Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 692/2013
Stuttgart,
07/03/2013



Museum Haus Dix in Hemmenhofen
- Festlegung Betriebskostenzuschuss -




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
17.07.2013
18.07.2013



Beschlußantrag:

1. Der Erhöhung des städtischen Betriebskostenzuschusses von 4.338.000 EUR an die Stiftung Kunstmuseum gGmbH um 70.000 EUR zur Finanzierung der Betriebskosten für das Museum Haus Dix in Hemmenhofen wird ab dem Jahr 2013 zugestimmt.

2. Der überplanmäßigen Ausgabe in Höhe von 70.000 Euro im Teilergebnishaushalt 2013 THH 200 - Stadtkämmerei, AB 0208100, Abwicklung Eigenbetriebe und Beteiligungen, Sachkonto 43150200 - Zuschüsse an Eigengesellschaften wird zugestimmt.

3. Die Deckung erfolgt im Teilergebnishaushalt 2013 THH 900 - Allgemeine Finanzwirtschaft, AB 9006120, Sonstige allgemeine Finanzwirtschaft, Kontengruppe 36100 - Zinserträge.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart hat der Übernahme des ehemaligen Wohnhauses der Familie Otto Dix und der Errichtung einer Außenstelle der Stiftung Kunstmuseum Stuttgart gGmbH (Kunstmuseum) in der Sitzung vom 23. Juli 2009 (vgl. GRDRs 330/2009) grundsätzlich zugestimmt. Um eine zusätzliche finanzielle und personelle Belastung des Kunstmuseums durch den Betrieb dieser Außenstelle zu vermeiden, wurde mit der GRDrs 1148/2009 eine Erhöhung des städtischen Betriebskostenzuschusses an die gGmbH in Höhe von jährlich 75.000 Euro beschlossen.



Zum damaligen Zeitpunkt war man davon ausgegangen, dass der laufenden Museumsbetrieb und die jährlichen Sonderausstellungen durch die Einnahmen vor Ort finanziert werden können (vgl. GRDrs 330/2009). Inzwischen liegen genauere Zahlen vor und es wird eine Deckungslücke von jährlich ca. 70.000 Euro entstehen. Im Wesentlichen resultiert diese aus einer höheren Miete, einer zusätzlichen Miete für Exponate, höheren Kosten der Gartenpflege und geringeren Einnahmen, u. a. ist das Haus nur von Ende März bis Ende Oktober geöffnet und nicht, wie 2009 angenommen, 300 Tage im Jahr.

Der städtische Betriebskostenzuschuss für das Jahr 2013 an das Kunstmuseum beläuft sich einschließlich der 75.000 Euro zur Deckung des personellen Mehraufaufwandes der gGmbH für das Museum Haus Dix auf 4.338.000 Euro. Mit der Übernahme der Betriebskosten für das Museum Haus Dix durch die Landeshauptstadt Stuttgart wird sich der Betriebskostenzuschuss an die gGmbH im Jahr 2013 auf 4.408.000 Euro erhöhen.

Damit beläuft sich der für das Museum Haus Dix verfügbare Gesamtbetrag auf 145.000 Euro pro Jahr. Die Verwaltung wird ermächtigt unterjährig Abschlagszahlungen auf die im Haushaltsplan für das Kunstmuseum in Verbindung mit dem Betrieb des Museum Haus Dix bereitgestellten Mittel zu leisten.

Die zusätzlichen Mittel sind notwendig, da ansonsten eine Finanzierung des Museum Haus Dix aus den Mitteln erfolgen müsste, die für Ausstellungen im Kunstmuseum Stuttgart vorgesehen sind.



Finanzielle Auswirkungen

Der Mittelbedarf des Kunstmuseums in Verbindung mit dem Betrieb des Museums Haus Dix in Höhe von jährlich insgesamt 145.000 EUR ist im städtischen Haushaltsplan 2014/ 2015 entsprechend zu berücksichtigen.




Beteiligte Stellen

Referat WFB hat der Vorlage zugestimmt.

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Mietvertrag
Anlage 3: Finanzierungsvereinbarung
Anlage 4: Kalkulation der Kosten des laufenden Betriebs (2013 und 2014)



Ausführliche Begründung


Vorgeschichte

Otto Dix gehört zu den bekanntesten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine Bilder, vor allem aus den 1920er Jahren, haben Weltgeltung und sind in vielen internationalen Museen zu finden. Das Kunstmuseum Stuttgart verfügt weltweit über eine der bedeutendste Otto-Dix-Sammlung und hat sich durch seine intensive Auseinandersetzung und Ausstellungstätigkeit mit dem Werk des Künstlers zu einem wichtigen kunsthistorischen Forschungszentrum entwickelt. Mit dem berühmten Triptychon „Großstadt" (1927/28) und dem „Bildnis der Tänzerin Anita Berber" (1925, Dauerleihgabe der LBBW) verfügt das Kunstmuseum der Landeshauptstadt Stuttgart über zwei der wichtigsten Werke von Otto Dix, die zu Lebzeiten des Künstlers in seinem Wohnhaus in Hemmenhofen hingen.

