Die regulatorischen Eigenmittelanforderungen sowie die Berechnung der Kapitalquoten erfolgen seit 2014 nach den Vorschriften der Capital Requirement Regulation sowie der ergänzenden Richtlinie (CRR/CRD IV; europäische Verordnung im Rahmen von Basel III). Die Kapitalquoten zum 31.12.2016 lagen mit einer harten Kernkapitalquote von 15,2% (VJ 15,6%) und einer Gesamtkapitalquote von 21,5% (VJ 21,4 %) nach vollständiger Umsetzung der CRR/CRD IV deutlich über den gestiegenen aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen. Beide Quoten sind für die Konzernsteuerung maßgeblich. · Verschuldungsquote
Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) lag mit 4,6 % (fully loaded) ebenfalls deutlich über der von der Aufsicht heute vorgesehenen Mindestmarke von 3 %. · Risikoaktiva
Bei den Risikoaktiva handelt es sich um die Summe der Geschäfte einer Bank, die gemäß aufsichtsrechtlichen Anforderungen mit unterschiedlich viel Eigenkapital zu unterlegen sind (fast alle Kredite oder Wertpapiere). Die RWA (risikogewichtete Aktiva) betrugen zum 31.12.2016 77,4 Mrd. EUR (VJ 74,5 Mrd. EUR). Die Geschäftsaktivitäten wurden gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet. · Cost Income Ratio
Die Cost-Income-Ratio (Aufwands-Ertrags-Relation) beträgt 74,3 % (VJ 70,9%). Mittelfristig strebt die LBBW eine CIR unter 60 % an. · Konzernergebnis
Das Konzernergebnis vor Steuern des LBBW-Konzerns belief sich im Geschäftsjahr 2016 auf 142 Mio. EUR und war stark durch die Abschreibung des Goodwill belastet. Bereinigt um diesen Sondereffekt belief sich das Konzernergebnis auf 521 Mio. EUR und lag nahezu auf Vorjahresniveau (VJ 531 Mio. EUR). Der Werthaltigkeitstest zum Jahresende 2016 führte aufgrund geringerer Ergebnisentwicklungspotenziale des Segments Corporates zu einer Vollabschreibung des Goodwills (-379 Mio. EUR). Der Goodwill resultierte nahezu ausschließlich aus dem Erwerb der Sachsen LB im Jahr 2008. Er wirkt sich nur unter der Rechnungslegung nach IFRS aus. Nach Steuern liegt das Konzernergebnis bei 11 Mio. EUR (VJ 422 Mio. EUR). · Personal
Die Beschäftigtenzahl der LBBW sank insbesondere aufgrund von Anpassungen ihrer strategischen Ausrichtung zum 31. Dezember 2016 auf 10 839 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 11 120). Rund 5.900 (Mitarbeiter der LBBW-Bank sind am Standort Stuttgart beschäftigt. Ausblick
Die LBBW rechnet 2017 weiterhin mit einem äußerst anspruchsvollen Marktumfeld mit historisch niedrigen Zinsen, weiter verschärften regulatorischen Anforderungen, einer fortschreitenden Digitalisierung sowie diversen geopolitischen Risiken. Die LBBW sieht sich mit ihrem kundenorientierten Geschäftsmodell, einer soliden Kapitalausstattung sowie einem angemessenen Risikoprofil gut aufgestellt. In 2017 sind Optimierungsprojekte geplant. Diese helfen effizienter zu werden und das Geschäft weiter auszubauen. Für 2017 rechnet die LBBW mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags. Ergebnisentwicklung der drei operativen Segmente: Das Konzernergebnis vor Steuern der drei operativen Segmente Corporates, Financial Markets und Retail/Sparkassen lag insgesamt mit 316 Mio. EUR erheblich unter dem Vorjahr (1.001 Mio. EUR) und war neben der Abschreibung des Goodwill (– 379 Mio. EUR) stark durch Aufwendungen in