Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB 7853-02.00
GRDrs 277/2017
Stuttgart,
05/03/2017



Landesbank Baden-Württemberg
Hauptversammlung




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
17.05.2017
18.05.2017



Beschlußantrag:

Der/die stimmberechtigte Vertreter/Vertreterin der Landeshauptstadt Stuttgart wird beauftragt, in der Hauptversammlung (HV) der Landesbank Baden-Württemberg den nachstehenden Beschlussanträgen zuzustimmen:

1. Verwendung des Bilanzgewinns 2016 der LBBW (Bank)


2. Entlastung 2.1 Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden für das Geschäftsjahr 2016 entlastet.

2.2 Die Mitglieder des Vorstands werden für das Geschäftsjahr 2016 unter Kenntnisnahme der Bestätigung der Aufsichtsbehörde nach § 18 Abs. 3 LBWG entlastet.




3. Abschlussprüfer 2017

Zum Abschlussprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss der Landesbank Baden-Württemberg zum 31.Dezember 2017, zum Prüfer für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts zum 30. Juni 2017 sowie als Prüfer nach § 36 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) wird die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestellt.




Begründung:


Die Hauptversammlung der LBBW findet am 31. Mai 2017 statt. Tagesordnungspunkte sind die Regularien zum Jahresabschluss 2016 und die Bestellung des Prüfers für das Jahr 2017.

Gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 30 der Hauptsatzung entscheidet der Gemeinderat über die Erteilung von Weisungen an die Vertreterin oder den Vertreter der Stadt in der Hauptversammlung der Landesbank Baden-Württemberg. Das auf die Stadt entfallende Stimmrecht wird einheitlich ausgeübt.


I. Verwendung des Bilanzgewinns 2016 der LBBW (Bank)
(Beschlussantrag Nr. 1)

Im Geschäftsjahr 2016 konnte die laufende Verzinsung der stillen Einlagen und Genussscheine erfolgen. Der Jahresüberschuss/Bilanzgewinn beträgt 219 Mio. EUR.

Der Vorstand der LBBW schlägt eine vollständige Ausschüttung von 219 Mio. EUR (VJ 290 Mio. EUR) an die Träger vor. Gemäß § 9 Nr. 2 der Satzung der LBBW beschließt die Hauptversammlung der LBBW über die Verwendung des Bilanzgewinns.


II. Jahresabschluss der LBBW (Bank) – nach HGB Der Einzelabschluss der LBBW (Bank) ist nach HGB sowie ergänzenden nationalen Vorschriften zu erstellen. Er ist Grundlage für die Bedienung der stillen Einlagen und des Genussrechtskapitals sowie für eine Ausschüttung auf das Stammkapital.

In der Anlage sind die Bilanz zum 31.12.2016 sowie die Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1.1. – 31.12.2016 der LBBW (Bank) beigefügt. Der Jahresabschluss (incl. Lagebericht) der LBBW (Bank) wurde auf der Website der LBBW veröffentlicht.

Die Abschlüsse 2016 wurden von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (KPMG) geprüft und mit dem Bestätigungsvermerk versehen. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Der Aufsichtsrat der LBBW hat den Jahresabschluss 2016 in seiner Sitzung am 31. März 2017 festgestellt.


Die LBBW bewegte sich im abgelaufenen Jahr 2016 nach wie vor in einem für Banken anspruchsvollen Marktumfeld, das weiterhin durch ein anhaltend niedriges Zinsniveau, intensiven Wettbewerb am deutschen Bankenmarkt, steigende regulatorische Anforderungen sowie vielfältigen Herausforderungen infolge der Digitalisierung gekennzeichnet war.

