosten
252.395
252.395
252.395
252.395
252.395
252.395
Sachkosten
14.500
14.500
14.500
14.500
14.500
14.500
Abschreibungen
-
-
-
-
-
-
Kalkulatorische Verzinsung
-
-
-
-
-
-
Summe Folgekosten
0
0
0
0
0
0
(ersetzt nicht die für Investitionsprojekte erforderliche Folgelastenberechnung!)

Da es sich hier um ein Angebot der Hilfe zur Erziehung nach § 19 SGB VIII handelt, werden die Kosten über Entgeltsätze (berechnet pro Platz und Tag) und die entsprechende Auslastung von 95% der stationären Gruppe gedeckt.

Das errechnete Entgelt bedeutet in der wirtschaftlichen Jugendhilfe keinen Mehraufwand, da die Hilfen ansonsten in anderer Form (Unterbringung in Mutter-Kind-Einrichtungen bzw. stationäre Unterbringung des Kindes) gewährt werden müssten.


Mitzeichnung der beteiligten Stellen

Das Referate AK hat Kenntnis genommen. Das Referat WFB hat Kenntnis genommen, ist aber der Auffassung, dass die Leitungs- bzw. Fachberatungsaufgaben für die Julie-Pfeiffer-Gruppe im Rahmen der bisherigen Ressourcen wahrgenommen werden können, da es sich hier weder um eine neue Aufgabe oder geänderte Aufgabeninhalte handelt. Eine bloße Erweiterung der Platz- bzw. Aufnahmekapazität der Julie-Pfeiffer-Gruppe begründet aus Sicht von Referat WFB keinen Stellenmehrbedarf für Leitungsaufgaben bzw. Fachberatung.
Haushalts- und stellenplanrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der HH-Planberatungen erfolgen.






Isabel Fezer
Bürgermeisterin



Anlagen:

Anlage 1 - Ausführliche Begründung
Anlage 2 - Konzeption der Julie-Pfeiffer-Gruppe
Anlage 3 - Bundeskinderschutzgesetz


Ausführliche Begründung

Angebot und Zielgruppe

Das Angebot der Julie-Pfeiffer-Gruppe, ein zeitlich begrenztes Clearing- und Trainingsangebot, steht als Hilfe nach § 19 SGB VIII Stuttgarter Müttern/Vätern mit Kind zur Verfügung.

Das Angebot ermöglicht, fundierte Aussagen bzgl. Grundversorgung, Erziehungsfähigkeit, Bindungsqualität etc. der Mütter/Väter zu treffen, mögliche Anhaltspunkte zur Kindeswohlgefährdung festzustellen sowie Aussagen zu weiterem Hilfe- und Unterstützungsbedarf zu machen und agiert damit an der Schnittstelle Klärung Kinderschutz und Frühe Hilfen für Mutter und Kind.


1. Kurzbeschreibung der konzeptionellen Grundzüge (Konzeption s. Anlage 2)

Ausgehend von Fragestellungen im Bereich des Kinderschutzes und der daraus resultierenden Verantwortung der fallverantwortlichen Kolleginnen und Kollegen dieser Arbeitsbereiche, sowie der Frage nach einem zielgerichteten und erfolgversprechenden Hilfe- und Unterstützungsangebot für Mütter mit kleinen Kindern wurde ein Konzept entwickelt, das in einer eng getakteten Hilfeplanung zu folgendem beiträgt:

Ø Die Fallverantwortlichen werden durch eine intensive Clearingphase mit Mutter und Kind in die Lage versetzt, zielgerichtete Entscheidungen im Sinne des Kindeswohles und der damit einhergehenden Zukunftsperspektiven der Frauen/Familien und Kinder vorzubereiten. Dazu gehören Einschätzungen zu Grundversorgung, Beziehung/ Bindung, Erziehungsverhalten und Tagesstruktur.

Ø Durch ein differenziertes Trainingsprogramm mit den Müttern werden die praktischen Voraussetzungen für ein eigenständiges und selbstverantwortliches Handeln der (oft) alleinerziehenden Mütter geschaffen. Ziel ist, auch die Väter adäquat in die Hilfeplanung mit einzubeziehen sowie soziale Ressourcen und Netzwerke der Mütter und Kinder mit einzubeziehen bzw. zu stärken.

Ø Das Angebot trägt wesentlich zu präventivem Kinderschutz, zur Übernahme von Eigenverantwortung sowie zur Akzeptanz und Etablierung weiterer Hilfe- und Unterstützungsmaßnahmen bei.

