Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB
GRDrs 1209/2013
Stuttgart,
11/05/2013



Haushalt 2014/2015

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 11.11.2013



Gesunde und nachhaltige Ernährung
2. Schulfruchtprogramm


Beantwortung / Stellungnahme

Gesunde Ernährung für Schulkinder in Stuttgart

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse ist heute in vielen Familien nicht mehr selbstverständlich und zahlreiche Kinder kommen gar nicht mehr in den Genuss eines frischen Apfels oder einer reifen Tomate.

Vor diesem Hintergrund startete der Förderverein Kinderfreundliches Stuttgart e.V. im Jahr 2008 gemeinsam mit der Kinderbeauftragten der Stadt in der Rosensteinschule die Aktion „Frisches Obst für Stuttgarts Kinder“. Wichtige Partner dieses Projektes von Beginn an waren die Märkte Stuttgart GmbH und die Firma Andretta Fruchtimport. Weitere Partner und Sponsoren konnten im Laufe der Jahre hinzugewonnen werden.

Fortan wurden zunächst wöchentlich 400 Schülerinnen und Schüler mit Obst beliefert. Sehr schnell kamen weitere 600 Kinder der Grund- und Hauptschule Stuttgart-Ost hinzu, so dass bald rund 1.000 junge Stuttgarterinnen und Stuttgarter die kostenfreien Frischobstlieferungen genießen konnten. Diese Frischobstunterstützung ist unabhängig von der sonstigen „Versorgung“, die in der Schule stattfindet.

Erweiterung durch das Schulfruchtprogramm der Europäischen Union

Im Februar 2010 wurde das Stuttgarter Konzept durch das EU-Schulfruchtprogramm „Gesunde Ernährung in Stuttgarter Schulen“ erweitert. Dabei decken die von der Europäischen Union bereitgestellten Mittel etwa die Hälfte der Gesamtkosten ab. Die andere Hälfte der Mittel für den Kauf und die Verteilung des Obstes wird durch Partner erbracht, beispielsweise Fördervereine, Eltern, Lieferanten und private Sponsoren.

Verpflichtend geht damit einher, dass die belieferten Schulen im Rahmen ihres Curriculums die gesunde Ernährung thematisieren. Begleitveranstaltungen, Aufklärungsflyer und Beratungen durch die Beki- Fachfrauen für Kinderernährung, die unentgeltlich die Schulen besuchen, gehören gleichfalls zum Programm. Ebenso verpflichtend sind Elternabende zum Themenkreis „Gesunde Ernährung für unsere Schulkinder“.

Aktuelle Situation

Derzeit können mit einem Finanzierungsvolumen von insgesamt rd. 77.700 EUR circa 7.500 Kinder in 28 Schulen und zwei Kitas mit einer Portion Obst pro Schulwoche (0,28 Cent) durch Drittmittel versorgt werden.

Mit dem beantragten städtischen Zuschuss in Höhe von 100.000 EUR im Doppelhaushalt 2014/15 (je 50.000 EUR pro Haushaltsjahr) könnten vor allem Schulen und Kitas, die einen hohen Anteil Kinder aus sozial schwachen Familien aufweisen, ins „Schulfruchtprogramm“ aufgenommen werden und zusätzlich rund 4.900 Kinder eine Obstportion pro Schulwoche erhalten. Durch eine eventuelle höhere Ko-Finanzierung seitens der EU und der vom Förderverein gewonnen Paten bzw. sonstigen Dritten würde sich die Zahl der Kinder, die in den wöchentlichen Genuss von frischem Obst kommen, weiter erhöhen.

Im Falle einer Bereitstellung städtischer Mittel für das Schulfruchtprogramm könnte die Begleitung / Betreuung dieses Programms von Seiten der Stadtverwaltung durch das Referat Koordination und Planung (S/OB), Abteilung Kinderbüro, erfolgen.



Vorliegende Anträge/Anfragen

496/2013 2. CDU-Gemeinderatsfraktion




Fritz Kuhn



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