Die Ertragslage stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:

in Mio. EUR
2016
2015
Änd. VJ
Zinsüberschuss
1.448
1.705
-257
Provisionsüberschuss
341
281
60
Nettoergebnis des Handelsbestands
272
268
4
Verwaltungsaufwendungen
-1.575
-1.755
180
sonstiges betriebliches Ergebnis
110
119
-8
Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/
Bewertungsergebnis
596
617
-22
Risikovorsorge/Bewertungsergebnis
36
-132
169
Fonds für allgem. Bankrisiken gem. § 340g HGB
-207
0
-207
Betriebsergebnis
425
485
-60
außerordentliches Ergebnis
-105
-45
-60
Teilgewinnabführung Stille Einlagen
-51
-55
4
Jahresergebnis vor Steuern
269
385
-116
Steuern
-50
-63
13
Jahresüberschuss/Bilanzgewinn
219
322
-103


Der Zinsüberschuss ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 257 Mio. EUR zurückgegangen. Darin spiegelt sich das niedrige Zinsniveau auf den Geld- und Kapitalmärkten wieder, das u.a. den Ergebnisbeitrag aus dem Einlagengeschäft und der Eigenkapitalanlage belastete. Im Vorjahr war das Ergebnis aufgrund von hohen Sondereffekten bei Beteiligungserträgen positiv beeinflusst.

Der Provisionsüberschuss verbesserte sich um 60 Mio. EUR. Dabei zeigten die einzelnen Provisionsarten ein differenziertes Bild. Hervorzuheben ist ein spürbarer Anstieg der Provisionen aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft aufgrund der starken Position der LBBW bei der Begleitung strukturierter Kapitalmarktemissionen. Dagegen gingen die Einnahmen aus Vermittlungsgeschäften sowie aus Kreditprovisionen und Bürgschaften zurück. Um 28 Mio. EUR auf -93 Mio. EUR (VJ -121 Mio. EUR) ist die an das Land Baden-Württemberg zu entrichtende Garantieprovision gesunken. Durch eine Reduzierung der Bestände innerhalb der von der LBBW finanzierten, nicht konsolidierungspflichtigen Zweckgesellschaft Sealink verringerte sich die vom Land Baden-Württemberg erhaltene Garantie für Kredite an diese Zweckgesellschaft.

Die Position Nettoergebnis des Handelsbestands ist leicht um 4 Mio. EUR gestiegen. Sie umfasst hauptsächlich Erträge und Aufwendungen aus dem kundenbezogenen Wertpapier- und Derivatehandel. Für das Geschäftsjahr 2016 erfolgte aufgrund des positiven Nettoergebnisses des Handelsbestands eine Zuführung gemäß § 340e Abs. 4 HGB zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in derselben Position.

Die Verwaltungsaufwendungen sanken gegenüber dem Vorjahr um 180 Mio. EUR. Ursächlich hierfür waren insbesondere beachtlich reduzierte Personalaufwendungen in Folge einer Gesetzesanpassung bzgl. des für Pensionsrückstellungen relevanten Diskontierungszinssatzes. Die Neuregelung sieht vor, dass die Abzinsung der Pensionsrückstellungen auf Basis eines 10-jährigen anstatt des bisherigen 7-jährigen Marktdurchschnittszins zu erfolgen hat. Der positive Einmaleffekt durch den höheren Zins beträgt ca. 207 Mio. EUR und unterliegt einer Ausschüttungssperre. Die Gegenposition findet sich im Fonds für allgemeine Bankrisiken gem. § 340g HGB.

Das sonstige betriebliche Ergebnis verminderte sich um 8 Mio. EUR. Dabei waren gegenläufige Entwicklungen zu verzeichnen. Während sich die Veräußerung der cellent AG sowie der Rückkauf von Aktien der VISA Europe Limited positiv auf die Beteiligungserträge auswirkten, waren höhere Aufwendungen zur Dotierung von Rückstellungen notwendig.

Die Risikovorsorge-/Bewertungsergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich um 169 Mio. EUR. Während die Kreditrisikovorsorge – insbesondere dank der guten wirtschaftlichen Lage in den Kernmärkten der LBBW und der guten Qualität des Kreditportfolios – nahezu unverändert blieb, erhöhte sich das Bewertungsergebnis für Wertpapiere aufgrund von Veräußerungen kräftig.

Das außerordentliche Ergebnis reduzierte sich im Saldo um -60 Mio. EUR. Es ist gekennzeichnet durch gestiegene Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit der weiteren Verschlankung der Geschäftsprozesse und der Produktpalette.