Ø Die Vermeidung unnötiger Trennungen von Mutter und Kind wird erreicht durch eine ressourcenorientierte und videogestützte Arbeit unter Berücksichtigung fachlicher Aspekte und Methoden entwicklungspsychologischer Beratung.


2. Steigende Nachfrage durch Beratungszentren und Familiengericht

Mit der jetzigen Personalausstattung (1,5 Stellen) können jährlich maximal 9 Fälle bedient werden. Die Nachfrage ist jedoch wesentlich höher.

2009
2010
2011
2012
Betreute Kinder

    Ø Clearing

    Ø Training

11

11

4

15

15

5

11

11

2

12

12

3

Perspektive nach Clearing:

    Ø Nach Hause entlassen

    Ø In Bereitschaftspflege

    Ø Mutter/Kind-Einrichtung

    Ø Stationäre Aufnahme

4

3

3

7

5

1

2

5

4

2

6

2

1

2

Dabei sollte das Clearing immer nur eine notwendige Voraussetzung sein, um in dem sich anschließenden Training zielgerichtet an der Verbesserung der Erziehungsfähigkeit, Grundversorgung der Kinder sowie einem gelingenden Beziehungsaufbau zu arbeiten bzw. auch, um Akzeptanz für weitere Hilfeangebote entweder im häuslichen Umfeld oder in einer Mutter-Kind-Einrichtung zu schaffen.

In den letzten Jahren verstärkte sich zudem die Notwendigkeit, im Kontext von Clearing und Diagnostik belastbare Entscheidungsgrundlagen zu liefern, die den Beratungszentren (des Jugendamtes) und den Familiengerichten häufig in Sorgerechts- und Erziehungsfähigkeitsfragen wichtige fachliche Hinweise liefern.

Neben dem präventiven Charakter des Angebots und der Möglichkeiten der Julie-Pfeiffer-Gruppe, wichtige fachliche Hinweise für Folgehilfen zu entwickeln, bietet das Clearing auch die Option, Mütter darin zu stärken, kurz- und mittelfristig eine Fremdunterbringung/Adoption des Kindes zu akzeptieren und mit zu tragen. Der durch Trennung von Mutter und Kind verursachten Traumatisierung wird dadurch fachlich adäquat begegnet und die Mutter kann als wichtige Partnerin (und nicht als Gegnerin) im Hilfeprozess gewonnen werden.

Deutlich wurde auch, dass die Nachfrage nach Clearing und Training für Väter mit Kindern oder auch für ganze Familien mit der jetzigen Ausstattung nicht geleistet werden kann.

Um das Angebot auf Dauer bedarfsgerecht und effektiv zu etablieren und zu gestalten, muss es zu einer eigenen Dienststelle für Clearing, Diagnostik und Training innerhalb des Notaufnahmebereichs ausgebaut werden. Aufgrund der Nachfrage und veränderten Bedarfslagen muss das Angebot auch auf Väter mit Kindern sowie Familien ausgeweitet werden; und dies auch vor dem Hintergrund gesetzliche Vorgaben an den Schnittstellen Kinderschutz, Frühe Hilfen und Hilfeplanung nach SGB VIII.

Dazu bedarf es weiterer Fachkräfte, die je zu zweit parallel einen Clearing- und Diagnostikprozess und die sich daran anschließende Trainingsphase machen können sowie einer Leitung.


3. Ausbau

Die zunehmende Zahl von jungen Müttern mit psychischer Instabilität bzw. psychischen Erkrankungen, mit Suchterkrankungen und psychosozialen Problemen erfordert eine gründliche diagnostische Abklärung und fundierte Einschätzung der Erziehungs- und Bindungsfähigkeit als Grundlage für familiengerichtliche Anträge/ Entscheidungen und als Grundlage für eine zielgerichtete Hilfeplanung.

Die Familiengerichte in Stuttgart sind auf die diagnostischen Einschätzungen und Stellungnahmen durch die fallverantwortlichen Beratungszentren angewiesen. Diese wiederum können wesentlich fundiertere Stellungnahmen und Prognosen nach Clearing- und Trainingsprozessen durch die Julie-Pfeiffer-Gruppe abgeben.

Die Rückmeldung der Stuttgarter Einrichtungen, die Hilfen nach § 19 SGB VIII anbieten, gehen eindeutig in die Richtung, dass eine solche Hilfe mit vorherigem Clearing und evtl. Training, vor allem aber mit einer fachlich fundierten Stellungnahme seitens der Julie-Pfeiffer-Gruppe, wesentlich erfolgreicher und zielgerichteter verlaufen; ohne eine solche vorherige Maßnahme wird u. U. viel Zeit in den Mutter-Kind-Einrichtungen verschenkt.

