Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Städtebau
Gz: St 6122-3
GRDrs 969/2001
Stuttgart,
12/05/2001



Sanierung Hedelfingen 1 - Ortsmitte -, Teilbereich II
Modernisierung und Umnutzung der Alten Schule
(Hedelfinger Straße 163) zum Bürgerhaus
Baukosten, Stand Oktober 2001

GRDrs 56/2000




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuß für Umwelt und Technik
Ausschuß für Wirtschaft und Wohnen
Ausschuß für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuß
Gemeinderat
Einbringung
Vorberatung
Vorberatung
Vorberatung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
nichtöffentlich
nichtöffentlich
nichtöffentlich
öffentlich
18.12.2001
18.01.2002
22.01.2002
23.01.2002
24.01.2002



Beschlußantrag:
  1. Der Aufstockung der Mittel für die Modernisierung der Alten Schule (Hedelfinger Straße 163) und ihren Umbau zum Bürgerhaus um 350.000 DM (ca. 179.000 e) auf 3.800.000 DM (1.942.909 e) wird zugestimmt.
  2. Der Gestaltung des Eingangsbereiches (1. Bauabschnitt der Außenanlagen) des Bürgerhauses am Hedelfinger Platz im Rahmen der Modernisierung der Alten Schule nach den Plänen des Büros Wiedemann + Schweizer, Freie Landschaftsarchitekten, mit Kosten in Höhe von max. 200.000 DM (ca. 102.258 e) wird zugestimmt.
  3. Die Mehrkosten werden im Vermögenshaushalt 2002 unter der AHSt. 2.6150.9420.001 VKZ 0360 - Sanierung Hedelfingen 1 - Ortsmitte -, Teilbereich II, Modernisierung Hedelfinger Straße 163 - gedeckt.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Mit Baubeschluss des Gemeinderates vom 15.06.2000 (GRDrs Nr. 56/2000) wurden Baukosten in Höhe von 3,45 Mio DM (1,76 Mio. e) (ohne die Kosten für den Modernisierungsbeauftragten und die Ausstattung) beschlossen.
Im Rahmen der Konkretisierung der Planung, der Ausschreibung und des Baufortschrittes wurden insbesondere in Abstimmung mit dem Denkmalschutz Änderungen und Ergänzungen notwendig.
Geringfügige Grundrissänderungen parallel zum Baufortschritt und Detailplanungen z. B. für die Fenster u. a. m. ergaben unvermeidliche Mehrkosten und Kostenverschiebungen zwischen den einzelnen Gewerken. So wurde z. B. eine aus denkmalpflegerischer Sicht bessere Lösung für die Integration des Aufzugsturms in die Fassade gefunden.
Nach intensiver Prüfung und trotz restriktiver Einzelfallentscheidungen ergeben sich voraussichtlich für das Gebäude Mehrkosten in Höhe von ca. 350.000 DM (ca. 179.000 e) nach dem gegenwärtigen Stand der Auszahlungen und bezogen auf die beschlossenen Baukosten. Eine detaillierte Einzelaufstellung des Modernisierungsbeauftragten IC Innovation + Concept GmbH Co. KG, Leonberg, mit Stand vom Oktober 2001, kann der Anlage 3 entnommen werden.

Ursächlich hierfür sind vor allem konstruktive Fehlstellen, vorher nicht erkennbare alte Ausführungsmängel mit Standsicherheitsrisiken, sowie die Verwendung von PAK-haltigen Klebern (Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe) im Bereich der künftigen AWO-Küche.
Die Mehrkosten konnten zum Teil in anderen Gewerken aufgefangen werden.

Der Eingangsbereich vor dem Bürgerhaus (1. Bauabschnitt der Außenanlagen) an der Hedelfinger Straße wird nach der Fertigstellung des Gebäudes neu gestaltet. Der vorliegende Entwurf ist Teil einer Verbesserung der gesamtstädtebaulichen Situation am Hedelfinger Platz und korrespondiert mit der aufgearbeiteten Klinkerfassade. Die Kosten in Höhe 200.000 DM (102.258 e) sind im Baubeschluss vom 15. Juni 2000 nicht enthalten.

Finanzielle Auswirkungen
Die Gesamtkosten der Modernisierung sind im Rahmen des SE-Programms zu 80 % zuwendungsfähig und werden zu 2/3 durch Bund und Land bezuschusst.
Die Gestaltung der Außenfläche ist Teil der Modernisierung.


