Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 18/2021
Stuttgart,
01/22/2021


Vergabe von Fördermitteln für Projekte in den Fachbereichen Bildende Kunst/Medienkunst, Interkultur, Kultur im öffentlichen Raum, Literatur/Philosophie, Musik, Theater/Tanz sowie im Rahmen des Förderprogramms Entwicklungstreiber für das Jahr 2021



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
09.03.2021
10.03.2021

Bericht:


Im Zeitraum vom 16. Juni bis zum 10. Dezember 2020 fanden Jurysitzungen zur Vergabe von Fördermitteln für Projekte in den Fachbereichen Bildende Kunst und Medienkunst, Interkultur, Kultur im öffentlichen Raum, Literatur und Philosophie, Musik, Theater und Tanz sowie im Rahmen des Förderprogramms Entwicklungstreiber für das Jahr 2021 statt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden alle sieben Juryverfahren in Form von Videokonferenzen abgehalten. Auch die gemeinsame Informationsveranstaltung für die Kulturpolitischen Sprecher*innen und für Sachkundige Bürger*innen wurde im Jahr 2020 zum ersten Mal digital angeboten. Neben den Vertreter*innen der Fachjury, dem Kulturamtsleiter Marc Gegenfurtner, der Abteilungsleiterin der Kulturförderung, Magdalen
Pirzer, sowie den jeweiligen Fachreferent*innen nahmen an der Informationsveranstaltung teil: Petra Bewer (für die Sachkundigen Bürger*innen) sowie die Stadträt*innen Rose von Stein (Freie Wähler) und Eric Neumann (FDP). In der Informationsveranstaltung wurden neben Ergebnissen, Trends und Entwicklungen in den einzelnen Bereichen u. a. folgende Problem- und Handlungsfelder diskutiert:

· Einführung von Start-up-Hilfen für Künstler*innen, die eigeninitiativ geeignete Rahmenbedingungen für neue Angebote schaffen wollen
· Stärkere Kooperation mit Hochschulen und Ausbildungsstätten, um Abwanderung zu vermeiden bzw. Rückkehr zu erleichtern und um der in Teilen „fehlenden inhaltlichen Diskurshöhe“ entgegen zu wirken
· Notwendigkeit einer dramaturgischen bzw. konzeptionellen Beratung
· Unterstützung im Bereich Projektmanagement der Antragsteller*innen
· Stärkung der Szene über Beratertage durch Juror*innen
· Notwendigkeit für Proben- und Produktionsräume, auch für den überregionalen Austausch, sowie weitere, langfristige Planung eines Probenraumzentrums
· Trotzt Verweis in den Hinweisen zum Kosten- und Finanzierungsplans bestehen weiterhin Tendenzen zur Unterbezahlung
· Maßnahmen zur Förderung von Diversität müssen trotz der bereits existierenden Hinweise in den Richtlinien (GRDrs 570/2018) angegangen werden
· Thema „Nachhaltigkeit“ und langfristige, strukturelle Wirkung sollten größere Beachtung finden

Es folgen im Einzelnen die Berichte aus den einzelnen Bereichen und Programmen:
1. Bildende Kunst und Medienkunst
2. Entwicklungstreiber
3. Interkultur
4. Kultur im öffentlichen Raum
5. Literatur und Philosophie
6. Musik
7. Theater und Tanz


1. Bildende Kunst und Medienkunst
Am 16.11.2020 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln für den Bereich Bildende Kunst und Medienkunst für das Jahr 2021 statt. Nachdem die Vorgängerjury nach einmaliger Verlängerung 2019 nach sechs Jahren satzungsgemäß ausgeschieden war, geschah dies mit einer komplett neuen Besetzung. Als stimmberechtigte Juror*innen waren dabei: Dr. Sebastian Baden (Kurator an der Kunsthalle Mannheim), Prof. Katrin
Ströbel (Künstlerin und Professorin an der Villa Arson, École nationale supérieure d’art Nice), Dr. Anne Vieth (Kuratorin am Kunstmuseum Stuttgart) und Philipp Ziegler (Kurator am ZKM Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe) sowie der zuständige Fachreferent für Bildende Kunst, Gerd Dieterich.