Mit einer Erbschaft von Martha Dix konnte sich die Familie Dix 1936 in Gaienhofen-Hemmenhofen eine Villa erbauen, in der sich auch das Atelier von Otto Dix befand. Das Haus befand sich bis 2010 im Eigentum von Frau Bettina Pfefferkorn. Sie ist die Tochter von Nelly Dix und somit die Enkelin von Otto Dix. Frau Pfefferkorn und ihr Ehemann Reiner Pfefferkorn wohnen im Kanton Neuenburg/CH. Reiner Pfefferkorn ist Präsident der Otto Dix Stiftung, Vaduz, die dem Kunstmuseum Stuttgart einige bedeutende Werke von Dix als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt.

Wegen ausgebliebener Baumaßnahmen war das Gebäude sehr sanierungsbedürftig und dadurch in seinem Bestand gefährdet. Um das Haus als Erinnerungs- und Dokumentationsstätte sinnvoll nutzen zu können, waren zudem erhebliche Umbauten sicherungs-, museums- und ausstellungstechnischer Art erforderlich.

Um den Erhalt des von Otto Dix und seiner Familie bewohnten Hauses in Hemmenhofen am Bodensee zu sichern und es auch in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde Ende 2009 auf Initiative des damaligen Stuttgarter Oberbürgermeisters Dr. Wolfgang Schuster und des Konstanzer Landrats Frank Hämmerle der Otto-Dix-Haus-Stiftung e. V. gegründet. Frank Hämmerle ist Vorsitzender des Vereins, stellvertretende Vorsitzende ist die Stuttgarter Kulturbürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann.

Zweck des Vereins ist der dauerhafte Erhalt des ehemaligen Wohnhauses und des dazugehörigen Gartens; das Gesamtensemble stellt ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung dar und seit 2005 in das Denkmalbuch des Landes Baden-Württemberg eingetragen.

Im Juni 2010 konnte der Verein mit Mitteln der Landeshauptstadt Stuttgart/Stiftung Kunstmuseum Stuttgart gGmbH, der Gemeinde Gaienhofen, des Landkreises Konstanz und der Familien Michels das Gesamtensemble Haus und Garten Dix durch ein großzügiges Entgegenkommen der Familie Dix-Pfefferkorn erwerben. Mit großartiger Unterstützung von öffentlicher und privater Seite konnte der Verein anschließend das Haus denkmalgerecht sanieren und für den vorgesehenen Museumsbetrieb ausstatten. Auch der Garten Dix konnte umfangreich denkmalgerecht restauriert werden. Für Erwerb und Sanierung sind Gesamtkosten in Höhe von rund zwei Mio. Euro entstanden.
Auch aufgrund der außerordentlich engagierten und hilfreichen Unterstützung durch das Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen erhielt das Projekt »Museum Haus Dix« Denkmalmittel des Bundes und des Landes Baden-Württemberg, sowie Mittel der Baden-Württemberg Stiftung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (mit Hilfe der Lotterie GlücksSpirale). Die weitere Finanzierung erfolgte mit großzügigen Spenden und Zuwendungen der Aesculap AG, der Wüstenrot Stiftung, der Sparkasse Singen-Radolfzell, der Staatlichen Toto-Lotto GmbH BW, der Badischen Beamtenbank e. G., der Werner und Erika Messmer-Stiftung und vielen weiteren.

Im Rahmen des Vorprojekts wurden in den vergangenen zwei Jahren umfangreiche Untersuchungen und Dokumentationen zum Zustand von Haus und Garten gemacht. Diese dienten als Planungsgrundlage für die Architekten Space4, Stuttgart, und den Landschaftsarchitekt Dr. Johannes Stoffler, Zürich. Eine sehr große Hilfe bei der Aufarbeitung der Geschichte von Haus und Garten sowie seiner Bewohner waren die Erinnerungen, Erzählungen und persönlichen Fotos von Jan Dix, dem jüngsten Sohn von Otto Dix, der im benachbarten Öhningen lebt.

Mit der Aufstellung des Baugerüstes begannen am 12. Oktober 2012 die Sanierungsarbeiten in enger Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden. Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, das Regierungspräsidium Freiburg (Referat 26) sowie das Landratsamt Konstanz begleiteten das gesamte Projekt.

