Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Jugend und Bildung
Technisches Referat
Gz:
JB/T
GRDrs
967/2019
Stuttgart,
05/20/2020
Wilhelms-Gymnasium Stuttgart-Degerloch
Erweiterung durch einen NWT-Neubau
- Vorprojektbeschluss
Beschlußvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Bezirksbeirat Degerloch
Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik
Verwaltungsausschuss
Einbringung
Beratung
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
27.05.2020
23.06.2020
07.07.2020
08.07.2020
Beschlußantrag:
1. Vom Raum- und Sanierungsbedarf des Wilhelms-Gymnasiums wird Kenntnis genommen.
2. Dem Raumprogramm für ein 3-zügiges Gymnasium mit einer Gesamtprogrammfläche von bis zu 4.334 m
2
wird zugestimmt (Anlage 1).
3. Der Herstellung
a) eines Erweiterungsbaus mit
1.098 m²
Programmfläche zur künftigen Unterbringung der Fachbereiche Kunst und Naturwissenschaften und Technik (NWT)
b) sowie der Verlegung der Hausmeisterwohnung in einen Anbau an Bau B
wird zugestimmt.
4. Dem für die Maßnahmen der Beschlussziffer 3 ermittelten voraussichtlichen Grobkostenrahmen in Höhe von 13,3 Mio. Euro (einschließlich 800.000 Euro für Ausstattung) wird zugestimmt und die Verwaltung mit der Planung bis Leistungsphase 3 HOAI beauftragt.
5. Im Doppelhaushaltsplan 2020/2021 und in der Finanzplanung stehen 13,3 Mio. Euro wie folgt zur Verfügung: Teilfinanzhaushalt 400 – Schulverwaltungsamt – Projektnummer 7.401205 – Wilhelms-Gymnasium, Neubau NWT-Bereich (E-Bau)
Auszahlungsgruppe 7871 – Hochbaumaßnahmen 12.500.000 Euro
Auszahlungsgruppe 78302 – Erwerb von beweglichem Vermögen 800.000 Euro
Begründung:
Aktuelle Schulsituation
Im Stadtbezirk Degerloch befindet sich das Wilhelms-Gymnasium. Das Gymnasium gehört neben dem Zeppelin-Gymnasium und dem Leibniz-Gymnasium zu den drei Stuttgarter Gymnasien, welche am Schulversuch „Zwei Geschwindigkeiten zum Abitur am allgemeinbildenden Gymnasium“ (G9) teilnehmen. Unter anderem wird das Gymnasium durch das G9-Angebot stark nachgefragt. Im aktuellen Schuljahr 2019/2020 werden am Wilhelms-Gymnasium insgesamt 747 Schülerinnen und Schüler in insgesamt 29 Klassen unterrichtet. Darüber hinaus wird eine Klasse der Bodelschwinghschule (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) in kooperativer Organisationsform am Wilhelms-Gymnasium unterrichtet. Die Prognosen der künftigen Schülerentwicklung des Gymnasiums zeigen eine dauerhaft stabile Dreizügigkeit.
Raumsituation
Auf dem Schulgelände des Wilhelms-Gymnasium befinden sich aktuell ein Hauptbau, ein Fachklassenbau, ein Mensagebäude und ein Turnhallenbau mit Lehrschwimmbecken. In den Gebäuden Hauptbau und Fachklassenbau stehen der Schule insgesamt
3.072
m² Programmfläche zur Verfügung. Die vorhandene Programmfläche entspricht nicht dem Modellraumprogramm eines vollwertigen dreizügigen Gymnasiums. Das Gymnasium benötigt
4.334
m² Programmfläche für eine vollständige Dreizügigkeit einschließlich Ganztagsflächen.
Durch einen Erweiterungsbau ist es möglich, die naturwissenschaftlichen und einen Teil der musisch-technischen Fachräume künftig dort unterzubringen. In einem zweiten Schritt wird der bisherige Fachklassenbau saniert und dieser im selben Zuge zum allgemeinen Unterrichtsbereich umstrukturiert.
