Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR 6235
GRDrs 782/2023
Stuttgart,
07/13/2023



Straßenbenennungen



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich26.07.2023



Beschlußantrag:

Der Benennung des Johanna-Läpple-Wegs in Stuttgart-Möhringen wird zugestimmt.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Zur Orientierung der Verkehrsteilnehmenden sind Straßenbezeichnungen erforderlich. In diesem Fall soll die Namensgebung gleichzeitig dazu dienen, eine bedeutende Stuttgarter Persönlichkeit für ihre Verdienste zu ehren.

Der Text des Ergänzungsschildes ist nachrichtlich erwähnt.


Finanzielle Auswirkungen

-





Dr. Fabian Mayer
Erster Bürgermeister


Anlagen

Lageplan


Wegen der geplanten systematischen Überprüfung aller Stuttgarter Straßennamen durch die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur sind derzeit Benennungen nach Personen grundsätzlich zurückgestellt. Einige wenige Namensgeber, darunter auch die folgende Persönlichkeit, sind mittlerweile vorab freigegeben.


Stuttgart-Möhringen

Lfd. Nr.Bisherige Straßenbezeichnung (Farbe im Lageplan)Straßenbeschrieb
A = Anfang
E = Ende
Neue Straßenbezeichnung
1Ohne Bezeichnung
(rot)
A = Laustr. 41
E = Sonnenbühl (Mö) 52
Johanna-Läpple-Weg

Text des Ergänzungsschildes
Dr. Johanna Läpple
1904 – 1976
Psychoanalytikerin, Gründerin der Sonnenberg Klinik

Eine Mitarbeiterin der Sonnenberg Klinik, die auch im Bürgerverein Sonnenberg aktiv ist, hat der Stadtverwaltung vorgeschlagen, Dr. Johanna Läpple mit der Benennung einer Verkehrsfläche zu ehren.

Dr. Johanna Läpple war eine Psychoanalytikerin, die sich in Stuttgart für die Gründung einer Privatklinik für seelisch kranke Menschen einsetzte. Ergebnis ihres Engagements war die Eröffnung der Sonnenberg Klinik im Oktober 1967.

Johanna Läpple wurde als Johanna Rosenberger am 21. Oktober 1904 in Würzburg geboren. Sie studierte Psychologie und schloss daran ihre Promotion an. Im März 1940 heiratete sie Ernst Friedrich Läpple, einen Oberregierungsrat aus München. Zusammen mit ihm zog sie nach Württemberg und gründete in Stuttgart 1958 den Verein „Haus für Neurosekranke“, dessen Vorsitz sie übernahm. Bereits zu diesem Zeitpunkt plante sie, eine Klinik zu bauen, in der Neurosekranke ungestört von äußeren Einflüssen und Verpflichtungen behandelt werden sollten. Denn sie hatte die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Patienten ambulant mit Psychotherapie behandelt werden können.

Johanna Läpple und die Mitglieder ihres Vereins besichtigten verschiedene Bauplätze. 1960 präsentierten sie dem damaligen Innen- und Gesundheitsminister Hans Filbinger ihr Konzept für eine Neuroseklinik. Auf einem ehemaligen Steinbruch-Gelände an der Christian-Belser-Straße in Stuttgart-Sonnenberg wurde mit dem Bau der Klinik begonnen, so dass im Oktober 1966 dort Richtfest gefeiert werden konnte. Ein Jahr später wurde die Klinik eröffnet. Bereits sechs Wochen später war sie komplett belegt.

Kurz nach der Eröffnung der Sonnenberg Klinik erhielt sie 1966 das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik. Zwei Jahre später wurde sie mit dem Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft ausgezeichnet. Im Mai 1976 verstarb sie im Alter von nur 71 Jahren.

Die zu benennende Fläche des Flurstücks 5471/1 (Gemarkung Möhringen) befindet sich im Eigentum der Landeshauptstadt Stuttgart. Hausadressen sind an diesem Weg nicht vergeben. Das Stadtmessungsamt hat keine Einwände gegen die Namensgebung. Der Bezirksbeirat Möhringen hat der Benennung des Weges zugestimmt.



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