Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 410/2001
Stuttgart,
04/23/2001



Hauptklärwerk Mühlhausen
Klärgasnetzertüchtigung

- Baubeschluss -




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Betriebsausschuß Stadtentwässerung
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
öffentlich
08.05.2001
10.05.2001



Beschlußantrag:

1. Den Maßnahmen zur Ertüchtigung des Klärgasnetzes einschließlich der zugehörigen sicherheitstechnischen Einrichtungen im Hauptklärwerk Mühlhausen nach dem Kostenanschlag des Tiefbauamtes, Eigenbetrieb Stadtentwässerung, vom 30.03.2001 mit einem Aufwand von insgesamt 4.600.000 DM (2.351.943 EUR) wird zugestimmt.

2. Der Aufwand von 4.600.000 DM (2.351.943 EUR) wird im Wirtschaftsplan 2001 und folgende des Eigenbetriebs Stadtentwässerung (Vermögensplan, Projekt-Nr. I.01.6221.000.000) wie folgt gedeckt:

2001
2.000.000 DM
(1.022.584 EUR)
2002
2.600.000 DM
(1.329.359 EUR)
Gesamt
4.600.000 DM
(2.351.943 EUR)



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Zu einem sicheren Klärwerksbetrieb gehört neben der regelmäßigen Überprüfung der sicherheitsrelevanten Leitungen auf Dichtheit auch ein funktionstüchtiges Gaswarn- und Sicherheitssystem. Auf beiden Gebieten weist das Hauptklärwerk Mühlhausen derzeit Mängel auf. Zur Behebung dieser Mängel sind zum einen Arbeiten an den Gasleitungen an sich und zum anderen umfangreiche Maßnahmen zur Erweiterung der vorhandenen sicherheitstechnischen Einrichtungen erforderlich.

In einem zweistufigen Prozess sollen die notwendigen Maßnahmen innerhalb dieses und des kommenden Jahres durchgeführt werden. Die Ertüchtigung der Gasleitungen für die Durchführung von Druckprüfungen und der Einbau von Gaswarneinrichtungen bilden die Schwerpunkte im Maßnahmenkatalog der ersten Stufe. In der zweiten Stufe folgt die Verbesserung der Lüftungseinrichtungen und die Einrichtung von Sicherheitsmaßnahmen, die bei Gasalarm automatisch in Betrieb gesetzt werden und so einer möglichen Explosionsgefahr entgegenwirken.

Die Kosten für die Umsetzung der oben genannten Maßnahmen zur Ertüchtigung des Klärgasnetzes belaufen sich auf insgesamt 4.600.000 DM (2.351.943 EUR).

Beteiligte Stellen






Technisches Referat Betriebsleitung Stadtentwässerung





Beiche i.V. Schanz i.V. Tausch


Anlagen



Ausführliche Begründung (Anlage 1)
Anlage 1 zur GRDrs


Ausführliche Begründung:

Situation

Zu einem sicheren Klärwerksbetrieb gehört die regelmäßige Überprüfung aller sicherheitsrelevanten Leitungen auf ihre Dichtheit und Funktionsfähigkeit. Für die Durchführung dieser Dichtheitsprüfungen müssen bestimmte Randbedingungen wie z.B. die Unterteilung von Gasleitungen in Prüfabschnitte und das Vorhandensein von Spülstutzen in Gasleitungen erfüllt sein. Auf diesem Gebiet besteht im Hauptklärwerk Mühlhausen ein akuter Nachholbedarf.

Weitere Möglichkeiten zur Erhöhung der Sicherheit gegenüber potenziellen Gasaustritten mit Explosionsfolge stellen die flächendeckende Ausstattung der relevanten Bereiche im Klärwerk mit Gaswarngeräten und eine Verknüpfung der Gassensoren mit automatisch betriebenen Sicherheitsmaßnahmen dar. Sicherheitsvorkehrungen dieser Art sind im Hauptklärwerk Mühlhausen derzeit ebenfalls nur teilweise vorhanden und müssen aus Sicherheitsgründen auf alle Anlagenbereiche, in denen durch das Austreten von Klärgas eine explosible Atmosphäre entstehen kann, ausgedehnt werden.

Das Büro Obermeyer Planen + Beraten hat für das Gasnetz im Hauptklärwerk Mühlhausen Bestandspläne erstellt (Entschließung vom 19.11.1999) und wurde anschließend damit beauftragt, auf dieser Grundlage ein Sicherheitskonzept für die Anlagen des Gastransportes, der Gasbehandlung und der Gasspeicherung zu entwickeln (Beschlussvorlage vom 09.05.2000).

Das Sicherheitskonzept beinhaltet neben den Aussagen zum Zustand und Erneuerungsbedarf der Gasleitungen und gastechnischen Einrichtungen auch Aussagen über die Anzahl und Anordnung der vom TÜV geforderten sicherheitstechnischen Einrichtungen wie Gaswarnanlagen, lüftungstechnische Maßnahmen und Anlagen zur automatischen Abschieberung von Gefahrenbereichen.


Maßnahmen

Die Umsetzung der sicherheitstechnischen Maßnahmen soll stufenweise erfolgen. In einem ersten Schritt werden die Armaturen, die für die Durchführung von Dichtheitsprüfungen erforderlich sind, ergänzt, die bestehenden Kondensatentwässerungseinrichtungen durch füllstandsüberwachte Armaturen ersetzt und die erforderlichen Gaswarneinrichtungen installiert.

Der zweite Teil der Sicherheitsmaßnahmen umfasst den Einbau und die steuerungstechnische Anbindung von Lüftungsanlagen, selbsttätig schließenden Einrichtungen und Anlagen zum automatischen Abschalten von Aggregaten sowie den Einbau von Ausblasleitungen für Regelarmaturen und Filtersysteme.



Zeitplan

Mit dem Einbau der Armaturen und dem Austausch der Kondensateinrichtungen soll im Juni 2001 begonnen werden. Anschließend werden Gaswarnzentralen eingerichtet, Gassensoren installiert und Vor-Ort-Alarmgeber eingebaut und aktiviert. In einem nächsten Schritt soll die Verknüpfung der einzelnen Gaswarnzentralen mit den Leitwarten im Hauptklärwerk erfolgen.

Der zweite Teil der Maßnahmen ist für das Jahr 2002 vorgesehen.


Kosten

Der finanzielle Aufwand von insgesamt 4,6 Mio. DM für die Ertüchtigung des Gasnetzes einschließlich sicherheitstechnischer Einrichtungen wird im Wirtschaftsplan 2001 und folgende des Tiefbauamtes, Eigenbetrieb Stadtentwässerung, gedeckt.