Das Haus trägt das Baujahr 1936, ist also nahezu 80 Jahre alt. Die Bausubstanz erwies sich als gut, umfangreiche Renovierungs- und Restaurierungsmaßnahmen waren dennoch erforderlich. Zur musealen Ausstattung durch den Verein gehörten unter anderem die Klimaertüchtigung für die Präsentation von Originalwerken, die Teilrekonstruktion der ursprünglichen Ausstattung (Möbel, Teppiche, Vorhänge, Leuchten etc.), Präsentationselemente sowie die Einrichtung eines kleinen Museumscafés. Der Garten hatte deutliche Pflegerückstände aufzuweisen und wurde umfangreich restauriert.

Der Otto-Dix-Haus-Stiftung e. V. überlässt das Gesamtensemble Haus und Garten Dix dem Kunstmuseum Stuttgart im Rahmen eines Nutzungsverhältnisses. Mit einem Festakt wurde das »Museum Haus Dix« am 14. Juni 2013 unter Anwesenheit von Peter Friedrich (SPD), Minister für Bundesrat, Europa und Internationale Angelegenheiten des Landes Baden-Württemberg, feierlich an das Kunstmuseum Stuttgart übergeben.

Durch Zusammenarbeit und mögliche Kooperationen mit den Städten Singen und Albstadt, die beide über eine umfassende Sammlung von Werken von Otto Dix verfügen, entsteht eine Kette und Verbindung aus dem Bodenseeraum über die Schwäbische Alb nach Stuttgart. Letztendlich wird sich diese Reihe bis nach Gera, Chemnitz und Dresden, der Geburtsstadt und früheren Heimat von Dix, verbinden lassen, mit dem Zentrum in Stuttgart.

Die Attraktivität Stuttgarts sowie des Kunstmuseums wird durch die Bildung dieser ‚Museums-Außenstelle’ weiter erhöht. Jedes Jahr besuchen sehr viele Touristen und Urlauber aus aller Welt die Bodenseeregion, wobei sie auch mit dem Museum Haus Dix in Kontakt kommen werden. Darüber hinaus werden zahlreiche Tages- und Wochenendurlauber aus Stuttgart und der Region auf ihren Ausflügen an den Bodensee das Museum Haus Dix beachten, wodurch auch ihr Interesse am Kunstmuseum Stuttgart gewonnen wird.


Museumskonzept

Das ehemalige Wohnhaus der Familie Dix bietet die einzigartige Gelegenheit, das Umfeld und den Lebensmittelpunkt der Künstlerfamilie Dix kennenzulernen. Otto Dix (1891-1969) avancierte in den 1920er Jahren zu einem der führenden Repräsentanten der Neue Sachlichkeit. Während des „Dritten Reichs“ verlor er 1933 als einer der ersten in Deutschland seine Professur an der Dresdner Akademie. Daraufhin siedelte er mit seiner Frau Martha und den drei Kindern Nelly, Ursus und Jan nach Randegg über. 1936 bezog die Familie ihr neu errichtetes Wohnhaus in Hemmenhofen. In den drei Jahrzehnten, in denen Otto Dix hier gewohnt hat, haben sich Haus und Garten fortwährend verändert. Zimmer bekamen neue Bewohner oder einen anderen Zweck, Wiesenstücke wurden in Gemüsebeete verwandelt. Die Ausstellung im Museum Haus Dix versucht mit der neuen Museumskonzeption, den ständigen Wandel in die Präsentation mit ein zu beziehen. Zu sehen sind Originalmöbel und im ersten Obergeschoss auch Gemälde von Otto Dix. An Stellen, an denen die ursprüngliche Ausstattung nicht verfügbar war, vermitteln abstrahierte Rekonstruktionen einen Eindruck des Raumes. Genauso verweisen Reproduktionen an den Wänden auf die Gemälde, die hier einst gehangen haben und die sich heute über die ganze Welt verstreut in Museen und Privatsammlungen befinden.

Erdgeschoss
Der Rundgang durch das Haus beginnt im Erdgeschoss: Hier sind Ess-, Musik- und Wohnzimmer versammelt, weshalb es den Mittelpunkt im Alltag der Familie Dix bildete. In den Räumen wurde gelesen, zusammen gegessen, musiziert, gespielt und mit Freunden und Bekannten Geselligkeit gepflegt. An den Wänden hingen Gemälde von Dix, darunter das „Bildnis der Tänzerin Anita Berber“ (1925), „Triumph des Todes“ (1934) oder das Triptychon „Großstadt“ (1927-28). Jetzt sind die Abdruckbilder dieser Werke Zeugnis dafür, wie die Familie Dix inmitten der Kunst gelebt hat. Zudem befinden sich im Erdgeschoss das Museumscafé und der Kassenbereich mit Museumsshop. Originalbestände sind der Flügel von Martha Dix, der von Nelly bemalte Kachelofen, ein Grammophon mit einer besonderen Schellackplatte sowie Bücher.

