Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 427/2011
Stuttgart,
07/04/2011


Ergänzende Nachmittagsangebote an den Sonderschulen für geistigbehinderte und körperbehinderte Kinder in Stuttgart
1. Erfahrungsbericht




Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Schulbeirat
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
12.07.2011
20.07.2011

Bericht:


Ausgangssituation und Rahmenbedingungen

Zum Doppelhaushalt 2010/2011 hat der Gemeinderat jährliche Mittel in Höhe von 342.300 Euro für die Einführung von ergänzenden Nachmittagsangeboten an den Sonderschulen zur Verfügung gestellt. Mit den bereitgestellten Mitteln können verlässliche Betreuungsangebote an den zuvor schulfreien Nachmittagen gemacht werden.

Mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 konnten die Angebote an der Bodelschwinghschule, an der Helene-Schoettle-Schule, an der Gustav-Werner-Schule und an der Schule für Körperbehinderte gestartet werden. Basierend auf der Umsetzungskonzeption (GRDrs 219/2010), die im Verwaltungsausschuss am 30.06.2010 beschlossen wurde, wurden insgesamt 28 Nachmittagsgruppen genehmigt und 1,72 Stellenanteile für pflegerische Kräfte geschaffen und zwischenzeitlich auch besetzt.


Umsetzung an den Standorten

Bereits im ersten Schuljahr der Einführung der ergänzenden Nachmittagsangebote konnten 27 der 28 Gruppen eingerichtet und durchgeführt werden. Zum kommenden Schuljahr 2011/2012 wird voraussichtlich auch die 28. Gruppe eingerichtet.

Standorte und Träger der Angebote im Schuljahr 2010/2011:

Bodelschwinghschule 4 Gruppen Diakonie Stetten, Offene Hilfen
Gustav-Werner-Schule 6 Gruppen Behindertenzentrum Stuttgart e.V.
Helene-Schoettle-Schule 8 Gruppen Diakonie Stetten, Offene Hilfen
Schule für Körperbehinderte 9 Gruppen Körperbehinderten-Verein Stgt. e.V.

Insgesamt nehmen damit im Schuljahr 2010/2011 rund 150 Kinder am Angebot teil.
Erfahrungsrückmeldungen der vier Sonderschulstandorte ergaben folgendes Feedback:

· das Angebot wurde bereits im ersten Jahr der Durchführung von den Eltern sehr gut angenommen und als Qualitätsmerkmal der Schulen angenommen (sehr positive Rückmeldungen und große Zufriedenheit)
· die Vielfalt der Angebote (Lernbegleitung, musikalische Angebote, Sport, Bewegung, Kreativität, Soziales, Tiergestützte Therapie) und die Einbindung in das schulische Gesamtkonzept ermöglichen eine ganzheitliche, zielgerichtete Förderung der Schülerinnen und Schüler
· alle eingerichteten Gruppen sind voll besetzt und für das kommende Jahr gibt es schon Anfragen / Wartelisten (insb. die Bodelschwinghschule hat den nachdrücklichen Bedarf gemeldet)
· gemäß Gemeinderatsbeschluss GRDrs 219/2010 ist das Angebot für rd. 40 % der Kinder aus der Grund- und Hauptstufe eingerichtet; in Einzelfällen wurden bei dringendem Bedarf noch Kinder aus der Praxisstufe in gebildete Gruppen aufgenommen
· der zusätzliche, wöchentliche Betreuungszeitraum von 5,5 Stunden wird derzeit als ausreichend erachtet (das Ende der Betreuung variiert an den Standorten und an den Wochentagen zwischen 15 und 16 Uhr)


Erfolg und Ziele

Die ergänzenden Nachmittagsangebote bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich auch außerhalb des Klassenverbandes und des übrigen Schulalltages kennen zu lernen und sich in unterschiedlichen sozialen Gruppen einzubringen und zu orientieren. Kommunikative und persönliche Fähigkeiten werden dadurch weiter ausgebildet. Durch positive Erfahrungen bei den unterschiedlichen Angeboten wird das Selbstbewusstsein gestärkt.

Die Angebote ermöglichen den Eltern mehr Flexibilität bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie weitere Entlastung im familiären Alltag. Sie schließen nunmehr verlässlich die Lücke zwischen Schulangebot und Familienentlastenden Diensten.

Die Träger der Angebote können ihre Kompetenzen und Ressourcen aus unterschiedlichen Hilfebereichen einbringen und ergänzen das schulische Bildungsangebot.


Perspektive

Da die Angebote bereits im Einführungsjahr eine sehr gute Resonanz und Nachfrage erfahren haben, ist sicher davon auszugehen, dass dies auch in den kommenden Schuljahren so fortgesetzt wird. Die Schulen erwarten eine nachhaltige, ansteigende Nachfrage. Für das kommende Schuljahr 2011/2012 wird davon ausgegangen, dass die vorhandenen Gruppen die Nachfrage noch abdecken können. Aufgrund der sehr guten Akzeptanz und der erwarteten Nachfrage nach Kontinuität im Angebot (Ausweitung und Fortsetzung in den folgenden Schulstufen) wird spätestens zum Doppelhaushalt 2014/2015 der Bedarf für den Ausbau der Angebote erwartet.

Dabei muss sich auch zeigen, inwieweit sich die Nachfrage nach inklusiven Beschulungsangeboten auch auf die Nachfrage nach den Nachmittagsangeboten an den Sonderschulen auswirkt. Gegebenenfalls ergeben sich auch Standortveränderungen durch den Ausbau von Kooperationsangeboten (wie z.B. Außenklassen mit ergänzendem Nachmittagsangebot).

Die Verwaltung wird über die weitere Entwicklung wieder berichten.


Beteiligte Stellen

Die Referate WFB und AK haben Kenntnis von dieser Mitteilungsvorlage genommen. Haushalts- und stellenrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der Haushaltsplanberatungen erfolgen.
Referat SJG hat die Vorlage ebenfalls zur Kenntnis erhalten.



Vorliegende Anträge/Anfragen

keine
keine




Dr. Susanne Eisenmann
Bürgermeisterin





keine



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