Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 746/2012
Ergänzung
Stuttgart,
12/05/2012



Kulturentwicklungsplanung: Zentrale Schwerpunkte in der Stuttgarter Kulturarbeit
- Ergänzungen zu den Themen Umgang mit bildungsfernen Schichten, Weiterentwicklung der Projektförderung bei den Innovationsfonds und zum weiteren Vorgehen




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Internationaler Ausschuss
Verwaltungsausschuss
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
12.12.2012
19.12.2012



Beschlußantrag:

1. Die in GRDrs 746/2012 genannten Beschlussanträge werden wie folgt gestellt:



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Der Internationale Ausschuss beantragte in seiner Sitzung am 24. Oktober 2012 konzeptionelle Ergänzungen zu Ziffer 2 des Beschlussantrags der Vorlage GRDrs. 746/2012 „Kulturentwicklungsplanung: Zentrale Schwerpunkte in der Stuttgarter Kulturarbeit“, die ursprünglich am 07.11.2012 dem Verwaltungsausschuss zur Beschlussfassung vorgelegt werden sollte. Ziffer 1 des Antrages fand einmütige Zustimmung des Internationalen Ausschusses. Die vorliegenden Ergänzungen zur Weiterentwicklung der Projektförderung bei den Innovationsfonds des Kulturamtes wurden in Absprache mit dem Geschäftsführer des Forums der Kulturen, Herrn Graser, erarbeitet.

Gleichfalls hat die Verwaltung, wie angekündigt, die weitere inhaltliche Bearbeitung der Thematik des Umgangs mit bildungsfernen Schichten neu konkretisiert.

Die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Medien haben von Ziffer 1 des Beschlussantrags mehrheitlich zustimmend Kenntnis genommen, Ziffer 2 mit 9 Nein-Stimmen, bei 7 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen abgelehnt.


Ergänzende Ausführungen zu Ziffer 1b der ausführlichen Begründung „Umgang mit bildungsfernen Schichten“ (siehe Vorlage GRDrs 746, Seite 7)

Oftmals geht Bildungsferne mit sozialen Benachteiligungen einher. Die Stuttgarter Musikschule räumt deshalb eine 90%ige Gebührenermäßigung für BonusCard-Inhaber ein. Außerdem beteiligen sich alle Einrichtungen des Kulturamtes bei „KULTUR FÜR ALLE e.V.“ und reservieren grundsätzlich bei Veranstaltungen ein festes Freikartenkontingent. Dabei handelt es sich um Tickets aller Preiskategorien, die an der Abendkasse gegen Vorlage der Bonuscard + Kultur abgeholt werden.

Seit einiger Zeit werden in anderen Städten Bücher im öffentlichen Raum zum kostenlosen Mitnehmen platziert. Damit soll ein niederschwelliger Zugang zu Kultur ermöglicht werden, der jedoch dem Zufall unterworfen ist.

Die Stuttgarter Kulturverwaltung schlägt stattdessen vor, bildungsferne Menschen durch die konkrete, gezielte Arbeit der Einrichtungen zu erreichen. So ist beispielweise die Stadtbibliothek durch ihre Stadtteilbibliotheken mit vielen sozialen Einrichtungen in den Stadtteilen vernetzt und kann qualifizierte Angebote machen.

Darüberhinaus strebt die Stadtbibliothek an, Ausleihautomaten mit einem qualifizierten Angebot in der Stadt zu verteilen, was aber mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden wäre. Das Konzept sowie dessen finanziellen Auswirkungen wird bis zum Frühjahr 2013 erarbeitet werden.

Generell gilt für alle Einrichtungen des Kulturamtes, dass der beste Weg, bildungsferne Kinder und Jugendliche zu erreichen darin besteht, Bildungskooperationen für Schulen und Kindertagesstätten zu entwickeln und anzubieten. Dadurch werden alle Kinder und Jugendlichen erreicht und Kinder und Jugendliche aus dem bildungsfernen Milieu können gezielt gefördert werden und an kultureller Bildung teilhaben.

Erwähnt seien hier Angebote der Stuttgarter Musikschule wie "Singen-Bewegen-Sprechen", "Stark durch Musik" oder aber auch die Bildungskooperationsangebote wie "Gitarrenintro", Blockflötenklasse", "Bläserklasse" und "Streicherklasse".

Die Zielsetzung der Stuttgarter Musikschule, die Chancengerechtigkeit auch in der musikalischen Bildung zu gewährleisten, kann dadurch unterstützt werden, indem mehr Stellen für Bildungskooperationsangebote eingeräumt werden und gleichzeitig Zeitkorridore sowie Möglichkeiten innerhalb der künftigen, gebundenen Ganztagesschule auch für die Individualbetreuung für das aktive Musizieren der Schülerinnen und Schüler durch Bildungsinstitutionen innerhalb der kommunalen Bildungslandschaft, wie die der Stuttgarter Musikschule, geschaffen werden. Dieses Konzept wird gleichfalls bis Frühjahr 2013 erarbeitet werden.


Ergänzende Ausführungen zu Ziffer 2 der ausführlichen Begründung „Weiterentwicklung der Projektförderung bei den Innovationsfonds des Kulturamtes“ (siehe Vorlage GRDrs 746, Seiten 12-14)

1. Die Präambel der Richtlinie zur Förderung von privatrechtlichen organisierten Theatern und Theater/Tanzgruppen für Theaterprojekte in Stuttgart wird um folgenden Absatz ergänzt:

„Gefördert werden sollen insbesondere auch Projekte, die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bevorzugt ansprechen und Projekte die sich künstlerisch qualitätsvoll mit eigenen und anderen kulturellen Hintergründen auseinandersetzen und geeignet sind, die kulturelle Vielfalt der hier lebenden Ethnien als Bereicherung und Chance darzustellen. Ferner sind Projekte zu berücksichtigen, die sich dem Themenbereich „Inklusion“ widmen sowie solche, die sich den Herausforderungen des demographischen Wandels stellen.“ 2. Die Fachjury im Bereich Theater wird um ein weiteres - im Bereich Interkultur fachkompetentes - Mitglied ergänzt, das insbesondere den in der Präambel neu aufgenommenen Förderschwerpunkt professionell vertritt. In den Fachjurys für Musik und Literatur wird ein bestehendes Jurymitglied entsprechend den neuen Förderschwerpunkten ausgetauscht. 3. Die Mittel in Höhe von 25.000 Euro werden zu 40 % dem Innovationsfonds Theater/Tanz und jeweils 20 % den Innovationsfond Musik, Literatur und Bildende Kunst zugeführt.


Weiteres Vorgehen

Die Kulturverwaltung legt darüberhinaus noch vor der Sommerpause 2013 detaillierte Konzepte zu folgenden Themen vor:
Finanzielle Auswirkungen

Keine finanziellen Auswirkungen in den Jahren 2012 und 2013.

Haushalts- und stellenrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2014/15 erfolgen.



Beteiligte Stellen

Eune Mitzeichnung der Ergänzung war nicht erforderlich

Vorliegende Anträge/Anfragen

351/2012




Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

Niederschrifts-Nr. 30 des AKM von der Sitzung am 23.10.2012 Beratungsergebnis Internationaler Ausschuss am 24.10.2012
Richtlinie zur Förderung von kulturellen Einzelveranstaltungen der Migrantenkulturvereine und -organisatoren





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