Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 521/2014
Neufassung
Stuttgart,
09/22/2014



Förderung musikalischer Einrichtungen in den Jahren 2014 und 2015



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
14.10.2014
15.10.2014



Beschlußantrag:

1. Die nachstehend genannten Institutionen erhalten in den Jahren 2014 und 2015
folgende Zuwendungen:


Institution
Zuwendungs-
höhe
Stuttgarter Kammerorchester e. V.
808.550 €
Internationale Bachakademie Stuttgart
institutionelle Zuwendung
Projektzuwendung für das Musikfest Stuttgart

587.800 €
162.000 €
Musik der Jahrhundert e. V.
institutionelle Zuwendung
Projektzuwendung für das Festival ECLAT

286.000 €
144.000 €


2. Der Aufwand wird im Teilergebnishaushalt 2014 und 2015 THH 410 – Kulturamt, Kontengruppe 430 – Transferaufwendungen, gedeckt.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Nach § 41 der Zuständigkeitsordnung (ZO) ist der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats für die Gewährung von institutionellen Zuwendungen für kulturelle, wissenschaftliche oder volksbildende Zwecke bei Folgebewilligungen jährlich wiederkehrender Zuwendungen über 290.000 € zuständig. Die im Bereich der Musik zu fassenden Sachbeschlüsse werden im Rahmen dieser Vorlage getroffen, damit die betroffenen Institutionen verbindlich wissen, mit welchen Zuwendungsbeträgen sie in den Jahren 2014 und 2015 rechnen können.


Finanzielle Auswirkungen

Es handelt sich um den Haushaltsvollzug 2014 und 2015. Die Mittel sind im Haushaltsplan bei dem Sachkonto 43180000 Zuschüsse an den übrigen Bereich, Kontierung 417EMUS10 - Institutionelle Förderung veranschlagt.


Beteiligte Stellen

keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Leistungsberichte



Ausführliche Begründung:


Stuttgarter Kammerorchester e. V.

Das Stuttgarter Kammerorchester e. V. erhält in den Jahren 2014 und 2015 eine städtische Zuwendung in Höhe von 808.550 €, somit einen um 40.000 € erhöhten Förderbetrag gegenüber den Vorjahren. Das Land Baden-Württemberg fördert das Orchester im Jahr 2014 mit 740.000 €.

Seit der Saison 2013/2014 ist Matthias Foremny neuer Chefdirigent des SKOs. Die ersten Projekte mit dem neuen Chefdirigenten wurden vom Publikum sehr positiv aufgenommen. Ebenso gab es einen Wechsel im Vereinsvorstand: Friedrich Schock löste Helmut Nanz als Vorstandsvorsitzenden ab.

Der historischen Aufführungspraxis räumt das Orchester in seinen Projekten der laufenden und kommenden Saison ebenso einen bedeutenden Platz ein wie der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Telemann, Haydn, Brahms und Verdi treffen auf Barkauskas, Azarashvili und Ligeti. Die Reihe „HaydnSpaß“ wird nach 16 Jahren abgelöst durch die „SKO-Sternstunden“, dem neuen Engagement der Mercedes-Benz Niederlassung Stuttgart beim Stuttgarter Kammerorchester. Konzertreisen und Gastspiele führen das Orchester 2014 und 2015 u. a. nach Japan, Südkorea, China und London sowie Amsterdam.

Ein wichtiger Aspekt in der Arbeit des Stuttgarter Kammerorchesters ist nach wie vor die Kooperation mit Stuttgarter Bildungseinrichtungen. Neben Projekten mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart arbeitet das Orchester mit Grundschülern (Grundschule Tamm) und sehbehinderten Jugendlichen (Nikolauspflege) im Rahmen von Education-Projekten zusammen.

Das Stuttgarter Kammerorchester verfügt über eine gute Finanzausstattung und konnte das Wirtschaftsjahr 2013 mit einem leichten Überschuss in Höhe von 600 € abschließen. Dadurch konnte der aus dem Vorjahr übernommene und zum Zwecke der Finanzierung einer neuen Immobilie vorhandene Rücklagenbestand (Vereinsvermögen) mit rd. 152.000 € gefestigt werden.


Internationale Bachakademie Stuttgart

Die Internationale Bachakademie Stuttgart erhält in den Jahren 2014 und 2015 eine institutionelle Zuwendung in Höhe von 587.800 € sowie eine Projektzuwendung für das Musikfest Stuttgart in Höhe von 162.000 €. Die institutionelle Zuwendung wurde somit gegenüber dem Vorjahr um 65.000 € erhöht. Das Land Baden-Württemberg fördert die Internationale Bachakademie im Jahr 2014 mit einer institutionellen Zuwendung in Höhe von 762.900 € (inkl. Musikfest Stuttgart).

Das Musikfest Stuttgart mit dem Thema „Herkunft“ fand vom 29.08. bis 14.09.2014 statt. Themenschwerpunkte des diesjährigen Musikfestes waren: Sichten auf Bach (Reihe mit Kantatenkonzerten von J. S. Bach), a cappella (Gothic Voices, VocaMe, Solistenensemble Stimmkunst), Väter und Söhne (Brendel, Prégardien, Zimmermann), Oratorium (Konzerte mit Oratorien von C. P. E. Bach, Händel, Purcell, Schütz und Haydn), Orchestra in Residence (Freiburger Barockorchester), Orchesterhighlights (Münchner Philharmoniker, Junge Deutsche Philharmonie, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR), Bach.LAB (Jazz, Live-Electronic, absolute Dunkelheit), Musikfest extra (interreligiöses Musikvermittlungsprojekt TRIMUM), Wandelkonzerte zum Wein, Aus Mitteldeutschland (Wanderausstellung und Hamburger Ratsmusik). Mit der Musikfest-Akademie 2014 knüpfte die Internationale Bachakademie an eine erfolgreiche Tradition an und bot herausragenden Nachwuchsmusikerinnen und -musikern die Gelegenheit zur Fortbildung bei einigen der besten Dozenten ihres Fachs. Das Musikfest 2014 war – so eine erste kurze Auswertung – künstlerisch und atmosphärisch ein Erfolg. Die Berichterstattung in der Presse war umfangreich und positiv.