Der Jury zur Vergabe von Projektmitteln im Bereich Bildende Kunst/Medienkunst stehen jährlich Mittel in Höhe von 100.000 EUR zur Verfügung. Demgegenüber standen 29 Anträge zur Entscheidung mit einem Antragsvolumen in Höhe von insgesamt 235.000 EUR. Wie aus Anlage 1 ersichtlich, befürwortete die Jury 20 Anträge, neun Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt wurden für das Jahr 2021 durch die Jury 100.000 EUR vergeben.


2. Entwicklungstreiber
Am 19.11.2020 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln für den Innofonds Entwicklungstreiber für das Jahr 2021 statt. Es nahmen als stimmberechtigte Juror*innen teil: Prof. Lydia Grün (netzwerk junge ohren e. V.), Josef Krieg (Geschäftsführer Ideas2communicate – Gesellschaft der neuen Werte mbh, Berlin), Elke aus dem Moore und Dr. Stefanie Ollenburg (Freie Universität Berlin) sowie Magdalen Pirzer (Leiterin der Abteilung Kulturförderung des Kulturamts).

Der Jury standen 100.000 EUR zur Vergabe zu Verfügung. Demgegenüber standen 12 Anträge zur Entscheidung mit einem Antragsvolumen in Höhe von insgesamt 170.371 EUR. Wie aus Anlage 2 ersichtlich, wurden seitens der Jury acht Projekte mit einer Gesamtsumme von 102.315 EUR zur Förderung ausgewählt.


3. Interkultur
Die Jurysitzungen zur Vergabe von Fördermitteln für den Bereich Interkultur fanden am 10. Dezember 2020 und 16. Juni 2020 gemäß der „Richtlinie zur Förderung von Interkulturprojekten und Kulturprojekten für und mit Geflüchteten (GRDrs 127/2016) statt. Es nahmen als stimmberechtigte Juror*innen teil: Naemi Zoe Keuler (Geschäftsführung des Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e. V.), Corinna Mevißen (Forum der Kulturen e. V., Vereinsberatung Fachbereich Kultur, Diversity, Interkultur), Heidi Schäfer (Ehrenamtskoordinatorin für den Bereich Flüchtlinge der Stadt Stuttgart) sowie die zuständige Fachreferentin für den Bereich Interkultur, Zora Sredan.

Insgesamt stehen für die Projektförderung im Bereich Interkultur Mittel von jährlich 65.000 EUR zu Verfügung, um die interkulturelle Kulturarbeit gezielt und nachhaltig zu fördern. Die Mittel werden in zwei Sitzungen pro Jahr vergeben. Für die erste Jahreshälfte 2021 lagen der Jury 15 Förderanträge mit einem beantragten Volumen von rund 90.500 EUR vor. Seitens der Jury wurden elf Projekte mit insgesamt 35.500 EUR befürwortet. Vier Projektanträge wurden abgelehnt. Für die zweite Jahreshälfte 2020 lagen der Jury sieben Förderanträge mit einem beantragten Volumen von rund 89.00 EUR vor. Seitens der Jury wurden sechs Projekte mit insgesamt 25.000 EUR befürwortet. Ein Projektantrag wurde abgelehnt (vgl. Anlage 3). Im Jahr 2020 wurden somit insgesamt 60.000 EUR an Projektmitteln vergeben. Mittel in Höhe von 5.000 EUR werden für das Haushaltsjahr 2021 übertragen. Die Jury versucht, auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Projekten von Vereinen, Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen, die sich dem Thema Interkultur widmen, sowie expliziten Projekten mit und für Flüchtlinge zu achten.