1. Obergeschoss
Im ersten Obergeschoss befand sich neben dem Atelier von Otto Dix auch der Salon von Martha Dix, sowie zeitweise das Spielzimmer von Ursus und Jan. Im Atelier mit dem großen Fenster sind Originalwerke von Otto Dix, sein Malerkittel, zwei Staffeleien und ethnologische Masken zu sehen. In Marthas Salon werden jährlich wechselnde Sonderausstellungen stattfinden. Im ehemaligen Spielzimmer wird unter anderem Spielzeug der Söhne Ursus und Jan präsentiert sowie Kinderzeichnungen.

2. Obergeschoss
Die zweite Etage gibt einen Einblick in die künstlerische Entwicklung der Kinder. Die älteste Tochter Nelly Dix (1923-55) war vielfältig begabt, sehr kreativ und hochintelligent. Sie schrieb, malte, musizierte und fertige Handarbeiten an. Das von Nelly bemalte Bett und der ebenfalls von ihr gestaltete Schrank sind wieder in ihrem ursprünglichen Zimmer zu sehen. Zudem werden Collagen und andere kunsthandwerkliche Arbeiten von Nelly ausgestellt. Ursus Dix (1927-2002) lebte nur kurz im Haus und verbrachte die meiste Zeit seiner Jugend in einem Internat. Ende der 1940er Jahre ließ er sich zum Restaurator ausbilden. Zudem war er ein wichtiger Kenner des Werks seines Vaters, dessen Bilder er bei Schäden bearbeitete. In diesem Zimmer verweisen Werkzeuge und ein Restaurierungsprotokoll der National Gallery of Canada, Ottawa, auf die konservatorische Tätigkeit von Ursus. Jan Dix (geb. 1928) begann Anfang der 1950er Jahre eine Lehre zum Gold- und Silberschmied. Zeugnisse seines Schaffens finden sich rund um das Haus: Er gestaltete das Eingangstor zum Grundstück und den Haustürgriff in Form eines Löwen. Seinem Vater hat Jan ebenfalls Werke gewidmet. Zum 75. Geburtstag schenkte er Otto Dix einen goldenen Becher mit Reliefdarstellungen aus dessen Leben. Neben diesem Kelch geben der Lorbeerkranz und der Ehrenring, den die Stadt Singen 1966 an Otto Dix verliehen hat, Einblicke in das Schaffen von Jan Dix.

Keller
Der Tradition von Künstlerfesten auf der Höri folgend, lud die Familie Dix in manchen Jahren zu Fastnachtsfesten ein, die meist unter einem bestimmten Motto standen. Bei einem Faschingsfest im Februar 1966 bemalten Otto Dix und einige Gäste die Wände des Kellers. Später wurden in dem Keller Bücherregale eingebaut, die einen Großteil der Motive verdeckten und so die Wandbilder in Vergessenheit gerieten ließen. Erst bei den umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen im Dezember 2012 wurden sie wiederentdeckt. Aufgrund ihrer konservatorischen Beschaffenheit sind die Wandbilder des Kellers nur für kleine Gruppen im Rahmen organisierter Führungen zugänglich.

Garten
Wohnhaus und Garten der Familie Dix bilden eine Einheit. Die jüngste Restaurierung der Anlage nähert sich der Blütezeit des Gartens der Jahre zwischen 1935 und 1960 an. Neben Gemüsebeeten wachsen heute wieder Rosen, Rittersporn, Aster, Phlox und Lupinen. Die Pflanzen lieferten den Blütenschmuck für das Haus und bereicherten den Speiseplan. Und Otto Dix fand in den Blumen des Gartens zahlreiche Motive für seine Stillleben.

Der Betrieb des Hauses muss durch Personal vor Ort durchgeführt werden. Es besteht Bedarf für Eintrittskasse / Information, Führungsplanung, Sicherheit und Aufsicht, Hausdienst, Gartenpflege sowie Café und Shop.