Der Aufbau einer eigenen, leistungsfähigen Dienstelle für Clearing, Diagnostik und Training als Weiterentwicklung der jetzigen Julie-Pfeiffer-Gruppe erleichtert die Arbeit der Beratungszentren in Bezug auf die Einschätzung der Kindeswohlgefährdung und die zielgenaue, effektive Hilfeplanung.

Der Einspareffekt durch Vermeidung unnötiger oder unnötig langer Hilfen in Mutter-Kind-Einrichtungen macht den Ausbau einer solchen Dienststelle attraktiv und notwendig.

Die bestehende Konzeption der Julie-Pfeiffer-Gruppe wird im Laufe des Jahres 2013 gemeinsam mit den Abteilungen FJ 1 und FJ 2 (Jugendamt) im Hinblick auf den neu zu etablierenden Dienst und seine Aufgaben weiterentwickelt.

Einig sind sich die Abteilungen FJ und Erziehungshilfen im Jugendamt darüber, dass in einem fachlichen Entwicklungsprozess mit allen Stuttgarter Mutter-Kind-Einrichtungen sowie dem Zentrum für seelische Gesundheit ein Ausbau des Hilfeangebots sowie eine bessere Vernetzung für Mütter mit kleinen Kindern erfolgen muss. Die Julie-Pfeifer-Gruppe kann mit einer verbesserten Personalausstattung und damit einer stärkeren Leistungsfähigkeit hierzu ein wesentlicher Baustein sein.


4. Notwendige Personalausstattung

Um das Angebot auf Dauer bedarfsgerecht und effektiv zu etablieren und zu gestalten, muss es zu einer eigenständigen stationären Gruppe für Clearing, Diagnostik und Training innerhalb des Notaufnahmebereichs ausgebaut werden. Dazu bedarf es weiterer Fachkräfte, die je zu zweit parallel einen Clearing- und Diagnostikprozess machen können sowie einer Leitung.

Für eine sinnvolle und fachlich fundierte Clearingphase sind 8 Tage notwendig. Schwerpunkt ist hier eine Einschätzung bzgl. Kindeswohlgefährdung. In dieser Zeit müssen die Mitarbeiter/-innen aus Sicherheitsgründen (Kinderschutz) rund um die Uhr im Einsatz sein und für eine hochfrequente Begleitung, Unterstützung und Beobachtung sorgen.

Hinzu kommen noch Zeiten für die Trainings, für Übergaben, Teilnahme an StadtteilDienst- und Teambesprechungen sowie Berichte vor den Familiengerichten. Die steigende Nachfrage nach Clearing und Training auch für Väter und Kind sowie ganze Familiensysteme erfordert außerdem auch mindestens eine männliche Fachkraft.

Mittlerweile gibt es bundesweit ähnliche Angebote:

Träger
Plätze
Personalschlüssel
Höhe des
Entgelt
Tagessatz MuK
CJG Hermann-Josef-Haus (Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe in Bonn-Bad Godesberg in der Trägerschaft der Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft mbH, Köln)
7 Plätze

Intensivbe-treuung

1 : 1,32 (Mütter)

1 : 2,4 (Kinder)

1 : 1,86

Mütter 165 Euro

Kinder 112 Euro

    277 Euro
Ev. Kinder- und Familienhilfe Haus Niedersburg in 56154 Boppard
3 Plätze
1 : 1,7
Mütter 133 Euro
Kinder bis 1 Jahr 99,75 Euro
    233 Euro
Eylarduswerk, Diakonische Kinder-, Jugend- und Familienhilfe e.V.
48455 Bad Bentheim
3 Plätze

+ 2 Plätze für Training

1 : 2

Keine Nachtbetreuung – nur tel. Bereitschaftsdienst

Mütter 160 Euro
Kinder 80 Euro
+ 64,55 für Clearing
    305 Euro
Jugendamt Stuttgart
6 Plätze

(24-Std.-Dienst)

1 :1,5
Mutter 128,25 Euro
Kinder 128,25 Euro
    256,50 Euro

Allerdings muss hier noch beachtet werden, dass das Projekt der Julie-Pfeiffer-Gruppe den intensiven fachlichen Rahmen videogestützter entwicklungspsychologischer Beratung (EPB) nutzt.


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