Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 1136/2011
Stuttgart,
10/28/2011



Haushalt 2012/2013

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 21.11.2011



Ersatzbeschaffung Bücherbus

Beantwortung / Stellungnahme

Die Fahrbücherei der Stadtbibliothek Stuttgart fährt mit zwei Bücherbussen im Rahmen ihres Leseförderungskonzeptes an den Vormittagen zu insgesamt 36 Schulen und Kindergärten. Am Nachmittag sind die Busse jede Woche an 23 Haltestellen in Stadtteilen ohne ortsfeste Stadtteilbibliothek präsent. Mit über 280.000 Entleihungen jährlich steht die Fahrbücherei im Vergleich mit den 17 ortsfesten Stadtteilbibliotheken an vierter Stelle.

Die Bücherbusse sind bei vielen Kinder– und Stadtteilfesten präsent. In jedem Bus stehen ständig 5000 Medien, die aus einem Depot von 40.000 Medien regelmäßig aktualisiert werden. Da der Bücherbus für viele Kinder eine große Faszination ausstrahlt, gelingt es der Fahrbücherei, gerade Kinder aus buch- und lesefernen Milieus für das Lesen zu motivieren. Auch älteren, weniger mobilen Mitbürger bietet der Bücherbus einen wohnortnahen Zugang zur Information.

Am 1. Oktober 2009 konnte der neue, zum Kaufpreis von ca. 450.000 Euro angeschaffte und dem modernsten technischen Standard entsprechende Bücherbus eingeweiht werden. Der Bücherbus Max 2.0 fährt Haltestellen in den Stadtteilen Burgholzhof, Dürrlewang, Hallschlag, Hedelfingen, Heslach, Kaltental, Mühlhausen, Rohracker, Sillenbuch, Uhlbach und Wangen an.

Der zweite Bus mit Namen Moritz versorgt derzeit Haltestellen in Asemwald, Birkach, Büsnau, Giebel, Hausen, Heumaden, Lauchhau, Stuttgart Nord (zwei Haltestellen), Obertürkheim und Riedenberg (zwei Haltestellen).

Dieses Fahrzeug ist Baujahr 1987 und darf auf Grund der Feinstaubverordnung nur noch bis zum Jahresende 2012 mit einer Sondergenehmigung fahren.

Entsprechend dem Erlass des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg vom 15. August 2011 „gelten Ausnahmegenehmigungen für Kraftfahrzeuge ohne Plakette (Schadstoffgruppe 1) oder mit roter Plakette (Schadstoffgruppe 2) längstens bis zum 31. Dezember 2012. Nach diesem Zeitpunkt ist die Neuerteilung oder Verlängerung einer Ausnahmegenehmigung nicht möglich.“

Ohne diesen zweiten Bücherbus ist ein neuer Haltestellenplan erforderlich, der nutzungsabhängig, aber auch unter Berücksichtigung der sozialen Struktur im Einzugsbereich, der Nähe der nächsten ortsfesten Stadtteilbibliothek und der Anfahrzeiten erarbeitet werden muss. Dies hat Reduzierungen der Halteszeiten zur Folge, einige Haltestellen können nur noch in einem mehrwöchigen Turnus angefahren werden, 5 Haltestellen sind zu schließen. Die langen Intervalle durch die Abkehr von der wöchentlichen Haltezeit werden besonders den Kindern, die gut 50 % der Nutzer ausmachen, sehr schwer fallen.

Weiterhin müssen die bibliothekspädagogischen Programme zur Leseförderung auf maximal 9 Schulen und 9 Kindergärten begrenzt werden. Die entfallenden Schulen und Kindergärten können nicht von den ortsfesten Stadtteilbüchereien versorgt werden, da diese mit den ihnen zugeordneten Institutionen voll ausgelastet sind.

Nur ein neuer zweiter Bücherbus kann die Versorgung der Stadtteile ohne örtliche Stadtteilbibliothek ab Januar 2013 sicherstellen.




Vorliegende Anträge/Anfragen

665/2011 FDP-Gemeinderatsfraktion
797/2011 DIE REPUBLIKANER





Dr. Susanne Eisenmann



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