Finanzielle Auswirkungen

Die Beteiligung der Landeshauptstadt Stuttgart/des Kunstmuseum Stuttgart an dem Verein Otto-Dix-Haus Stiftung e. V. betrug einmalig 250.000 Euro und wurde im Jahr 2010 eingebracht. Finanziert wurde der Betrag durch die Kürzung des Kunstankaufetats des Kunstmuseum Stuttgart um jeweils 50.000 Euro in den Jahren 2010 bis 2014. Die Höhe dieser Einlage liegt insbesondere darin begründet, dass in der Vereinssatzung geregelt ist, dass im Falle der Auflösung oder Aufhebung der Stiftung oder beim Wegfall der steuerbegünstigten Zwecke das Anwesen mit der Auflage der Stadt Stuttgart zufällt, dass sie diese unmittelbar und ausschließlich für selbstlos gemeinnützige Zwecke verwendet.

Der Verein Otto-Dix-Haus Stiftung e. V. hat das Anwesen an die Stiftung Kunstmuseum Stuttgart gGmbH vermieten. Dadurch trägt das Kunstmuseum das wirtschaftliche Risiko. Mit Schätzungen und Vergleichswerten wurde im Jahr 2009 ein Wirtschaftsplan für den Betrieb des Otto-Dix-Hauses entwickelt, der von einem kostendeckenden Betrieb ausging. Inzwischen liegen genauere Zahlen vor und es wird eine Deckungslücke von jährlich ca. 70.000 Euro entstehen. Im Wesentlichen resultiert diese aus einer höheren Miete, höheren Kosten der Gartenpflege und geringeren Einnahmen, u.a. ist das Haus nur von Ende März bis Ende Oktober geöffnet und nicht, wie 2009 angenommen, an 300 Tage im Jahr.
Die zusätzlichen Mittel sind notwendig, da ansonsten eine Finanzierung des Museum Haus Dix aus den Mitteln erfolgen müsste, die für Ausstellungen im Kunstmuseum Stuttgart vorgesehen sind.
Die Miete für das Anwesen beträgt 40.000 Euro. Der Verein Stiftung Otto-Dix-Haus e. V. hat eine angemessene Verzinsung seines Vermögens zu gewährleisten. Aus diesem Grund sowie um als Vermieter Rücklagen für Reparaturen von Schäden an Dach und Fach zu bilden, muss der Verein eine Miete in dieser Höhe verlangen.

Beim laufenden Betrieb des Hauses soll der bereits bestehende Förderverein Otto-Dix-Haus eingebunden und verankert werden. Dieser hat bereits die aktive Mitarbeit seiner Mitglieder signalisiert.

Die Otto Dix Stiftung, Vaduz, hat sich bereit erklärt, die Kosten für eine periodisch erscheinende Publikation zu übernehmen und ist dem Projekt auch bei den Gebühren für die Bildrechte sehr entgegengekommen.

Die die Betreuung des Museum Haus Dix durch das Kunstmuseum in kuratorischer, restauratorischer, technischer und administrativer Hinsicht ist auch in den folgenden Jahren (2014 und 2015) nicht mit den derzeit zur Verfügung stehenden Personalkapazitäten durchzuführen. Durch kurzfristige Umschichtung von Aufgaben, viele Überstunden und die große Begeisterung und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Abteilungen für das Museum Haus Dix konnte die Eröffnung termingerecht erfolgen.
Da die Anforderungen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen abzudecken sind, sollte aus Sicht des Kunstmuseums für die allgemeinen Aufgaben, die Koordinierung und die jeweilige Unterstützung der Fachgebiete beim Kunstmuseum vorerst zeitlich befristet Teilzeitstellen eingerichtet und zusätzlich, zur Vergabe von Aufträgen, z. B. für externe Restauratoren, weitere Sachmittel zur Verfügung gestellt werden.
Um eine zusätzliche finanzielle und personelle Belastung des Kunstmuseums durch den Betrieb dieser Außenstelle zu vermeiden, wurde mit der GRDrs 1148/2009 eine Erhöhung des städtischen Betriebskostenzuschusses an die gGmbH in Höhe von jährlich 75.000 Euro beschlossen. Diese Mittel werden auch in den Jahren 2014 und 2015 benötigt. Nach einem Zeitablauf von 2 Jahren und ersten Erfahrungen mit dem Betrieb des Museum Haus Dix werden die Aufgabenstellung und die Aufgabeninhalte überprüft.



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Anlage 4 - Kalkulation Museum Haus Dix.pdfAnlage 4 - Kalkulation Museum Haus Dix.pdfAnlage 2 - Mietvertrag Museum Haus Dix.pdfAnlage 2 - Mietvertrag Museum Haus Dix.pdfAnlage 3 - Finanzierungsvereinbarung Museum Haus Dix.pdfAnlage 3 - Finanzierungsvereinbarung Museum Haus Dix.pdf