Mit der Umstrukturierung des Fachklassenbaus werden fehlende Räume für das Wilhelms-Gymnasium im 1. OG geschaffen. Darüber hinaus sind im umstrukturierten Fachklassenbau zusätzliche multifunktionale Unterrichtsbereiche vorhanden, welche nach Abschluss der Sanierung sowohl dem Wilhelms-Gymnasium als auch der Fritz-Leonhardt-Realschule bedarfsorientiert zu Verfügung gestellt werden.
Bauliche Situation im Bestand
Die Schulanlage des Wilhelms-Gymnasiums wurde im Rahmen der Gesamtbetrachtung der Schulen in Trägerschaft der Landeshauptstadt Stuttgart im Sommer 2010 von der Beratungsfirma Drees & Sommer besichtigt. Es wurden in einem Quick-Check verschiedene Mängel aufgelistet. Dies war allerdings eine kurze Momentaufnahme ohne eine umfassende Bewertung. Der zwischenzeitlich festgestellte finanzielle Umfang der Sanierung für den Haupt- und Fachklassenbau beziffert sich auf rd.
13,4 Mio. Euro
, die im Rahmen des Schulsanierungsprogramms zur Verfügung gestellt werden.
Bauablauf und Zwischennutzung
Für die Umsetzung der Generalsanierung des Hauptklassenbaus und des Fachklassenbaus wäre eine Auslagerung von 14 Klassen inklusive NWT-Fachräumen in Interims-container notwendig. Die Auslagerung von NWT-Fachräumen ist extrem aufwändig und kostenintensiv und vor dem Hintergrund der nur interimistischen Nutzung wirtschaftlich nicht darstellbar. Auch müssten die Interimscontainer nach der Generalsanierung wieder zurückgebaut werden, da sie nur ein Provisorium darstellen würden. Um die Investition für die Interimsunterbringung auch zukünftig für das Gymnasium nachhaltig nutzen zu können und zugleich den Raumbedarf für die volle Dreizügigkeit zu decken, ist der
Neubau eines weiteren Gebäudes
sinnvoll. Diese Maßnahme stellt einen langfristigen Mehrwert für das Wilhelms-Gymnasium dar.
Nach Errichtung des NWT-Erweiterungsbaus wird die im Rahmen des Schulsanierungsprogramms vorgesehene Sanierung des Wilhelms-Gymnasiums aufgenommen werden. Zunächst soll die Sanierung des bisher als NWT-Bereich genutzten Gebäudes (Bau B) aufgenommen und dieses im selben Zuge zum allgemeinen Unterrichtsbereich umgestaltet werden. Nach Fertigstellung dieses Schrittes wird die Sanierung des Hauptgebäudes (Bau A) in zwei Bauabschnitten aufgenommen. Die dafür erforderliche jeweils hälftige Auslagerung wird durch Unterbringung in Bau B als Interimsquartier ermöglicht. Die bisher im Hauptbau A untergebrachte Hausmeister-Dienstwohnung muss verlegt werden. Sie wird als Anbau an den Bau B angegliedert und enthält auch Haustechnikräume und Lagerflächen für Geräte. Dies erfordert die Lage und der Anbindungspunkt des Erweiterungsbaus an den Hauptbau.
Standort des Erweiterungsbaus
Eine Bebauung des Flurstücks Nr. 3370/1, welches im Besitz der Stadt ist, ermöglicht eine optimale Anbindung an den Bestands-Hauptklassenbau, ohne die Schulhofaußenanlagenflächen einzuschränken. Das vorhandene “Barackengebäude“ auf dem Flurstück Nr. 3370/1 ist baufällig, sanierungsbedürftig und entspricht nicht mehr dem Stand der Technik. Der Mietvertrag mit der International School Stuttgart, die dieses Gebäude bisher zu Unterrichtszwecken nutzte, lief im August 2018 aus.