Das Hybridkapital wurde im Geschäftsjahr 2016 vertragsgemäß und vollständig mit einer laufenden Verzinsung von 65 Mio. EUR bedient. 14 Mio. EUR für die Verzinsung des Genussrechtkapitals sind der Position „Zinsüberschuss“ und 51 Mio. EUR der Position „Teilgewinnabführung Stille Einlagen“ zugeordnet.

Die Ertragsteuern sind gegenüber dem Vorjahr um 13 Mio. EUR gesunken, wofür insbesondere ein geringeres Vorsteuerergebnis maßgeblich war. Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) weist ein Jahresergebnis nach Steuern von 219 Mio. EUR (VJ 322 Mio. EUR) aus.

Die Bilanzsumme erhöhte sich erwartungsgemäß um rd. 8,8 Mrd. EUR auf 221,7 Mrd. EUR. Der Anstieg war beeinflusst durch den strategischen Ausbau der langfristigen Refinanzierungsbasis der Bank zur Erfüllung aktueller und zukünftig geforderter regulatorischer Liquiditäts- und Refinanzierungsanforderungen. Der Vorstand der LBBW rechnet für das Geschäftsjahr 2017 im Jahresabschluss nach HGB mit einem Jahresergebnis vor Steuern, das auf dem Niveau des Vorjahres liegen sollte.
III. Konzernabschluss der LBBW

Der Konzernabschluss ist nach IFRS zu erstellen und zu veröffentlichen. Der Konsolidierungskreis umfasst neben der LBBW (Bank) als Mutterunternehmen 110 Tochterunternehmen (VJ 121) und davon 10 strukturierte Einheiten (VJ 13).

Der Unterschied zum Einzelabschluss der LBBW (Bank) beruht im Wesentlichen auf unterschiedlichen Bewertungsansätzen der Rechnungslegungsstandards HGB und IFRS, sowie dem Einbezug der Konzerntochtergesellschaften nach IFRS.

Die Steuerung des LBBW-Konzerns erfolgt grundsätzlich auf Basis von IFRS-Kennzahlen. Auch die LBBW (Bank) wird als wesentlicher Bestandteil des Konzerns nach diesen Kennziffern gesteuert.

Der Aufsichtsrat der LBBW hat den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 31. März 2017 zur Kenntnis genommen.


Wesentliche Kennzahlen:

· Kapitalquoten

Die regulatorischen Eigenmittelanforderungen sowie die Berechnung der Kapitalquoten erfolgen seit 2014 nach den Vorschriften der Capital Requirement Regulation sowie der ergänzenden Richtlinie (CRR/CRD IV; europäische Verordnung im Rahmen von Basel III). Die Kapitalquoten zum 31.12.2016 lagen mit einer harten Kernkapitalquote von 15,2% (VJ 15,6%) und einer Gesamtkapitalquote von 21,5% (VJ 21,4 %) nach vollständiger Umsetzung der CRR/CRD IV deutlich über den gestiegenen aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen. Beide Quoten sind für die Konzernsteuerung maßgeblich.


· Verschuldungsquote

Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) lag mit 4,6 % (fully loaded) ebenfalls deutlich über der von der Aufsicht heute vorgesehenen Mindestmarke von 3 %.


· Risikoaktiva

Bei den Risikoaktiva handelt es sich um die Summe der Geschäfte einer Bank, die gemäß aufsichtsrechtlichen Anforderungen mit unterschiedlich viel Eigenkapital zu unterlegen sind (fast alle Kredite oder Wertpapiere). Die RWA (risikogewichtete Aktiva) betrugen zum 31.12.2016 77,4 Mrd. EUR (VJ 74,5 Mrd. EUR). Die Geschäftsaktivitäten wurden gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet.


· Cost Income Ratio


Die Cost-Income-Ratio (Aufwands-Ertrags-Relation) beträgt 74,3 % (VJ 70,9%). Mittelfristig strebt die LBBW eine CIR unter 60 % an.




