Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 698/2023
Stuttgart,
07/04/2023


Umgestaltung Pragstraße mit Wilhelmastraße
- Bericht zum Stand der Planung und Bauvorbereitung




Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Stadtentwicklung und TechnikKenntnisnahmeöffentlich11.07.2023

Bericht:



Bericht zum aktuellen Stand der Planung und Bauvorbereitung der Maßnahme Umgestaltung der Pragstraße einschließlich der Wilhelmastraße.


Historie und aktueller Stand der Planungen

Mit GRDrs 53/2021 wurde die modifizierte Zielplanung des Amts für Stadtplanung und Wohnen zur Umgestaltung der Prag-/Neckartalstraße einschließlich der Wilhelmastraße als eine der Begleitmaßnahmen zum Rosensteintunnel beschlossen. Die Zielplanung basiert auf dem Bebauungsplan Ca 264 und dient auch als Ersatzmaßnahme für den Bau des Rosensteintunnels.

Kern der Planung ist der Rückbau der Pragstraße von vier auf zwei Fahrspuren, die Anlage von neuen Radwegen sowie der Rückbau befestigter Flächen durch Begrünung und Bepflanzung mit neuen Bäumen.

Aufgrund des schlechten Zustands der Rosensteinbrücke wird die Umgestaltungsmaßnahme in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Der 1. Bauabschnitt umfasst die Pragstraße etwa ab der Haltestelle Rosensteinpark bis zur Einmündung der Wilhelmastraße sowie die Wilhelmastraße. Der 2. Bauabschnitt umfasst den Knotenpunktbereich Prag-/Neckartalstraße (Rosensteinbrücke Nord) etwa ab der Haltestelle Wilhelma bis zur Wilhelmastraße (siehe Anlage 2). Die Umsetzung des 2. Bauabschnitts wird zunächst zurückgestellt und erfolgt in Abhängigkeit der weiteren Maßnahmen zum Ersatzneubau der Rosensteinbrücke. Der 2. Bauabschnitt wurde demnach bei den weiteren Planungen ab der Ausführungsplanung nicht weiter betrachtet.

Im Zuge der Erstellung der Entwurfs- und Ausführungsplanung erfolgte die weitere Ausarbeitung der Zielplanung durch das Tiefbauamt und die Arbeitsgemeinschaft SSP/BNP. Gegenüber der in GRDrs 53/2021 vorgestellten Zielplanung wurden im Bereich des 1. Bauabschnitts insbesondere folgende Punkte weiterentwickelt: − Führung des Radverkehrs in der Pragstraße bergauf ab der Wilhelmastraße auf einem Radfahrstreifen anstatt auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg. Aufgrund zu geringer Querschnittsbreiten war diese Anpassung erforderlich, wodurch insgesamt 15 Parkplätze nicht hergestellt werden, welche in der ursprünglichen Vorplanung vorgesehen waren (siehe Übersichtsplan in Anlage 1.1). Diese Änderung dient sowohl der Förderung des Radverkehrs, bietet aber auch die Möglichkeit den Anteil an Grünflächen zu erhöhen sowie weitere Baumpflanzungen zu ermöglichen. Dem Vorschlag des ADFC zur Trennung des Rad- und Fußwegs in diesem Abschnitt, siehe Protokoll der GRDrs 53/2021, konnte somit entsprochen werden. − Aus der Wilhelmastraße wird dem Radverkehr eine eigenständige Führung zum Linksabbiegen in die Pragstraße eingerichtet. Die Führung zwischen der Wilhelmastraße und der Neckartalstraße erfolgt dann bis zum Umbau des 2. Abschnitts auf dem bereits eingerichteten Interimsradweg.

− Leichte Verschiebung der neuen Gleisüberfahrt vor der Firma Mahle in Richtung Haldenstraße. Anlass hierfür war, ein illegales Wenden über die Gleisüberfahrt bei möglicher Mitbenutzung der Haltebucht der Firma Mahle zu verhindern. − An der Haltestelle Glockenstraße wird eine Querungsstelle eingerichtet, die es Radfahrenden auf dem Radweg in Fahrtrichtung Neckartalstraße ermöglicht, innerhalb des Knotenpunktes signalgesichert in die Haldenstraße einzubiegen. − Optimierung des Knotenpunkts Prag-/Quellenstraße hinsichtlich der Lage der Haltelinien und den LSA-Standorten sowie mit Blick auf die Befahrbarkeit für Schwerlast- und Großraumtransporte.