Die Vereine Literally Peace e. V. und Props e. V. wurden seitens der Jury für eine stetige Projektförderung bzw. Aufnahme in die institutionelle Förderung vorgeschlagen.


4. Kultur im öffentlichen Raum
Am 6. November 2020 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln gemäß der Richtlinie zur Förderung von Kulturprojekten im öffentlichen Raum statt. Es nahmen als stimmberechtigte Juror*innen teil: Barbara Holub (Künstlerin, Architektin und Lehrbeauftragte an der Technischen Universität Wien), Kristina Leko (Künstlerin und Lehrbeauftragte an der Universität der Künste Berlin), Andreas Hofer (Architekt und Intendant der IBA‘27), Thomas Kraus (Festivalmacher, Regisseur, Dramaturg, bis Januar 2020 Leiter des Kulturbüros der Metropolregion Rhein-Neckar-GmbH) sowie der in Vertretung zuständige Fachreferent des Kulturamts, Jan Stohr.

Der Jury standen 90.000 EUR zuzüglich Restmittel aus dem Jahre 2020 zur Vergabe zu Verfügung. Zur Entscheidung lagen 29 Anträge mit einem Antragsvolumen von insgesamt 507.596 EUR vor. Wie in Anlage 4 ersichtlich, wurden seitens der Jury zehn Projekte mit einer Gesamtsumme von 103.560 EUR zur Förderung ausgewählt.


5. Literatur und Philosophie
Am 18. November 2020 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln in den Bereichen Literatur und Philosophie für das Jahr 2021 statt. Nachdem die Vorgängerjury satzungsgemäß ausgeschieden war, geschah dies mit einer komplett neuen Besetzung. Es nahmen als stimmberechtigte Juror*innen teil: Dr. Katharina Borchardt (Redakteurin und Moderatorin beim SWR), Dr. Madeleine Brook (Deutsches Literaturarchiv Marbach), Dr. Maik Bozza (Württembergische Landesbibliothek), Dr. Sebastian Ostritsch (Universität Stuttgart) sowie die zuständige Fachreferentin für Literatur und Philosophie, Eva-Maria Rembor.

Der Jury zur Vergabe von Projektmitteln in den Bereichen Literatur und Philosophie stehen jährlich Mittel in Höhe von 86.500 EUR zur Verfügung. Hinzu kamen Restmittel aus 2020 in Höhe von 6.000 EUR. Nach Abzug der Honorare der Jury (1.700 EUR) standen insgesamt 90.800 EUR für die Vergabe von Projektmitteln für das Jahr 2021 zur Verfügung. Demgegenüber stand ein Antragsvolumen in Höhe von rund 156.000 EUR. Beraten wurde über 26 Anträge. Wie aus Anlage 5 ersichtlich, befürwortete die Jury nach ausführlicher Diskussion 18 Anträge, acht Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt wurden für das Jahr 2021 durch die Jury 90.800 EUR vergeben.

Die Jury würde eine Erhöhung der institutionellen Förderung des Vereins Ausdrucksreich e. V. begrüßen.


6. Musik
Am 20. November 2020 fand die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln im Bereich Musik für das Jahr 2021 statt. Es nahmen als stimmberechtigte Juror*innen teil: Doris Blaich (Musikredakteurin bei SWR2 und in leitender Position zuständig für die Musikproduktionen), Georg Rudiger (freier Musikjournalist aus Freiburg), Prof. Sonja Lena Schmid (Professorin für Ensemble und Digitale Perfomance an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen), Prof. Rainer Tempel (Professor für Jazzkomposition und Leiter des Instituts für Jazz & Pop an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart) sowie die zuständige Fachreferentin für Musik, Katharina Löthe.