· Konzernergebnis


Das Konzernergebnis vor Steuern des LBBW-Konzerns belief sich im Geschäftsjahr 2016 auf 142 Mio. EUR und war stark durch die Abschreibung des Goodwill belastet. Bereinigt um diesen Sondereffekt belief sich das Konzernergebnis auf 521 Mio. EUR und lag nahezu auf Vorjahresniveau (VJ 531 Mio. EUR). Der Werthaltigkeitstest zum Jahresende 2016 führte aufgrund geringerer Ergebnisentwicklungspotenziale des Segments Corporates zu einer Vollabschreibung des Goodwills (-379 Mio. EUR). Der Goodwill resultierte nahezu ausschließlich aus dem Erwerb der Sachsen LB im Jahr 2008. Er wirkt sich nur unter der Rechnungslegung nach IFRS aus. Nach Steuern liegt das Konzernergebnis bei 11 Mio. EUR (VJ 422 Mio. EUR).


· Personal


Die Beschäftigtenzahl der LBBW sank insbesondere aufgrund von Anpassungen ihrer strategischen Ausrichtung zum 31. Dezember 2016 auf 10 839 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 11 120). Rund 5.900 (Mitarbeiter der LBBW-Bank sind am Standort Stuttgart beschäftigt.


Ausblick

Die LBBW rechnet 2017 weiterhin mit einem äußerst anspruchsvollen Marktumfeld mit historisch niedrigen Zinsen, weiter verschärften regulatorischen Anforderungen, einer fortschreitenden Digitalisierung sowie diversen geopolitischen Risiken.

Die LBBW sieht sich mit ihrem kundenorientierten Geschäftsmodell, einer soliden Kapitalausstattung sowie einem angemessenen Risikoprofil gut aufgestellt. In 2017 sind Optimierungsprojekte geplant. Diese helfen effizienter zu werden und das Geschäft weiter auszubauen. Für 2017 rechnet die LBBW mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags.


Ergebnisentwicklung der drei operativen Segmente:

Das Konzernergebnis vor Steuern der drei operativen Segmente
Corporates, Financial Markets und Retail/Sparkassen lag insgesamt mit 316 Mio. EUR erheblich unter dem Vorjahr (1.001 Mio. EUR) und war neben der Abschreibung des Goodwill (– 379 Mio. EUR) stark durch Aufwendungen in Zukunftsinvestitionen und zusätzlich durch das anhaltende Niedrigzinsniveau geprägt.

Corporates (insbes. Unternehmenskunden, Geschäft mit der öffentlichen Hand, gewerbliche Immobilienfinanzierungen):

Das Ergebnis vor Steuern beträgt 250 Mio. EUR nach 780 Mio. EUR im Vorjahr. Das Segment war in 2016 geprägt vom Sondereffekt der Goodwill Abschreibung. Bereinigt um diesen Sondereffekt liegt das Ergebnis vor Steuern bei 630 Mio. EUR (VJ 780 Mio. EUR). Hinzu kamen hohe Aufwendungen für die Modernisierung der IT und für Re-strukturierungsmaßnahmen. Außerdem war das Vorjahr positiv durch Einmalerträge aus Beteiligungsveräußerungen beeinflusst. Erfreulich entwickelte sich beispielsweise das Finanzierungsgeschäft mit Konzernen, großen mittelständischen Unternehmen und gewerblichen Immobilienkunden, was die Belastungen jedoch nicht vollständig kompensieren konnte.
Retail /Sparkassen (insbes. Privatkunden, Sparkassenzentralbank):

Das Ergebnis vor Steuern beträgt -61 Mio. EUR und liegt deutlich unter dem Vorjahr (VJ 2 Mio. EUR). Trotz stabilem Kreditgeschäft und Ausbau des Einlagenvolumens mussten aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und weiter nachlassenden Margen Ertragsrückgänge verzeichnet werden. Positiv standen diesem Rückgang Ergebnisbeiträge aus dem Zahlungsverkehr durch Kooperationen im Kartengeschäft und einmalig aus der VISA-Transaktion gegenüber. Belastet war das Segment durch die Zuführung von Rückstellungen und wie auch im Vorjahr durch Aufwendungen für Gesamtbankprojekte, insbesondere für das neue Kernbanksystem, welches im Jahr 2017 produktiv gesetzt wird, und der Umbau der IT-Architektur.