Der Standort direkt auf dem Schulgrundstück ermöglicht den fußläufigen Anschluss des Erweiterungsbaus an das Bestandshauptgebäude des Wilhelms-Gymnasiums und verhindert dadurch einen längeren Fußweg über das gesamte Schulgelände sowie das Verlassen des Schulgrundstücks.
Die Verwaltung schlägt daher vor, den Erweiterungsbau direkt auf dem Schulgrundstück zu realisieren (vgl. Anlage 2) und dafür die Flurstücke mit den Nummern 1550 und 3370/1 zu vereinen.
Für das Flurstück Nr. 3370/1 gilt der verbindliche Bebauungsplan 1977/37 der für das Grundstück eine Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung Schule festsetzt. Im Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan ist in einem Beiblatt für das
o. g. Grundstück und für die Fläche zwischen Wilhelms-Gymnasium und der International School Stuttgart (ISS) eine Trasse für die Fortführung der Stadtbahn nach Hoffeld dargestellt. Die Freihaltung der Trasse ist im aktuell gültigen Regionalverkehrsplan sowie im Entwurf des neuen Nahverkehrsentwicklungsplans enthalten.
Barrierefreiheit
Die Anforderungen der DIN 18040 werden im Zuge der Erstellung des Erweiterungsbaus berücksichtigt.
Energiekonzept
Der geplante Neubau unterschreitet die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) gemäß den städtischen Richtlinien. Der Neubau und die Sanierungsmaßnahmen erfüllen die Mindestvorgaben des Energieerlasses bzw. der Energierichtlinie. Das energetische Konzept ist im Zuge der Planung zu entwickeln und wird mit dem Amt für Umweltschutz abgestimmt.
Termine
Projektbeschluss voraussichtlich 2. Quartal 2021
Baubeschluss voraussichtlich 2. Quartal 2022
Baubeginn Erweiterungsbau voraussichtlich 3. Quartal 2022
Finanzielle Auswirkungen
Nach einer vom Hochbauamt durchgeführten Grobkostenrahmenermittlung ist für den Erweiterungsbau und den Anbau der Hausmeisterwohnung mit Gesamtkosten in Höhe von rund 13,3 Mio. Euro zu rechnen, einschließlich 800.000 Euro für die Ausstattung.
Im Doppelhaushalt 2020/2021 und in der Finanzplanung stehen 13,3 Mio. Euro wie folgt zur Verfügung:
Teilfinanzhaushalt 400 – Schulverwaltungsamt,
Projektnummer 7.401205 – Wilhelms-Gymnasium, Neubau NWT-Bereich (E-Bau)
Auszahlungsgruppe 7871 – Hochbaumaßnahmen 12.500.000 Euro
Auszahlungsgruppe 78302 – Erwerb von beweglichem Vermögen 800.000 Euro
·
Folgekostenberechnung
Für den Erweiterungsbau müssen jährliche Folgekosten in Höhe von mindestens 970.000 Euro brutto gerechnet werden. Dies entspricht pro Jahr ca. 7,3 % der Gesamtkosten.
·
Schulbauförderung
Für das Bauvorhaben wird die Verwaltung einen Antrag auf Schulbauförderung beim Land stellen. Die Höhe des Zuschusses kann erst im weiteren Verlauf beziffert werden.
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Personalkosten (Schulsekretariat und Hausmeister)
Aufgrund der baulichen Erweiterung des Wilhelms-Gymnasiums ist nicht mit zusätzlichen Personalstellen im Hausmeisterbereich zu rechnen. Die Stellenbemessung im Sekretariatsbereich richtet sich nach beschlossenen Zuteilungsgrundsätzen und damit nach Entwicklung der Schülerzahlen.
Beteiligte Stellen
Referat WFB und Referat SWU haben die Vorlage mitgezeichnet.
Erledigte Anträge/Anfragen
222/2017
Isabel Fezer Dirk Thürnau
Bürgermeisterin Bürgermeister
Anlagen
Anlage 1: Raumprogramm Wilhelms-Gymnasium
Anlage 2: Lageplan Flurstück Nr. 3370/1 und Geschosspläne
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