Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit
Gz: SJG
GRDrs 581/2012
Stuttgart,
09/03/2012



Vergabe der Mittel aus dem Projektmittelfonds
"Zukunft der Jugend" 2012




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Jugendhilfeausschuss
Verwaltungsausschuss
Beschlussfassung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
08.10.2012
10.10.2012



Beschlußantrag:

1. Der Förderung der vom Vergabeausschuss vorgeschlagenen Projekte aus Mitteln des Projektmittelfonds „Zukunft der Jugend“ wird zugestimmt (vgl. Anlage 2).

2. Die in der Anlage 3 aufgeführten Projekte werden nicht gefördert.

3. Verbleibende Mittel werden in das Vergabejahr 2013 übernommen und im Rahmen der Projektförderung eingesetzt.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Auf Vorschlag des Vergabeausschusses hat der Gemeinderat im Februar 2012 (vgl. Grdrs 25/2012) die Ausschreibung des Projektmittelfonds „Zukunft der Jugend“ für das Jahr 2012 beschlossen. Die Ausschreibung sieht die Förderung von sechs Scherpunkten im Rahmen der themenbezogenen Einzelförderung vor:

A. Projekte zum produktiven Umgang mit Differenz und Vielfalt – Förderung von Geschlechtergerechtigkeit, interkultureller Kompetenz und Inklusion
B. Stadtteilbezogene Projekte – Förderung vielfältiger Partizipationsmöglichkeiten
C. Projekte im Bildungs- und Entwicklungsfeld Gesundheit
D. Projekte zur Förderung von Nachwuchskonzepten im gemeinnützigen Verein
E. Projekte zur Förderung von Medienkompetenz
F. Projekte zur Förderung eines gemeinsamen Miteinanders der Generationen

Für das Jahr 2012 stehen für die Projektförderung insgesamt 402.286,38 € zur Verfügung. Bis zum Stichtag 31.5.2012 sind im Jugendamt 31 Projektanträge eingegangen. Der Vergabeausschuss hatte über eine Gesamtantragssumme in Höhe von 814.813,34 € zu befinden.

Zu Beschlussantrag 1.
Im Vergabeausschuss wurden alle Anträge vorgestellt und diskutiert. Zur Förderung werden aus dem Förderbereich der themenbezogenen Einzelprojekte einheitlich 15 Projekte empfohlen.

Neben der Ausschreibung des Förderbereichs der themenbezogenen Einzelprojekte hat der Gemeinderat im Februar 2012 die Ausschreibung „Mein Ding – Wir gestalten unsere Zukunft selbst“ beschlossen. Über die Anträge konnten der Vergabeausschuss und das Jugendamt selbst entscheiden. Im Rahmen des Förderbereichs wurde ein Antrag eingereicht. Der Vergabeausschuss hat die Förderung dieses Projektes in Höhe von 1.060 € beschlossen (vgl. Anlage 2).

Finanzielle Auswirkungen

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Beteiligte Stellen

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Vorliegende Anträge/Anfragen

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Erledigte Anträge/Anfragen

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Isabel Fezer
Bürgermeisterin


Anlagen

1. Ausführliche Begründung
2. Übersicht befürwortete Projekte
3. Übersicht nicht befürwortete Projekte


Ausführliche Begründung

1. Überblick über die Mittel im Jahr 2012

Fonds-Haushalt 2012
594.815,38 €
abzüglich:
Personal
- 35.000,00 €
ad-hoc-Projekte unter 2.500 €
- 35.000,00 €
mein ding!
- 20.000,00 €
Öffentlichkeitsarbeit „mein ding!“
- 5.000,00 €
Projekt zur Erforschung der NS-Zeit
- 61.800,00 €
Anteilige Restzahlungen für mehrjährige
Projekte aus 2012
- 35.729,00 €
Summe für Projekte im Vergabejahr 2012
402.286,38 €


2. Die diesjährige Ausschreibung
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart hat am 15. Februar 2012 (vgl. GRDrs 25/2012) beschlossen, im Rahmen des Projektmittelfonds „Zukunft der Jugend“ Mittel zur Förderung von Projekten für 2012 auszuschreiben. Die Ausschreibung im gemeinderätlichen Vergabeverfahren sieht sechs Themenschwerpunkte vor:

Themenbezogene Einzelprojekte zu folgenden Themen:

A. Produktiver Umgang mit Differenz und Vielfalt – Projekte zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit, Interkultureller Kompetenz und Inklusion
Ein souveräner Umgang mit Differenz und Vielfalt spielt sowohl für die Realisierung von Geschlechtergerechtigkeit als auch in der Förderung interkultureller Kompetenz und sozialer Inklusion eine wichtige Rolle. Insbesondere durch milieuübergreifende Begegnungen und die kreative und interkulturelle Zusammenarbeit erleben junge Menschen ihre unterschiedlichen Voraussetzungen als gegenseitige Bereicherung. Die Eröffnung vielfältiger und individuell passender Lebensperspektiven ergänzt den Schwerpunkt.

B. Stadtteilbezogene Projekte – Förderung vielfältiger Partizipationsmöglichkeiten
Ziel dieses Schwerpunkts ist es, die individuellen Partizipationsmöglichkeiten insbesondere der Jungen und Mädchen zu fördern, die im Kontext von Beteiligung bisher als schwer erreichbar gelten. Durch positive Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und der Eröffnung neuer Perspektiven und Zugänge zum Gemeinwesen werden sie zur Übernahme von Verantwortung und aktiven Mitgestaltung ihres Stadtteils und ihrer Lebenswelt ermuntert.

C. Projekte im Bildungs- und Entwicklungsfeld Gesundheit
Neben der Aufklärung und Vermittlung von Informationen zu riskanten und gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen ohne „erhobenen Zeigefinger“ zielt dieser Schwerpunkt insbesondere auf die Erprobung eines körperbewussten und bewegungsfreundlichen Lebensstils, auf die Ressourcenerweiterung, um Alltagsgewohnheiten zu überschreiten, und auf die Ausbildung von Resilienz der Jugendlichen, die sie selbst bestimmt Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen lässt.

D. Projekte zur Förderung von Nachwuchskonzepten im gemeinnützigen Verein
Mit diesem Schwerpunkt soll insbesondere die Integration von eher chancenarmen Jugendlichen verfolgt sowie unausgeschöpftes Potential der Nachwuchsförderung erkundet werden. Gefördert werden Konzepte von Vereinen, die sowohl neue kooperative Wege entwickeln, auf junge Menschen zu zugehen und ins Vereinsleben zu integrieren, als auch die soziale Herkunft der jungen Menschen mit bedenken.

E. Projekte zur Förderung von Medienkompetenz
Der Zugang zu und der reflexive Umgang mit neuen Medien sind entscheidend für die zukünftige Teilhabemöglichkeiten von Jugendlichen. Innerhalb dieses Schwerpunkts werden deshalb Projekte gefördert, die zur aktiven und kritisch-reflexiven Mediengestaltung von Mädchen und Jungen beitragen und neue Medien als Werkzeug für die eigenen sozialen Interessen nutzbar machen.

F. Projekte zur Förderung eines gemeinsamen Miteinanders der Generationen
Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft muss sich die Kinder- und Jugendarbeit langfristig neuen Herausforderungen stellen. Es bedarf eines Umdenkens hin zu einem aktiveren, positiven Miteinander und der Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten von Jung und Alt. Ziel dieses Schwerpunktes ist es, Projekte zu unterstützen, bei denen Generationen voneinander auf Augenhöhe lernen und in Erfahrungsaustausch gehen können, die generationenübergreifende Ansätze in der Stadtteilarbeit aufgreifen und Begegnungsmöglichkeiten für alle Generationen schaffen.


3. Überblick über die Antragslage 2012
Insgesamt sind zum Förderbereich der themenbezogenen Einzelprojekte 31 Projektanträge mit einem Gesamtantragsvolumen von 814.813,34 € eingereicht worden. Damit wird das Fördervolumen um das Doppelte überstiegen. Die rückläufige Antragszahl ist vor allem damit zu begründen, dass seit 2012 keine Schulentwicklungsprojekte mehr gefördert werden. Diese werden nun ausschließlich über den Qualitätsentwicklungsfonds gefördert. Auch die Schulen selbst haben eine Förderung durch den Projektmittelfonds in diesem Jahr kaum wahrgenommen, was wohl an den derzeitigen Umstrukturierungen, die an vielen Schulen stattfinden, begründet liegt.