Financial Markets (insbes. Handelsaktivitäten im Zusammenhang mit Kundengeschäft, Salesaktivitäten mit Finanzinstituten):

Das Ergebnis vor Steuern beträgt 127 Mio. EUR und ist gegenüber dem Vorjahr (VJ 220 Mio. EUR) zurückgegangen. Im Vorjahr profitierte das Segment im Wesentlichen von einem außergewöhnlich günstigen Marktumfeld. Trotz der weiteren Nachfrage nach Absicherungsprodukten gegen Fremdwährungs- und Zinsrisiken und des guten Images der LBBW als Emittent am Anleihemarkt sowie ihrer Platzierungsstärke, konnte die Entwicklung aus dem Geschäftsjahr 2015 nicht wiederholt werden. Das Jahr 2016 stand im Zeichen der Neuausrichtung des kundenorientierten Kapitalmarktgeschäfts. Zusätzlich belasteten Bewertungsabschläge auf das Kontrahentenrisiko das Ergebnis. Positiv verlief das Geschäft im Rahmen der Begleitung von Kapitalmarktemissionen.


IV. Wesentliche Entwicklungen

1. Risikoabschirmung

Die Garantiestruktur ist zur Absicherung der Darlehen der LBBW an Sealink weiterhin erforderlich. Ende 2014 wurde die Garantiestruktur und in diesem Zusammenhang auch die Rückgarantie bis zum 15. Dezember 2019 mit einem Garantiehöchstbetrag über 5,5 Mrd. EUR verlängert (GRDrs 841/2014).

Der Wert der garantierten Tranchen bei Sealink liegt zum Jahresende 2016 bei 3,0 Mrd. EUR. Er liegt damit deutlich unter dem garantierten Höchstbetrag von 5,5 Mrd. EUR, so dass der Höchstbetrag entsprechend den Vertragswerken zum 31.12.2016 auf 4,3 Mrd. EUR angepasst wurde. Der Puffer von jetzt 1,3 Mrd. EUR dient insbesondere zur Absicherung von Währungsrisiken (Dollar-Euro). Durch Tilgungen und Verkäufe wird sich das Sealink-Nominalvolumen weiter reduzieren.

Der Freistaat Sachsen hat erste Verluste (First Loss) der Sealink-Finanzierung mit einer Landesbürgschaft abgesichert. Vor einer möglichen Inanspruchnahme der Rückgarantie muss der Freistaat Sachsen erste Verluste von 2,75 Mrd. EUR übernehmen. Davon sind zum 31.12.2016 bereits 1,49 Mrd. EUR eingetreten. Nach Einschätzung der LBBW liegt der zu erwartende Verlust innerhalb der Bürgschaft des Landes Sachsen. Für die LBBW sind aus heutiger Sicht keine Ausfälle zu erwarten, so dass mit einer Inanspruchnahme der Träger aus der Rückgarantie derzeit nicht zu rechnen ist.



2. Vorstand der LBBW

Herrn Rainer Neske wurde ab 1. Juli 2016 zum Mitglied und ab 1. November 2016 zum Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Herr Neske folgte damit auf Herrn Hans-Jörg Vetter. Außerdem wurde Herr Dr. Christian Ricken mit Wirkung ab 1. Januar 2017 zum Vorstandsmitglied und Nachfolger von Herrn Ingo Mandt bestellt. Er ist für die Bereiche Financial Markets, International Business und Asset Management verantwortlich.


V. Entlastung der Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder
(Beschlussantrag Nr. 2)

Gemäß § 8 Abs. 2 Nr. 3 und Abs. 5 des Gesetzes über die Landesbank Baden-Württemberg (LBWG) beschließt die Hauptversammlung die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Entlastung enthält keinen Verzicht auf Ersatzansprüche.

