2. Handlungsbedarf und Umsetzungsschritte
Die erweiterte Steuerungsgruppe u25, in der alle beteiligten Ämter und Stellen sowie die Träger der freien Jugendhilfe, die diese Daten für ihre Arbeit nutzen können (Agentur für Arbeit, JobCenter u25, Staatliches Schulamt, Integrationsbeauftragter, Arbeitsförderer, Jugendamt, Mobile Jugendarbeit, Jugendhaus gGmbH) zusammen wirken, flankiert diese Studie und trägt dafür Sorge, dass sich ein möglichst großer praktischer Nutzen daraus ergibt. In dieser Gruppe werden Erhebungsinstrumente an die Bedingungen und Fragen der Stadt Stuttgart angepasst, aus den Auswertungen konkrete Handlungskonsequenzen formuliert sowie Wege zu deren Umsetzung abgesprochen. Die Steuerungsgruppe u25 leitet aus den Ergebnissen der Basiserhebung folgenden Handlungsbedarf ab: 2.1 Konzepte zur zielgerichteten Förderung von Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund sind im Rahmen der Schule zu entwickeln Alleine schon aus der Zusammensetzung der Schülerschaft, aber auch aus der herausgearbeiteten Benachteiligungsstruktur leitet sich zwingend der Auftrag ab, für die berufliche Integration von Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund verstärkt Anstrengungen zu unternehmen, damit eine Grundlage für deren soziale Integration geschaffen wird. Die Daten aus der Studie geben deutliche Hinweise darauf, dass es hierfür verschiedener Ansatzpunkte bedarf. · Die Sprachförderung von Kindern aus Zuwanderfamilien muss vor Beginn des Schulbesuchs weiterhin intensiv betrieben werden. · Die Situation derjenigen Kinder und Jugendlichen ist stärker als bisher in den Blick zu nehmen, die erst nach Beginn der Pflichtschulzeit nach Deutschland kommen. Insbesondere für Jugendliche, die erst in der 7. oder gar 8. Klasse in das deutsche Schulsystem einsteigen, ist es schwierig, den Abschluss erfolgreich zu bewältigen. An dieser Stelle müssen die bisherigen Förderansätze auf ihre Passgenauigkeit hin überprüft und ggf. erweitert werden. 2.2 Betriebe: Die Begabungsreserven von Mädchen und von Jugendlichen aus Zuwanderungsfamilien besser nutzen Die Befunde der Untersuchung verweisen darauf, dass fehlende Sprachkenntnisse und damit Defizite bei den Schüler/-innen nicht die einzige Ursache für die Bruchstelle im beruflichen Übergang darstellen. Wenn Mädchen und Schüler/-innen aus Zuwandererfamilien trotz hoher Lernmotivation und guter Noten seltener einen Ausbildungsplatz in Aussicht haben, so hat dies mit Faktoren auf der Seite der Betriebe zu tun. Folgende Entwicklungsaufgaben stellen sich hier: · Mädchen und Jungen mit guten Schulnoten gewinnen
3. Weiterführung der Studie: Was kann weiterhin erfahren werden?
Die Basiserhebung hat erste Erkenntnisse zur Verbesserung des beruflichen Übergangs für Stuttgarter Haupt- und Förderschüler/-innen am Ausgangsort „Schule“ geliefert und Daten erhoben, auf die in den weiteren Schritten zurückgegriffen werden kann, um zu bestimmen, von welchem „Startplatz“ aus die Jugendlichen ihren Weg in das Berufsleben genommen haben. Der Zugewinn der Weiterführung der Studie und Anlage als dreijähriger Längsschnitt liegt darin, dass - die bislang unbefriedigende, fragmentarische Betrachtung einzelner Maßnahmen, aus der sich nur schwerlich Effekte ablesen lassen, erweitert wird und Verläufe und Übergangsmuster (Entwicklungen) nachvollzogen und verbessert werden können, - sich Rückmeldungen ergeben über die Institutionen und Angebote, die die Jugendlichen durchlaufen (BVJ, BvB, BaE etc.), bis ein Großteil von ihnen dann mit 19 Jahren in eine Form von Ausbildung eingemündet ist. So lassen sich Warteschleifen-maßnahmen von effektiveren Maßnahmen unterscheiden und ggf. weiterentwickeln, - die Auseinandersetzung mit den faktischen Befunden und daraus resultierenden Handlungsbedarfen ganz pragmatisch den „Stoff“ liefert, der die im Gesamtfördersystem u25 zusammengeschlossenen Teilsysteme zusammenbindet und eine abgestimmte Weiterentwicklung des Gesamtfördersystems unterstützt, - die fortlaufenden Daten und Erkenntnisse für die Entwicklung eines kommunalen Monitorings genutzt werden können. Das Untersuchungsdesign ist in folgenden Erhebungsschritten systematisch aufeinander aufgebaut (2007 - 2009): Zur Fortführung der Studie im Sinne einer Längsschnittstudie muss die Finanzierung des dritten und vierten Erhebungsschrittes beschlossen werden. Mit der Fortführung in 2008 und 2009 ergeben sich weitere Kosten in Höhe von insgesamt 150.000 €. Diese Kosten könnten mit Rücklaufmitteln aus dem Programm „400+Zukunft“ gedeckt werden. Beteiligte Stellen Das Referat KBS hat die Vorlage mitgezeichnet. Vorliegende Anträge/Anfragen --- --- Gabriele Müller-Trimbusch Bürgermeisterin Anlage 1: Kapitel 7 des DJI-Berichtes: Ergebnisse der Basiserhebung