Der Jury stehen zur Vergabe von Projektmitteln im Bereich Musik jährlich Mittel in Höhe von 142.500 EUR zur Verfügung. Durch Verschiebungen von Projekten in die institutionelle Förderung im Jahr 2020 einerseits und gebundenen Mitteln durch Konzeptionsförderungen andererseits standen 145.000 EUR zur Vergabe zur Verfügung. Demgegenüber standen 24 Anträge zur Entscheidung mit einem Antragsvolumen in Höhe von insgesamt 392.637 EUR. Wie aus Anlage 6 ersichtlich, befürwortete die Jury 14 Anträge, zehn Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt wurden für das Jahr 2021 durch die Jury 132.410 EUR fest vergeben, zwei Konzeptionsförderungen aus dem Jahr 2020 im Umfang von zusammen 30.000 EUR laufen weiter und der Feuerwehrtopf für unterjährig beantragte, kleinere Projekte umfasst 12.590 EUR.

Die Jury empfiehlt den Kammerchor „figure humaine“ wie in den vergangenen Jahren zur Aufnahme in die institutionelle Förderung.


7. Theater und Tanz
Die Jurysitzung zur Vergabe von Fördermitteln im Fachbereich Theater und Tanz für das Jahr 2021 fand am 30. November 2020 statt. Als stimmberechtigte Juror*innen nahmen teil: Elisa Liepsch (Dramaturgin und Kuratorin, Beursschouwburg Brüssel), Frederik Zeugke (Dramaturg und Dozent für Dramaturgie und Theatertheorie, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart), Helge Musial (Choreograf, Professor für Tanz an der Universität Mozarteum Salzburg, Dozent an der Akademie für Darstellende Künste Ludwigsburg), Monika-Margret Steger (freischaffende Schauspielerin), Tim Sandweg (künstlerischer Leiter der Schaubude Berlin), Einreichung schriftlicher Voten: Tobias Schuster (Dramaturg an den Münchner Kammerspielen) sowie die zuständige Fachreferentin, Nora Niethammer.

Zur Vergabe von Projektmitteln stehen der Jury jährlich 490.000 EUR zur Verfügung. Die Förderung im Bereich Theater und Tanz umfasst Einzelprojektförderung, Konzeptionsförderung sowie Rechercheförderung, um Künstler*innen und deren Projekte gezielt und auf verschiedenen Arbeits- und Entwicklungsebenen zu fördern. Nach Abzug der Honorare der Jurymitglieder sowie nach Abzug laufender, in Vorjahren bewilligter Konzeptionsförderungen standen zur Vergabe für das Jahr 2021 insgesamt 457.600 EUR zur Verfügung. Insgesamt drei Konzeptionsförderungen sind im Jahr 2020 ausgelaufen, eine weitere musste verschoben werden, daher schlagen sich Zusagen aus den Vorjahren 2021 weniger stark nieder als in den Vorjahren.

Demgegenüber standen insgesamt 58 Anträge, davon zwei Anträge auf Konzeptionsförderung sowie vier Rechercheanträge und entsprechend 52 Anträge auf Einzelprojektförderung. Über jeden der Anträge wurde durch die Fachjury beraten. Die Anträge hatten ein Antragsvolumen von insgesamt 816.291 EUR. Wie in Anlage 7 abgebildet, befürwortete die Jury 29 Anträge. 29 Anträge wurden abgelehnt. Neben 26 Einzelprojekten gehören zu den befürworteten Anträgen zwei Konzeptionsanträge sowie ein umfangreicher Rechercheantrag. Insgesamt wurden für das Jahr 2021 durch die Jury 457.233 EUR vergeben.


Beteiligte Stellen

keine


Vorliegende Anträge/Anfragen

keine
keine




Dr. Fabian Mayer
Erster Bürgermeister





Anlage 1: Projektliste Bildende Kunst und Medienkunst
Anlage 2: Projektliste Entwicklungstreiber
Anlage 3: Projektliste Interkultur
Anlage 4: Projektliste Kultur im öffentlichen Raum
Anlage 5: Projektliste Literatur und Philosophie
Anlage 6: Projektliste Musik
Anlage 7: Projektliste Theater und Tanz


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