Die Entlastung des Vorstands ist nur zulässig, wenn die Rechtsaufsichtsbehörde bestätigt hat, dass die Jahresabschlussprüfung keine erheblichen Verstöße ergeben hat oder alle wesentlichen Anstände erledigt sind (§ 18 Abs. 3 LBWG). Die erforderliche Bestätigung für das Geschäftsjahr 2016 wurde vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft und vom Innenministerium, die gemeinsam die Rechtsaufsicht ausüben, erteilt.

Für die Entlastung ist gem. § 9 Nr. 3 Satzung LBBW die Hauptversammlung zuständig. VI. Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses 2017
(Beschlussantrag Nr.3)

Gemäß der Empfehlung des Prüfungsausschusses vom 24. März 2017 schlägt der Aufsichtsrat vor, die KPMG als Prüfer für den Jahres- und Konzernabschluss der Landesbank Baden-Württemberg zum 31.12.2017, als Prüfer für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts zum 30.06.2017 sowie als Prüfer nach § 36 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) für das Kalenderjahr 2017 zu bestellen.

Die Zuständigkeit der Hauptversammlung für die Bestellung des Prüfers ergibt sich aus § 9 Nr. 4 der Satzung LBBW.




Finanzielle Auswirkungen
1. Laufende Verzinsung der Stillen Einlagen

Die Stadt erhält für ihre Stille Einlagen für das Geschäftsjahr 2016 eine Verzinsung von 3,4 Mio. EUR.

Aufgrund der im Jahr 2013 vollzogenen Wandlung von stillen Einlagen von rd. 2,2 Mrd. EUR (Anteil LHS rd. 422 Mio. EUR) in hartes Kernkapital und der im Jahr 2014 planmäßigen Rückzahlung stiller Einlagen in Höhe von 1 Mrd. EUR (Anteil LHS rd. 189 Mio. EUR) an die Träger, haben sich die stillen Einlagen der Stadt auf rd. 86 Mio. EUR reduziert.

2. Ausschüttung

Nach der Beschlussfassung durch die Hauptversammlung gem. Ziff. 1 des Beschlussantrags entfällt auf die Stadt entsprechend ihrer Anteilsquote eine Ausschüttung in Höhe von 41,5 Mio. EUR. Nach Abzug von Kapitalertragssteuer und Solidaritätszuschlag in Höhe von 6,6 Mio. EUR erhält die Stadt rd. 34,9 Mio. EUR (VJ 46,2 Mio. EUR). Daraus errechnet sich eine Verzinsung des zur Verfügung gestellten Kapitals (1,369 Mrd. EUR zum 31.12.2016) nach Steuern von 2,5% (VJ 3,4%).

3. Haushaltsplan 2016/2017

Insgesamt sind im Haushaltsplan 2016/2017 für das Haushaltsjahr 2017 60,9 Mio. EUR für die Ausschüttung und die Verzinsung der Stillen Einlagen veranschlagt. Der Planansatz wird um rd. 22,6 Mio. EUR unterschritten. Über die konkrete Deckung dieser Mindereinnahmen wird im Jahresabschluss 2016 bzw. im Finanzzwischenbericht 2017 zu entscheiden sein.

4. Finanzplanung bis 2021

Entsprechend der Berichterstattung im Verwaltungsausschuss am 15.03.2017 ist auch im Finanzplanungszeitraum bis 2021 mit einer geringeren Ausschüttung zu rechnen. Für die Haushaltsjahre 2018/2019 ergeben sich Mindereinnahmen von voraussichtlich jährlich
rd. 37 Mio. EUR gegenüber der gültigen städtischen Finanzplanung. Diese negative Veränderung wird bei der Aufstellung des Doppelhaushalts 2018/2019 entsprechend berücksichtigt.




Fritz Kuhn

Anlagen:
1. Bilanz zum 31.12.2016 der LBBW (Bank) nach HGB
2. Gewinn- und Verlustrechnung 2016 der LBBW (Bank) nach HGB
Gesonderte Beilage
Geschäftsbericht 2016 der LBBW
(Der Geschäftsbericht ist online über die Internetseite der LBBW unter http://www.lbbw.de/geschaeftsbericht16 abrufbar)









Anlagen

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