Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 412/2001
Stuttgart,
04/23/2001



Kanalbau Hofener Straße in Stuttgart-Bad Cannstatt
Überlauf- und Verteilerbauwerk (Los 3),
Wiederherstellung der Straßenoberfläche (Los 4)
- Baubeschluss -




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Betriebsausschuß Stadtentwässerung
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
öffentlich
08.05.2001
10.05.2001



Beschlußantrag:

1. Dem Bau des Überlauf- und Verteilerbauwerks als Los 3 des Kanalbaus in der Hofener Straße in Stuttgart-Bad Cannstatt nach den Plänen des Tiefbauamts vom 30.10.2000 und dem Kostenanschlag des Tiefbauamts vom 22.03.2001 mit einem Aufwand von 4 600 000 DM ( 2 351 943 EUR) wird zugestimmt.

2. Der Durchführung von Bauarbeiten zur Wiederherstellung der Straßenoberfläche (Los 4) nach dem Kostenanschlag des Tiefbauamts vom 22.03.2001 mit einem Aufwand von 600 000 DM ( 306 775 EUR) wird zugestimmt.

3. Die Mittel in Höhe von 5 200 000 DM (2 658 718 EUR) sind im Wirtschaftsplan 2001 des Eigenbetriebs Stadtentwässerung im Vermögensplan bei der Proj. Nr. R98-5132.01 mit einer anteiligen Jahresrate von 1 800 000 DM (920 325 EUR) enthalten. Der restliche Mittelbedarf wird in der Finanzplanung berücksichtigt.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 06.04.2000 (Niederschrift Nr. 87) dem Bau des Kanals in der Hofener Straße, Los 1 und Los 2 mit einem Aufwand von 7 800 000 DM (3 988 077 EUR) zugestimmt. Dabei wurde auf den noch ausstehenden Baubeschluss für das Los 3 hingewiesen. Der Kanalbau Los 1 ist bis auf Restarbeiten an der Oberfläche bereits abgeschlossen. Das Los 2 ist derzeit noch im Bau.

Das Überlauf- und Verteilerbauwerk (Los 3) liegt im Bereich des Eisenbahnviadukts an der Hofener Straße. Es hat sowohl die Funktion eines vorgeschalteten Regenüberlaufs für den Regenüberlaufkanal Zuckerbergstollen II als auch einer Verteilung der Abwasserströme auf den alten und den neuen Stollen nach den jeweiligen betrieblichen Erfordernissen.

Beide Bauwerke werden aus Ortbeton hergestellt und durch Zulaufkanäle mit dem Kanalnetz verbunden. Die Bauzeit ist mit 14 Monaten veranschlagt. Der Baubeginn ist für Juni 2001 vorgesehen.

Die Bauarbeiten zur Wiederherstellung der Straßenoberfläche in der Hofener Straße werden in einem weiteren Bauabschnitt (Los 4) durchgeführt.

Die Kosten für die Lose 3 und 4 betragen zusammen 5 200 000 DM (2 658 718 EUR). Die Jahresrate für 2001 ist im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Stadtentwässerung enthalten. Die restlichen Mittel werden bei der Fortschreibung der Finanzplanung berücksichtigt.

In der Finanzplanung sind für den Kanalbau Hofener Straße insgesamt 10 000 000 DM (5 112 919 EUR) enthalten. Die Gesamtkosten belaufen sich jetzt, nach Vorliegen der wesentlichen Ausschreibungsergebnisse, auf 13 000 000 DM (6 646 795 EUR). Gegenüber der Kostenschätzung ergeben sich damit Mehrkosten in Höhe von 3 000 000 DM (1 533 876 EUR). Diese sind vorwiegend durch die sehr komplexen Verhältnisse beim Los 3 begründet, z. B. Bauen im Grundwasser, kleinräumige Bauabschnitte, Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs und der Abflußverhältnisse im Kanalnetz. Daneben sind die Kosten für die endgültige Wiederherstellung der Straßenoberfläche zu berücksichtigen.

Beteiligte Stellen

Der Bezirksbeirat Bad Cannstatt ist über die Planung informiert. Über die Baudurchführung wird der Bezirksbeirat Bad Cannstatt am 9. Mai 2001 unterrichtet.




Technisches Referat Betriebsleitung Stadtentwässerung




Beiche i. V. Gekeler i. V. Tausch


Anlagen




Ausführliche Begründung (Anlage 1)
Übersichtsplan (Anlage 2)


Anlage 1 zur GRDrs
Ausführliche Begründung

1. Planungskonzeption

Von dem Bericht über die Planungskonzeption von Maßnahmen zur Fortführung der Regenwasserbehandlung im Zusammenhang mit dem Bau des Zuckerbergstollen II sowie zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes in der Hofener Straße hat der Betriebsausschuss Stadtentwässerung in seiner Sitzung am 18.05.1999 (Niederschrift Nr. 20) zustimmend Kenntnis genommen.

Der neue Kanal in der Hofener Straße wird künftig das Schmutzwasser vom Regenüberlaufbecken Voltastraße über den Zuckerbergstollen I direkt zum Hauptklärwerk Mühlhausen leiten. Im bestehenden Kanal in der Hofener Straße wird das Mischwasser aus den Neckarvororten dem geplanten Zuckerbergstollen II zugeführt und dann dem Hauptklärwerk Mühlhausen zugeleitet. Da der bautechnisch notwendige Stollenquerschnitt größer als der hydraulisch erforderliche Querschnitt gewählt werden muss, kann das so entstehende Mehrvolumen als Stauraum für die Regenwasserbehandlung genutzt werden.