Bei den Stuttgarter Akademiekonzerten, der Abonnementreihe im Beethoven-Saal der Liederhalle, stehen jährlich sechs Werke des 18. bis 20. Jahrhunderts auf dem Programm. Der geistlichen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts nimmt sich die Reihe „SAKRAL MODERN“ an.

Die Bachwoche Stuttgart widmet sich im März 2015 der Thematik Passion – Ostern – Himmelfahrt. Seit 2011 wird hier insbesondere mit jungen Musikern gearbeitet: dem JSB-Ensemble (Junges Stuttgarter Bach Ensemble). Junge Menschen aus aller Welt, die sich bei Probespielen besonders qualifiziert haben, kommen eigens zur Einstudierung Bachscher Werke zusammen.

Ein wichtiger Aspekt in der Arbeit der Internationalen Bachakademie ist ebenfalls die Musikvermittlung, der die Akademie in den Projekten „BACHBEWEGT!“, „TRIMUM“ und dem „Musikalischen Salon“ gerecht wird.

Trotz Berücksichtigung des Deckungsbeitrags aus der Entnahme von Stiftungskapital in Höhe von 300.000 € schließt die Internationale Bachakademie das Wirtschaftsjahr 2013 mit einem Fehlbetrag von rd. minus 13.000 € ab. Dies wiederum führt zu einem vollständigen Verzehr des vorgetragenen Vermögensbestandes und darüber hinaus mit dem Restanteil zu einem bilanzierten Negativvermögensbestand in Höhe von minus 256 €. Nach Entnahme zur Finanzierung des laufenden Betriebs lag der Anteil des Stiftungskapitals noch bei rund 91 % des Gesamtkapitals. Inwieweit im Jahr 2014 eine nochmalige Entnahme aus dem Stiftungskapital notwendig wird, steht derzeit noch nicht fest.

Die Bachakademie muss kurz- bis mittelfristig eine neue Strategie entwickeln, wie sie entweder ihre Ausgaben reduziert oder die Einnahmen erhöht. Eine Ausgabenreduktion wird nicht ohne programmatische Einschnitte oder Änderungen möglich sein.


Musik der Jahrhunderte e. V.

Musik der Jahrhunderte e. V. erhält in den Jahren 2014 und 2015 eine städtische Zuwendung in Höhe von 286.000 € sowie eine Zuwendung für das Festival Neue Musik ECLAT in Höhe von 144.000 €. In diese Zuwendung integriert sind die Fördermittel für die Durchführung des Preisträgerkonzertes des Kompositionspreises der LHS Stuttgart. Der institutionelle Förderbeitrag wurde gegenüber den beiden Vorjahren um 30.000 € erhöht. Das Land Baden-Württemberg fördert Musik der Jahrhunderte im Jahr 2014 mit einer institutionellen Zuwendung in Höhe von 306.000 €.

Bereits im Februar 2014 fand das diesjährige ECLAT-Festival - erstmals unter der Leitung von Björn Gottstein und Christine Fischer - statt. Besonders hervorzuheben war in diesem Jahr das Projekt „Mediterranean Voices“, eine Video-Konzert-Architektur, bei dem zwölf Komponisten aus Mittelmeerländern jeweils ein Werk für die Neuen Vocalsolisten geschrieben hatten.

In Kooperation mit dem SWR, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und der Akademie Schloss Solitude fand in diesem Jahr ebenfalls wieder der „Sommer in Stuttgart“ statt. Ein vielseitiges Programm wurde an verschiedenen Stuttgarter Locations geboten, das neben Performances, Videoprojekten, Musiktheater auch einen Kongress umfasste.

Szenische Projekte prägen auch 2014 die Arbeit der Neuen Vocalsolisten: die Uraufführungen von Dieter Schnebels Musiktheater „Utopien“ und Nikolaus Brass‘ „Sommertag“ bei der Münchener Biennale sowie von Simon Steen-Andersens „Buenos Aires“ beim Ultima Festival Oslo. Über 30 Konzertreisen führen die Sänger 2014 u. a. nach Paris, Wien, New York, Zürich, Viitasaari, Nikosia, Donaueschingen, Utrecht, Victoria und Los Angeles. Insgesamt werden die Neuen Vocalsolisten 2014 über 25 Werke uraufführen, darunter Werke von Salvatore Sciarrino, Günter Steinke, Mauro Lanza, Giovanni Bertelli,
James Wood, Cathy Milliken und Sergej Newski.


Da Musik der Jahrhunderte bislang noch keine Bilanz vorlegen konnte, können zur Finanzsituation keine gesicherten Aussagen gemacht werden. Auszahlungen werden unter dem Vorbehalt geleistet, dass das Prüfungsergebnis des Jahresabschlusses keine größeren Beanstandungen aufweist.


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Anlage 2 GRDrs 521-2014.pdfAnlage 2 GRDrs 521-2014.pdf