Die spätere Ausführung und Gestaltung sieht im Bereich der Gehwege überwiegend den Einsatz von Sickerpflaster vor. Dies betrifft den Gehweg entlang der Pragstraße bergab sowie in Fahrtrichtung bergauf bis zur Einmündung Quellenstraße. Ab der Einmündung Quellenstraße in Richtung Löwentor ist der Anschluss an den Bestand in Asphalt geplant, da hier aufgrund beengter Platzverhältnisse ein gemeinsamer Geh- und Radweg erforderlich ist. Die Gehwegflächen in der Wilhelmastraße werden ebenfalls in Sickerpflaster hergestellt. Gegenüber dem Bestand ist hier auf südlicher Seite eine Verbreiterung der Gehwegfläche sowie die Schaffung von Baumquartieren vorgesehen.

Der separate Radweg entlang der Pragstraße bergab wird in Asphaltbauweise ausgeführt. Weiterhin werden im Zuge der Umgestaltungsmaßnahme Bäume gepflanzt, diese dienen auch als Ersatzmaßnahme für den Rosensteintunnel. Die Gestaltung der Vorfläche vor dem Wilhelmatheater ist nicht Gegenstand der Planungen.


Termine und Bauablauf:

Die Umsetzung des 1. Bauabschnitts der Umgestaltungsmaßnahme ist von Frühjahr 2024 bis Ende 2026 vorgesehen. Neben dem Rückbau der Pragstraße auf jeweils einen Fahrstreifen pro Fahrtrichtung sind im Zuge der Maßnahme auch umfangreiche Leitungsverlegungen entlang der Pragstraße erforderlich. Weiterhin ist im Einmündungsbereich der Halden-/Pragstraße eine Kanalerneuerung vorgesehen.

Die Verkehrsabwicklung zur Umsetzung ist zu Beginn so geplant, dass der Verkehr jeweils einstreifig im Gegenverkehr auf der aktuell bergabwärtsführenden Fahrbahn der Pragstraße geführt wird. Dennoch werden insbesondere einzelne Bauphasen mit großräumigen Umleitungen sowie einer lokalen Verkehrsführung durch die angrenzende Neckarvorstadt sowie die Glockenstraße unumgänglich.

Durch die Sperrung der Rosensteinbrücke sind die Umleitungsmöglichkeiten ebenfalls eingeschränkt. Zudem muss der Busverkehr, der aufgrund der Sperrung der Rosensteinbrücke derzeit geändert fährt, in bestimmten Bauphasen in abgewandelter Form geführt werden. Weiterhin bestehen Schnittstellen mit anderen Baumaßnahmen in Bad Cannstatt (z.B. Baumaßnahme der EnBW am Kraftwerk Münster). Die einzelnen Umleitungen werden aufeinander abgestimmt und lokale Umleitungsverkehre gebündelt. Die Einrichtung von Einbahnstraßen in der Neckarvorstadt kann in einzelnen Bauphasen erforderlich werden. Derzeit erfolgt die detaillierte Ausarbeitung der Bauphasenplanung sowie die Koordination mit den anderen Baumaßnahmen. Weiterhin wird geprüft, ob für den temporären Entfall von Parkplätzen Ersatz im Umfeld geschaffen werden kann.

Die Umsetzung des 2. Bauabschnitts im Bereich der Rosensteinbrücke Nord wird zunächst zurückgestellt und erfolgt in Abhängigkeit der weiteren Planungen und Maßnahmen zum Ersatzneubau der Rosensteinbrücke.

Der Bezirksbeirat Cannstatt wird über die Planungen und Stand der Bauvorbereitungen informiert.


Finanzielle Auswirkungen

Im Doppelhaushalt 2022/2023 sind im Teilfinanzhaushalt 660 - Tiefbauamt beim Projekt 7.665024 - Pragstraße, Umgestaltung Mittel in Höhe von 17.338.000 EUR veranschlagt. Im Wirtschaftsplan 2022/2023 ff. des Eigenbetriebs Stadtentwässerung sind unter der Projektnummer S.14-5921.03.000 360.000 EUR für die Kanalerneuerung in der Pragstraße 54 bis 56 enthalten.



Beteiligte Stellen

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Vorliegende Anträge/Anfragen

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Dirk Thürnau
Bürgermeister





Anlagen 1.1 bis 1.3 Übersichtslageplan einschließlich Lageplanausschnitte
Anlage 2 Übersichtslageplan mit Darstellung der Bauabschnitte


<Anlagen>


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20230619_66-AL und vorherige Stgn 698.2023.pdf
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