Beteiligte Stellen

Bezirksbeirat Hedelfingen
Referat F





Matthias Hahn
Bürgermeister


Anlagen



Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Plan Vorfläche
Anlage 3: Kostenübersicht

Anlage 1 zur GRDrs 969/2001

Ausführliche Begründung:

Alte Schule

Die zum Teil sehr schlechte Bausubstanz sowie Standsicherheitsrisiken des Gebäudes wurden erst bei fortschreitendem Bauablauf erkennbar. Bei mehreren Räumen mussten aus statischen Gründen die Decken aufwendig saniert werden. Dies führte zu einem Mehrkostennachtrag im Gewerk Rohbau. Die Haustechnik erforderte einen erheblichen Mehraufwand bei Durchbrüchen, Schlitzen und weiteren konstruktiven Maßnahmen, die erst nach Freilegen des Rohbaus und während der Installationsarbeiten deutlich wurde. Ein zusätzlicher Aufwand wird sowohl bei der Haustechnik als auch vor allem beim Gewerk Rohbau durch Mehrmassen und Stundenlohnarbeiten entstehen.

Mit dem Baufortschritt wurde auch die PAK Kontamination von Parkett, Kleber, Estrich in der zukünftigen AWO Küche erkannt und durch eine Untersuchung durch die FMPA (Forschungs- und Materialprüfungsanstalt) bestätigt. Der kontaminierte Bodenbelag wurde von einer Spezialfirma ausgebaut und fachgerecht entsorgt. Nachfolgend waren der Einbau eines neuen Gussasphaltestrichs nötig, daraus resultiert die Kostenerhöhung im Gewerk Parkett. Die verbleibenden historischen Parkettböden müssen mit einer Spezialversiegelung versehen und in einem zusätzlichen Schleifgang bearbeitet werden.

Trotz konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamtes schon bei der Vorbereitung der Bauarbeiten waren zusätzliche sinnvolle Maßnahmen unumgänglich. So war z.B. die Erhaltung und Aufarbeitung historischer Türen und die Integration des Aufzugs in die Fassade, wie sie jetzt zur Ausführung gekommen ist, nicht in der Kostenberechnung enthalten.
Einen Zuschuss für die Modernisierung des Kulturdenkmales Alte Schule hat das Landesdenkmalamt unter Hinweis auf die Vielzahl der Zuwendungsanträge mit Schreiben vom 29. August 2001 abgelehnt.

Aufgrund intensiver und kooperativer Zusammenarbeit aller beteiligter Stellen können die Mehrkosten trotz teilweiser erheblicher Standsicherheits- und anderer Sanierungsprobleme und der Anforderungen des Denkmalschutzes ohne die Vorfläche voraussichtlich unter 10 % gehalten werden.

Zum Stand Ende Oktober 2001 wurden vom Modernisierungsbeauftragten Mehrkosten z.B. bei Rohbau (ca. 198.000 DM), Putzarbeiten (ca. 56.000 DM), sanitären Anlagen (ca. 40.000 DM), Instandsetzung historischer Türen (ca. 41.000 DM) aufgelistet.
Einschließlich der Honorare entstehen beim Umbau trotz Minderkosten in einzelnen Gewerken Mehrkosten in Höhe von ca. 350.000 DM (siehe Anlage 3).

Außenanlagen

Die Außenanlage des Bürgerhauses grenzt an den Hedelfinger Platz an. Die Gestaltungsidee berücksichtigt die städtebauliche Gesamtsituation am Hedelfinger Platz.

Vorgesehen sind sogenannte "Stuttgarter" Gehwegplatten (Format 40/40, grau), deren Anordnung durch Betonpflasterbänder (anthrazit) aufgelockert werden. Darüber hinaus ist eine Sitzmauer, Fahrradständer sowie die Anpflanzung mehrerer neuer Bäume vorgesehen.

Die Kostenberechnung ergibt für die 560 m² große Fläche Baukosten von 166.918 DM. Einschließlich des Honorars für die Landschaftsarchitekten ergeben sich hierdurch Kosten in Höhe von ca. 200.000 DM.

Im Baubeschluss war kein Ansatz für Unvorhergesehenes enthalten.