Zukunftsinvestitionen und zusätzlich durch das anhaltende Niedrigzinsniveau geprägt. Corporates (insbes. Unternehmenskunden, Geschäft mit der öffentlichen Hand, gewerbliche Immobilienfinanzierungen): Das Ergebnis vor Steuern beträgt 250 Mio. EUR nach 780 Mio. EUR im Vorjahr. Das Segment war in 2016 geprägt vom Sondereffekt der Goodwill Abschreibung. Bereinigt um diesen Sondereffekt liegt das Ergebnis vor Steuern bei 630 Mio. EUR (VJ 780 Mio. EUR). Hinzu kamen hohe Aufwendungen für die Modernisierung der IT und für Re-strukturierungsmaßnahmen. Außerdem war das Vorjahr positiv durch Einmalerträge aus Beteiligungsveräußerungen beeinflusst. Erfreulich entwickelte sich beispielsweise das Finanzierungsgeschäft mit Konzernen, großen mittelständischen Unternehmen und gewerblichen Immobilienkunden, was die Belastungen jedoch nicht vollständig kompensieren konnte. Retail /Sparkassen (insbes. Privatkunden, Sparkassenzentralbank): Das Ergebnis vor Steuern beträgt -61 Mio. EUR und liegt deutlich unter dem Vorjahr (VJ 2 Mio. EUR). Trotz stabilem Kreditgeschäft und Ausbau des Einlagenvolumens mussten aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und weiter nachlassenden Margen Ertragsrückgänge verzeichnet werden. Positiv standen diesem Rückgang Ergebnisbeiträge aus dem Zahlungsverkehr durch Kooperationen im Kartengeschäft und einmalig aus der VISA-Transaktion gegenüber. Belastet war das Segment durch die Zuführung von Rückstellungen und wie auch im Vorjahr durch Aufwendungen für Gesamtbankprojekte, insbesondere für das neue Kernbanksystem, welches im Jahr 2017 produktiv gesetzt wird, und der Umbau der IT-Architektur. Financial Markets (insbes. Handelsaktivitäten im Zusammenhang mit Kundengeschäft, Salesaktivitäten mit Finanzinstituten): Das Ergebnis vor Steuern beträgt 127 Mio. EUR und ist gegenüber dem Vorjahr (VJ 220 Mio. EUR) zurückgegangen. Im Vorjahr profitierte das Segment im Wesentlichen von einem außergewöhnlich günstigen Marktumfeld. Trotz der weiteren Nachfrage nach Absicherungsprodukten gegen Fremdwährungs- und Zinsrisiken und des guten Images der LBBW als Emittent am Anleihemarkt sowie ihrer Platzierungsstärke, konnte die Entwicklung aus dem Geschäftsjahr 2015 nicht wiederholt werden. Das Jahr 2016 stand im Zeichen der Neuausrichtung des kundenorientierten Kapitalmarktgeschäfts. Zusätzlich belasteten Bewertungsabschläge auf das Kontrahentenrisiko das Ergebnis. Positiv verlief das Geschäft im Rahmen der Begleitung von Kapitalmarktemissionen. IV. Wesentliche Entwicklungen 1. Risikoabschirmung Die Garantiestruktur ist zur Absicherung der Darlehen der LBBW an Sealink weiterhin erforderlich. Ende 2014 wurde die Garantiestruktur und in diesem Zusammenhang auch die Rückgarantie bis zum 15. Dezember 2019 mit einem Garantiehöchstbetrag über 5,5 Mrd. EUR verlängert (GRDrs 841/2014). Der Wert der garantierten Tranchen bei Sealink liegt zum Jahresende 2016 bei 3,0 Mrd. EUR. Er liegt damit deutlich unter dem garantierten Höchstbetrag von 5,5 Mrd. EUR, so dass der Höchstbetrag entsprechend den Vertragswerken zum 31.12.2016 auf 4,3 Mrd. EUR angepasst wurde. Der Puffer von jetzt 1,3 Mrd. EUR dient insbesondere zur Absicherung von Währungsrisiken (Dollar-Euro). Durch Tilgungen und Verkäufe wird sich das Sealink-Nominalvolumen weiter reduzieren.