Die Anzahl der Projektanträge und das beantragte Finanzvolumen verteilen sich entlang der Themenschwerpunkte folgendermaßen:

Abb.1: Anzahl nach Themenschwerpunkten


Abb.2: Beantragtes Fördervolumen nach Themenschwerpunkten


4. Verteilungen in den Themenschwerpunkten
Der Schwerpunkt „Differenz und Vielfalt“ ist in diesem Jahr überdurchschnittlich stark vertreten, nahezu die Hälfte der Anträge kommt aus diesem Themenbereich. Aus dem Themenschwerpunkt „Nachwuchskonzepte im Verein“ liegen keine Anträge vor. Kaum wahrgenommen wurde auch die Kategorie „Stadtteilbezogene Jugendprojekte - Förderung vielfältiger Partizipationsmöglichkeiten. Erfreulich ist, dass der neue Themenschwerpunkt „Miteinander der Generationen“ bereits im ersten Jahr sehr gut angenommen wurde.

Bezüglich der Fördersummen ist zu beobachten, dass in diesem Jahr fast die Hälfte der Anträge mit einem Projektvolumen von unter 10.000 € eingingen, davon die meisten im Themenschwerpunkt „Differenz und Vielfalt“. Es gab auch in diesem Jahr nur 3 Anträge mit einem auffallend hohem Finanzvolumen (> 90.000 €), die höchste beantragte Summe lag mit 189.000 € im Bereich „Bildungs- und Entwicklungsfeld Gesundheit“. 77% aller Anträge hatten ein Projektvolumen bis 30.000 €.


5. Aussagen zu den Antragsstellern/-innen
Die Auswertung der Antragstellenden ergibt, dass die Jugendarbeit mit gut 41% weiterhin die Mehrheit der Anträge stellt. Diese umfasst sowohl die offene Jugendarbeit, die Jugendsozialarbeit, die Jugendverbandsarbeit sowie die Jugendarbeit im Sport. Verstärkt eingegangen, im Vergleich zu den Vorjahren, sind Anträge aus Kultureinrichtung und –initiativen (25%). Sehr wenige Anträge (6%) sind in diesem Jahr von Schulen eingereicht worden.

Auffallend viele Einrichtungen (29%) haben sich in diesem Jahr zum ersten Mal am Verfahren beteiligt.


6. Weitere Beobachtungen
Durch alle Themenschwerpunkte hindurch ist zu beobachten, dass das Thema Inklusion verstärkt aufgegriffen wird. Projektanträge mit dem Schwerpunkt Konfliktlösung und Gewaltprävention sind zurückgegangen. Schulen bleiben weiter interessante Projektpartner der Jugendhilfe und für kulturelle Einrichtungen.


7. Perspektive für 2013
Der Projektmittelfonds bietet den Projektträgern weiterhin verstärkt Unterstützung bei der Antragsstellung an und erhöht die Transparenz bei der Information bezüglich der Förderempfehlungen bzw. –ablehnungen.


8. Überblick über die Voten des Vergabeausschusses
Der Vergabeausschuss empfiehlt einheitlich die Beschlussfassung der befürworteten Projekte, wie folgt zusammengefasst:


KategorieAnz.
Anträge
Beantragte Summe
in €
Zur Förderung empfohlen:Empfohlene
Fördersumme in €
A Differenz und Vielfalt
14
317.678,22
7
90.702,52
B Stadtteilbezogene Jugendprojekte –
Förderung vielfältiger Partizipations
möglichkeiten
2
83.865,00
1
25.000,00
C Bildungs- und Entwicklungsfeld
Gesundheit
5
255.190,00
2
39.500,00
D Nachwuchskonzepte im Verein
0
0
0
0
E Förderung von Medienkompetenz
5
63.408,12
1
18.460,00
F Förderung eines gemeinsamen
Miteinanders der Generationen
5
94.672,00
4
87.272,00
Insgesamt (neue Anträge)
31
814.813,34
15
260.934,52
Finanzvolumen 2012
402.286,38
402.286,38
Differenz
- 412.526,96
+ 141.351,86



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