Der Kanalbau Hofener Straße wurde in 3 Baulose unterteilt und wird abschnittsweise realisiert. Mit Beschluss des Gemeinderats vom 06.04.2000 (Niederschrift Nr. 87) wurde dem Bau von Los 1 und Los 2 in der Hofener Straße mit einem Aufwand von 7 800 000 DM zugestimmt. Die Baulose 1 und 2 betreffen den eigentlichen Kanalbau in der Hofener Straße vom Viadukt bis zum Sicherheitshafen. Der Kanalbau Los 1 ist bis auf Restarbeiten an der Oberfläche bereits abgeschlossen. Das Los 2 ist derzeit noch im Bau.


2. Beschreibung des Überlauf- und Verteilerbauwerks (Los 3)

Das Überlauf- und Verteilerbauwerk liegt im Bereich des Eisenbahnviadukts an der Hofener Straße. Es hat sowohl die Funktion eines vorgeschalteten Regenüberlaufs für den Regenüberlaufkanal Zuckerbergstollen II als auch einer Verteilung der Abwasserströme auf den alten und neuen Stollen nach den jeweiligen betrieblichen Erfordernissen. Das Überlaufbauwerk wird an den bestehenden Überlaufkanal am Viadukt angeschlossen und dient zur Ableitung von Überlaufwasser aus dem Regenüberlaufkanal Zuckerbergstollen II. Das Verteilerbauwerk ermöglicht die wechselseitige Außerbetriebnahme der beiden Kanäle in der Hofener Straße, damit Wartungs- und Unterhaltungsarbeiten sachgerecht durchgeführt werden können.

Das Überlauf- und Verteilerbauwerk wird in Ortbeton erstellt. Das Überlaufbauwerk selbst ist ca. 11 m lang und 10 m breit, das Verteilerbauwerk ist etwa 8 m lang und rund 15 m breit. Beide Bauwerke sind durch Zulaufkanäle mit dem Kanalnetz verbunden.




Baugrund und Grundwasser

Nach den Ergebnissen der Baugrunderkundung ist davon auszugehen, dass das Überlauf- und Verteilerbauwerk im Neckarkies gegründet wird und im Grundwasser liegt. Zur Untersuchung der Schadstoffbelastung des Bodens wurde ein Entsorgungskonzept für nicht einbaufähiges Aushubmaterial erarbeitet.


Bauausführung

Die Bauausführung ist durch die sehr komplexen örtlichen Verhältnisse gekennzeichnet. Diese rühren daher, dass das Vorhaben sowohl unter voller Aufrechterhaltung der Abflussverhältnisse im Kanalnetz als auch des Straßenverkehrs (Umleitungsstrecke) durchgeführt werden muß. Das Bauen im Grundwasser erfordert außerdem kleinräumige Bauabschnitte mit wasserdichten Baugruben. Diese Randbedingungen haben sich im Rahmen der Detailplanung ergeben und führen zu deutlichen Mehrkosten.


3. Wiederherstellung der Straßenoberfläche ( Los 4)

Nach der Fertigstellung der beiden Kanalbaulose 1 und 2 sowie des Überlauf- und Verteilerbauwerks Los 3 wurde bzw. wird der Belag in der Hofener Straße vom Viadukt bis zum Sicherheitshafen zunächst provisorisch geschlossen. Die Deckbeläge vom Viadukt bis zum Sicherheitshafen werden zweckmäßigerweise nach Abschluss der gesamten Baumaßnahme in einem getrennten Baulos 4 ausgeschrieben und ausgeführt.


4. Vorgesehener zeitlicher Ablauf

Das Baulos 3 soll abschnittsweise in der Zeit von Juni 2001 bis August 2002 hergestellt werden. Die Wiederherstellung der Straßenoberfläche (Los 4) erfolgt ab Frühjahr 2003 in Abschnitten unter Aufrechterhaltung des Verkehrs nach der Aufhebung der Umleitungsstrecke für die Stadtbahnlinie U2.


5. Kosten und Finanzierung

Die Kosten für die Lose 3 und 4 betragen zusammen 5 200 000 DM. Die Jahresrate für 2001 ist im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Stadtentwässerung enthalten. Die restlichen Mittel werden bei der Fortschreibung der Finanzplanung berücksichtigt.

In der Finanzplanung sind für den Kanalbau Hofener Straße insgesamt 10 000 000 DM enthalten. Die Gesamtkosten belaufen sich jetzt, nach Vorliegen der wesentlichen Ausschreibungsergebnisse auf 13 000 000 DM. Gegenüber der Kostenschätzung ergeben sich damit Mehrkosten in Höhe von 3 000 000 DM. Diese sind vorwiegend durch die sehr komplexen Verhältnisse beim Los 3 begründet. Im Rahmen des wasserrechtlichen Verfahrens für das Bauen im Grundwasser wurden die Auflagen so präzisiert, dass die Baudurchführung nur in kleinen Abschnitten erfolgen kann. Wegen der Umleitungsstrecke für die Stadtbahnlinie U2 muss auch während des Baus des Verteilerbauwerks der dortige Straßenverkehr in beiden Richtungen aufrecht erhalten werden. Daneben sind noch die Kosten für die endgültige Wiederherstellung der Straßenoberfläche zu berücksichtigen.

Durch die höheren Baukosten werden die Honorare für die Objekt- und Tragwerksplanung ebenfalls entsprechend ansteigen. Dies ist in dem dem Baubeschluss zugrunde liegenden Kostenanschlag berücksichtigt.

Die Mehrkosten für den Kanalbau in der Hofener Straße führen zu keiner Erhöhung der Abwassergebühren, weil sie durch vertretbare Verschiebungen in der Finanzplanung ausgeglichen werden können.